Wie finde ich zur inneren Ruhe

RyanMensch schrieb:
Hallo zusammen.

Ich bin neu hier und hoffe ein paar nuetzliche Tipps von euch zu bekommen.

Ich stecke zur Zeit in meinem groessten Tief.
Ich bin 21 Jahre alt und lebe in Spanien. Habe einen Sohn der 3 Jahre alt ist und eine sehr liebe Partnerin. Eigentlich alles paletti sollte man denken.

Da ich Berufssportler (Golf) bin, weiss ich eigentlich ueber die Wichtigkeit der mentalen Staerke. Ich habe schon einige Buecher gelesen und versucht sie auch umzusetzen.

Jetzt in meiner Krise, habe ich den Faden total verloren. Ich stehe beruflich sehr unter Druck. Momentan habe ich selbstzweifel, mein Selbstvertrauen ist gegen 0. Ich komme morgens nicht aus dem Bett und so weiter. Einfach keine Energie.

Nun habe ich den Entschluss gefasst, was zu aendern und alles lockerer anzugehen, mir selber keinen Stress mehr zu machen.

Ich moechte gerne mit Meditieren beginnen, da ich aber in Spanien lebe und der Sprache noch nicht ganz gewachsen bin, faellt ein Einfuehungskurs schon mal weg. Und bis ich ein deutschsprachiges Buch finde, werden Monate vergehen.

Hat von euch jemand einen Tipp fuer mich? Vielleicht eine Basic Uebung um einsteigen zu koennen? Oder kennt jemand eine Page, wo viel nuetzliches steht? Habe schon ziemlich viel gesucht und nichts gescheites gefunden.

ich waere wirklich sehr dankbar ueber ein paar Tipps.

Ich wuensche euch allen noch einen schoenen Tag.

Gruss Ryan Mensch


... in erster Linie durch richtige Atmung ...

http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/sprechstunde/200303/st20030311_1.shtml
 
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Kvatar schrieb:
Hallo RyanMensch,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem tollen Beruf! Für mich hat Dein Beruf etwas Fantastisches und fällt in die Kategorie "Astronaut","Rennfahrer" etc. ;) Als Berufssportler muss man schon ziemlich fit sein (glaube ich) um seinen Lebensunterhalt damit finanzieren zu können. Respekt!!! :)

Ja, mit Deinen Tiefs kenne ich mich leider auch gut aus, die Phasen sind aber zum Glück schon ein paar Jährchen vorbei. Meditation hat mir damals überhaupt nicht geholfen, im Gegenteil: die Meditation drängte mich noch mehr in die Passivität und machte alles nur noch schlimmer!

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Ein guter Freund (der es leid war mich so passiv und antriebslos zu sehen) holte mich eines Abends unangekündigt zum Aikido-Training ab. Am Anfang war ich sehr zurückhaltend, aber mein Freund liess mich nicht in Ruhe. Er schlug mich mit dem Stock auf den Rücken, schubste mich, gab dumme Kommentare und grinste dabei auch noch frech! "Na warte Freundchen" dachte ich mir, und vorbei war's mit Grübeln, Trübsal blasen und hinterm Ofen hocken! Wir warfen uns gegenseitig stundenlang auf die Matten, rangen miteinander und kämpften mit Stöckern. Wir schwitzten und keuchten wie die Blöden und hatten einen Mordsspass dabei.

Erst später wurde mir klar, dass ich unbewusst nur auf eine Gelegenheit gewartet hatte, um all die angesammelte Energie und Wut mal so richtig rauszulassen. Viel zu lange hatte ich zu allem, was mir wiederfuhr oder angetan wurde Ja und Amen gesagt. Ich hatte mich einschüchtern und einlullen lassen und traute mich nicht, mal wütend zu werden oder für meine Rechte einzutreten. Ich hatte nicht genügend Selbstbewusstsein gehabt, um Chef, Bank, Versicherung, Nachbar, Freundin etc. zu widersprechen und auch mal "vor den Kopf zu stossen", und durch diese fortlaufenden Niederlagen war mein Selbstvertrauen noch weiter geschrumpft. Ich wollte um alles in der Welt "beliebt und angesehen" sein und war dadurch zum Hampelmann geworden.


Das Aikido war genau das Mittel gewesen, um den Teufelskreis zu durchbrechen. Ich durfte meinen besten Freund "vermöbeln" und wurde dennoch gemocht - eine tolle Erfahrung. Direkt am nächsten Tag ging ich zu meinem Chef und knallte ihm meine Kündigung auf den Tisch (er hatte 3 Monate keinen Lohn gezahlt). Ich packte meine (und seine! :D ) Sachen ein und erklärte, die Klamotten gäbe es erst zurück, wenn ich mein Geld hätte. Nachmittags erklärte ich meiner Freundin, dass mir ihr ständiges Genörgele auf den Sack ginge (sie drohte ständig damit, mich zu verlassen) und forderte sie auf, sich zu entscheiden - jetzt und hier! Ich führte gleichzeitig getrennte Kassen für unseren Haushalt ein und weigerte mich fortan außerdem, unsinnige und nicht besprochene Investitionen mit zu bezahlen.

Was ich damit sagen will: Meditation ist eine Sache mit ganz bestimmten Qualitäten und Vorzügen. Aber es ist kein Allheilmittel! Wenn Du antriebslos und ohne Zuversicht bist, dann brauchst Du etwas, dass Dir Energie gibt!!
Wenn Du Einsicht und Kontemplation anstrebst, ist Mediation das Richtige. Hammer und Nagel passen zusammen. Aber mit dem Hammer eine Tür zu streichen wird schwierig.


In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Energie und Kraft! :)


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Hier noch was zum Anregen: Videoclip

Und nach dem Sturm kommt ja bekanntlich die Ruhe von ganz alleine:

seenplatte.jpg


Hallo,

Dieses Video ist einfach genial, wirklich der Hammer.
Ich bin im Grunde auch immer jemand gewesen der immer zu allem Ja und Amen gesagt hat. Meine eigenen Emotionen habe ich meist immer in den Hintergrund gestellt vorallem in letzter Zeit im geschäft. Ich denke es ist an der Zeit zu sagen : Halt, jetzt komme ich dran!

:danke: :danke:

Liebe Grüße Hamied
 
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Na? Ist schon was weitergegangen mit der Meditation und sonstigem?

Es gibt abertausende geführte Meditationstechniken, aber meist kommt es eher auf die Beseitigung der Hindernisse an, als auf die spezifische Technik. Wenn man nicht entspannt sein kann, liegt das immer an solchen Hindernissen und wirkt sich sowohl auf Meditation, als auch andere Lebensbereiche aus. Meditationen nach Anleitung machen das eventuell noch schlimmer.

Relax mal ein bisserl und schau, was Dir so durch den Geist geht und Dich bedrückt. Über das, was Dich derzeit (bzw. vor einem Monat) behindert kannst Du in Büchern wenig zu lesen finden, in Dir selbst aber schon.
 
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