wie fühlt ihr euch während des virtuellen kommunizierens?

Bin grad ein wenig "vorsichtiger" eingestellt... obwohl ich noch nicht lange in diesem Forum bin. Was nicht heißt, dass ich nicht vorher schon virtuell kommuniziert habe, aber da war es "einfacher"? Merke nun und hier, dass mir das gesundheitlich zu schaffen macht bzw. versuche jetzt herauszubekommen, ob und woran das liegt... vielleicht verstärkt es auch nur gewisse Stresspunkte.

Habe seit kurzen eine festgestellte Schilddrüsenautoimunerkrankung, ja bin auch so hier und dort gesundheitlich platt. Dachte erst, nee, bekomme ich mit Gedanken und so wieder weg. Aber Arzt ließ nur bis zu einem bestimmten Punkt mit sich reden. Werde nun mit Tabletten eingestellt, bis sie letztendlich entfernt wird. Eigentlich war ich jetzt "gut" eingestellt. Aber die letzten Tage... weiß nicht... war ich vielleicht auch zu viel am PC gesessen, hab hier viel gelesen und viel Aggressionen bewusst hin- und her "verfolgen" können... bin quasi regelrecht "hinterhergsprungen"... Gestern hatte ich in der Arbeit dann Herzstechen...

Am Abend davor (Vorgestern) war in der Arbeit auch Stress angesagt. Als ich am Nachmittag kam (innerlich seit längerem ein leichtes Stressaufkommen, hatte davor Urlaub, war aber viel am PC), hatte ich versucht eine aufgebrachte Bewohnerin zu beruhigen. War diese dann auch bis später am Abend die Stimmung von einer Minute auf die andere wieder plötzlich kippte. Ich sah nur noch (war am Telefon auf dem Gang) wie eine Kollegin von dem einen Zimmer in das andere rannte und die Kleidung der Bewohnerin mitten auf den Gang auf den Boden pfefferte, schimpfte, dann rannte sie wieder zurück zu einer anderen Bewohnerin... Dann kam die besagte Bewohnerin ebenfalls schimpfend, nahm ihre Klamotten und rannte auch wieder zurück in die andere Richtung... die Kollegin kam aber nochmals angerannt, um schimpfend zu erklären, dass das so nicht ginge... Die Stimmung war so aggro, wollte durch Nachhaken nicht nochwas bestärken... weder die Kollegin, noch die Bewohnerin, die sich in solchen Momenten eh niemanden "mal schnell" an sich heranlässt. Auch später, ich war dann bald wieder alleine mit der Bewohnerin und den anderen, konnte ich sie für diesen Abend nicht mehr beruhigen, war ja auch keine wirklich Beruhigungszeit "übrig", da Alle-Zu-Bett-geh-Zeit. Manchmal lässt sie sich noch trösten, meistens nicht, was bedeutet, für sie bleibt nach dem Schimpfen nur noch ein Sich-In-Den-Schlaf-Weinen :(. Hab mich dann erst am nächsten Tag (Gestern) getraut nachzufragen, was eigentlich vorgefallen war. Als Antwort kam: "Ach, die ist grad einfach wieder schwierig." Gut, die Kollegin ist normal schon lieb zu den Leuten... normal... hat im Moment auch ihren persönlichen Stress... wie jeder, mancher, viele, alle, ich... wir sind alle nur Menschen... wir, sie, er, du, ich...

...später (also Vorgestern nach dem obigen Dienst) schaute ich ins Forum... da ging es wie gesagt gleich mancherorts Ping-Pong-mäßig weiter ab... fiel mir da aber - klar - bestärkt auf, da ich eh von der Arbeit emotional bissle "angeschlagen" war und ich war plötzlich richtig traurig, war echt kurz vor m Heulen... dachte... ey... was haut ihr euch hier auch noch gegenseitig fast die Köpfe ein... und hier geht es oftmals nur um das "letzte" Wort... Hauptsache, man "drückt" dem anderen "sein Recht" nochmal (so richtig) rein... so lieblos...

Joa, klar alles ein Spiegelbild... und wahrscheinlich war ich im Grunde nur tieftraurig über mich selbst, weil ich anstatt den PC auszulassen, on kam, anstatt mich "bewusst" zu entspannen... Aber nachem ich dann Gestern in der Arbeit echt dachte, nee ey, will jetzt kein Herzstechen, will net den ganzen Mist nochmal, will net Tabletten umstellen, frage ich mich jetzt schon, inwieweit das gelesene Wort das Wohlbefinden eines Jeden zusätzlich oder ein gutes Stück mit beeinflusst bzw. wie der richtige Umgang damit ist... Gibts hier kein: "Bitte fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!"?

Klar, sucht man sich die Themen selbst aus... klar, liegt es an einem selbst, inwieweit man etwas an sich heran lässt, klar auch bei der Arbeit... aber ich selbst bin grad richtig unsicher, wie ich mit der virtuellen Kommunikation umgehen soll bzw. was von ihr halten. Vielleicht ist einfach nur MEIN Umgang mit ihr oder solchen Sitationen falsch? Vielleicht dient die virtuelle Welt doch mehr der Information als der Kommunikation? Vielleicht hab ich auch nur was Falsches gegessen... Wobei das gelesene Wort ja in gewisser Weise eine Form der Nahrung sein kann. Der "Schriftwechsel" dann der Umgang.

Bin komplett überfragt - Huata
 
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vernetzt? verknüpft? isoliert? als teil eines ganzen? spürt ihr andere, während ihr deren postings lests? wenn etwas in euch dadurch ausgelöst wird, habt ihr das gefühl, dass gerade eine brücke entsteht, zwischen euch und irgendwem? ist das wahr? einbildung? ist das wichtig?

Hallo lichtblau !

Interessantes Thema .

Aus Gründen ,die ich selbst nicht immer verstehe, fühle ich mich vielen Menschen im Netz viel verbundener als im realen Leben .
Vielleicht liegt es daran ,dass die Leute hier nichts vorspielen müssen und dadurch kommt man irgendwie näher ran an das wahre Selbst .
Stärke und auch Schwäche existieren gleichberechtigt nebeneinander ,man muss niemandem was beweisen ,einfach nur Sein .
All die oberflächlichen Dinge wie Aussehen ,Alter ,Geschlecht ,Beruf treten in den Hintergrund und da enstehen dann diese echten Gespräche von Mensch zu Mensch .
Inhalt anstatt Verpackung ,zur Abwechslung mal .

Das ist doch wirklich interessant ,wie zwischen völlig fremden Menschen in kurzen Momenten Brücken des Herzens oder des Geistes entstehen können.

Ich spüre hier die Gefühle der Schreibenden genauso wie im täglichen Leben,werde positiv oder negativ davon beeinflusst ,nehme diese Menschen,Meinungen ,Gefühle genauso ernst .

Ohne dieses Gefühl der Verbundenheit könnte ich hier überhaupt nicht schreiben ,dann wäre doch alles nur Selbstdarstellung ,oder nicht ?

Das Leben im Netz ist längst ein wichtiger Teil des realen Lebens geworden.
Es gelten die gleichen Regeln von Rücksichtnahme ,von Geben und Nehmen.
Wir sind ja hier nicht in einem virtuellen Computerspiel ,wo man Scheincharaktere abschiessen kann .


Mein erstes Jahr in Foren war allerdings eher negativ ,da ich mit diesem ständigen Mobbing nicht umgehen konnte/wollte ,den Sinn davon nicht eingesehen habe .
Jetzt ist das Schreiben eine Befreiung .
Dreieinhalb Jahrzehnte lang bin ich ein extrem introvertierter Mensch gewesen und jetzt auf einmal öffnen sich die Tore zu anderen Menschen .
Manchmal bin ich sehr erstaunt über die Weisheit und Kreativität ,die ich plötzlich in meinem Kopf vorfinde .

Und in diesen Momenten bin ich sehr ,sehr ,sehr dankbar für die Chancen und Vorteile ,die das virtuelle Leben bietet .


Alles Gute !
 
Das Leben im Netz ist längst ein wichtiger Teil des realen Lebens geworden.
Es gelten die gleichen Regeln von Rücksichtnahme ,von Geben und Nehmen.
Wir sind ja hier nicht in einem virtuellen Computerspiel ,wo man Scheincharaktere abschiessen kann .

Das stimmt, dass es ein wichtiger Bestandteil des RL geworden ist, aber die Frage ist, ob man sich hier immer an die Regeln hält die du beschreibst, oder ob hier nicht manchmal noch viel schneller draufgehauen wird.
Manchmal hat man schon das Gefühl, als wolle einer den anderen abschießen.
Ich zB reagiere auf soetwas wirklich impulsiv, wenn ich das Gefühl habe, mich möchte jemand vorverurteilen, oder meine, mich aufgrund von etwas, das ich geschrieben habe -und nur so ein minimalistischer Teil von mir ist- mich besser zu kennen. Es verletzt mich, regt mich auf.:wut1:

.... und dann reagier ich mich auch wieder ab...... :)

ich hoffe, ich werde auch mal besser, dann nicht immer gleich zurückzuschießen wenn mir sowas passiert :confused:

Dennoch werde ich das Gefühl manchmal nicht los, dass es vielen nicht um einen Austausch geht, sondern darum, sich selbst etwas zu geben, indem man sich als der große Kenner, Analyzer ausgibt, der/die Unfehlbare, dessen Meinung postum die WAHRHEIT ist .......
aber jut.... jeder macht s auf seinem persönlichem "my way"


Mein erstes Jahr in Foren war allerdings eher negativ ,da ich mit diesem ständigen Mobbing nicht umgehen konnte/wollte ,den Sinn davon nicht eingesehen habe .
Jetzt ist das Schreiben eine Befreiung .

Ergeht mir ähnlich, auch jetzt noch ab und an.
Aber es wird besser.....

Der Sinn ist ....
entweder keiner.....
oder dass man für sich daraus lernen kann.......
es nämlich nicht allzu persönlich zu nehmen.
Wie gesagt, im ersten Moment neige ich dazu, in die Luft zu gehen, aber hinterher reg ich mich ab.
Jeder, der hier schreibt ist der Erleuchtung ferner als ein Stein, denk ich manchmal und man sollte es nicht so persönlich denken.

Zerpflückt XY, so soll er doch glauben, er wisse es besser.
Wenn s ihm was bringt, dann ist das doch gut so.
Und solange man sich davon nicht runterziehen lässt, alles wunderbar. (und manchmal findet man ja auch in diesen Aussagen, den ein oder anderen Punkt, über den man sich besser selber reflektieren kann).
Konzentriert man sich halt auf diejenigen, wo man ne gemeinsame Basis findet.

Dreieinhalb Jahrzehnte lang bin ich ein extrem introvertierter Mensch gewesen und jetzt auf einmal öffnen sich die Tore zu anderen Menschen .
Manchmal bin ich sehr erstaunt über die Weisheit und Kreativität ,die ich plötzlich in meinem Kopf vorfinde .

Und in diesen Momenten bin ich sehr ,sehr ,sehr dankbar für die Chancen und Vorteile ,die das virtuelle Leben bietet .

:kiss4: :thumbup: das ist wunderbar :) ich freu mich für dich und wünsch dir weiterhin viel Spaß und Freude hier in der Villa Kunterbunt :umarmen:
 
danke für eure wunderschönen antworten, wenn ich heute am abend etwas mehr zeit habe, werde ich dazu gerne meine gedanken schreiben. :)
 
Zitat Damour:kiss4: :thumbup: das ist wunderbar :) ich freu mich für dich und wünsch dir weiterhin viel Spaß und Freude hier in der Villa Kunterbunt :umarmen:
Danke Damour ,alles liebe auch für Dich !
Viele Dinge erlebe ich ganz genau so wie Du .




Ich hab vor ein paar Tagen gelesen ,dass sich Frauen hauptsächlich durch Kommunikation verbunden fühlen und Männer hauptsächlich durch Dinge ,die sie miteinander tun ,kann das sein ?

Ist das Netz dann für Männer aus menschlicher Sicht unbefriedigender und wenn ja ,warum gehen Männer dann überhaupt in Foren ?

:winken5:
 
vernetzt? verknüpft? isoliert? als teil eines ganzen? spürt ihr andere, während ihr deren postings lests? wenn etwas in euch dadurch ausgelöst wird, habt ihr das gefühl, dass gerade eine brücke entsteht, zwischen euch und irgendwem? ist das wahr? einbildung? ist das wichtig?

Gute Frage! Manchmal ist es schön,erfrischend,Neugier befriedigend.
Manchmal Hilfreich und manchmal Deprimierend.
manchmal sehr verletzend und gefühlt unverstanden.
Das ganze Seelenprogramm ist möglich.LG:confused::D:)
 
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die hier geschilderten nachteile in form von mobbing usw. sind mir auch bekannt und ich finde es absolut schade, wenn solche aspekte in diversen foren in den vordergrund treten.

denn für mich ist virtuelle kommunikation letztlich DIE möglichkeit zu einem spirituellen WIR-gedanken und auch WIR-gefühl. wie unmittelbar kann jemand aufgrund einiger zeilen auf uns wirken und schon sind wir bei ihm/ihr, fühlen den schmerz, die freude und sind somit vernetzt und eins.

und das ist ja im grunde die sehnsucht eines jeden menschen, teil eines ganzen zu sein, der wir ja auch sind, aber nur eben entsprechen unsere lebensweisen dem oft nicht, sondern nehmen wir uns als vereinzelt und alleine wahr, dabei sind wir eingebettet in etwas größeres gehören alle zueinander, wäre der einzelne ohne die anderen nichts.

darum ist für mich das internet im grunde etwas wunderbares, wären die menschen zur gänze imstande es auf diese schöne weise zu nutzen und nicht für niedriges zu mißbrauchen.

in diesem sinne - auf ein schönes miteinander. :)
 
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