'wie billig, hier Leute abziehen zu wollen'

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Hallo,

und noch ein paar sehr interessante Informationen zur Familienaufstellung und Hellinger:

Psychologie Heute 03/2003, Seite 28, Rubrik: Therapie und Politik, Autor: Klaus Weber

Titel: Die Schuld der Eltern geht die Kinder nichts an!

Psychologie heute schrieb:
Das Familienaufstellen a la Hellinger ist in Mode. Geflissentlich wird dabei uebersehen, auf welchen Grundannahmen diese Therapieform gruendet. Hellinger bedient sich ungeniert der Ideologie des Groeaz, des groessten Aufstellers aller Zeiten: Wer sich nicht den Ordnungen von Familie, Volksgemeinschaft und Heimat unterwirft, muss sich nicht wundern, wenn er krank wird. Auch die Nazis handelten nur im Auftrag eines groesseren Ganzen, dessen Sinn wir nicht begreifen

Bert Hellingers Popularitaet waechst. Seine Buecher und Videokassetten verkaufen sich blendend, und seine Familienaufstellungen sind weltweit psychotherapeutische Events. Hellingers Zielvorstellung menschlichen Zusammenlebens ist Versoehnung und Harmonie. Dazu gehoert auch sein eigenwilliger Umgang mit der Nazizeit. Sein Credo der Erinnerungspolitik heisst, dass die Kinder vergessen sollen, was ihre Eltern gemacht haben: Die Schuld der Eltern geht die Kinder nichts an. … Die Loesung fuer das Kind ist das Vergessen (Literaturverweis 2, S. 116).

Fuer diejenigen, die Erinnerung nicht als Versoehnungsgeste fuer Taeter und Opfer, sondern als Befreiungsprojekt verstehen wollen, hat Hellinger kein Verstaendnis. Ihre Anstrengungen, die gesellschaftlichen Strukturen und die Motive der Akteure von damals zu analysieren, um Gefaehrdungen der heutigen Gesellschaft besser verstehen und bekaempfen zu koennen, werden pathologisiert und mit Motiven faschistischer Taeter auf eine Stufe gestellt: Immer, wo einer sich gerecht fuehlt oder fuer eine gerechte Sache streitet, hat er ein uebernommenes Gefuehl. … Dann werden die Entruesteten boese, massen sich an, sie haetten groessere Rechte als andere, und fuehlen sich ueberlegen, wie frueher die Taeter (2, S. 130). Fuer Hellinger, der sich damit bruestet, von Politik nichts zu verstehen (3, S. 55), sind Widerstandskaempfer demgemaess dasselbe wie deutsche Besatzungssoldaten.

[...]

Das therapeutische Projekt Hellingers besteht darin, Erinnerung an und Nachdenken ueber Vergangenes – sei es als kollektives Geschichtsbewusstsein oder als individuelles Vermoegen – zu denunzieren. An deren Stelle steht das Vergessen als einzig moegliche Form der Versoehnung.

[...]

Mit dieser ideologischen Anordnung werden juedische Opfer des deutschen Faschismus einerseits fuer ihr Leiden und ihren Tod selbst verantwortlich gemacht. Denn die Tatsache, dass sie leiden mussten oder ermordet wurden, ist in Hellingers Denksystem ein Hinweis darauf, dass sie aus einer vorgegebenen Ordnung ausgebrochen sein muessen. Andererseits werden die faschistischen Taeter und deren Taten verharmlost und gerechtfertigt, da sie innerhalb eines groesseren Rahmens geschahen, dessen guten und grossen Sinn wir erst in Zukunft erkennen koennen.

[...]

Davon abgesehen, dass das Buch von Hitlers Freund August Kubizek erst im Jahr 1953 geschrieben wurde und von ernsthaften Historikern als nachtraegliche Montage Kubizeks zu Hitlers Wahnvorstellungen betrachtet wird (4, S. 765), uebernimmt Hellinger ungeprueft die ideologischen Inhalte der Hitlerschen Selbstdarstellung, die von fruehen Visionen und Schicksalsfuegungen erzaehlt, welche seinen Weg vorherbestimmt haetten.

[...]

Die Verehrung Adolf Hitlers geht einher mit einem kaum verhuellten Antisemitismus. So nennt Hellinger Kinder mit einer juedischen Mutter oder einem juedischen Vater Halbjuden (2, S. 209, S. 306) und verwendet damit den Begriff, den die Nazis 1935 durch die 1. Verordnung zum Reichsbuergergesetz allen Mischlingen ersten Grades gaben. In Hellingers Kommentaren zu Familienaufstellungen wird zwar behauptet, den juedischen Opfern werde eine ganz tiefe Achtung (2, S. 164) entgegengebracht, die diese auch verdient haetten. Diese postulierte Achtung wird jedoch durch die Aufstellungen selbst entlarvt. So wird ein deutscher Grossvater entlastet, indem der Tod der von ihm erschossenen zehn juedischen Kinder als etwas Unpersoenliches verkuendet wird, hinter dem etwas Groesseres ist, das man wuerdigen muesse.

[...]

Hinweis zu den Quellen:

Literatur

* (1) Ernst Bloch: Erbschaft dieser Zeit. Suhrkamp, Frankfurt 1962
* (2) Bert Hellinger: Der Abschied. Nachkommen von Taetern und Opfern stellen ihre Familien. Carl-Auer-Systeme, Heidelberg 2001
* (3) Harald Hohnen, Bertold Ulsamer (Hg.): Mit der Seele reden. Gespraeche mit Bert Hellinger. Herder, Freiburg 2001
* (4) Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998

Klaus Weber, geb. 1960, Dr. phil., Professor fuer Psychologie an der FH Frankfurt, Gastprofessor an der Universitaet Innsbruck. Arbeiten zur Psychologiegeschichte, Faschismus und Psychologie, Theorien von Subjektivitaet. Veroeffentlichungen: Rechte Maenner (2001), Hamburg. Psychologie. Ein Grundkurs (2001, gemeinsam mit Heiner Keupp), Reinbek.

Die Beitraege von Klaus Weber und Heiner Keupp erscheinen in dem Sammelband Der Wille zum Schicksal. Die Heilslehre des Bert Hellinger (Ueberreuter Verlag, 2003).

Und DIE ZEIT vom 21.08.2003 schreibt in dem Artikel "Da sitzt das kalte Herz! "

DIE ZEIT schrieb:
Ein Schrei gellt durch die Arena. Dann sinkt die blonde Frau auf der hell erleuchteten Buehne zu Boden. Wimmernd robbt sie auf den Knien, umklammert die Beine einer anderen. Den 2400 Besuchern in der prall gefuellten Halle stockt der Atem. Wer ganz hinten sitzt, starrt auf die zwei grossen Leinwaende links und rechts der Buehne, wo alles noch schoener und groesser zu sehen ist, live und in Farbe. Es ist wie im Kino!, wird eine Zuschauerin spaeter sagen, und am Ende gibt es immer gute UEberraschungen. Am Ende ist erst einmal die blonde Frau auf der Buehne. Sie bruellt, sie windet sich, schluchzt. Hilfe!, bricht es aus ihr hervor. Ich brauche Hilfe…

[...]

Doch inwiefern und ob ueberhaupt die Aufstellungen zu solchen Heilungen beigetragen haben, das ist wissenschaftlich noch gar nicht untersucht und daher voellig ungeklaert, meint Fritz Simon. Seit Jahren beobachtet der Familientherapeut die Arbeit von Bert Hellinger und der stetig wachsenden Schar seiner Nachahmer mit kritischem Interesse. Er kennt die vielen Lehrvideos und Buecher, in denen Hellingers Anhaenger so ziemlich jede Aufstellung des Meisters akribisch dokumentiert haben. Auf eine UEberpruefung der Ergebnisse und Langzeitfolgen wartet die Fachwelt bis heute vergeblich. Es werden auch Menschen dadurch geheilt, dass sie ein wichtiges Gespraech an der Strassenbahnhaltestelle gefuehrt haben, gibt Simon zu bedenken. Erzeugen die Aufstellungen nur einen gruppendynamischen Placebo-Effekt nach dem Motto: Wenn man es glaubt, ist es noch schoener?

[...]

In der Aufstellung zeigt sich die Aufstellung, sagt Fritz B. Simon. Alles andere ist die Deutung, die Hellinger konstruiert und sagt: ,Aha! Da isses!‘ An wissende Felder moechte der Berliner Psychiater nicht recht glauben, selbst wenn ich diese Erfahrungen der Beteiligten ernst nehme. Heftige Erlebnisse in gruppendynamischen Prozessen und Rollenspielen sind in der systemischen Familientherapie schon lange bekannt. Simon kritisiert, dass in der Hellinger-Szene nicht getrennt werde zwischen dem Phaenomen der intensiven Erfahrungen und den daraus folgenden Erklaerungen des Aufstellers.

[...]

Und mit solchen traumatischen Erfahrungen werden die Patienten nach der Aufstellung allein gelassen. Jacqueline von Manteuffel ist sauer. Immer wieder hat die Stuttgarter Diplompsychologin mit Patientinnen zu tun, die nach so einem Wochenendseminar voellig durch den Wind waren. Aufsteller nach Hellinger gingen einmal mit dem Quirl durch die Sosse, und wenn die Patienten am Ende seelisch zerstoert seien, muessten sich ausgebildetete Psychologen um Hellingers ehemalige Klienten kuemmern. Warum eigentlich, fragt sich die Psychologin, soll die Krankenkasse die aufwaendige Nachbehandlung zahlen muessen und nicht Bert Hellinger? Sexuelle Missbrauchserfahrungen in 30-minuetigen Familienaufstellungen kurieren zu wollen ist in Manteuffels Augen eine Zumutung. Da bekomm ich eine Gaensehaut! Eine therapeutische Intervention dieser Art bedeute eine zweite UEbergriffserfahrung fuer die Klientin – mit teilweise verheerenden Folgen.

Eine Familientherapie, die ihre Basis in der nationalsozialistischen Ideologie hat .. Ich frage mich wirklich, was dieser abartige unmenschliche Psycho-Kult in einem Esoterik-Forum zu suchen hat, in welchem die Menschen vor allem Selbsterkenntnis suchen, und sich sicherlich nicht durch faschistoide Pseudo-Therapie-Formen mit Vulgärpsychologie von ihren Problemen befreien wollen..

Gruß,
lazpel
 
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urajup,
wie alt sind deine kinder ? bist du direkt nach der geburt arbeiten gegangen ? oder hast du die kinder versorgt ? wurden sie fremdbetreut ?

crowley,
die psychiatrie stellt nicht die einzige therapieform dar.

quelle:
In Deutschland seien es jährlich 500 Psychiatriepatienten, die an Psychopharmaka und deren Nebenwirkung stürben, berichtet die Sprecherin des Landesverbandes der Psychiatrie-Erfahrenen, Inge Kramer. Fehldiagnosen und Überdosierungen seien die Ursache. Die Beipackzettel warnten zwar vor Nebenwirkungen - von Herz-Rhythmusstörungen bis Nierenversagen und Selbstmordgefahr - doch die Patienten seien machtlos, sich zu wehren und die Ärzte verschrieben weiter, so die Berichte der Betroffenen.

aus : " Bochumer WAZ ", vom Montag, 03. Oktober 2001
von: Nadia-Maria Chaar

http://www.psychiatrie-erfahrene.de/

lazpel knallt ganze litaneien an abgeschriebenen vorwürfen und urteilen rein, von leuten die nicht dabei waren, es nicht verstehen.
wer sich für einzelne sequenzen interessiert kann ja gerne noch mal dazu in forum nachfragen.

ansonsten lass ich ihm das jetzt! :))

lg dagmar
 
lazpel schrieb:
Und DIE ZEIT vom 21.08.2003 schreibt in dem Artikel "Da sitzt das kalte Herz! "
gähn! auch dieser mehr als tendenziöse und auf unterstem Niveau angesiedelte pseudo-journalistische Artikel ist hier im Forum schon etliche Male diskutiert und per Beitrag oder Links auseinandergenommen und richtiggestellt bzw. widerlegt worden.
Immer derselbe Quark, der alle paar Wochen untergerührt wird. :clown2:
lazpel schrieb:
Eine Familientherapie, die ihre Basis in der nationalsozialistischen Ideologie hat .. Ich frage mich wirklich, was dieser abartige unmenschliche Psycho-Kult in einem Esoterik-Forum zu suchen hat, in welchem die Menschen vor allem Selbsterkenntnis suchen, und sich sicherlich nicht durch faschistoide Pseudo-Therapie-Formen mit Vulgärpsychologie von ihren Problemen befreien wollen..
ah, lazpel, klar doch. :rolleyes:


der vernichtunswille bei dir gegenüber allen und jedem, der was mit FA zu tun hat, ist evident; merkst du eigentlich, wie du dich seit ein paar Wochen von Beitrag zu Beitrag immer mehr in eine wirklich fanatische Haß- und Hetzkampagne hineinsteigerst?

Null Argumente, abgesehen vom Wiederkäuen sattsam bekannter Agit-Prop-Machwerke - statt dessen Unterstellungen, Beleidigungen, üble Verleumdungen - und das auch noch pauschal gegen alle und alles im Zusammenhang mit FA.
Mit diesem Beitrag hier stellst du auch noch jeden Familiensteller und jede Familienstellerin explizit und pauschal in die faschistische und nationalsozialistische Ecke - ein echter Tiefpunkt von dir dieser Beitrag hier... :escape:

Deine Aussagen zur FA belegen ganz eindeutig, daß du dich offenkundig lediglich mit Drittquellen befaßt hast. Und auch da offenbar nur mit denen "kontra", wobei von denen etliche locker in die Boulevardpresse passen würden in Diktion und inhaltlicher "Tiefe" :rolleyes:

Auch eine Form von MeinungsBILDung... :rolleyes:
Ist ja legitim, aber daraus einen Anspruch abzuleiten, für "das Forum" und die Forumsteilnehmer und ihre Interessenlage zu sprechen und zu denken, das ist, nun ja, fast schon wieder amüsant... ;)

Abgesehen davon wirkt es etwas merkwürdig, wenn jemand, der hier bisher tiefere Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Psychologie nicht gezeigt hat, mit Typologisierungen wie "Vulgärpsychologie" um sich wirft...


Gruß

Stephan
 
Dieser materiellen Versorgung kommt der erste Stellenwert zu, den es sichert die Existenzgrundlage, in der Regel sorgen die Männer für diese Grundlagen. Männer fühlen sich dann auch meistens im Einklang mit ihrem Dasein, wenn sie dies tun können.
Was denkst du augrund welcher Kriterien sich Frauen ihren Mann aussuchen, wenn sie eine Familie gründen wollen ?! Da spielt Sicherheit eine große Rolle.


Das liegt vielleicht an den Genen, an der Struktur dass das 'schon immer so war', den auch der Neandertaler hat die Hütte gebaut und das Mamut erlegt, damit seine Frau und Familie leben kann. Also, es ist schon sehr alt, lange geprägt, und wenn das Leben kam von dort bis zu dir kam. Wenn man diese Prägung ändern will, wird das eine Zeit dauern. ;-)
naja, von der warte aus gesehen - und wenn deswegen bei hellinger sozusagen die vaterfigur der chef ist, dann wäre das vielleicht einfach mal zu überdenken.
denn nicht der neandertalerpapi hat die familie ernährt, sondern die mammi und die vielen anderen frauen.
archäologisch nachgewiesen bestand die ernährung in der steinzeit aus über 80 % pflanzlicher art. also von den ca. 20% fleischi vom papi wär die menschheit - was vielleicht eh gescheiter gewesen wäre - nach spätestens zwei generationen verhungert und ausgestorben.
wenn die obig zitierte denkungsweise mit ein grund für die "vorherrschaft" der vaterfigur in der familienaufstellung ist, so ist dies auf jedenfall eine willkürlich gewählte und keinesfalls eine natürliche. somit meines erachtens auch kaum hilfreich, sondern wahrscheinlich noch mehr probleme erzeugend.

mfg
lucia
 
Hi Dagmar,

ich habe Kinder und ja: Sie wurden "fremdversorgt".
Hatten z.T. eine Tagesmutti und gingen auch in einen evangelischen Kindergarten.
Und: Es hat Ihnen nicht im geringsten geschadet.
Sie sind beide sehr selbstständige und selbstbewußte
Kinder (Tochter 20, Sohn14 1/2) und ich bin sehr stolz auf sie.
Entscheidend ist, und das müßtest auch Du wissen, nicht die Quantität, sondern die Qualität der Zeit, die man mit Ihnen verbringt.
Wir haben alle viel Spaß miteinander.... sind eine ganz normale Familie.
Meine Kinder haben beide eine Mond/Jupiter-Konj.
Das sagt wohl alles......


Liebe Grüße
Urajup :koenig:
 
Hallo Stephan,

Stephan schrieb:
gähn! auch dieser mehr als tendenziöse und auf unterstem Niveau angesiedelte pseudo-journalistische Artikel ist hier im Forum schon etliche Male diskutiert und per Beitrag oder Links auseinandergenommen und richtiggestellt bzw. widerlegt worden.
Immer derselbe Quark, der alle paar Wochen untergerührt wird. :clown2:

Die Aussage, etwas sei widerlegt worden, ist keine Widerlegung. Du kannst gern den Beweis antreten, daß die Aussagen falsch seien.

Stephan schrieb:
der vernichtunswille bei dir gegenüber allen und jedem, der was mit FA zu tun hat, ist evident

Ich schreibe nur meine Meinung.

Stephan schrieb:
merkst du eigentlich, wie du dich seit ein paar Wochen von Beitrag zu Beitrag immer mehr in eine wirklich fanatische Haß- und Hetzkampagne hineinsteigerst?

Nein. Ich lehne nur eine menschenverachtende Pseudo-Therapie ab, mehr nicht. Und das darf ich, im übrigen.

Stephan schrieb:
Null Argumente, abgesehen vom Wiederkäuen sattsam bekannter Agit-Prop-Machwerke

Deine Wertung meiner Argumente widerlegt sie nicht.

Stephan schrieb:
statt dessen Unterstellungen, Beleidigungen, üble Verleumdungen - und das auch noch pauschal gegen alle und alles im Zusammenhang mit FA.

Ich habe nur "Psychologie heute" zitiert, außerdem vorher schon in anderen Threads "Der Spiegel", "Die Zeit" in diesem und in einem anderen Thread, wikipedia.. Es gibt eine Unmenge an Quellen, die sämtlichst die Aussagen bestätigen. Sind "Der Spiegel", "Die Zeit", und wikipedia sämtlichst Agit-Prop-Machwerke? Warum nennst Du es nicht "antideutsche Hetze", das käme der Ideologie nahe, auf welcher die Familienaufstellung aufgebaut wurde.

Stephan schrieb:
Mit diesem Beitrag hier stellst du auch noch jeden Familiensteller und jede Familienstellerin explizit und pauschal in die faschistische und nationalsozialistische Ecke - ein echter Tiefpunkt von dir dieser Beitrag hier...

Nö, ich kritisiere die Familienaufstellung, und nicht die Aufsteller, bis auf den Vater der Familienaufstellung natürlich, den guten Onkel Bert, mit seiner urmenschlichen Weltanschauung.

Stephan schrieb:
Deine Aussagen zur FA belegen ganz eindeutig, daß du dich offenkundig lediglich mit Drittquellen befaßt hast. Und auch da offenbar nur mit denen "kontra", wobei von denen etliche locker in die Boulevardpresse passen würden in Diktion und inhaltlicher "Tiefe" :rolleyes:

Ich brauche nicht zu einem Neo-Nazi-Treffen gehen, um zu wissen, welche Werte dort vertreten werden. Ich muß nicht zu Scientology gehen, um die Liste der Opfer falsch zu deuten, und die Art des Psychoterrors zu verstehen, der auf Kritiker ausgeübt wird. Und genauso wenig muß ich zu einer Familienaufstellung gehen.. dazu gibt es Videos, in denen Hellinger wirklich zeigt, was er ist. Die kann ich bei Bedarf hier gern verlinken, wenn Du willst.

Stephan schrieb:
Aber daraus einen Anspruch abzuleiten, für "das Forum" und die Forumsteilnehmer und ihre Interessenlage zu sprechen und zu denken, das ist, nun ja, fast schon wieder amüsant... ;)

Ich hätte auch gern eine größere Beteiligung an der Umfrage gesehen. Aber bisher sprechen sich mehr als 50 % klar gegen die Familienaufstellung aus.

Stephan schrieb:
Abgesehen davon wirkt es etwas merkwürdig, wenn jemand, der hier bisher tiefere Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Psychologie nicht gezeigt hat, mit Typologisierungen wie "Vulgärpsychologie" um sich wirft...

Damit wäre ich dann auf dem gleichen Wissensstand, wie ein Familienaufsteller.

Gruß,
lazpel
 
Hallo,

Mein Ziel ist es, deutlich zu machen, daß die Familienaufstellung nichts mit Esoterik zu tun hat, genauso wenig, wie Scientology oder Klaus Barbie etwas mit Esoterik zu tun haben.

Die Familienaufstellung beleidigt die Esoterik. Und sie wäre der einzige Grund, warum ich mir ernsthaft überlegen würde, mich nicht mehr "Esoteriker" zu nennen.

Gruß,
lazpel
 
Hallo Stephan!

Hellingers Arbeit hat sich nicht verändert, also warum sollten sich die Argu-
mente dagegen ändern?

Jeder, der ein FA machen möchte, sollte sich vorher gut informieren. Besonders wichtig ist es bei Menschen, die wirklich ernstes Anliegen haben. Und vor allem Missbrauchsopfer sollten sich gut überlegen, ob sie sich das, was sie beim FA (nach B.Hellinger) erwartet, antun wollen.

Ich hatte und habe kein Anliegen um zu einem FA zu gehen. Mein Leben ist
in Ordnung. Aber hätte ich ein FA gemacht, hätte ich dort laut Christoph
erfahren, dass ich eine Mörderin bin. Würde das aus mir einen zufriedeneren
Menschen machen, wenn ich diese anmaßende Behauptung ernst nehmen
würde? Ich glaube nicht. Zum Glück kann ich darüber nur den Kopf schütteln.

Es gibt bestimmt genug Menschen, denen es Befriedigung bereitet, sich
bei einem FA nach B.Hellinger erniedrigen und demütigen zu lassen. Vielleicht
ist es ihr Karma, wer weiß? Aber Menschen, die dabei Schaden erleiden
könnten, sollten sich vorsehen und vor allem sollte ihnen klar sein, dass
NIEMAND (außer ihnen selbst >>> Grund genug sich alles ganz genau zu
überlegen) bei einem FA die Verantwortung trägt oder für mögliche Schaden übernimmt.

Darum halte ich es für richtig, dass FA im Esoterikforum bleibt und dadurch
eine Möglichkeit sich über Pro und Kontra zu informieren.

Alles Gute :)
P.
 
Hallo Zauberin,

Zauberin schrieb:
Darum halte ich es für richtig, dass FA im Esoterikforum bleibt und dadurch
eine Möglichkeit sich über Pro und Kontra zu informieren.

Dann müßte es auch ein Faschismus-Unterforum geben, um darüber aufzuklären. Faschismus und Familienaufstellung haben gemeinsam, daß sie nicht zur Esoterik gehören.

Gruß,
lazpel
 
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lazpel,

Stellungnahme des Vorstandes der
Internationalen Arbeitsgemeinschaft Systemische Lösungen
nach Bert Hellinger e.V. (IAG)
zur Report-Sendung am 19.04.2004


In der oben genannten Sendung wurden bekannte Vorurteile gegen die Aufstellungsmethode wieder-holt. Wie schon bei anderen Sendungen und Zeitungsartikeln wurden aus komplexen Prozessen der Aufstellungsarbeit Einzelaussagen herausgelöst, die dann als Beleg für Unterstellungen dienten. Wir meinen: Mit journalistischer Sorgfalt haben solche Berichte wenig zu tun.

Report behauptet in dieser Sendung:
1. Bert Hellinger verbreitet antisemitisches und faschistisches Gedankengut
2. Die Methode des Familienstellens sei unwissenschaftlich
3. Systemaufstellungen schaden den Menschen


Zu 1.: Der Vorwurf des Antisemitismus und Faschismus

In dem Report-Beitrag wird Bert Hellinger als Faschist dargestellt, weil er gegenwärtig in einem Hause wohnt, das früher auch Adolf Hitler bewohnte und weil er in seinem neuesten Buch einen Beitrag über Adolf Hitler geschrieben hat.


a) Die Tatsachen
Bert Hellinger hat sich vor einiger Zeit in Berchtesgaden ein Haus gekauft, das er im Herbst des letzten Jahres beziehen sollte. Weil der Mieter des Hauses verspätet ausgezogen war, brauchte das Ehepaar Hellinger für einen Zeitraum von etwa zehn Monaten eine Übergangswohnung. In Berchtesgaden und Umgebung war niemand bereit, ihnen für einen so kurzen Zeitraum ein entsprechendes Quartier zu vermieten. Als dann der Bauunternehmer, der mit der Renovierung des gekauften Hauses beauftragt war, übergangsweise die Wohnung in Bischofswiesen anbot, nahmen Bert Hellinger und seine Frau das Angebot an. Report konstruiert aus dem vorübergehenden Einzug in eine Wohnung, die zum Komplex der ehemaligen "kleinen" Reichskanzlei gehört, einen Beleg, Hellinger sei von faschistischem Gedankengut geprägt.


b) Der Text über Hitller
Zur Unterstreichung des Faschismusvorwurfes wird ein Textfragment hinzugefügt, das einem kurzen Kapitel mit der Überschrift „Hitler“ aus dem neuesten Buch von Hellinger „Gottesgedanken“ entstammt. Zitiert wird nur die erste Zeile „Manche betrachten Dich als einen Unmenschen, als ob es jemanden gegeben hätte, den man so nennen darf“. Alles weitere wird unterschlagen.








Liest man den gesamten Text sorgfältig und weiß nur ein wenig von dem, was die Tiefenpsychologie seit Siegmund Freud zur Dynamik des Unbewussten zusammengetragen hat, dann wird evident, dass sich Hellinger in diesem Kapitel am Beispiel Adolf Hitlers mit dem auseinandersetzt, was wir nicht glauben zu sein, verdrängen und nach außen projizieren. Die Tiefenpsychologie versteht unter ver-drängten und verleugneten Persönlichkeitsanteilen das, was wir sind, aber bei uns selbst und in unse-ren Bezugsgruppen nicht wahrnehmen wollen, was aber dennoch in uns ist und sich im Sinne der „Wiederkehr des Verdrängten (s. Freud) Bahn bricht, wenn wir es nicht in uns erkennen und integrie-ren.
Es ist ein in der Geschichte regelmäßig wiederkehrendes Phänomen, dass die Behauptung, die Ande-ren seien die Unmenschen, und die Lokalisierung eines „da draußen“ gelegenen Reiches des Bösen bei uns selbst und in den eigenen Reihen zu besonders bösartigen und destruktiven Handlungen im Namen des Guten führen kann, wofür die aktuellen Konfliktherde der Welt genügend Beispiele liefern.


c) Einschätzung der Arbeit Hellingers durch einen Israeli
Haim Dasberg, Israeli, Professor in Tel Aviv, Vertreter des „Nationalen Israelischen Zentrums für die psychosoziale Betreuung von Überlebenden des Holocaust und ihrer Nachkommen“ schreibt im Ge-leitwort des Buches von Bert Hellinger „Rachel weint um ihre Kinder“: „Seitdem war ich bei vielen Fa-milienaufstellungen anwesend und habe ihre Wirkung an mir selbst erfahren. Sie eröffnen einen Zu-gang zu lange eingefrorenen Gefühlen, die nach dem Verlust der vielen Angehörigen im Holocaust sich zeigen und gelebt sein wollten, die aber zurückgehalten und verdrängt wurden. Hier konnten sie auftauen und erfahren werden. Die toten Angehörigen kamen wieder in den Blick und die Liebe zu ihnen und die Trauer um ihren Verlust wurden tief gefühlt. In den Aufstellungen werden diese Gefühle geachtet und dürfen sich zeigen. Am Ende sind die Lebenden mit den Toten und deren Schicksal ver-söhnt.“ Und weiter unten: „In den Familienaufstellungen, die in diesem Buch beschrieben werden, zeigt Hellinger: Wenn die Stellvertreter beider Seiten – der Täter und der Opfer – aufeinander zugehen und gemeinsam über die Toten trauern und weinen, entsteht vor ihren Augen und in ihrem Herzen ein Bild, wie die Versöhnung zwischen ihnen gelingt und wie ein Kreis sich endlich schließt.“

Soweit Haim Dasberg zur Aufstellungsarbeit. Er ist gewiss berufener, über die Aufstellungsarbeit und Hellingers angeblichen Antisemitismus zu urteilen. Angesichts der Verdienste von Bert Hellinger um die Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen wird deutlich, wie grotesk die Unterstellung ist, er würde antisemitisches und faschistisches Gedankengut verbreiten.

Ganz besonders merkwürdig argumentiert in diesem Zusammenhang Prof. Weber in der Report-Sendung, wenn er sagt, dass in den Aufstellungen Begriffe wie „Halb- oder Vierteljude“ gebraucht wer-den, die sich auch im Rassengesetz des Dritten Reiches finden, womit bewiesen sei, dass die Aufstel-lungsarbeit den nationalsozialistischen Rassenideologien folge. Die den Opfern von den Nationalsozia-listen zugeschriebenen Begriffe müssen in den Aufstellungen als Teil der damaligen unmenschlichen Realität natürlich beim Namen genannt werden, um die Bindung an entwertende unmenschliche Identi-fikationen überhaupt lösen zu können. Das gilt sinngemäß ebenso für jeden anderen Völkermord und für die daran als Opfer und Täter Beteiligten, wenn es darum geht, für sie und ihre Nachkommen Lö-sungen zu finden.


Zu 2.: Der Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit
Zum Beleg der Unwissenschaftlichkeit wird Colin Goldner zitiert, der einem „Forum kritische Psycholo-gie“ angehört, und der einen "heiligen" Krieg führt gegen Bert Hellinger und das Familienstellen, gegen Christian Science, die Zeugen Jehovas, Feng Shui, Ajurveda und den Dalai Lama.









a) Wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit von Psychotherapie
Die Aufstellungsarbeit wird überwiegend in psychotherapeutischen Kontexten in kleinen Gruppen von 15 bis 25 TeilnehmerInnen eingesetzt, Den Psychotherapeuten, die dies machen, wird pauschal unter-stellt, sie würden auf Diagnostik, Indikationsstellung, Verlaufsbeobachtung und katamnestische Über-prüfung verzichten. Natürlich ist dies nicht so. Psychotherapeuten, die sich im Rahmen einer Therapie für eine Aufstellung entscheiden, haben in der Regel eine klassische Diagnostik durchgeführt, eine Therapie begonnen und sind in der Therapie aufgrund bestimmter Signale zu der Entscheidung ge-kommen, dass eine Familienaufstellung indiziert ist. Sie führen diese Aufstellung durch, setzen die Therapie danach fort und finden meist heraus, dass die positive Wirkung der Aufstellung die Therapie-dauer verkürzt und oft zu Symptomfreiheit führt.

Den Psychotherapeuten, die die Aufstellungsmethode als sinnvolle Ergänzung ihrer Methodik anse-hen, kann man natürlich fehlende Wissenschaftlichkeit unterstellen, weil ein umfassender Wirkungs-beweis der Methode noch fehlt.

Zunächst zur Frage, welcher Nachweis erbracht werden soll: Es gibt verschiedene Formen des Nach-weises der Wissenschaftlichkeit, die unterschiedlichen Zielen dienen. Der „große“ Nachweis der Wis-senschaftlichkeit und Wirksamkeit beim Wissenschaftsminister wird vor allem geführt, um die Zulas-sung zur Kassenabrechnung zu bekommen. Über den „großen“ Nachweis hinaus gibt es Studien und Fallberichte, in denen die Wirksamkeit der Methoden belegt werden, die aber insgesamt nicht umfas-send genug sind, um den Zugang zur Kassenabrechnung zu ermöglichen.

In Deutschland ist dies bisher nur drei Schulen gelungen jeweils erst nach langjährigen Bemühungen und Kämpfen, nämlich der tiefenpsychologisch-fundierten Therapie, der Verhaltenstherapie und der klientenzentrierten Therapie. Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische Therapie haben die Zulas-sung erhalten, die klientenzentrierte Psychotherapie hofft darauf. Der Vorwurf, die Aufstellungsmetho-de habe diesen „großen“ Nachweis bisher nicht erbracht, ist völlig nichtssagend, denn er kann noch gar nicht vorliegen. Es gibt keine einzige therapeutische Schule, die in der Lage war, einen Wissen-schaftlichkeitsnachweis zehn Jahre nach ihrer Begründung als Methode zu liefern. Das kann eine neu entstandene Methode in so kurzer Zeit nicht leisten und das hat es in der Geschichte der Psychothe-rapie bisher nicht gegeben. Die Entwicklung, Durchführung und Auswertung wissenschaftlicher Projek-te braucht mehr Zeit.

Darüber hinaus gilt der fehlende Nachweis der Wissenschaftlichkeit vor dem Wissenschaftsminister für alle nicht kassenzugelassenen Methoden wie die Gestalttherapie, das Psychodrama, die Hypnothe-rapie, die Transaktionsanalyse, das NLP, das EMDR, systemische Therapieformen etc.. Diesen müss-te man dann ebenso fehlende Wissenschaftlichkeit nachsagen. Des Weiteren gelangen auch inner-halb der bereits anerkannten therapeutischen Schulen Methoden zur Anwendung, von denen nicht alle isoliert für sich genommen einen wissenschaftlichen Nachweis erbringen konnten. Das gilt für alle neu entstehenden Methoden, denn die Therapieschulen entwickeln sich ja weiter, aber auch für einige schon länger existierende Verfahren innerhalb dieser Schulen.


b) Erste Nachweise für die Wirksamkeit des Familienstellen und Initiierung weiterer Forschung
Qualitative Nachweise gibt es für all diese zuletzt genannten Methoden in Form von Fallberichten und wissenschaftlichen Studien. Eine ganze Reihe qualitativer Nachweise im Sinne von Fallstudien existie-ren auch für das Familienstellen (s. dazu zahlreiche Veröffentlichungen in der Fachzeitschrift „Praxis der Systemaufstellung“). Die erste quantitative Untersuchung zum Familienstellen wurde vorgelegt von G. Höppner unter dem Titel: "Heilt Demut - wo Schicksal wirkt?" Eine Studie zu Effekten des Familien-stellens nach Bert Hellinger, Profil-Verlag München-Wien. Weitere Studien werden in Kürze publiziert, so eine aufwendige Arbeit von P. Schloetter über Positionen der Stellvertreter (Dissertation an der Universität Witten-Herdecke bei Prof. F. Simon.) und eine Studie von A. Mahr und H. Brömer über die Wirkung des Familienstellens bei der Rehabilitation Suchtkranker.





Und im Unterschied zum Report-Bericht, der Erfolge verschweigt, findet sich auf der Internet-Seite von 3sat über die Sendung vom 05.12.2003 folgender Abschnitt: „Der Sohn von Jörg P. litt an einer schwe-ren Hautkrankheit. Die Eltern suchten Rat bei Ärzten und Psychologen. Vergeblich. „Dann machten wir eine Familienaufstellung. Kurz darauf war mein Sohn geheilt.“ Auf dem Kongress zur Aufstellungsar-beit 2005 in Köln wird der Stand der Forschung ein wichtiges Thema sein.

Die Psychotherapeuten innerhalb der IAG setzen sich intensiv mit der Frage der Wirksamkeit von Auf-stellungen auseinander und beraten Indikationskriterien und Qualitätskriterien, die zu einer Zulassung in „systemischer Aufstellungsarbeit“ führen soll. Ihnen fehlendes Verantwortungsbewusstsein und Handeln aus Geldgier zu unterstellen, ist unredlich und zeugt davon, dass kein ernsthafter Einblick in die Aufstellungsarbeit genommen wurde. Die verantwortungsvoll vorgenommene Einbeziehung der Aufstellungsmethode in die Psychotherapie verkürzt in vielen Fällen den therapeutischen Aufwand und führt zu einer rascheren Verringerung der Symptomatik.


c) Zu den Grundlagen der Aufstellungsarbeit / von Systemaufstellungen
Die Aufstellungsarbeit versteht sich, ganz ähnlich wie die Psychoanalyse, nicht lediglich als eine psy-chotherapeutische Theorie und Praxis sondern als ein grundlegendes metawissenschaftliches Modell, das Prinzipien formuliert hat für eine Reihe von Anwendungsgebieten wie Psychotherapie, Sozialarbeit, Erziehungswissenschaften, Organisationsentwicklung und Organisationspsychologie, Friedensfor-schung und Versöhnungsarbeit etc.. In der Wissenschaftsgeschichte war die Philosophie diese über-greifende Wissenschaft und nicht umsonst nennt Hellinger seine Arbeit heute „angewandte Philoso-phie“. Die von Hellinger fundierte und von einigen seiner Schüler ergänzte und erweiterte Aufstellungs-arbeit formuliert einen neuen phänomenologisch-systemischen Ansatz, der zu den in den 50er Jahren unter anderem von Bateson (Ökologie des Geistes) entwickelten und zu den konstruktivistischen Sys-temtheorien der Heidelberger Schule hinzugetreten ist.


Zu 3.: Systemaufstellungen schaden den Menschen

a) Aufstellerliste und Beschwerdestelle der IAG
Die Verbreitung der Aufstellungsmethode hat in einem ungeahnten Maße zugenommen. Viele Men-schen haben angefangen, Familien und andere Systeme aufzustellen. Bert Hellinger selbst hat die Menschen ermuntert, Erfahrungen mit der Methode zu sammeln und sie anzuwenden. Von daher gibt es eine große Anzahl von Anbietern. Die IAG ist sich bewusst, dass es dadurch auch zu Problemen kommen kann. Sie hat deshalb schon vor vielen Jahren eine Liste erfahrener Aufsteller angeboten, ständig aktualisiert und einen Kriterienkatalog entwickelt, der Qualitätsstandards definiert. Dieser Krite-rienkatalog wird gegenwärtig für die unterschiedlichen Anwendungsgebiete überarbeitet und differen-ziert.

Die IAG hat zudem eine Beschwerdestelle eingerichtet, eine sogenannte Ombudsstelle, bei der negati-ve Aufstellungsergebnisse eingereicht und Beschwerden abgegeben werden können. Obwohl all dies bekannt ist und auf der Homepage der IAG (www.iag-systemische-loesungen.de) oder über die Ge-schäftsstelle abgerufen werden kann, wird diese Schlichtungsstelle praktisch nicht in Anspruch ge-nommen. Wir halten dies für ein gutes Zeichen, werden aber diese Stelle noch stärker bekannt ma-chen, damit Kritik bei uns ankommt und wir korrigierend bei den Betroffenen und den Kritisierten ein-greifen können.

Natürlich ist die Aufstellungsmethode weder der Stein der Weisen noch ein Allheilmittel. Natürlich gibt es auch fehlerhafte Aufstellungen und schlechte Aufstellungsergebnisse. Konstruktive Kritik an man-gelnder Qualifikation und schlechten Aufstellungen ist notwendig und nützlich. Sie bringt eine Differen-zierung der Qualitätsstandards und fordert alle Praktizierenden auf, Forschungsprojekte zu intensivie-ren.
 
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