Mag ja sein, dass da bei mir irgendwelche riesigen Lücken sind im Verstehen...
ich komm da grad einfach nicht mit, lieber Abraxas365Mithras.
Wie kommst du darauf, dass es für einige der Teilnehmer an dieser Diskussion nur Gesunde Menschen gibt und alle anderen es nicht wert sind, beachtet zu werden???
Das sind so Sprünge, wo ich nicht mehr folgen kann.
Es macht auf mich den Eindruck einer inneren Verletzung.
Ich kenne das von mir jedenfalls so, wenn da solche Brüche sind, wo ich nicht mehr folgen kann, dann ist etwas innerlich zerbrochen, was sehr weh tut und gerne heil werden möchte.
Kann ja sein, dass ich völlig zerbrochen bin und deshalb unfähig zu folgen.
Weshalb sprichst du Gesundheit so an in dieser Weise? Hältst du mich vielleicht für völlig krank?
Bezüglich deiner Vermutung kann ich jedenfalls nur von mir sprechen und sagen, dass ich alle Menschen be-achte... das liegt so in meiner zweiten Natur gewissermaßen... und keine Menschen bewerte in Richtung "gesund" oder "krank", das reicht schon, wenn ich das auf der Arbeit tun muss, weil andere das von mir erwarten.
Also ich bin da gerade mehr als nur verwirrt drüber. Wo liegen die Brüche, weshalb verstehst du mich nicht und ich dich nicht???
Wenn du sagst, es gibt AUCH jene, die ANDERE/ANDERES achten und sich selbst nicht... dann muss ich das so hinnehmen. Aufgrund deines Erlebens ist das für dich so. Ich weiß nicht, was du unter "achten" verstehst. Deshalb folgen hier einfach mal meine Ideen zu "achten", wie ich es verstehe und wie ich dazu komme zu sagen, was ich sagte.
Die Acht und die Achtung steht für etwas Neues, was kommen könnte.
Achtung!!! sagt man, wenn etwas Unerwartetes kommt.
Verachtung ist, wenn man sagt: "Ach du, dich kenne ich. Über dich weiß ich alles."
Man tötet damit die Möglichkeit, dass der Andere etwas Neues tun könnte.
Nathanael sagt im Johannesevangelium: "Ach, was kann aus Nazareth schon Gutes kommen?" Er kennt Nazareth, ein verrufener Ort. Da kommt einfach nix Gutes raus, wer soll schon von da herkommen?
Achtung ist die Basis für Lieben.
Die Liebe spürt im Anderen dieses Geheimnis, dass da noch etwas ist, was ich nicht kenne, etwas was sich noch nicht zeigt.
In der Sieben ist die Welt aller Möglichkeiten, die ich selber habe. Doch die Acht geht darüber hinaus. Das sind Möglichkeiten, die ich nicht selber habe. Das Unmögliche ist es auch.
Im Hebräischen ist die 8 das Zeichen "cheth", das die Hieroglyphe eines Zaunes zeigt.
Der Zaun zeigt: "Bis hierher geht mein Reich, mein Garten. Was dahinter ist, ist nicht mehr meins. Das ist das, was außerhalb meiner Möglichkeiten liegt." Also eigentlich das völlig Unmögliche.
Die Liebe traut dem Anderen dieses völlig Unmögliche zu. Nicht einfach irgendwelche Neuigkeiten, nein, das, was ich selbst für unglaubwürdig halten würde, wo ich selber drüber lachen würde, verrückt eben, durchgeknallt hängt mit verknallt zusammen.
Also in diesem Fall: Ich erlaube mir diese Unsicherheit, dass ich komplett daneben liege.
Das ist die Selbst-achtung. Da könnte in mir selbst etwas sein, etwas, worüber ich bisher völlig sicher war, dass es ist, wie es ist. Wo ich nur Verachtung für andere Standpunkte hatte... weil ich so sicher meinte zu wissen wie es ist.
Nur wenn ich selbst für mich nicht glaube alles zu wissen, sondern eben diese Acht-sam-keit in mir erlaube, dieses unbekannte Land voller Möglichkeiten, die ich bisher kategorisch ausgeschlossen habe... nur dann ist diese verletzliche Offenheit da, die mich sensibel genug sein lässt, auch in anderen dieses zu sehen, mein Bild von ihnen als unvollständig wahrzunehmen, zu sehen, wie große Lücken dieses Bild noch hat...
Es ist diese innere Offenheit für mich selbst und dadurch auch für den anderen...
das meinte ich, wenn ich sagte, wer sich selbst nicht achtet, kann auch anderes nicht achten.
Und das funktioniert nicht, wenn man selbst meint alles zu wissen, also keine innere Acht in sich erlaubt, keine neuen Möglichkeiten zulässt.
Denn logischerweise ist es so, wenn ich glaube, alles zu wissen, weiss ich alles über mich und über andere. Wie könnte ich glauben alles zu wissen und dann doch zugeben, dass ich vom anderen etwas noch nicht weiss? Das ist logisch unmöglich.
Auch in der Informationstheorie ist es so.
Information ist etwas, das eine Unsicherheit beim Empfänger beseitigt.
Doch eben... da muss eine Unsicherheit sein. Im Computer muss wenigstens ein einziges Bit noch sein, dass noch beschrieben werden kann mit 1 oder 0. Wenn ich es schon vorher fest ins ROM schreibe, kann es ja nicht mehr geändert werden und der Computer kann keine neue Information aufnehmen, weil er keinen freien Speicherplatz hat.
Die Unsicherheiten sind die Variablen, die eben nicht fest sondern so oder anders sein können.
Das ist also "achten" in der Informatik.
Im energetischen Sinne ist die Acht zwei sich in einem Punkt berührende Kreise. Je nach Energieform können es auch zwei Tropfen sein, die aufeinander zeigen und sich an der Spitze berühren.
Die energetische Form der Acht ist die Basis für einen konstruktiven, gesunden Austausch. Die Energie kreist um die zwei Schwerpunkte im System, das sind die beiden Wesen, die sich begegnen, und jedes Wesen steht in einem der beiden Kreise/Tropfen. Die Energie umkreist beide Wesen und berührt den einen und strömt zum anderen und wieder zurück. Dann sind die Wesen selbst wie zwei Sonnen, jede autark, und doch gibt es einen Austausch zwischen ihnen, sie berühren sich mit ihren Feldern und erlauben dem anderen, sie zu berühren.
Dem steht ein krankes Modell gegenüber, in dem das eine Wesen eine Sonne ist und das andere ein Planet. Der Planet umkreist die Sonne. Das ist das "Null"-Modell. Dort hat einer die Energie und strahlt aus, der andere nimmt sie nur auf und reflektiert. Das ist die Basis für ungesunden Austausch, weil derjenige in der "Planet"-Rolle seine Eigenständigkeit nicht lebt, sein selbst-Acht-Sein. Er achtet sich nicht selbst... sondern ist mit einer umkreisenden Rolle zufrieden. Ein Beispiel sind falsche Gurus und ihre falschen Schüler. Der Guru will angebetet werden und immer recht haben, die Schüler dürfen nur die Meinung vom Guru haben.
In diesem kranken Modell könnten die Schüler auch die Idee haben, dass sie ihren Guru doch sehr achten und verehren. Doch es ist eine falsche Art von Achtung, es ist eine Abhängigkeit, ein Gefälle zwischen beiden Positionen. Die eine ist groß, die andere klein. Was der Guru sagt, ist richtig. Es ist kein Zweifel im Schüler. Deshalb kopiert der Schüler den Guru so gut es geht, bis in kleinste Äußerlichkeiten hinein. Die Art zu sprechen, die Art sich zu bewegen, die Kleidung, die Lebensweise.
Wer keine Zweifel hat, hat auch keine Unsicherheit.
Ohne Unsicherheit keine wirkliche Informationsaufnahme.
Ohne Infomationsaufnahme aber auch keine Entwicklung zu etwas Neuem.
Denn das wirklich Neue, das absolut verrückte, das wäre ja, wenn ein Planet zur Sonne werden würde. Der Schüler erwartet und hofft, einmal so zu werden wie der falsche Guru. Doch weiß er im Inneren eigentlich längst, dass kein Planet zur Sonne werden kann.
So gibt es keine Überraschungen, keine unvorhergesehenen Wendungen.
Deshalb achtet ein falscher Schüler den falschen Guru nicht wirklich.
Wie in der Bibel steht von Johannes dem Täufer, dass die Leute im Schein seines Lichtes eine Weile lang fröhlich sein wollten.
Viel Volk ließ sich von ihm taufen, in der Hoffnung, dass damit ihre Sünden bedeckt sein würden.
Sie machten ihn damit für sich selbst zum falschen Guru.
Der predigt Buße und wir tun was er sagt und gut isses. Sie hatten nicht vor, ihr Leben wirklich zu ändern. Aus Planeten werden keine Sonnen.
Das, was er ihnen wirklich an unvorstellbar Neuem hätte bringen können, die Taufe in den Tod des Ego, haben sie nicht angenommen. Das wäre wirklich etwas Neues gewesen.
Doch das nehmen sie nicht von ihm an. Und deshalb achten sie ihn nicht. Weil sie sich selbst nicht achten, sich selbst nicht würdig er-achten.
Dann kommt Jesus und lässt sich von Johannes taufen.
Jesus als die 888 achtet sich selbst... und weil er auch andere achtet, läßt er sich durch Johannes in den Tod taufen...
Jesus erkennt das Unglaubliche im Johannes und nimmt es an. Er achtet ihn als den Todbringer und gibt sich symbolisch in den Tod hinein.
Dadurch ist Johannes frei und darf selbst sterben.
Johannes ist der Bewusstseinszustand, der anerkennt, dass das Größere für ihn in den Tod hineingeht. Und dann verliert Johannes der Täufer seinen Kopf.
Es ist das Ego, das hier enthauptet wird.
Man sagt, jemand hat seinen eignen Kopf. Der will selbst entscheiden.
Johannes verliert diese Eigen-heit.
Und die Jünger von Johannes laufen zu Jesus über.
Es bedeutet, dass die 12 Hirnnerven nun nicht mehr dem Ego folgen, sondern der inneren Sonne des Herzens.
Als Jünger von Johannes haben sie nur gefastet, als Jünger Jesu nehmen sie teil an den Zeichen und Wundern, die Jesus wirkt.
Alle Körperteile bekommen neue Funktionen, der gesamte Leib wird umgewandelt.
Ein Beispiel: Die Augen, die normalerweise die Funktion haben, Infomationen aus der Umgebung aufzunehmen, fangen an zu strahlen. Aus ihnen kommen Sonnenstrahlen der Liebe... der Barmherzigkeit, der Heilung, der Kraft, des Willens etc.
Das Auge, so heisst es in der Bibel, ist die Lampe des Leibes. Ja, dort tritt das innere Licht aus. Wenn denn innen Licht ist... sonst ist es eben innen dunkel. Doch wenn die innere Sonne des Herzens den gesamten Leib erleuchtet, dann fangen die Augen an, dieses Leuchten an die Umgebung abzustrahlen. Alles, was diese Augen anschauen, wird angesteckt, wird auch verwandelt.
Es ist dieses Liebeslicht aus den Augen, wonach sich jeder Mensch sehnt. Deshalb ist es so schön, einander in die Augen zu sehen... selbst der winzigste Funke des Seelenlichts, der in jedem Menschen glimmt... doch was erst, wenn dort eine Sonne strahlt...
Es ist so seltsam... man fühlt sich nackt, wenn jemand auf diese Weise schaut... bis ins Innerste durchschaut...
und wirklich, man könnte auf diese Weise schauen, den Anderen völlig durch-schauen... doch wäre das ohne "Achtung" ihm gegenüber... lieber erlaube ihm dann diese seine Dunkelheit, die er für sich braucht, um sich wohlzufühlen und nicht geblendet die Augen zu schließen... aus der Dunkelheit gebiert sich das Licht, aus der Dunkelheit der 8... deshalb ist es so wichtig, den anderen zu achten, ihm das Unbekannte zu schenken, zuzutrauen...
die Augen des Herzens schauen dennoch im Anderen die Sonne... das ist die Achtung wiederum, das energetische Muster der 8... jeder ist bereits eine Sonne... nur manche spielen lieber Planet...
Wie entwickelt man nun Liebe zu Gott?? war die Frage dieses threads.
Vielleicht könnte man nun etwas näher kommen.
Wenn das "achten" die Basis für Liebe ist, wie kann ich Gott achten?
Es bedeutet, mir selbst im Innern die ehrliche Möglichkeit einzuräumen, dass Gott ganz ganz ganz anders ist als ich mir das bisher vorgestellt habe.
Vielleicht bin ich völlig daneben...
Wieso vestehe ich so wenig von Gott, wieso versteht mein Gott mich so wenig, wieso merke ich so wenig davon, dass Gott mich versteht?
Vielleicht ist Gott doch ganz anders als ich vermute?
Ich brauche diese innerliche Leere, diesen Raum in mir, wo etwas Neues entstehen kann, neue Eindrücke...
ich könnte ja mal mutig sein und ihn fragen... obwohl ich denke, dass es ihn nicht gibt... das wäre doch wirklich etwas Unmögliches... das wäre "achten"...
ja, ich erzeuge einfach diesen Raum in mir, in meinem ganzen Leben...
ich sehe ja nichts von Gott... doch ich tue einfach mal so als wenn er da ist...
das ist doch verrückt, völlig durchgeknallt...
ich spreche mit dem Unsichtbaren, dem Unhörbaren...
ich bete damit...
ich lese Worte in der Bibel, wo man sagt, dass Worte Gottes darinstehen... komplett daneben, oder?
ich fange an, Gott zu loben, einfach mal ein Loblied auf Gott zu singen...
wer weiss was sich dann tut?
ich bin offen... weiss es noch nicht... hab noch freien Arbeitsspeicher in mir...
mal schaun, was der nächste Atemzug bringt...
komisch, ist alles so ruhig in mir... wo kommt das her?
"von Gott" wäre jetzt eine vorschnelle Antwort, oder? das kann doch nicht sein, völlig unmöglich... so schnell eine Antwort? oder doch?
ich bin noch unsicher mit diesem eigenartigen Gegenüber...
doch irgendwas in mir fängt an, sich zu regen, keine Ahnung warum...
nur so ein paar Gedanken denken, und dann soll da schon Gott sich regen?
was kann aus Nazareth schon Gutes kommen, sagt der Nathanael in mir...
aber gut, wie gehts weiter?
ich kann noch immer nichts sehen von Gott, dem Unsichtbaren... und doch, das was ich sehe, scheint anders zu sein als vorher... ich lächele und die Welt lächelt zurück...