Hallo RyanMensch,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem tollen Beruf! Für mich hat Dein Beruf etwas Fantastisches und fällt in die Kategorie "Astronaut","Rennfahrer" etc.
Als Berufssportler muss man schon ziemlich fit sein (glaube ich) um seinen Lebensunterhalt damit finanzieren zu können. Respekt!!!
Ja, mit Deinen Tiefs kenne ich mich leider auch gut aus, die Phasen sind aber zum Glück schon ein paar Jährchen vorbei. Meditation hat mir damals überhaupt nicht geholfen, im Gegenteil: die Meditation drängte mich noch mehr in die Passivität und machte alles nur noch schlimmer!
Ein guter Freund (der es leid war mich so passiv und antriebslos zu sehen) holte mich eines Abends unangekündigt zum Aikido-Training ab. Am Anfang war ich sehr zurückhaltend, aber mein Freund liess mich nicht in Ruhe. Er schlug mich mit dem Stock auf den Rücken, schubste mich, gab dumme Kommentare und grinste dabei auch noch frech! "Na warte Freundchen" dachte ich mir, und vorbei war's mit Grübeln, Trübsal blasen und hinterm Ofen hocken! Wir warfen uns gegenseitig stundenlang auf die Matten, rangen miteinander und kämpften mit Stöckern. Wir schwitzten und keuchten wie die Blöden und hatten einen Mordsspass dabei.
Erst später wurde mir klar, dass ich unbewusst nur auf eine Gelegenheit gewartet hatte, um all die angesammelte Energie und Wut mal so richtig rauszulassen. Viel zu lange hatte ich zu allem, was mir wiederfuhr oder angetan wurde Ja und Amen gesagt. Ich hatte mich einschüchtern und einlullen lassen und traute mich nicht, mal wütend zu werden oder für meine Rechte einzutreten. Ich hatte nicht genügend Selbstbewusstsein gehabt, um Chef, Bank, Versicherung, Nachbar, Freundin etc. zu widersprechen und auch mal "vor den Kopf zu stossen", und durch diese fortlaufenden Niederlagen war mein Selbstvertrauen noch weiter geschrumpft. Ich wollte um alles in der Welt "beliebt und angesehen" sein und war dadurch zum Hampelmann geworden.
Das Aikido war genau das Mittel gewesen, um den Teufelskreis zu durchbrechen. Ich durfte meinen besten Freund "vermöbeln" und wurde dennoch gemocht - eine tolle Erfahrung. Direkt am nächsten Tag ging ich zu meinem Chef und knallte ihm meine Kündigung auf den Tisch (er hatte 3 Monate keinen Lohn gezahlt). Ich packte meine (und seine!
) Sachen ein und erklärte, die Klamotten gäbe es erst zurück, wenn ich mein Geld hätte. Nachmittags erklärte ich meiner Freundin, dass mir ihr ständiges Genörgele auf den Sack ginge (sie drohte ständig damit, mich zu verlassen) und forderte sie auf, sich zu entscheiden - jetzt und hier! Ich führte gleichzeitig getrennte Kassen für unseren Haushalt ein und weigerte mich fortan außerdem, unsinnige und nicht besprochene Investitionen mit zu bezahlen.
Was ich damit sagen will: Meditation ist eine Sache mit ganz bestimmten Qualitäten und Vorzügen. Aber es ist kein Allheilmittel! Wenn Du antriebslos und ohne Zuversicht bist, dann brauchst Du etwas, dass Dir Energie gibt!!
Wenn Du Einsicht und Kontemplation anstrebst, ist Mediation das Richtige. Hammer und Nagel passen zusammen. Aber mit dem Hammer eine Tür zu streichen wird schwierig.
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Energie und Kraft!
Hier noch was zum Anregen:
Videoclip
Und nach dem Sturm kommt ja bekanntlich die Ruhe von ganz alleine: