Hallole,
finde ich eine spannende Frage. Es wird ja gern einfach mal so vom Geist ausgegangen, als das, was alles wahrnimmt, sortiert, differenziert, bewertet, benennt, erschafft, zerstört usw. Aber wie funktioniert das denn nun eigentlich genau? Und was ist er denn nun?
Ich will mal einen Anfang machen, indem ich aufzähle, was meiner Meinung nach zu den Tätigkeiten/Funktionen des Geists gehört:
Unterscheiden
Wahrnehmen
Bewerten, für richtig/falsch, schön/hässlich/gut/böse befinden usw.
Festhalten, fokussieren, verweilen
Erinnern
Antizipieren
Schlussfolgern
Kreiieren und Zerstören
Annehmen, Hypothesen bilden
Zusammensetzen
Teilen, Unterteilen
Kommunizieren, Kontakt herstellen, in Beziehung treten/sein
Suchen, Fragen stellen
Selbsterkennen, identifizieren
und sicher noch so einiges. Bestimmt ist das jetzt viel zu kunterbunt und unsystematisch.Vielleicht rede ich ja hier gar nicht vom Geist sondern vom Verstand/vom Denken? Vielleicht muss man Subgruppen erstellen:
Die Verstandesebene des Geists
Die Gefühlsebene des Geists
Das Selbstgewahrsein des Geists
Die Leere des Geists
oder:
Funktionen des Geists
Geistesarten
keine Ahnung, sind nur mal so Vorschläge, Sammlungen von Begriffen
Fragen für mich wären z.B: gibt es den Geist überhaupt allein, d.h. ohne geistige Tätigkeit oder hängen Tätigkeit des Geists und Geist unmittelbar zusammen? Ist ein untätiger Geist überhaupt möglich? Gibt es soetwas wie leeren Geist?
Wie handelt der Geist, auf welcher Grundlage? Nehmen wir unsere jetzige geistigen Tätigkeiten mal in Augenschein: wie arbeitet der Geist jetzt im Moment? Können wir das überhaupt beobachten, Distanz zu unserem eigenen Geist haben?
Sind Ich und Geist identisch oder verschieden? Sind Welt und Geist identisch oder verschieden?
ok?
lG
Bibo
Danke für den spannenden Thread!
Für mich passt auch der Begriff "Verstand" besser für das, was du geschrieben hast, aber das Wort, das man für etwas wählt, macht´s ja nichts aus.
Für mich ist es so, dass mein Verstand ein Teil meiner Selbst ist, ich aber mehr als mein Verstand.
Die Aufgaben bzw. Fähigkeiten meines Verstandes sehe ich ziemlich ident mit deiner Aufzählung.
Was mir aber noch sehr wichtig zu sein scheint, ist die Fähigkeit des Verstandes über seine Aufgaben und sich selbst zu reflektieren.
Und was mir ganz ganz wichtig erscheint, ist, dass der Verstand weiß, dass das, wie er die Welt wahrnimmt, nicht wirklich so sein muss, wie er es wahrnimmt.
Ich glaube nicht an die Allmacht des Verstands, so wie es viele Menschen sehen, sondern, daran, dass unser Verstand ein Teil unserer Selbst ist, ein sehr wichtiger, aber bei weitem nicht der einzige (und die anderen Teile scheinen mir genauso wichtig zu sein).