Wie entsteht Erkenntnis?

Erkenntnis entsteht durch

  • Denken

    Stimmen: 31 37,3%
  • Wahrnehmen

    Stimmen: 37 44,6%
  • Erfahrung

    Stimmen: 48 57,8%
  • ist ein plötzlicher Prozess

    Stimmen: 22 26,5%
  • brauch ich nicht

    Stimmen: 1 1,2%
  • weiß nicht

    Stimmen: 4 4,8%

  • Umfrageteilnehmer
    83
Blau schrieb:
Warum scheint alles wahrgenommenen Gedanken zu entspringen? Sind sie womöglich der große Ursprung?

liebe Grüße

Gedanken sind ursprung vom geist/gehirn mehr nicht, wenn man mal von den Einflüssen der äußeren Welt absieht, wie der geist darauf reagiert.
 
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ElaMiNaTo schrieb:
Gedanken sind ursprung vom geist/gehirn mehr nicht, wenn man mal von den Einflüssen der äußeren Welt absieht, wie der geist darauf reagiert.
Der Geist ist, meinem Verständnis nach, Gedanke und das Gehirn nur eine Wahrnehmungseinheit jener Gedanken.
 
Blau schrieb:
Der Geist ist, meinem Verständnis nach, Gedanke und das Gehirn nur eine Wahrnehmungseinheit jener Gedanken.

Geist/Gehirn produziert die Gedanken und das Gehirn nimmt die Gedanken auch selbst wahr. Nach meinem Verständnis.
 
Inti schrieb:
Kann ich ohne Erfahrung Erkenntnis erlangen?
Kann ich ohne Wahrnehmung Erkenntnis erlangen?
Kann ich ohne Denken Erkenntnis erlangen?
Allgemein für alle 3 Fragen "nein", im Besonderen für alle 3 "ja". :D
Manche Erkenntnisse sind plötzlich einfach da. Nichts ist passiert und trotzdem ist auf einmal alles anders. :lol:
Klar brauchen wir Erfahrung, Wahrnehmung und Denken, um sie richtig zu verstehen und einzuordnen, aber unmittelbar durch etwas davon ausgelöst müssen sie nicht sein, würde ich sagen. :)
 
Alia schrieb:
Erkenntnis setzt Wissen voraus, der die Wahrnehmung zugrunde liegt, welche ihre "Heimat" im Denken hat.

Sprich: Erst kommt das Denken. Dadurch nehmen wie etwas "Wahr". Durch langes Erproben, Studieren erkennen wir den Wert unserer Wahrnehmung, der dann zum "Wissen" wird,- aus dem die Er-Kenn(en)t-nis entsteht,- entstehen kann.
Hallo Alia,

Wenn das wahr wäre, dann könnte man durch Denken erkennen. Das Denken ist aber nicht fähig zu erkennen, weil es nichts anderes denken kann als das, was es bereits kennt. Es kann das, was es kennt, Prozessieren, aber es kann nichts Neues erkennen. Denken ist immer alt.

Erkennen ist ein wahrnehmender Prozess des Bewußtseins. Dabei ist das Bewußtsein - das die Seele ist - eins mit dem Wahrnehmenden. Musik - Freude - Duft - Geschmack - Licht - Wahrheit. Die Wahrnehmung hat keinen Ort. Sie identisch mit dem Wahrnehmer.

Auf den Wahrnehmer kommt es an und auf den Erkennenden kommt es an. Nicht auf die (abstrakte) Wahrnehmumg und nicht auf ein (abstraktes) Erkennen.

Es gibt kein Wahrnehmen ohne ein Bewußtsein, das die Wahrnehmung ist.
Es gibt kein Erkennen ohne ein Bewußtsein, das das Erkennen ist und weiß.

Die Wahrnehmung verbleibt mehr oder weniger deutlich im Gedächtnis und erst dann kann das Denken es vergleichen, verurteilen, in Worte fassend beschreiben, werten, aus dem pool des altbekannten Denken - wenn es denn das in Worte fassen kann: Wie schmeckt Schokolade? Wie beschreibe ich eine erfahrene Liebe?

Weil das Einssein mit dem Wahrnehmen unverdorben durch den wertenden Verstand ist, wenn der Verstand, der das Denken ist, schweigt, üben sich viele Sucher darin das Denken zur Ruhe zu kommen zu lassen.

Andere, deren Denken konditioniert ist, nehmen Vieles nicht wahr, heißt, sie erkennen wenig, wissen nur viel, das immer laute Denken verhindert es.

"Die Seele empfängt Erkenntnis allein
durch die Seele und nicht durch das Denken.
Aus Sprache und Büchern kann Erkenntnis nicht sein,
sie kommt nach der Leerheit im Denken.
Mysterien erkennen, das kommt so wie Licht von viel Kerzen,
das erleuchtet die Seele der Menschen
und in ihnen auch ihre Herzen."
(Mevlana Jelaluddin Rumi)

"DAS verborgene Band ist aufgerichtet im Tempel des Himmels;
Dort ist der blaue Baldachin bekleidet mit dem Mond und besetzt mit ausgebreiteten Juwelen.
Dort scheint das Licht der Sonne und des Mondes:
Beruhige Deinen Verstand zur Stille vor dieser Herrlichkeit.
Kabîr sagt: "Der, der von diesem Nektar getrunken hat, wandelt umher, wie jemand der verrückt ist."
(Kabir)

AL

Namo
 
Noch ein Text aus der Bhagavadgita zur Erkenntnis:

Denken an Sinnenziel - bindet an Sinnenziel
Bist du gebunden - wird es zum Hang
Hinderst den Hang du - wird er zum Ärger
Ärgernis aber - wirrt dir den Geist
Wirrgeist vergisst - was er erfahren
Vergeßne Erfahrung - verliert die Erkenntnis
Verlierst du Erkenntnis - ist hin des Lebens einziger Sinn

Also auch hier wie Namo sagt - das Denken als Übeltäter - Erkenntnis ensteht nach der Gita aus der Erfahrung

Ich erlebe Erkenntnis auch nicht als Denken - eher als ein Ergebnis des Denkens, was aber nicht direkt aus dem Denken entsteht (eher mit Hilfe des Denkens), sondern wie eine Blase im Wasser nach oben steigt und dann im Bewusstsein zerplatzt und vielleicht deshalb auch von vielen als plötzlicher Prozess wahrgenommen wird.

Und die Wahrnehmung ist eigentlich auch nicht so weit von der Erfahrung entfernt, denn die Erfahrung entsteht ja aus der Wahrnehmung - der Bewusstwerdungsprozess des Erfahrenen hat aber denke ich schon mit dem Denken zu tun - Das Denken ist dann das Vehikel, mit dem mir das Erfahrene bewusst wird oder?

Liebe grüße Inti
 
Inti schrieb:
Noch ein Text aus der Bhagavadgita zur Erkenntnis:

Denken an Sinnenziel - bindet an Sinnenziel
Bist du gebunden - wird es zum Hang
Hinderst den Hang du - wird er zum Ärger
Ärgernis aber - wirrt dir den Geist
Wirrgeist vergisst - was er erfahren
Vergeßne Erfahrung - verliert die Erkenntnis
Verlierst du Erkenntnis - ist hin des Lebens einziger Sinn
:)
...Und die Wahrnehmung ist eigentlich auch nicht so weit von der Erfahrung entfernt, denn die Erfahrung entsteht ja aus der Wahrnehmung - der Bewusstwerdungsprozess des Erfahrenen hat aber denke ich schon mit dem Denken zu tun - Das Denken ist dann das Vehikel, mit dem mir das Erfahrene bewusst wird oder?
Nein. Das Denken ist das Vehikel, das die Erfahrung, die das Bewußtsein erfährt, wertet - aus dem, was das Denken gelernt hat, es konditioniert hat - und in eine Form bringt, wie oben beschrieben. Es kann das (Gedachte) dann auch kommunizieren, aber es ist verdorben mit dem Urteil, mit dem Bewerten, mit der Besserwisserei, mit der Meinung; es ist nicht mehr die authentische bewußte Wahrnehmung selbst.

'denkt' Namo der 'Besserwisser' :)

LG
 
namo
Nein. Das Denken ist das Vehikel, das die Erfahrung, die das Bewußtsein erfährt, wertet - aus dem, was das Denken gelernt hat, es konditioniert hat - und in eine Form bringt, wie oben beschrieben. Es kann das (Gedachte) dann auch kommunizieren, aber es ist verdorben mit dem Urteil, mit dem Bewerten, mit der Besserwisserei, mit der Meinung; es ist nicht mehr die authentische bewußte Wahrnehmung selbst.
daß wir das Denken meist so benutzen da geb ich dir recht - aber in meiner Wahrnehmung ist Denken ein Instrument das ich benutzen kann wie auch immer. Die Glaubenssätze bilde ich mir aus meinen Erfahrungen und im Augenblick der Bildung mögen sie hilfreich sein, wenn ich sie jedoch zu meinen Grundsätzen mache, können sie irgenswann nutzlos oder hinderlich sein. Diese Grundsätze sind aber nicht das Denken sondern sie wurden durch das Denken geschaffen. Das Denken braucht Material, d.h. Wahrnehmungen, Erfahrungen mit denen es arbeiten kann, wie ich mit diesem Material umgehe wird nicht vom Denken entschieden, sondern von der Instanz, die das Denken nutzt. Mit dem Denken schaffe ich mir unter Zuhilfenahme der Daten (Wahrnehmung) mein Weltbild, dieses besteht natürlich immer aus Wertungen, aber wir sind in der Lage, diese Wertungen jederzeit zu revidieren, zu verändern, es ist z.B. nicht notwendigerweise ein starres Weltbild.
Liebe Grüße Inti
 
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Inti schrieb:
namo daß wir das Denken meist so benutzen da geb ich dir recht - aber in meiner Wahrnehmung ist Denken ein Instrument das ich benutzen kann wie auch immer.
Hi Inti,
sorry, ich analysiere jetzt mal das, was Du sagts, und gehe darauf ein: :)
aber in meiner Wahrnehmung ist Denken ein Instrument das ich benutzen kann wie auch immer
Es ist keine Wahrnehmung; es ist Dein Denken, das sich das vorstellt. Das ist ein Tun.
Die Glaubenssätze bilde ich mir aus meinen Erfahrungen
Gebildete Glaubenssätze sind Vorstellungen aus dem Denken. Das ist ein Tun.
und im Augenblick der Bildung mögen sie hilfreich sein, wenn ich sie jedoch zu meinen Grundsätzen mache, können sie irgenswann nutzlos oder hinderlich sein.
Du sagst aber nicht warum und Du sagst nicht warum Du überhaupt Dein 'aber-' Denken benutzt um Dir Glaubenssätze vorzustellen. Du bist jetzt keinen Schritt weiter mit Deinem 'Aber'.
Diese Grundsätze sind aber nicht das Denken sondern sie wurden durch das Denken geschaffen.
Da Du sie Dir aus Deinem Denken geschaffen hast sind sie das Denken. Was sonst?
Das Denken braucht Material, d.h. Wahrnehmungen, Erfahrungen mit denen es arbeiten kann, wie ich mit diesem Material umgehe wird nicht vom Denken entschieden, sondern von der Instanz, die das Denken nutzt.
Sorry, aber die Instanz ist das Denken, das Denken entscheidet, wie Du mit etwas umgehst. Wie willst mit einer Stadt und einem Stadtplan umgehen, wenn Du Gott suchst, wenn nicht mit dem Denken?
Mit dem Denken schaffe ich mir unter Zuhilfenahme der Daten (Wahrnehmung) mein Weltbild, dieses besteht natürlich immer aus Wertungen, aber wir sind in der Lage, diese Wertungen jederzeit zu revidieren, zu verändern, es ist z.B. nicht notwendigerweise ein starres Weltbild.
Sorry Inti, aber das sagt nichts, denn wie oben stellst Du Dir selbst ein Bild der Welt vor, das jeden Tag anders aussieht. Zudem ist bist Du mit diesem Bild allein; kein anderer kann es sehen, weil es Dein Geschöpf ist, das aus dem Zentrum Deines Denken creiert wurde.

Namo schrieb: "Erkennen ist ein wahrnehmender Prozess des Bewußtseins. Dabei ist das Bewußtsein - das die Seele ist - eins mit dem Wahrnehmenden. Musik - Freude - Duft - Geschmack - Licht - Wahrheit."

Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen dem, was (wahr_nehmbar) ist, und dem, was das Denken creiert: Das, was ist, ist allen Wesen gleich, das, was im Denken ist, ist nur dem Ego eigen, der es erzeugt hat. Das eine verbindet (uns alle); das andere trennt (uns voneinander). :)


FEIN ist der Pfad der Liebe!
Dort drinnen ist kein Fragen und kein Nicht-Fragen.
Dort verliert man sein Selbst zu seinen Füßen.
Dort ist man eingetaucht in die Freude des Suchens:
Hinein gesprungen in die Tiefen der Liebe, wie ein fisch in das Wasser.
Der Liebende zögert nicht lange in der Darbringung seines Kopfes für den Dienst seines Herrn.
Kabîr erklärt das Geheimnis dieser Liebe.
(Kabir)

LEERE den Becher! O sei betrunken!
Trinke den köstlichen Nektar seines Namens!
Kabîr sagt: "Höre mir zu, lieber Sadhu!
Von der Fußsohle bis zum Scheitel des Kopfes ist der Verstand gefüllt mit Gift!"
(Kabir)

ICH habe das Sanskrit gelernt, jetzt können alle Menschen mich einen Weisen nennen.
Aber was ist der Nutzen davon, wenn ich dem Schicksal Preis gegeben bin,
Vor Durst verschmachte und verbrenne in der Hitze meiner Wünsche?
Zu keinem Zweck trägst Du auf Deinem Kopf diese Last aus Stolz und Eitelkeit.
Kabîr sagt: "Lege es nieder in den Staub und gehe weiter, um den Geliebten zu treffen.
Spreche Ihn an als Deinen Herrn."
(Kabir)

:)

LG

Namo
 
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