wie billig ist unsere Gesellschaft?

H

Hierophantumar

Guest
da ich gerade auf VOX eine Sendung sehe, stell ich mir die Frage:

wie billig ist unsere Gesellschaft geworden?

sparen wird beliebter, "Geiz ist geil", alles wird "Saubillig", denn "ich bin doch nicht blöd!"

alles wird billiger, jeder möchte alles am Besten für umsonst und Schnäppchenjäger wird ein neuer Berufszweig. ALDI, Lidl und Co werden immer beliebter; 50% Rabatt auf alles und wer noch eine Payback-Karte hat, kann nochmals ernorm Punkte sammeln und damit Rabatt bekommen.

Ich finde, so! geht die Gesellschaft/unsere Gesellschaft, die Wirtschaft den Bach runter.

Quantität anstelle Qualität. Prozente sammeln und im Gedränge anstehen unabhängig was mit meiner Gesundheit passiert (morgens um 5 Uhr irgendwo anstehen, nur um ein Preis zu oder 10 Prozent bekommen, etc...) die Schnäppchen werden in Massen produziert, schädliche Chemikalien verwendet, die Umwelt geschädigt, nur um die schnelle Nachfrage zu befriedigen....

sind diese Menschen wirklich so "dumm", wenn sie sich bewusst sowas alles antun? gerade durch solche "Schnäppchenpreise" kommt auch nicht mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf. Und bin ich glücklicher, wenn ich viel für wenig kaufe? (ich bin es nicht, aber ihr/die anderen vielleicht schon??)
ja, unsere Welt ist materalistisch eingestellt. schlimm genug!


gehe ich von mir aus, pfeiffe ich wirklich auf Billigpreise. dann eben weniger, aber dafür bewusst und mit Genuss eingekauft und nicht mein Bedürfnis befriedigt...


das musste mal gesagt werden...

lg Umar
 
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Ich geb' Dir Recht, die Menschen wollen auch belogen werden...

...wo doch jeder weiß, daß in den großen Elektronikmärkten nur die Angebote billig sind...

...die großen Lebensmittelmärkte lange nicht die billigsten sind, nur weil die Kunden das glauben, richtig Geld verdienen da nur die Eigentümer,
...sind die nicht sogar schon Miliardäre... ...und...

...ausbilden tun die da doch eh nicht oder unterstützen die den kleinen Sportverein vor Ort ???

...der Verbraucher hat soooooooo viel Macht in seinen Händen, könnte dafür sorgen, daß alle in unserer Gesellschaft gut leben können, aber leider unterstützt der Verbraucher lieber Miliardäre !!!

...Rosim
 
Die Markenjeans von ****** wird von derselben Vietnamesin genäht, wie die Jeans aus dem Billigshop.
Nur daß bei der einen ein label von ****** reinkommt und bei der anderen nicht.
Und wenn man nicht gerade Großverdiener ist, kauft man halt da, wo´s preiswert ist.
Nimm nur mal eine Verkäuferin mit zwei kleinen Kindern.
Soll die etwa in einer Kinderboutique einkaufen? Die Kiddis wachsen doch alle paar Monate aus den Klamotten raus, die Frau ist sicher froh, wenn sie bestimmte Sachen im 1E Shop kaufen kann.Oder sollen ihre Kinder in Hochwasserhosen rumrennen?
Warum soll ich für Geschenkpapier das Doppelte und Dreifache im unfreundlichen Fachgeschäft bezahlen, während ich im Billigladen zudem noch freundlich bedient werde?
Natürlich muß man bei manchen Sachen aufpassen, z.B bei Made in China sind gerade bei Keramiksachen oft giftige Farben verwendet worden.
Auch bei Kleidung kanns bedenklich sein, aber mit fiesen Stinkestoffen gegerbte Ledersachen findet man genauso in der Galeria Kaufhof als auch beim Inder an der Ecke und manchmal hat der sogar bessere Qualität.



Sage
 
also zum thema keramik und giftige farben: da kann ich auch eerfahrung sprechen, leuchtende rot und gelbtöne sind etwas zu hoch mit blei versehen, bei den glasuren, und solange man diese nicht direkt als hauptanteil in einem speiseteller auf der auflagefläche vorhanden ist, ist das echt nicht gefährlich. grundsätzlich ist jede glasur in ihrer rohform reinstes gift, aber das zeug wird dann je nach qualität und tonart mit 1000 - ca. 1400°C gebrannt, dabei verflüchtigt sich ein teil der inhaltsstoffe und der andere teil bindet sich. also ihr könnt keramiken ohne bedenken verwenden oder für dekozwecke aufstellen, es ist hundertmal gefährlicher sich an einer scherbe zu schneiden, wenn ein teller bricht.

ansonsten, muss ich sagen, dass grundsätzlich alles, was wir kaufen überteuert ist. die produktion ist dermassen billig und die gewinnspanne überzogen, ich bin nicht bereit, mein geld irgendwelchen superreichen designern in den allerwertesten zu stecken. die billigen klamotten sind genausogut und in letzter zeit beginne ich sowieso mehr selber zu nähen, das macht nebenbei auch noch spaß.
jetzt wollen sie ja in österreich wieder mit den preisen bei den nahrungsmitteln raufgehen, weil ja die grundstofflieferanten zu wenig daran verdienen. wenn ich mir aber überlege, was der bauer für einen liter milch bekommt, und was ich im geschäft dafür löhne, da frag ich mich schon, wo denn diese 70 cent unterschied hinkommen. und da geh ich dann lieber zum lidl, wo ich die milch um 69 cent bekomme und nicht zum billa (ironischerweise ist das eine abkürzung für billig laden) wo ich dann 96 cent hinlege. wofür frag ich mich da.
 
Hallo,

die Nachfrage bestimmt das Angebot.

Ist wenig Nachfrage bei guten Produkten, werden sie natülich teurer, da der Aufwand verhältnismäßig größer wird.
Steigt die Nachfrage bei Billigprodukten, was eine Konsequenz von kleinen Einkommen ist, wird da natürlich wieder mehr produziert. Was wieder niedrigere Löhne zu Folge hat; denn bekannterweise sind die Personlakosten immer das Höchste. Und somit werden wieder Billigprodukte gekauft.

Wer hat einen Vorschlag, wie dieses System durchbrochen werden kann?

Alles Liebe
Indigomädchen

PS: Bei Aldi alias Hofer werden nur Produkte angeboten, die den Qualitätskriterien gut und sehr gut entsprechen. Die Gehälter sind überdurchschnittlich. Geschäftspolitik.
 
Bedenklich sind solche Farben aber auch bei Duftlampen u.ä.
da werden dann die Stoffe eingeatmet.
Oder halt bei Klamotten durch die Haut aufgenommen.
Um die Ecke bei uns ist ein Geschäft, in dem u.a. Stiefel verkauft werden.Die kosten locker einen Monatsmiete.
Ein paar Meter weiter ist C&A, da gibt´s ähnliche für 59E.
Der Hammer war ein Gürtel von Kenzo, mal eben schlappe 1400E. Leder mit Beschlägen, Fellchichi und Straß.
Wer gibt dafür eigentlich Geld aus?
Selbst als Millionär würde ich so etwas nicht kaufen und das Geld lieber spenden.


Sage
 
jup, da haste recht, aber das wirklich gefährlich blei löst sich nur durch mechanische einwirkung raus und man isst sie quasi mit, also sind sie auch eher ungefährlich. die andere seite ist, wenn man einmal eine portion meeresfrüchte ißt, dann hat man das wahrscheinlich in 3 facher menge intus *gg*. aber ich hab das auch schon so in mir, dass ich grundsätzlich keine gelben und roten keramiken kaufe. muss ja nicht sein. obwohl ich ja so auf orange steh.

ich würde mir auch nie so teuer zeug kaufen, alleine schon, ,weil ich es mir nicht leisten kann.
 
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Schönen guten Morgen! :liebe1:

Als ich voriges Jahr meinen alten Boden rausriss, fand ich unter den vielen Schichten Linoleum etliche Zeitungen aus dem Jahr 1949.

Es waren Werbungen drin mit Preisangaben. Ein TV-Gerät kostete im Verhältnis zu den damaligen Löhnen so viel, dass man einen Kredit gebraucht hätte. Heute würde man das nicht mal mehr reparieren lassen, weil es ein neues schneller leistbar ist. Artikeln, die früher Luxus gewesen wären, sind heute Massenware - das vermittelt uns den Eindruck, es würde uns finanziell gut gehen.

Doch - die Lebensmittel waren damals im Verhältnis zum Einkommen wesentlich (!) billiger als heute.

Der Trend geht ganz eindeutig in eine Richtung: Das Leben an sich, die lebensnotwendigen Ausgaben werden immer teurer und die Dinge, auf die man eigentlich locker verzichten könnte, werden immer billiger.

Klingt ja vorerst ganz verlockend - Luxus für alle....doch die Lage verschärft sich, wenn die Miete, das Essen und die Heizung unerschwinglich sind.

Und wir folgen diesem Trend....schrittweise, unbemerkt.....

Im österreichischen Fernsehen gab es vor ein paar Jahren mal eine interessante Diskussion: "Die neue Armut", ich weiß nicht, ob sie jemand von Euch zufällig gesehen hat.

Das Argument kam, dass die Sozialhilfeempfänger ja schließlich alle einen Fernseher und Handy besitzen, demnach also das System nur ausnützen wollten....

Ein Sprecher der Caritas hat daraufhin erklärt, wie es zu diesem Phänomen kommen konnte:

Früher gabs bei uns einen Spruch: "Armut ist koa Schand´" - der ist heute umgekehrt zu sehen. Es gibt nichts Schlimmeres für Viele, als als "arm" abgestempelt zu werden. Der Nachbar, im Kindergarten, in der Schule - keiner solls bemerken....darum wird kaschiert, um nicht sozial noch weiter abzurutschen, um als Mensch in der Gesellschaft überleben zu können.

Da geht es nicht nur darum, genügend zu essen zu haben, sondern auch darum, dass es ja niemand bemerkt, dass man finanziell im Dauer-Engpass steckt.

Wir werden auch von der Gesellschaft unmerklich in diese Schiene getrieben: Meine Kinder z.B. müssen Hausübungen immer öfter über E-Mail an die Lehrer schicken, oder Referate müssen, unter Angaben von Quellen, über das Internet erstellt werden. Das setzt voraus, dass jeder (!) Haushalt mit Kindern mindestens einen PC mit Internetanschluss zuhause haben muss.

Ohne "Luxus" gehts gar nicht mehr :( - kein Wunder, dass sich diese Schiene "Luxus immer billiger kaufen" selbst nährt.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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