(interessanter Austausch. schade, daß es so spät ist, ich geh dann mal schlafen. komme darauf zurück.)
nur ganz kurz: ich denke, wenn sowas geht, dann dürfte es dauern und reichlich Unterstützung benötigen.
Leider ist das meist so.
In der Regel ist der erste Schritt der Schwerte, denn die allermeisten Menschen denken genau "andersherum" und das ist so fest in ihnen verankert, dass sie aus diesem Denkmuster nur unendlich schwer herauskommen.
Ist ja auch logisch, wenn zunächst die Eltern sagen, wie "man ist".
Idealerweise hat man Eltern, die einem mitteilen, dass man "einzigartig" und "wunderbar" ist, sämtliche Fähigkeiten hat, also "klug", "musikalisch", "künstlerisch begabt" sowie "sportlich" und "gutaussehend" usw. ist.
Leider sagen Eltern so etwas nicht immer und viel zu oft kommt, dass man "faul", "nervig", "lästig" und "generell unfähig" u.ä. sei.
Darauf aufbauend entwickelt sich ein Selbstbild und auch wenn man gegen Negativbotschaften angekommen ist und sich "in Teilen" neu definiert hat, so bleibt doch meist "ein Rest" stehen und man ist sich nie so ganz sicher, "wer wem was vormacht" (ein ganz grausamer Spruch, den sicher viele in der Kindheit gehört haben).
Dieses "du machst dir doch nur etwas vor" führt dazu, dass eine Veränderung fast unmöglich wird.
Menschen mit einem gesunden Selbstwert schaffen es meist viel schneller, sich in diese "andere Denkweise"/ "andere Sichtweise" einzufinden, zu experimentieren und Erfolge (für sich selbst - niemand anderes kann das beurteilen) zu erzielen, sich also noch wohler zu fühlen, sich gar zu "optimieren".
Aber diese Menschen landen in der Regel auch nicht in einer psychotherapeutischen Behandlung.
Für die (wahrscheinlich) meisten Menschen gilt leider "Lieber das bekannte Unglück als das unbekannte Glück" (ein Titel von Watzlawik), was nicht heißt, dass diese Menschen nicht via Religion/ Kirche, Esoterik, ehrenamtlichen Tätigkeiten, in diversen sozialen Gruppen usw. sehr aktiv sind, sich und die Welt ständig zu hinterfragen und zu "suchen".
Leider hat das in der Regel den eigentlichen Sinn, die ungute Situation zu stabilisieren/ "Entschuldigungen" oder "gute Gründe" oder was auch immer dafür zu finden, dass es ist wie es ist oder scheinbare "Auswege" zu finden, die letztendlich genau das Gegenteil davon sind.