Wie funktionieren Familienaufstellungen?

Also, der Stellvertreter hat mir einfach nur das wiedergeben was an Empfindungen rein kam.
Hat auch nichts gedeutet oder Ratschläge erteilt.
War schon beeindruckend was ankam.

Die Aufstellerin gab mir den Rat nichts zu machen.
Ist aber eine schwere Last.
Manchmal bin ich froh das ich meinen Bruder so gut wie nie sehe. :(

Ja gut, es war sehr viel.
Aberich war an dem Tag die einzige und wir hatten den ganzen Tag Zeit.
Somit konnte ich einfach mal alles abklopfen.. :D

Danke für deine Erläuterungen!!!
:danke:
 
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Eine Vertreterin dieser Fraktion ist hier im Forum ireland, die hauptsächlich durch Falschinformationen und krude Vorstellungen auffällt.

Falsch ist nämlich, systemische Familientherapie sei mit Familien- oder Systemaufstellungen vergleichbar. Vielmehr ist das eine eigenständige Methode, die sich eher zurückhaltend auch der Aufstellungsmethode bedient.
Mit viel Mühe und Kosten haben sich die Interessenvertreter der systemischen Familientherapie die wissenschaftliche Anerkennung ihrer Methode erkämpft, und damit, zumindest theoretisch, die Voraussetzungen für die Kostenübernahme durch die Krankenkassen.
Könntest Du dafür irgendeinen (seriösen) Beleg liefern?

Voraussetzung für eine solche Kostenübernahme ist aber, der festgestellte Krankheitswert des Leidensdruckes beim Patienten.Und sie ist nur im Rahmen einer stationären Aufnahme möglich, nicht als ambulante Therapie.
Habe ich Dich jetzt richtig verstanden? Du meinst also, alle Menschen, die eine kassenfinanzierte Therapie machen, müssen erstmal stationär diagnostiziert/ behandelt werden?
Das ist absolut nicht der Fall!

Dass nicht "die Kasse" zahlt, sondern wir Beitragszahler, ist ja bereits erwähnt worden. Es gibt eine Vielzahl von wirksamen psychotherapeutischen Verfahren, die Klienten aus eigener Tasche bezahlen müssen.
Welche? ... möglichst mit (serösem Link)

Es ist einfach absurd, daraus abzuleiten, sie seinen nicht seriös! Netter Versuch, ireland...
Schon klar, dass du dich rauswinden musst, wenn du mal nach "Butter bei die Fische" gefragt wirst. Man kann in einer psychosomatischen Klinik auch an der Pforte sitzen....
... och komm, daß ich Diplompsychologin bin müßte sich doch bis zu Dir rumgesprochen haben, ... anders kommt man auch nicht die die Therspieerfolgsforschung rein ...
Es gibt übrigens für Aufsteller und ihre Interessenverbände nicht den geringsten Anlass, sich um eine mögliche Kostenübernahme durch die Krankenkassen zu bemühen, da sie sich als Impulsgeber, als Klärungshelfer und Lösungs-Geburtshelfer verstehen und dem Klienten zutrauen, seinen weiteren Weg zu finden. Voraussetzung ist allerdings, dass auch der Klient sich so sieht und in Eigenverantwortung selbst generierte Mittel in Veränderungen investiert, die der signifikanten Steigerung seiner Lebensqualität gewidmet sind. Solche Klienten sind willens und fähig, sich zuvor eingehend über die Methode und die Anbieter zu informieren und eine Wahl zu treffen.
Meinst Du wirklich, alle Deine Kunden kennen den Unterschied zwischen Psychiater, Psychologen, Psychotherapeut, Coach, Lebensberater usw. und Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie, systemischer Therapie, Psychoanalyse, Gestalttherapie, NLP usw.???
Was hast Du studiert?

Familien- und Systemaufstellungen, Strukturaufstellungen, Drehbuchaufstellungen, Organisationsaufstellungen....die Methode hat ihren Siegeszug längst angetreten und das obwohl bislang noch ungeklärt ist, warum Stellvertreter so viel spüren und wissen, dass auf dieser Basis Analysen und Lösungen möglich sind, die ganz real umsetzbar und tragfähig sind.
Da ist wohl derr Wunsch Vater des Gedanken!
Ich finde da nur Gegenteiliges, aber ich bin gern lernbereit!
 
Zitat von Melodie:
Am Wochenende beim Seminar hatte ich eine junge Frau, die stark unter ihrem gelegentlichen, dann aber massiven, Stottern litt.
Aus eigener Erfahrung und angelesenem Wissen heraus war mir klar, dass dieses "andere Sagen" (Zitat: Hellinger) einen Konflikt zwischen Sagen und Verschweigen, eine Verstrickung mit einem Opfer und einem Täter zugleich bedeuten kann.

Kein Wunder, dass FA bei mir oft schief gingen: Der Aufsteller wusste genau, womit mein Thema zu tun hatte und hat sich dan diesem inneren Bild in ihm orientiert. Und danach hat er dann die Aufstellung geleitet.

Als Aufsteller sollte man sich dem Thema des Klienten offen stellen, ohne geistigen Vorannahmen. Das erfordert natürlich eine völlig neutrale Haltung. Wo ist die nur hier geblieben. :D Tritt man der Familie des Klienten offen gegenüber und schaut dort genau hin, wo es hakt, und lässt sich selbst überraschen, dann kann der Klient viel mehr mit anfangen, was sich zeigt und es auch wirklich integrieren. Dann ist es stimmig für ihn, so innerlich drin, und nicht von außen (d.h. vom Aufsteller) introjiert.

LG Pluto
 
Ich habe 3 Seiten langen Offtopic und Beleidigungen entfernt.

Haltet euch an die Forumsregeln und lasst persönliche Differenzen aus einer Diskussion im Forum raus. Wenn ihr was zu klären habt, dann klärte es unter euch, aber nicht hier im Forum

Bitte zurück zum Thema, jeden weiteren offtopic Beitrag entferne ich ohne weitere Vorwarnung oder Kommentar.

lg
Margit
 
hallo,

meine Frage ist ganz ernsthaft gemeint und vorallem durchaus Themenbezogen.

Sie lautet nur, kann man nicht hier im FA-Forum, so spielerisch mal eine Familienaufstellung aufzeigen?

Ich meine ungefähr weiß man was es ist, aber wie es funktioniert, ich meine jetzt den Ablauf mal aufzeigen.

LG
flimm
 
Hallo Flimm!

Es wurde hier im Forum schon etliche Male grundsätzlich beschrieben, wie eine Aufstellung abläuft - ich lass die "Familie" mal weg, weil es ja nicht zwangsläufig eine Familienaufstellung werden muss ... da beginnt schon die erste Einschränkung: Es hat sich inzwischen eine große Vielfalt von Aufstellungsmöglichkeiten entwickelt, die sich durchaus signifikant voneinander unterscheiden - vorher, während und nachher und auch im erkenntnistheoretischen Hintergrund.

Was aber allen Aufstellungsverfahren gemeinsam ist: Ihre Wirkung beruht gerade auf dem, was in Worten nicht wiederzugeben ist. Auf den Bewegungen und Empfindungen der Stellvertreter im Aufstellungsfeld, auf den Beziehungen zwischen Repräsentation und repräsentiertem Feld, die über den laufen, der sein Anliegen einbringt. Das ist gut erfahrbar, wenn man sich einige Aufstellungen anschaut, als Stellvertreter oder auch nur als Zuschauer ... und das ist jederzeit möglich, es gibt ja kaum ein vergleichbares psychodynamisches Verfahren (das Wort "Therapie" lass ich mal absichtlich weg), das dermaßen transparent beobachtet werden kann.

"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" - hinschauen und sich ein Bild machen. Und das kann dann ja auch durchaus eines sein, das zum Aufstellen Distanz gewinnt. Dann ist jemand klar geworden: Für mich ist das keine Möglichkeit. Der Volkswagen für alle individuellen Umgangsweisen mit dem eigenen Leben wollte die Aufstellerei ja nie sein.

Es gibt außerdem inzwischen eine große Auswahl an Literatur, es gibt CDs für Lesefaule und Videos (ich nehme an, auch in öffentlichen Verleihstellen), und dort ist nachzulesen und nachzusehen, wie Aufstellungen verlaufen können. Hier im gegebenen Rahmen des Forums und bei der gegebenen Diskussionskultur könnte m.E. nur ein Bild entstehen, das der sachlichen Information einen Bärendienst leistet - abgesehen davon, dass sachliche Information allein, siehe oben, den Knackpunkt des Aufstellens nicht liefern kann.

Ganz dummes Beispiel: Wie verhält sich die detaillierte Beschreibung eines typischen Geschlechtsverkehrs zu einem Orgasmus?

Alles Liebe,
Jake
 
hallo jake,

danke für deine Infos,

das folgende finde ich in diesem Zusammenhang natürlich sehr wichtig:

Es gibt außerdem inzwischen eine große Auswahl an Literatur, es gibt CDs für Lesefaule und Videos (ich nehme an, auch in öffentlichen Verleihstellen), und dort ist nachzulesen und nachzusehen, wie Aufstellungen verlaufen können. Hier im gegebenen Rahmen des Forums und bei der gegebenen Diskussionskultur könnte m.E. nur ein Bild entstehen, das der sachlichen Information einen Bärendienst leistet - abgesehen davon, dass sachliche Information allein, siehe oben, den Knackpunkt des Aufstellens nicht liefern kann.

sowie die Info, das man auch als Zuschauer beiwohnen könnte.


Die Spielerische FA in diesem Forum war aber auch einerseits nur ne Idee von mir und eben nur eine Frage;)

LG
flimm
 
hallo,

meine Frage ist ganz ernsthaft gemeint und vorallem durchaus Themenbezogen.

Sie lautet nur, kann man nicht hier im FA-Forum, so spielerisch mal eine Familienaufstellung aufzeigen?

Ich meine ungefähr weiß man was es ist, aber wie es funktioniert, ich meine jetzt den Ablauf mal aufzeigen.

LG
flimm


Hallo liebe Flimm,

zum Thema spielerisch aufstellen fällt mir eine Sequenz aus einer Ausbildungsgruppe ein:
Es sollte ein Aufstellungsexperiment zu Übungszwecken werden...
Ein "Mitschüler" bekam die Anweisung, seine Familie verdeckt aufzustellen. Dabei sollte es nur darum gehen, dass wir Stellvertreter ohne zu wissen für wen wir stehen, uns in Papa, Mama und Kinder und deren Reihenfolge sortieren würden. Theoretisch hätte das klappen können :D
Nun war aber in dieser Familie so manches unter der Oberfläche sehr verwirrt und unversehens befanden wir uns mitten in der tatsächlichen Dynamik....
In einem anderen Fall hielt Marianne Franke bei uns im Ort einen Vortrag über Familienaufstellungen und wollte nur mal demonstrieren, wie sowas aussehen könnte.
Sie bat mich, einfach mal meinen Vater, meine Mutter und mich auf der Bühne zueinander zu stellen. Meiner Stellvertreterin ging es sehr schnell sehr schlecht. Alle, die Ahnung vom Aufstellen hatten, sind ziemlich erschrocken. Auch ich, denn ich fühlte mich eigentlich, vordergründig, bewusst, gar nicht nach dem, was das Bild da aufzeigte.
Marianne holte die Stellvertreter ganz schnell aus den Rollen und einer der anwesenden Aufsteller bot mir spontan einen Platz in seinem eigentlich bereits ausgebuchten Seminar an, das zwei Tage drauf stattfinden sollte.
Nicht immer leidet man nämlich auch tatsächlich gerade unter seinen Verstrickungen, bzw. ist einfach nicht wirklich bei sich. Aufstellungs- bzw. Veränderungswünsche entstehen stets durch einen Leidensdruck und den spüren wir natürlich dann, wenn alle Kompensationsversuche, Ablenkungen und Vermeidungen ihrerseits zu anstrengend oder schmerzhaft werden.
Das ist vielleicht das Phänomen, das für Enttäuschungen über Aufstellungen, bzw. über die Meinung, es könne einem nach einer Aufstellung schlechter gehen als davor, verantwortlich zeichnet: Jedes Problem war mal eine Lösung. Ist das Problem gelöst, steht die ursprüngliche Aufgabe, der erste Schmerz wieder vor einem und dem ist vielleicht nicht jeder gewachsen oder gewillt.

Es würde also wohl eher nicht funktionieren, wenn wir versuchen würden, die Aufstellungsarbeit spielerisch zu demonstrieren. Jedenfalls nicht mit einer Aufstellung.

Ich habe aber eine andere Idee!

Es ist nämlich so, dass man gar nicht "nicht aufstellen" kann. Stets haben bestimmte räumliche, ganz konkrete Plätze, auch eine Wirkung auf unser Befinden und unsere Beziehungen.

Beim Aufstellen tun wir das Gegenteil von dem, was wir im Alltag (sinnvollerweise) tun: Wir achten genau auf das, was wir sonst ausblenden und filtern (müssen). Es ist sozusagen die "Sprache" der Aufstellung.
Hier wäre also die spielerische Annäherung, eine konkrete Selbsterfahrung möglich.
Einfach mal im Alltag ausprobieren, wie sich Gefühle und körperliche Empfindungen, die wir natürlich zu diesem Zweck ganz bewusst aufmerksam, fein und genau wahrnehmen sollten, verändern, wenn wir unsere räumliche Position verändern.
Zum Beispiel die Tischordnung in der Familie verändern, schwierige Gespräche im Gehen führen, bewusst Augenhöhe herstellen oder genau das Gegenteil, einen Schritt zur Seite gehen, eine Hand auf das Herz legen beim Reden, ein Körper-Ja ( mit weichem Nacken und entspannter Schlüsselbeinregion das Kinn sanft senken) ausführen und auf die Wirkung bei sich selbst und dem Gegenüber achten, bzw. beim Ja-Sagen mal auf den Spannungsgrad in den entsprechenden Körperregionen achten. Auch aufschlussreich: die Atmung. Also mal zur Abwechslung weiter atmen, sogar tief einatmen, wenn man ein Kompliment, eine Anerkennung bekommt :D
Den Chef möglichst immer rechts von sich haben, bzw. drauf achten, wie sich die räumlichen Anordnungen in den (vielleicht auch heimlichen) Rangordnungen spiegeln. Beobachten, verändern, Unterschied beobachten.
Beim Spaziergang besser nicht zwischen den Eltern gehen, oder aus Forschungsgründen mal gerade da.
Und so weiter....

Ich glaube, dass so auch ein besserer Zugang zu den in Büchern, auf Aufstellerseiten und ihn Filmen dargestellten Aufstellungsbeispielen möglich ist. Nur von aussen gesehen, so stelle ich mir vor, bleibt sonst vieles rätselhaft oder wirkt willkürlich.

Beste Grüße,
Eva
 
Hallo Eva,

danke für die intereasante Beschreibung.

Nicht immer leidet man nämlich auch tatsächlich gerade unter seinen Verstrickungen, bzw. ist einfach nicht wirklich bei sich.
Da kann ich nur zustimmen. Mir macht es manchmal zu schaffen, dass wir dieses "nicht bei sich sein" manchmal automatisch und ganz unbewusst herbeiführen.

Das ist vielleicht das Phänomen, das für Enttäuschungen über Aufstellungen, bzw. über die Meinung, es könne einem nach einer Aufstellung schlechter gehen als davor, verantwortlich zeichnet: Jedes Problem war mal eine Lösung. Ist das Problem gelöst, steht die ursprüngliche Aufgabe, der erste Schmerz wieder vor einem und dem ist vielleicht nicht jeder gewachsen oder gewillt.
Hm, würde aich das nicht schon während der Aufstellung abzeichnen, wenn jemand einfach nicht "stark" genug ist, all diese Emotionen zu ertragen bzw. noch nicht bereit ist dazu?

Einfach mal im Alltag ausprobieren, wie sich Gefühle und körperliche Empfindungen, die wir natürlich zu diesem Zweck ganz bewusst aufmerksam, fein und genau wahrnehmen sollten, verändern, wenn wir unsere räumliche Position verändern.
Da hab ich ein ganz gutes Beispiel dazu: ich hab das irgendwie im Blut, dass ich dem Gegenüber immer in die Augen sehe, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, doch in der Aufstellung konnte ich das einfach nicht, bzw. ist mir das sehr schwer gefallen... war schon seltsam.

Grüße,
Diana
 
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Da kann ich nur zustimmen. Mir macht es manchmal zu schaffen, dass wir dieses "nicht bei sich sein" manchmal automatisch und ganz unbewusst herbeiführen.

In gesundem Maß ist das meines Erachtens unproblematisch und hilft sehr, eine Reizüberflutung, wie sie die modernen Umgebungsbedingungen (Lärm, viele Menschen, Straßenverkehr, stressige Situationen bei der Arbeit, etc) mit sich bringen können, zu puffern. Sofern zeitnah ein Ausgleich erfolgt, man wieder zu sich kommen kann, ergibt das eine gute Belastbarkeit.

Anders wenn aufgrund nicht zu bewältigender Überforderungserlebnisse (Stichwort Trauma) die Fähigkeit zu dissoziieren entwickelt ist ( erworben werden musste) und man sich als unwillkürliche Reaktion auf entsprechende Auslösfaktoren (Trigger) schlagartig "verloren geht". Ein Zustand, der mit "eingefroren sein", wie betäubt sein, neben sich stehen, sich "sich selbst entfremdet fühlen" beschrieben werden kann und aus dem es schwer sein kann, wieder heraus zu kommen.

Solche Phänomene können übrigens auch bei Menschen auftreten, die nicht selbst traumatisiert sind, aber von traumatisierten Bezugspersonen sozusagen "angesteckt" wurden.
.......

Das ist vielleicht das Phänomen, das für Enttäuschungen über Aufstellungen, bzw. über die Meinung, es könne einem nach einer Aufstellung schlechter gehen als davor, verantwortlich zeichnet: Jedes Problem war mal eine Lösung. Ist das Problem gelöst, steht die ursprüngliche Aufgabe, der erste Schmerz wieder vor einem und dem ist vielleicht nicht jeder gewachsen oder gewillt.

Hm, würde aich das nicht schon während der Aufstellung abzeichnen, wenn jemand einfach nicht "stark" genug ist, all diese Emotionen zu ertragen bzw. noch nicht bereit ist dazu?

Ja und Nein :)
Erst mal nehmen ja die Stellvertreter diese Emotionen auf sich und der Anliegenbringer kann sie, sozusagen im Schongang, bei sich wirken lassen. Manchmal überholt der Stellvertreter auch, geht weiter, als es der Anliegenbringer momentan vermag.
Das gilt es, respektvoll anzuerkennen und bedeutet für den Anliegenbringer, sich zu seiner Seele zu stellen.
Wer zum Beispiel mit dem Wunsch kommt, bereit zu werden für Liebe und Partnerschaft, sich jedoch, wie vielleicht seine Aufstellung zeigt, derzeit noch nicht aus seiner systemischen Treuebindung lösen kann, ist eben nicht schwach oder unwillig, sondern anderweitig gebunden. Im berühmten "Anerkennen was ist" kommt er dann zunächst aus seiner Ohnmacht, aus der Opferrolle und kann nicht nur den Wert und die Kraft seiner Liebe, das Ausmaß des Opfers, das er im bislang unerkannten Verzicht auf eigenes Glück erbracht hat, erkennen, sondern auch, dass er de facto die ganze Zeit eine (wenn auch verschwendete) Leistung erbringt und sich theoretisch eines Tages entscheiden könnte nur sein Eigenes zu leben....
Sinngemäß gilt das auch für andere Anliegen und die Lösung aus unbewusst übernommenen und nicht zum eigenen Schicksal gehörenden Leistungen für das Familiensystem, wie z.B. an ein ausgeschlossenes Mitglied erinnern, Verantwortung für etwas oder an jemandes Stelle zu übernehmen, um etwas oder jemanden trauern, einem Tabu gehorchen, und so weiter.
Es kann mit starken Schuldgefühlen einher gehen oder sich anfühlen, als sei es das Ende der Welt, sich aus systemischen Verstrickungen zu lösen!

Manches ist aber auch nur mit guten Vorkenntnissen und einem entsprechenden Sensorium wahrzunehmen, wie zum Beispiel das Wirken eines Tabus, oder seelischer Spaltungen beim Klienten.

Und es ist auch ziemlich normal und häufig, dass Klienten unbemerkt ihr eigentliches Thema re-inszenieren. Dann wiederholt sich ein altes Aua eben als erneuterte Erfahrung - mit Chefs, mit Partnern oder auch mit Aufstellungsleitern....



Da hab ich ein ganz gutes Beispiel dazu: ich hab das irgendwie im Blut, dass ich dem Gegenüber immer in die Augen sehe, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, doch in der Aufstellung konnte ich das einfach nicht, bzw. ist mir das sehr schwer gefallen... war schon seltsam.

Ja, das ist interessant und sicher wert, etwas eingehender erforscht zu werden. Wie fühlt es sich an, wann fällt es leichter, musst oder willst du jemandem in die Augen schauen, ist es durchgängig irL so und in Aufstellungen anders? etc.

Unser Körper ist ein wunderbares Sensorium, ein Indikator, ein Bewahrer von Erinnerungen (man denke nur an all die Emotionen, die durch Berührung ausgelöst werden können!) und Wissen, und nicht zuletzt ein super genauer Ausdruck.
Mein Verdacht ist ja, dass die Seele in allen Körperzellen sitzt ;)

Beste Grüße,
Eva
 
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