Wie ein Todesschleier

Bei uns schneit es. Jetzt komme ich mir richtig vor wie am Ende der Welt, obwohl alles wieder heller ist.
Ich konnte heute früher Schluss machen und war tierisch froh darüber. Den ganzen Tag zieht es mich eigentlich nach Hause. Ich sagte ja schon, dass auch mein Job leidet. Stimmt eigentlich nicht. Niemand merkt mir etwas an. Aber ich leide im Job, weil ich irgend wie den Kopf nicht frei habe. Jeden Tag fahre ich nach Hause, denke mein Kater ist da oder wenigstens dass mir jemand eine Nachricht hinterlassen hat, dass er gefunden wurde, aber nie ist etwas. 2 Wochen ist er nun schon weg. Der war doch immer hier. Wieso sollte er einfach abgehauen sein? Wie sind Katzen wenn sie unterlegen sind im Kampf? Sitzen sie dann apathisch und fertig in der Gegend rum und machen sich dann davon? Ich hab ihn ja nicht gesehen. Das wurde mir nur so erzählt. Es ist ja wirklich kaum zu glauben, aber ich vermisse dieses liebe kleine Kerlchen so und fühle mich so schuldig. Hier streift ein anderer Kater rum. Ich lasse keinen mehr an mich ran.
Danke auch für Eure letzten Nachrichten. Danke Magdalena, dass du so an mich glaubst ohne mich zu kennen.
Vielleicht wäre ein erneuter Umzug wirklich das Richtige, aber mal ehrlich, dazu fehlt mir irgendwie die Kraft zur Zeit. Es ist noch nicht lange her, da haben wir Kisten in das Haus geschleppt. Ein paar davon sind heute noch nicht mal ausgepackt. Möbel kamen und es war ein Sapß mal wieder auf Flohmärkten rumstöbern zu können, ohne schlechtes Gewissen. Ein paar Dinge hat mein Mann ja mitgenommen, aber viele nicht.
Jetzt wird es wieder Abend, wieder ein Tag und meine Mietze bleibt verschwunden.
 
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Bei uns schneit es. Jetzt komme ich mir richtig vor wie am Ende der Welt, obwohl alles wieder heller ist.
Ich konnte heute früher Schluss machen und war tierisch froh darüber. Den ganzen Tag zieht es mich eigentlich nach Hause. Ich sagte ja schon, dass auch mein Job leidet. Stimmt eigentlich nicht. Niemand merkt mir etwas an. Aber ich leide im Job, weil ich irgend wie den Kopf nicht frei habe. Jeden Tag fahre ich nach Hause, denke mein Kater ist da oder wenigstens dass mir jemand eine Nachricht hinterlassen hat, dass er gefunden wurde, aber nie ist etwas. 2 Wochen ist er nun schon weg. Der war doch immer hier. Wieso sollte er einfach abgehauen sein? Wie sind Katzen wenn sie unterlegen sind im Kampf? Sitzen sie dann apathisch und fertig in der Gegend rum und machen sich dann davon? Ich hab ihn ja nicht gesehen. Das wurde mir nur so erzählt. Es ist ja wirklich kaum zu glauben, aber ich vermisse dieses liebe kleine Kerlchen so und fühle mich so schuldig. Hier streift ein anderer Kater rum. Ich lasse keinen mehr an mich ran.
Danke auch für Eure letzten Nachrichten. Danke Magdalena, dass du so an mich glaubst ohne mich zu kennen.
Vielleicht wäre ein erneuter Umzug wirklich das Richtige, aber mal ehrlich, dazu fehlt mir irgendwie die Kraft zur Zeit. Es ist noch nicht lange her, da haben wir Kisten in das Haus geschleppt. Ein paar davon sind heute noch nicht mal ausgepackt. Möbel kamen und es war ein Sapß mal wieder auf Flohmärkten rumstöbern zu können, ohne schlechtes Gewissen. Ein paar Dinge hat mein Mann ja mitgenommen, aber viele nicht.
Jetzt wird es wieder Abend, wieder ein Tag und meine Mietze bleibt verschwunden.

und woran fühlst du dich nun wirklich schuldig? ;)
 
Irgendwie glaube ich dir nicht Waldmädchen, dass du da weg willst. Ich glaube eher, es übt eine Mystik aus, die man in deinen Zeilen spüren kann, der du aber nicht trauen magst (?).

Mach doch das Beste daraus, freunde dich mit den Tieren in deiner Umgebung an, fang an zu malen oder versuche das Dunkle und Unheimliche zu fotografieren, es zum Ausdruck zu bringen, es ist doch so wertvoll.

Mein Traum war und ist das immer.....genauso wie du es schreibst!

In einer Stadt kannst du ebenso einsam sein, auch wenn viele Leute um dich herum sind mit denen du dich von dir selber ablenkst.

:blume:
 
Wie ich eingangs schon mal schrieb hatte ich eine schwierige Phase im Sommer und mir wurde klar, dass es so nicht weiter gehen sollte mit mir, von wegen Vereinsamung. So begann ich öfter zu verreisen, alte Freunde zu besuchen oder auch einfach z. B. mal nach London zu fliegen ganz alleine.
Den Kater hatte ich ans Haus gewöhnt. Seit ca. März, wo er kastriert wurde, war er dann immer drin. Im Sommer war er natürlich auch mal draußen und mal im Haus (da hatte ich manchmal eben auch nachts mein Schlafzimmerfenster offen und er konnte über das Dach bei mir einsteigen und tagsüber eben rein und raus spazieren nach Herzenslust wenn ich da war). Aber als meine - ich nenne es mal "Selbstverwirklichungsphase" begann (obwohl es diese Bezeichnung ja nicht wirklich trifft) hab ich ihn ständig an die Luft gesetzt. Er war zwar tagsüber öfter mal drin, aber eigentlich nur am Wochenende. Er hatte einen Schlafplatz draußen in einem Schuppen, wo er rein und raus konnte wie er wollte und eben auch gefüttert wurde.
So...ich hatte das Gefühl er war deswegen ganz schön traurig. Er rannte immer ganz schnell hinter mir her um den Anschluss nicht zu verpassen und ich habe ihn aber ganz oft ausgetrickst. Ich dachte eben wenn ich mal richtig lange weg bin muss er auch alleine zurecht kommen. Er war mir ja auch zugelaufen und ich dachte das packt der schon.
Naja und als ich dann für eine knappe Woche verreiste verschwand er, schon am ersten Abend als ich weg war. Kann also nicht sein, dass er die Nase voll hatte so alleine.
Diese beiden Punkte machen mir die Schuldgefühle, dass ich ihn wieder von mir abnabeln wollte, obwohl ich ihn ja an mich gewöhnt hatte und dass ich nicht da war als er im Gras saß und irgendwie verletzt aussah.
Vielleicht ist es dämlich so zu denken. Ich kann ja nun mein Leben nicht wie eine Pflanze führen, weil ich einen Kater habe, hab ich ja auch gedacht. Aber warum muss sowas auch passieren? Die Nachbarn haben 2 Katzen die sind schon seit 15 Jahren bei denen oder so und da passiert nichts. :schmoll:
 
Irgendwie glaube ich dir nicht Waldmädchen, dass du da weg willst. Ich glaube eher, es übt eine Mystik aus, die man in deinen Zeilen spüren kann, der du aber nicht trauen magst (?).

Mach doch das Beste daraus, freunde dich mit den Tieren in deiner Umgebung an, fang an zu malen oder versuche das Dunkle und Unheimliche zu fotografieren, es zum Ausdruck zu bringen, es ist doch so wertvoll.

Mein Traum war und ist das immer.....genauso wie du es schreibst!

In einer Stadt kannst du ebenso einsam sein, auch wenn viele Leute um dich herum sind mit denen du dich von dir selber ablenkst.

:blume:

Dein Beitrag kam nachdem ich anfing den vorigen zu schreiben.

Naja, das mit dem weg-wollen ist auch so eine Sache. Wäre ich hier nicht alleine hast du wohl Recht. Ich habe mich ja auch dafür entschieden. Das Haus ist schön, es hat Atmosphäre, viele verwinkelte Bereiche, kaum ein Fenster ist wie das andere und so.
Gerade das Mystische hatte wohl auch meinen Mann angezogen, unbewusst. Mich auch irgendwie. OK, später kamen dann die Informationen, die man vorher nicht hatte, z. B. von dem im See ertrunkenen Mädchen und hier im Haus passierten anfangs auch komische Dinge. Ich habe dann aber auf den Rat einer Bekannten gehört und etwas gemacht. Seit dem hat sich das gegeben, aber trotzdem hörst du in einem so alten Haus immer was, Knacken, Knarren...wenn es windig ist habe ich manchmal das Gefühl ein ganzer Katzenchor sitzt oben im Gebälk. Ist alles erklärbar aber sitz mal in so einem Haus mit dem Wissen, dass du eigentlich ganz alleine bist und jeder Notruf kaum was bringt weil so ein Einsatzkommando vielleicht erst inner halben Stunde vor Ort wäre. Da hat dich selbst ein Frosch schon verspeist.

Was die Einsamkeit betrifft, das weiß ich. Einsam kannst du auch in einer Menschenmenge sein. Ich sage auch immer mein Problem ist nicht die Einsamkeit sondern das Alleinsein und auch die Angst.
Ich male übrigens, aber nicht erst seit ich hier wohne. Fotografieren ist nicht so mein Ding.

Ich kann mir vorstellen was dich anzieht an so einer Lebensweise...aber glaub mir, die Theorie ist echt was anderes als die Praxis. Liebe Grüße
 
Wenn es eine gescheite Arbeitsbeschäftigung dort für mich gibt bin ich morgen bei dir ;) und dann feiern wir mit dem Totengesang der Katzen und tanzen :)
 
also ich verstehe da was nicht. :confused:

dein mann - dem du ja wohl gefolgt bist - hat sich getrennt und ist weggezogen.
darüber verlierst du weiter kein wort.....

über das weglaufen eines zugelaufenen kätzchens jammerst du - und fühlst dich an seinem weglaufen auch noch schuldig.....

du deutest die geschichte einer toten an -
mit ihr im zusammenhang die 'geister' ? -
gegen die du etwas gemacht hast - was ?

ist das ganze der anfang einer horror geschichte, die du gerade schreibst? ;)
 
Oh man, nee... obwohl ich gern schreibe.
Das ertrunkene Mädchen ... ich hatte nie das Gefühl, dass damit irgend was in diesem Haus zusammen hängt (das ist nur mein Problem wenn ich den See sehe) und das was hier so passiert ist gab kein schlüssiges Bild. Hausgeist wäre vielleicht eine Erklärung gewesen und Ihr wisst sicher besser als ich wie man sowas beseitigt, wobei, wie gesagt, ich habe mich hier so lange ich nicht allein war eigentlich sehr aufgehoben und regelrecht angezogen gefühlt. Ich habe damals so vor mich hin gesagt, dass er/sie selbst entscheiden soll, so wie ist ist würde es nicht gehen. Entweder unterordnen oder gehen.
Ich habe 3 Gläser Rotwein intus, deshalb schreibe ich mal ein paar Beispiele und wahrscheinlich sowieso viel zu viel (sollte mein Nachbar-Opa hier aktiv sein wird er genau wissen um wen es geht :-( ): zugeknallte Türen oder Stöße gegen Türen, unerklärliche Düfte, das Gefühl von Berührungen (auch bei meinem Mann), aber ein paar andere Dinge gab es auch noch. Und ich als eigentlich Ungläubiger an alles habe alles überprüft und hinterfragt. Da könnt Ihr Euch sicher sein. Schon weil ich wusste, dass eine Nichterklärbarkeit Ängste in mir auslösen würde. Für das was ich erwähnt habe gab es keine Erklärung. Bei den Stößen gegen die Türen beispielsweise war mein Mann noch draußen oder schon im Bett und sonst keiner da und es krachte heftig und mit Druck in der Mitte der Tür, nicht wie durch einen starken Windzug. Ich habe es mitr eigenen Augen gesehen als ich im bad vor dem Spiegel stand. Ich habe sofort die Tür aufgerissen und mein Mann war im Hof, wo ich ihn sehen konnte, ca 40 m weit weg. Es ist wirklich wahr, ich bin nicht irre. Wie aus dem TV.
Ich bin die Skeptikerin schlechthin. Nebenbei bemerkt bin ich Wissenschaftlerin und niemals werde ich Euch z. B. meinen Namen sagen, ich wäre erledigt im Job.
Wenn ich aber alles zusammen zähle was ich erlebt habe stelle ich mir keine Fragen mehr. Aber das alles kann einfach nicht sein. So.

Mein Mann...die Phase hatte ich im Sommer, dass ich so giftig war, dass er mich praktisch hier her geschleppt hat und dann ist er abgehauen. Früher bin ich - ich nenne die Straße mal nicht - in High Heels abgelaufen um in die Oper zu kommen (in Begleitung), heute stampfe ich mit meinen Punps so lange über den überfluteten Hof bis ich mir Gummistiefel anziehe, die Mülltonnen über den Hof zerre und heule...
Aber Menschen sind nicht monogam. Falls Ihr das glaubt, vergesst es, allerdings gibt es mit Sicherheit Ausnahmen, hat aber nix mit Monogamie zu tun.
Ich war lange Zeit selbst untreu und hatte viele Affären. Es war sein gutes Recht dies irgendwann genau so zu machen. Das ist ja leider nun mal so eine Zeitverschiebung Mann/Frau. Er und ich sind gleich alt. Er brauchte halt länger bis er erkannte, dass er ne andere will. Bei mir war das früher der Fall und als ich mich sozusagen "zur Ruhe setzen" wollte, als ich dazu gerade so bereit war, traf er eben die Frau, auf die er scharf war. Gleiches Recht für alle...ist auch so ein Prinzip von mir. Ich bin ihm nicht mal böse. Man kann niemanden halten der nicht von sich aus bleiben will. Wir telefonieren regelmäßig. Manchmal kommt er vorbei um Holz zu machen. Seine Kleine könnte meine Tochter sein und findet mich "großherzig". Sie ist sehr hübsch und vergöttert ihn. Dumm ist sie nicht. Sie erzählt mir NICHTS. Ich will aber auch nichts wissen, weil ich schon alles weiß zum Thema ER.
Er wohnt jetzt übrigens nicht etwa wieder in der Stadt, sondern in der nächsten Kleinstadt.
Er entschuldigt sich ständig und ich frage mich was ich an dem mal gefunden habe.
Magdalena, reicht dir das soweit?
Ja, mein Kater ist immer noch weg und ich bin traurig aber es wird schwächer, zumal ein anderer um`s Haus streicht. Habe ihn heute mal genauer betrachtet aber er muss wieder gehen. Das mache ich nicht noch mal mit.
Mein immernoch-Mann rief vorhin an und meinte, ich solle mal nicht seine guten Rotweinvorräte vernichten, nachdem ich ihm sagte, dass ich mir ne Flasche gönne. Ist das nicht armselig? Bei der Gelegenheit fiel mir auf, dass er noch einen ganzen Schrank voller Klamotten in meinem Schlafzimmer hat.
Naja, es ist noch nicht lange her und es war auch so schwimmend. Er war ehrlich. Das war es, was wir vereinbart hatten und woran auch ich mich mehr oder weniger gehalten hatte, wobei ich manchmal dachte "Was er nicht weiß macht ihn nicht heiß". Böse, ich weiß.
Aber das bringt auch mit sich, dass man "es" eban weiß, mit allen Konsequenzen und in unserem Fall immer zahlreicher werdenden Nächten allein in diesem Haus für mich, bis er schließlich auszog.
Hier ist immer noch etwas Schnee. Ich mag ihn nicht. Irgendwie ist das der endgültige Beweis dafür, dass mein Kater nicht zu mir zurück kommt und wahrscheinlich tot ist. Wo sollte er sein?
Gute Nacht, falls das jemand noch liest. Lebt jeden Tag so gut es geht, ich versuche es auch. Momentan hab ich wohl die Talsohle erreicht. Wenige von Euch leben ähnlich wie ich, leider. Ich hatte gehofft, dass es mehr wären.
Liebe Grüße in die Nacht nach überall...
 
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Ohjeee, Alkohol macht redselig und leider kann man nix mehr löschen.

Ich will und wollte Euch nicht als Mülleimer missbrauchen. Hätte ich das alles doch mal in eine Tagebuch geschrieben.
Auch jetzt habe ich wieder dieses Gefühl...auweia, was passiert mit mir? Vielleicht ist das der Anfang einer echten psych. Krankheit, also nehmt mich lieber nicht ernst.

Ich wünsche Euch alles Gute und :danke:
 
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