Wie geht ihr mit Erleuchtungserlebnissen um?

Vor allem dem markierten Satz stimme ich zu. Und das ist eine echt schreckliche Arbeit. Sich selbst nichts mehr vormachen zu können, genau zu sehen, wann man sich oder andere betrügt, es dennoch tun und gleichzeitig darunter leiden, weil man ja weiß, daß dies jetzt nicht wahr oder nett ist... Man handelt und beobachtet sich und bekommt dabei die Krise, weil man bemerkt, was man anrichtet, was an Emotionen und niederen Gedanken in einem steckt. Bähhh, man sieht den eigenen Schatten und ist entsetzt. man versteht Zusammenhänge, und ist entsetzt (da man dafür die Verantwortung trägt). Hm, wie es weiter geht, weiß ich noch nicht, da ich mich grad noch in dieser "Selbst-Schock-Anekel-Entsetzt-sei-Phase", die ich "gerne" auf andere projiziere, befinde.

Kaji

Genau! Du sprichst mir aus der Seele! Es ist immer wieder die totale Quälerei und es hört nur auf, wenn man es schafft, sich samt dem ganzen Mist anzunehmen und zu lieben! Und man rutscht immer wieder raus aus der Selbst-Akzeptanz. Ätzend!
 
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Vor allem dem markierten Satz stimme ich zu. Und das ist eine echt schreckliche Arbeit. Sich selbst nichts mehr vormachen zu können, genau zu sehen, wann man sich oder andere betrügt, es dennoch tun und gleichzeitig darunter leiden, weil man ja weiß, daß dies jetzt nicht wahr oder nett ist... Man handelt und beobachtet sich und bekommt dabei die Krise, weil man bemerkt, was man anrichtet, was an Emotionen und niederen Gedanken in einem steckt. Bähhh, man sieht den eigenen Schatten und ist entsetzt. man versteht Zusammenhänge, und ist entsetzt (da man dafür die Verantwortung trägt). Hm, wie es weiter geht, weiß ich noch nicht, da ich mich grad noch in dieser "Selbst-Schock-Anekel-Entsetzt-sei-Phase", die ich "gerne" auf andere projiziere, befinde.

Kaji

es kommt der moment -da gewinnst du in den prozess,der abläuft vertrauen .dieser von dir geschilderte kriegsschauplatz befindet sich in jedem menschen .du hast schon mit deiner schilderung ein stück weitere klarheit ins forum gebracht .
deshalb heisst es auch ,dass dieses bemühen nicht nachlassen darf -denn wer bis zum schluss sich bemüht ,der wird wissen wie erlösung schmeckt -nur wann sie kommt -das bleibt sache von gnade .aber meine erfahrungen und erkenntnisse kann ich schon mal weitergeben .
alles liebehw
 
ein weiteres ist die tatsache ,dass du mensch bist und dir das licht den frieden deiner seele bringt -darauf kann ich bauen
alles liebehw
 
Genau! Du sprichst mir aus der Seele! Es ist immer wieder die totale Quälerei und es hört nur auf, wenn man es schafft, sich samt dem ganzen Mist anzunehmen und zu lieben! Und man rutscht immer wieder raus aus der Selbst-Akzeptanz. Ätzend!

Weißt Du, es gab vor kurzem ein sehr gutes Beispiel, welches meinen Zustand verdeutlicht. Und zwar zeigte es mir ein Zahnarztbesuch :D

Letzte Woche war eine echt sehr heftige (naja, eigentlich hat sie sich nicht großartig von denen davor unterschieden, auch nicht von dem, was danach kam).
Dienstag und Mittwoch waren zwei Tage, an denen ich kaum was gegessen hatte, kaum geschlafen hatte und mich mit meiner inneren Hölle auseinandersetzte. Donnerstag früh hatte ich dann einen Zahnarzttermin. Total übernächtig, nur ein wenig Jogurt gegessen marschierte ich dann dort hin, bekam meine Betäubungsspritze und er begann zu bohren.
Allerdings stimmte was nicht, und ich wußte, daß mir eine Wurzelbehandlung bevorsteht, als er diese herrlich langen Nadeln hervorholte und in den zahn schob. Sie röntgen den Zahn und gingen aus dem Raum, um sich in der zeit, wo das Bild sich entwickelte, dem Nachbarpatienten zu widmen.

Und da saß ich nun und plötzlich brach mir aus allen Poren der Schweiß, blaue Sterne tanzten vor meinen Augen. Das war ja so übel, so übel. Denn ich konnte nichts, überhaupt nichts tun. Aufstehen änderte nichts, auf dem Stuhl zusammenkauern änderte nichts, schnell atmen änderte nichts, vor sich hinstöhnen änderte nichts. Augen zu oder auf - egal, egal. Ich flehte innerlich, daß ich in Ohnmacht fallen möchte, doch ich wurde nicht erhört. Nicht mal das konnte ich. Ich konnte nicht mal zusammenbrechen, obwohl ich wußte, jetzt müssen sie den Notarzt holen, da ich hier nicht mehr lebend raus komme.

Das war die absolute Hilflosigkeit. Und ich konnte mir nicht entfliehen, so sehr ich es auch versuchte. Ich konnte es einfach nur ertragen, zulassen, beobachten, erdulden.

Das hat mich wahnsinnig schockiert. Denn wie kann es sein, daß ich sowenig Macht über mich selbst habe, daß ich nicht mal mein Bewußtsein ausschalten kann? Und es hat mir gezeigt, wie wenig ich meinen Körper beherrsche, wobei in mir eine große Achtung entstand vor den "Meistern", die sich ohne Narkose operieren lassen, indem sie einfach etwas in sich umschalten und den Schmerz nicht mehr spüren. (was vermutlich nicht mal eine so große Kunst ist von dem, was sonst noch so möglich ist)

Und so ist auch dieser innere und äußere alltägliche Prozeß, in welchem ich mich grad befinde. Ich kann ihn momentan nicht beeinflussen, er hat sich verselbstständigt und tut, was er will. Ich kann versuchen, wegzusehen, es wird mir nichts nützen. Ich kann versuchen, wegzulaufen, er wird mir folgen. Momentan kann ich da einfach nur durchwaten, ich komme nicht mehr drumrum.

Und so passiert einiges. Auch interessante Sachen. Habe die letzten Tage ein wenig gefastet und spüren können, wie es ist, den Körper nicht mehr so recht wahrzunehmen (obwohl ich ihn in diesem Fall dann wahrnehmen wollte). Und dennoch, bin ich, auch ohne dieses Körpergefühl.
Ich sehe all diesen Unrat und auch das Schöne in mir - und dennoch bin ich nicht nur das.
Ich bekomme ab und an ein Gefühl dafür, was es bedeutet, daß man nicht dieses Ich ist, von dem man glaubt, daß man es ist. Sondern einerseits viel mehr, und andererseits auch viel weniger.
Ich schlafe ein und nehme wahr, wie ein Teil von mir ins Reich der Träume geschickt wird, während sich der rest irgendwo anders hin zurück zieht.
Und wenn ich meditiere spüre ich oben auf dem Kopf ein kribbeln, als würde mir jemand durch die Haare streicheln (oder nach Läusen suchen :weihna1). Manchmal ist es auch ein Druck, als würden sich die Schädelplatten verschieben.

Ich bin wie ein Orkan. Stehe in diesem Zentrum und kann nur zusehen, was er alles vernichtet, vernichtet hat - aber auch was er reingt und ordnet.
Es fliegt alles von mir davon, ohne das ich es halten kann und kommt gleichzeitig zurück. Wie lose Fäden, die in alle Richtungen davonflattern und dennoch mit mir verbunden sind, aber nichts und niemanden erreichen.

Es gibt Momente, da heule ich los und denke, ich sterbe gleich, weil ich diese seelischen Schmerzen, diese Sehnsucht nach jemanden nicht mehr ertrage. Und dann ist mein einziger Wunsch auch einfach nur der Tod, das Vergessen. Doch wie auf dem Zahnarztstuhl - es ist mir nicht vergönnt.
Dann gibt es Momente, wo ich über alles lachen kann. Diese sind zwar noch etwas zaghaft und selten, doch dann und wann durchaus zu spüren.
Es ergeben sich Antworten, die nicht wirklich Sinn machen und dennoch richtig sind.
Bestimmte Ereignisse in meinem Leben kann ich auf allen möglichen Ebenen betrachten. Grad was meine tiefste Verletzung ausmacht, meine verlorene (scheinbar verlorene) Liebe zu jemanden. Ich sehe es auf seelischer Ebene, auf psychologischer Ebene, auf okkulter Ebene, auf menschlicher Ebene, auf abstrakter Ebene - und immer macht es Sinn, wenn dieser mit dem Verstand auch nicht wirklich zu begreifen ist.

Ich sehe aus wie ein Gespenst, blass und bleich. Ich weiß, daß mein Umfeld sich Sorgen macht. Vor allem auch, weil ich mich grad krankhaft in mir selbst verschließe und die Außenwelt von mir stoße. Ich würde es ihnen ja so gerne erklären, was in mir vorgeht, ich würde es so gerne mit jemanden teilen. Ja, ich hätte vor allem wahnsinnig gerne einen ganz starken Halt, jemand der mich jetzt begleitet oder mit dem ich das teilen könnte. Aber das ist nicht möglich. Momentan fühle ich mich wie der einsamste Mensch auf Erden (wobei ich natürlich nicht verschont werde mit dem Wissen, daß ich es selbst verursacht habe, was diese Einsamkeit und Verzweiflung nur noch mehr vergrößert). Und gleichzeitig weiß ich, daß ich da jetzt durch muß, komme was wolle. es geht eben nicht mehr anders.

Und so kämpfe ich mit mir selbst. denke mir Sachen aus und verwerfe sie gleich wieder, weil ich weiß, wie sie enden werden. Denke mir andere Sachen aus, und verwerfe sie wieder, weil ich sehe, daß es aus meinem Zorn heraus entstehen und nicht ehrlich sind. Andere setze ich dann doch in die Tat um, obwohl ich weiß, daß sie aus inneren Leidenschaften heraus entstehen, nur um diesen Druck los zu werden.
Einerseits habe ich das Gefühl, dem Wahn zu verfallen und vollkommen den kontakt zu Realität zu verlieren. Andererseits gehe ich dann doch auf Arbeit, widme mich den Menschen dort und tu so, als wäre überhaupt nichts geschehen und alles bestens.

Dann und wann tauchen seltsame Fetzen in meinem Geist auf, die ich nicht wirklich zuordnen kann. Ich kenne sie, kann sie aber nicht fassen, und immer wenn es sie gibt, weiß ich, daß alles richtig ist, was grad geschieht und empfinde für einen winzigen Bruchteil Erleichterung und Ruhe. Oder ich tu etwas und habe eine Art Dejavu. Und weiß auch: aha, es macht wohl alles doch irgendwie Sinn, denn Du kennst es schon.

Ob dies nun ein Erleuchtungserlebnis sein soll, vermag ich nicht zu sagen. Viel eher holen sie mich vielleicht demnächst mit der Zwangsjacke ab. Und zwar dann, wenn ich es nicht schaffen sollte und an dem ganzen Chaos in mir zerbreche, da ich vielleicht doch irgendwas übersehen habe. Der Pfad erscheint mir sehr sehr schmal und um ihn rum ist es finster.

Danke euch, daß es hier eine Möglichkeit gibt, all dies mal los zu werden. Das ist wie ein heilender Balsam, der mir kurze Ruhe schenkt, bis dann die nächste "Höllenfahrt" beginnt. Mittlerweile weiß ich ja, was mich erwartet und das noch sehr viel Arbeit nötig ist.
*seufz*

Kaji
 
Hi, Tigermaus!

Es gibt aber doch schon Erleuchtungs-ERLEBNISSE! Ich kann das eben sagen, weil ich eines hatte! Aber ein Erlebnis ist eben nur ein Erlebnis und hat nicht das geringste mit Vollkommenheit zu tun! Und trotzdem beschäftigt es einen halt dann doch immer mal wieder!

Liebe Grüße

believe


Morgen....:)

Was erlebt denn der Mensch während einer Meditation was geschieht denn da im menschlichem Körper?
Wenn man dieses durchleuchtet fällt eigentlich die Erleuchtung weg....oder warum möchten den die Menschen erleuchtet sein sie sind doch eigentlich nie ganz rein....und das gehört wohl zu der Vollkommenheit....ist alles andere nicht nur eine Ausrede um sich selbst dem Mensch etwas vor zu gaukeln eine Art Trugbild...und in diesem Trugbild sind auch die Schatten gegenwärtig....und je mehr man sie verdrängt der Fall ins Leere noch schlimmer ist.

LG
 
Liebe Kaji!

Du glaubst ja nicht, wie gut ich Dir das alles nachfühlen kann. Okay, bei mir ist es nicht der Zahnarzt, aber sonst!
Ich fühle mich in einer karmischen Beziehung gefangen und komme einfach nicht raus, obwohl ich schon alles getan habe, was nur irgendwie vorstellbar ist!
Den einen Tag geht 's mir gut, ich bin fröhlich, mag die Menschen um mich rum und dann stürze ich wieder ab, hadere mit meinem Schicksal, fühle mich einsam, voller Sehnsucht nach Nähe, aber unfähig, das zu äußern! Ich wäre aber auch nicht in der Lage, Nähe zu ertragen! Und fühle mich absolut unfähig irgendetwas an meinen momentanen Umständen zu ändern, obwohl es vom Verstand her eigentlich ganz leicht sein müsste!
Habe das Gefühl, als wäre ich in ein Netz von Mustern und Verboten verstrickt. Wenn es mir schlecht geht, BIN ich schlecht und um Hilfe bitten kann ich schon dreimal nicht, weil ich mich dafür schäme, dass es mir schlecht geht.
Ich drücke Dir und mir und allen anderen, die sowas durchmachen, die Daumen, dass wir bald durch sind!

Alles Liebe

believe
 
Morgen....:)

Was erlebt denn der Mensch während einer Meditation was geschieht denn da im menschlichem Körper?
Wenn man dieses durchleuchtet fällt eigentlich die Erleuchtung weg....oder warum möchten den die Menschen erleuchtet sein sie sind doch eigentlich nie ganz rein....und das gehört wohl zu der Vollkommenheit....ist alles andere nicht nur eine Ausrede um sich selbst dem Mensch etwas vor zu gaukeln eine Art Trugbild...und in diesem Trugbild sind auch die Schatten gegenwärtig....und je mehr man sie verdrängt der Fall ins Leere noch schlimmer ist.

LG

Was mich betrifft, ich möchte gar keine Erleuchtung mehr. Hatte ich aber schon geschrieben. Damals hab ich halt gedacht, das wäre es einfach! Ich glaubte, man hätte dann keine Probleme mehr und wäre immer glücklich! :weihna1
Was beim Meditieren im Körper vor sich geht, wurde schon oft wissenschaftlich untersucht. Der Körper entspannt sich, das Gehirn geht in andere Zustände über, da müsstest Du mal googeln, sicher gibt es hier auch Leute, die sich damit gut auskennen!

Liebe Grüße

believe
 
Was mich betrifft, ich möchte gar keine Erleuchtung mehr. Hatte ich aber schon geschrieben. Damals hab ich halt gedacht, das wäre es einfach! Ich glaubte, man hätte dann keine Probleme mehr und wäre immer glücklich! :weihna1
Was beim Meditieren im Körper vor sich geht, wurde schon oft wissenschaftlich untersucht. Der Körper entspannt sich, das Gehirn geht in andere Zustände über, da müsstest Du mal googeln, sicher gibt es hier auch Leute, die sich damit gut auskennen!

Liebe Grüße

believe


Nicht jeder Tag ist unser Tag....aber die Meditation verschafft Ruhe, Ausgeglichenheit wir besuchen mit ihr Orte in uns, aber das heisst auch das wir nicht jeden Tag glücklich durch die Welt stolzieren, aber vielleicht doch zufrieden....denn ohne Zufriedenheit kein Glücklich sein.

LG:)
 
also wenn ich nicht weiss ,was erleuchtung ist -kann ich auch nicht wissen ,ob ich sie will oder nicht .ich hab die erleuchtung mal verglichen mit dem leben und dem tod .der tod kommt und es kann sein ,dass ich auch erleuchtungserlebnisse haben werde oder auch die erleuchtung .nur -was mach ich mir denn einen kopp-.meditation -da bringe ich struktur in mein leben -orientierung .die aber eigentlich gar keine orientierung in dem sinne ist ist -sondern es wird alles so viel klarer und lebendiger -so wie ich es mir eben wünsche
alles liebehw
 
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Liebe Kaji!

Du glaubst ja nicht, wie gut ich Dir das alles nachfühlen kann. Okay, bei mir ist es nicht der Zahnarzt, aber sonst!
Ich fühle mich in einer karmischen Beziehung gefangen und komme einfach nicht raus, obwohl ich schon alles getan habe, was nur irgendwie vorstellbar ist!
Den einen Tag geht 's mir gut, ich bin fröhlich, mag die Menschen um mich rum und dann stürze ich wieder ab, hadere mit meinem Schicksal, fühle mich einsam, voller Sehnsucht nach Nähe, aber unfähig, das zu äußern! Ich wäre aber auch nicht in der Lage, Nähe zu ertragen! Und fühle mich absolut unfähig irgendetwas an meinen momentanen Umständen zu ändern, obwohl es vom Verstand her eigentlich ganz leicht sein müsste!
Habe das Gefühl, als wäre ich in ein Netz von Mustern und Verboten verstrickt. Wenn es mir schlecht geht, BIN ich schlecht und um Hilfe bitten kann ich schon dreimal nicht, weil ich mich dafür schäme, dass es mir schlecht geht.
Ich drücke Dir und mir und allen anderen, die sowas durchmachen, die Daumen, dass wir bald durch sind!

Alles Liebe

believe

Hallo believe,

danke Dir! :liebe1:
Ich drücke auch allen und uns die Daumen. Und irgendwann, können wir dann befreit :banane: .

:kiss4:

Kaji
 
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