wie billig ist unsere Gesellschaft?

So viel billiger waren die Lebensmittel auch nicht.Für ein halbes Pfund Butter hast Du auch schon mindestens 50Pf.bezahlt und das bei einem Nettolohn von 250DM.
Heite verdient man das 3und vierfache in Euro und die Butter kostet im Angebot 1 E.
Nur beim Luxus, da gebe ich Dir recht, da zahlen sie heute alle.
Mein Kind trägt doch keine Jeans von C&A, sorry, da muß sich Kind eben nächstens reiche Eltern aussuchen.
Ich habe vor ein paar jahren mal ne Umfrage unter Kids zum Nikolaus gesehen, die erwarteten zum Nikolaus!!! bereits die "Blähschtäschen"Und was darfs zu Weihnachten sein? Der Miniferrari?
Aber sie glotzen ja auch alle die mariendoof und GEZoder Nicht GEZsoaps, wo Teenies ohne Job mit großer Klappe in Designerklamotten rumlaufen.
Ich war nie ein Fan von den "Waltons", aber zumindest waren die Kids dort noch erzogen, hatten einen Sinn für Familie und haben Verzichten gelernt.
Heute heißt´s hingegen nur noch: Nimm was Du kriegen kannst, wenn nötig auch mit Gerwalt.
Man kann über die alten John Wayne-movies sagen was man will, aber zumindest hat man da gelernt, daß, wenn man Mist baut auch dafür geradestehen muß, ohne wenn und aber, sonst gibt´s Saures.


Sage
 
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Und bin ich glücklicher, wenn ich viel für wenig kaufe? (ich bin es nicht, aber ihr/die anderen vielleicht schon??)
ja, unsere Welt ist materalistisch eingestellt. schlimm genug!

öhm.... natürlich bin ich glücklich wenn ich was billig bekomme
anders wäre man ja ziemlich dumm. mehr ausgeben als nötig??
und gute qualität bekomme ich ja trotzdem nur in einer höheren preisklasse. also wo liegt das problem?
ausserdem sollte ja wohl jedem klar sein, dass sich die zeiten ständig ändern...
 
liebr umar,

ich gebe dir grossen und ganzen recht... denke bloss nicht, dass diese "mißstände" neu sind. schon in der 60er und 70er jahren waren die leute genauso drauf. es ist wohl wahr, dass das rabatsystem erheblich ausgebaut wurde (paybackkarte) aber die massenprodunktion im lebensmitteln ist schon viel älter. als ich mich anfig "biologisch" zu ernähren, hatte ich kaum die möglichkeit volkornbrot und ungeschälten reis zu bekommen. (ich muss "makrobisotisch" einkaufen) inzwische boomt auch ein markt für ökologische lebensmittel. es ist auch ein gegensätzliche trend zu beobachten.

lg und shalom

shimon1938
 
So viel billiger waren die Lebensmittel auch nicht.Für ein halbes Pfund Butter hast Du auch schon mindestens 50Pf.bezahlt und das bei einem Nettolohn von 250DM.
Heite verdient man das 3und vierfache in Euro und die Butter kostet im Angebot 1 E.

Sage

Hi Sage!

Es kann sein, dass ich das anders empfunden habe, als ich die alten Zeitungen durchlas. Wenns so ist, dann entschuldige bitte. Ich hab nun im I-Net gegoogelt und es gibt tatsächlich Berichte, wonach sich die Preise für Lebensmittel seit 1950 um das 8,5-fache, der Nettoverdienst eines Industriearbeiters jedoch um das 19-fache erhöht hat.

Irgendwo stimmt mit meiner Erinnerung etwas nicht - als ich ein Kind war, gabs Eis um 50 Groschen pro Kugel (das weiß ich deshalb noch so genau, weil wir sonntags immer in die Kirche geschickt wurden und dieser Betrag unser "Opfergeld" war - statt dessen sind wir immer munter in die nächste Konditorei abgebogen) - heute bezahlt man für eine Kugel 1 Euro, das wäre das - warte mal - 27-fache, wenn mich nicht alles täuscht. :confused:

Das mit der Markenware hatten wir mit unseren Kids so gelöst: Sie bekamen das Geld für "normale" Jeans, wollten sie Markenware, so mussten sie die Differenz selbst berappen - das haben sie sich sehr schnell abgewöhnt ;) und tragen stolz ihre "Normalos".....

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ja und dass Gedrängel der Menschen finde ich am schlimmsten wenn sie stundenlang warten bis ein Geschäft aufmacht.
Einfach bekloppt.
Brauchen wir denn wirklich Alles was so billig angepriesen wird.

LG Tigermaus
 
Das billig Kaufen ist ein Volkssport, egal ob´s jemand nötig hat oder nicht. Mercedes stehen vor Lidl und Hofer (Aldi) genauso wie beim Meindl am Graben.

Dem Ganzen kann man nur durch Bewußtmachung über die Folgen für unsere Gesundheit und Umwelt einen Riegel vorschieben.

Billig kaufen heißt importieren, heißt CO2, heißt Ausbeutung, heißt eigene Wirtschaft schädigen und bei den meisten ist es so, dass in derartigen Geschäften vorallem Frauen zu Mindestlöhnen und oft unbezahlten "freiwilligen" Überstunden (weil "wir kommen 1/2 Stunde früher um alles herzurichten" und "wir gehen erst, wenn alles weggeräumt ist") genötigt werden.

Wenn du selbst so nicht leben möchtest, dann stütze nicht Geschäfte, die davon leben.
 
Die Markenjeans von ****** wird von derselben Vietnamesin genäht, wie die Jeans aus dem Billigshop.
Nur daß bei der einen ein label von ****** reinkommt und bei der anderen nicht.
Und wenn man nicht gerade Großverdiener ist, kauft man halt da, wo´s preiswert ist.
Nimm nur mal eine Verkäuferin mit zwei kleinen Kindern.
Soll die etwa in einer Kinderboutique einkaufen? Die Kiddis wachsen doch alle paar Monate aus den Klamotten raus, die Frau ist sicher froh, wenn sie bestimmte Sachen im 1E Shop kaufen kann.Oder sollen ihre Kinder in Hochwasserhosen rumrennen?
Warum soll ich für Geschenkpapier das Doppelte und Dreifache im unfreundlichen Fachgeschäft bezahlen, während ich im Billigladen zudem noch freundlich bedient werde?
Natürlich muß man bei manchen Sachen aufpassen, z.B bei Made in China sind gerade bei Keramiksachen oft giftige Farben verwendet worden.
Auch bei Kleidung kanns bedenklich sein, aber mit fiesen Stinkestoffen gegerbte Ledersachen findet man genauso in der Galeria Kaufhof als auch beim Inder an der Ecke und manchmal hat der sogar bessere Qualität.



Sage


Sehe ich genauso...........wir haben hier 5 Kinder, die Klamotten brauchen, ernährt werden wollen , "Schulgeld" in form von busgeld, Arbeitsheften etc. brauchen. Mein Mann ist Alleinverdiener und ich kümmere mich hier um haushalt und Kinder.

Ich freue mich, dass es diese "Billigläden", die mittlerweile gute Qualität haben, gibt. Die Lebenshaltungskosten steigen immer mehr, die Löhne leider nicht. Vertragswerkstätten für unsere Autos sind fast schon unbezahlbar, da greife ich dann doch lieber auf eine Hinterhofwerkstatt zurück, die mich evtl. nur die Hälte kostet........oder auch schon mal auf einen Handwerker, der Dir die waschmaschine etc. "unter der Hand" repariert:clown: Warum sollte ich Fleisch für 8€/kg kaufen, wenn ich es irgendwo im Angebot für 4€ bekomme?? Oder sollte meine Familie dann doch lieber ganz auf dieses Fleisch verzichten???........Würde der Wirtschaft wohl auch nicht gut tun:weihna1

Außerdem machen nicht die Käufer der Billigprodukte die Wirtschaft kaputt, sondern unser Staat, der denm Ottonormalverbraucher immer höhere Kosten zumutet.

......und komischweise ist doch derzeit von wirtschaftswachstum die rede:weihna1 ..........kann also gar nicht so schlimm um die Wirtschaft stehen?!
 
Ich glaube Hauptprobleme dabei sind zwei dinge: erstens die leute wollen alles haben und zweitens jeder erwartet perfektion als grundvoraussetzung. Alles haben zu wollen bedeutet dass irgendwer mit seinem Preis runtergehen muss, unter seinen Wert. Logisch daß dabei wer auf der Strecke bleiben muß, daß sind in erster Linie die Angestellten und deren Gehalt aber in Wirklichkeit sind es wir alle die auf der Strecke bleiben. Denn JEDER wünscht sich ein großes Gehalt, jeder will gut leben können, sich alles mögliche leisten können und jeder freut sich über schnäppchen. Nur das Problem ist dass jeder vom anderen erwartet möglichst billig seine Produkte/Dienstleistungen anzubieten. Das kann ja nicht gut gehen. Man ist heute nicht mehr so bereit den Wert den bestimmte Dinge haben anzuerkennen. Man nimmt sich das Recht heraus sich über teure Preise aufzuregen, will aber gleichzeitig dass man selbst für seine eigene Arbeit/eigenen Produkte so viel wie möglich bekommt. Und das zeigt schon ganz deutlich was für eine Gesellschaft der Egoisten wir sind. Egoismus und Kapitalismus hängen immer zusammen. Das ganze ist so tief verwurzelt dass die heutige Preispolitik lediglich ein Symptom dieser Mentalität ist. Man findet es aber überall. Die ANDEREN müssen perfekt sein, um überhaupt wertgeschätzt zu werden. Am besten man ist mitte zwanzig, hat 10 Jahre berufserfahrung, ein oder zwei abgeschlossene Studien und Auslandserfahrungen in der ganzen Welt gemacht und verlangt kein großes Gehalt. Ich habe eine Zeit lang in Italien gelebt, dort ist zB die Greißler Kultur noch Alltag, und große Supermarkt Ketten und H&M und solche dinge sind dort nicht so verbreitet wie bei uns. Klar, die Lebensmittel sind dann halt ein bißchen teurer, aber dafür ermöglichst du dann jemanden wieder davon zu leben. Und umgekehrt will auch ich von meiner Arbeit leben können. Das geht aber nur wenn wir uns eingestehen daß man eben nciht alles haben kann. Das ist aber beinahe ein unlösbares Problem, weil die Menschen einfach bequem sind und und natürlich billig so viel wie möglich haben wollen. Das Gegenmittel wäre wenn jeder wieder verzichten lernen würde, akzeptieren daß man sich entscheiden muß und nicht alles haben kann, aber wer will das freiwillig wenn doch die ganzen bunten angebote so verlockend sind? Da aber die Gehälter immer knapper werden, bleibt vielen keine andere Wahl als immer wieder zu den billig waren greifen zu müssen. Und irgendwann werden wir dann eine Zeit haben wo keiner mehr sich als kleiner mensch selbstständig machen kann, individualität ausdrücken kann, weil alles von den riesen konzeren zertrampelt und aufgefressen wird. Traurig.
 
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Warum sollte ich Fleisch für 8€/kg kaufen, wenn ich es irgendwo im Angebot für 4€ bekomme?? Oder sollte meine Familie dann doch lieber ganz auf dieses Fleisch verzichten???.......

Aber es wäre gut für die Gesundheit ( allgemein weniger Fleisch).
Würden Verbraucher gerade in diesem Bereich nicht immer mehr, für immer
weniger Geld fordern, gäbe es keine qualvolle Massentierhaltung und keinen Arbeitsplatzabbau durch Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer
sowie weitere Automatisierung der Verarbeitungsprozesse.

Man denke mal an die vielen Fleischskandale der letzten Monate "igitt",
da doch lieber nur einmal pro Woche Fleisch, dann aber vom Biohof.

Grüssle su
 
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Man denke mal an die vielen Fleischskandale der letzten Monate "igitt",
da doch lieber nur einmal pro Woche Fleisch, dann aber vom Biohof.

Grüssle su[/QUOTE]

Es geht hier nicht darum, jeden tag Fleisch auf dem tisch zu haben, sondern darum dass es meist zu teuer ist.

Außerdem kaufe ich beim Biobauern ein(wohne ja eh auf dem Land) und der verkauft seine Produkte noch günstiger als Supermärkte:weihna1 , weil er ein projekt leitet in dem ehemalige Gefängnisinsassen wieder intregiert werden. Somit unterstütze ich damit auch dieses Projekt:weihna1

........und Bioprodukte schneiden ja nun bei Warentests nicht wirklich alle gut ab:weihna1 .....wo Bio drauf steht ist nicht immer "Bio" drin:weihna1 ......oder meinst Du die Abgase oder die Düngemittel vom Nachbarn fliegen über die Biofelder hinweg???!!:weihna1
 
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