Wie angepaßt und normal muß jeder sein und wieviel Fremdes können wir ertragen?

ich denke wir überfordern lehrer sogar sehr: die aufgabe eines lehrers ist es eigentlich nicht das kind zu erziehen sondern ihm etwas beizubringen: nämlich mathematik, deutsch,.... und in klassen in denen kinder sitzten, die sich nicht benehmen können braucht der lehrer zeit diese zu erziehen, die auf kosten der bildung aller gehen.

ich würde mein kind vielleicht noch in einen integrations-kindergarten geben, aber in eine integrationsschule sicher nicht. ich finde es zum beispiel eine frechheit dass es in österreich keine sonderschulen gibt. wie kommt ein hauptschüler dazu, dass sein unterricht ständig von geistig behinderten gestört wird und das ist der fall. (meine tante ist hauptschullehrerin und betreut auch solche klassen. da sitzen dann zb 5 geistig behinderte schüler drinnen mit eingenem lehrer die was völlig anderes machen als der rest der klasse und ständig stört) man sollte aufpassen wo akzeptanz aufhört und behinderung der anderen anfängt. ich habe nichts gegen körperlich behinderte, aber ich finde die momentante situation in bildungssystem im bezug auf geistig behinderte unfair allen "normalen" schülern gegenüber die in solchen klassen sitzen müssen. (aber das ist ein anderes thema)

andere frage: würdest du ein kind in einen kindergarten schicken in dem auch ein kind mit aids ist. sollte eigentlich akzeptiert werden oder? aber würdest du dein kind der gefahr aussetzen sich anzustecken?

ich weiß das war hier nicht das thema - aber es ist auch eine frage von tolleranz. wie gesagt bin ich für die trennung von siamesischen zwilligen und für eine operation an zwittern aus dem einfachen grund, dass unsere gesellschaft nicht tollerant ist - oder zumindest die wenigsten menschen sind es wirklich. und wie schon gesagt wurde: die natur würde solche mutationen aussortieren - sie wären nicht lebensfähig. unsere medizin hat nicht nur wunder vollbracht - sie rettet auch jene, die normal aus gutem grund ausortiert worden wären. simesische zwillinge würden vielleicht gar nicht auf die welt kommen - werden für gewöhnlich mit kaiserschnitt geholt oder?
 
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Liebe Dwynwen,

Dwynwen schrieb:
Und auch mit einer OP, die vielleicht vordergründig alles richtet, ist das Grundproblem nicht beseitigt, nämlich die Intoleranz von uns allen, die es solchen Kindern schlichtweg unmöglich macht ein normales ungestörtes Leben zu führen.

Genau um die Intoleranz gegenüber dem nicht "Normalen" bzw. das mögliche Erlernen einer Toleranz gegenüber etwas Fremden darum geht es mir in diesem Thread.

Als die ersten Gastarbeiter nach Deutschland kamen und kaum Ausländer hier waren, wurde diese auch angeglotzt, beschimpft, ausgegrenzt ... Aber durch Integration und besserem kennen lernen, sind Ausländer heute für uns nichts besonderes mehr.

Auch das heute Behinderte unterwegs sind und eben auch sichtbar und nicht weggesperrt werden, gibt es mehr Berührungspunkte. Ich habe durch den Kindergarten meines Sohnes mit den behinderten Kindern und den Umgang mit ihnen unheimlich viel gelernt. Auch sie haben in ihrer Andersartigkeit eine Lebensqualität. Wie wäre das bei anderen außergewöhnlichen Gruppen?

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Hmm, ja, die Frage hab ich mir auch schon öfter gestellt...
Ich habe schön einige Male ein Mädchen (oder junge Frau) gesehn, deren Gesicht entstellt ist, grausam entstellt (ich denke es ist "Skrofulose"..? Wie bekommt man das... und ist es operativ zu "beheben"?), ich gestehe zu meiner Schande, dass ich jedesmal - sichtbar - erschrecke, wenn ich sie wieder sehe.
Und dennoch scheint sie ein Selbstbewusstsein an den Tag zu legen, das seinesgleichen sucht. Es kommt ja doch auf das Innere des Menschen an und nicht auf sein Äußeres, und wenn man das so sehen kann, dass sie sich das freiwillig ausgesucht hat mit dieser Inkarnation, dann hat sie eine große Aufgabe übernommen.
Mir fällt immer wieder die Geschichte des Phantoms der Oper ein, das so hässlich und entstellt war, dass es eine Maske tragen musste. Ich gestehe dass mich kaum eine Geschichte so tief bewegt hat wie diese. Er (Erik) ist nicht so böse geworden, weil er hässlich war (jemand, der hässlich ist, wird ja automatisch als "böse" oder "schlecht" angesehen), sondern weil er nie die Liebe bekommen hat, schon von seinen Eltern nicht und verstoßen wurde. Sorry, wenn das jetzt nicht so ganz zum Thema passt, ich schreibe es, weil es mich bewegt. Also wird jemand mehr geliebt, der "schön" ist... das find ich schon schlimm genug, auch ohne sonstige Andersartigkeit wie siamesische Zwillinge oder so. Den Stellenwert, den "Schönheit" überhaupt in unserer Gesellschaft einnimmt, find ich bedenklich.
 
Liebe tenshi,

tenshi schrieb:
ich würde mein kind vielleicht noch in einen integrations-kindergarten geben, aber in eine integrationsschule sicher nicht. ich finde es zum beispiel eine frechheit dass es in österreich keine sonderschulen gibt. wie kommt ein hauptschüler dazu, dass sein unterricht ständig von geistig behinderten gestört wird und das ist der fall. (meine tante ist hauptschullehrerin und betreut auch solche klassen. da sitzen dann zb 5 geistig behinderte schüler drinnen mit eingenem lehrer die was völlig anderes machen als der rest der klasse und ständig stört) man sollte aufpassen wo akzeptanz aufhört und behinderung der anderen anfängt. ich habe nichts gegen körperlich behinderte, aber ich finde die momentante situation in bildungssystem im bezug auf geistig behinderte unfair allen "normalen" schülern gegenüber die in solchen klassen sitzen müssen. (aber das ist ein anderes thema)

Nachdem was Du beschreibst sieht es bei Euch mit in den Schulen mit den Behinderten ganz anders aus, als bei uns in Deutschland. Hier in der Gegend in der ich wohne, ist die Möglichkeit ein behindertes Kind in eine integrative Klasse zu geben sehr sehr gering. Es wird sich zwar auch um ein bißchen mehr Integration bemüht. Aber das heißt, daß unter 100 Grundschulen höchstens 5 sind die bestimmte behinderte Schüler versuchen zu integrieren.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Liebe Birgit,

Idgie schrieb:
und irgendwo denke ich, das jeder eine chance verdient hat - oder noch anders gesagt - ich bin froh das ich noch nicht in der lage war über leben und tot (durch abtreibung) in so einem fall entscheiden zu müssen.
denn jetzt kann man sagen "ich würde ....." - aber ich denke wirklich sagen kann man das erst, wenn man selber in der situation drin steckt.

Ich wollte auch nicht in dieser Situation der Entscheidung stecken. Ich möchte auch niemanden verurteilen, der sich so oder so entscheidet.

Liebe Grüße
Tanja
 
Liebe Spinatwachtel,

Spinatwachtel schrieb:
Hmm, ja, die Frage hab ich mir auch schon öfter gestellt...
Ich habe schön einige Male ein Mädchen (oder junge Frau) gesehn, deren Gesicht entstellt ist, grausam entstellt (ich denke es ist "Skrofulose"..? Wie bekommt man das... und ist es operativ zu "beheben"?), ich gestehe zu meiner Schande, dass ich jedesmal - sichtbar - erschrecke, wenn ich sie wieder sehe.
Und dennoch scheint sie ein Selbstbewusstsein an den Tag zu legen, das seinesgleichen sucht. Es kommt ja doch auf das Innere des Menschen an und nicht auf sein Äußeres, und wenn man das so sehen kann, dass sie sich das freiwillig ausgesucht hat mit dieser Inkarnation, dann hat sie eine große Aufgabe übernommen.

Das mit der Schönheit oder eben dem normal Aussehen und dem Selbstbewußtsein ist so eine Sache. Es gibt Mädchen, die sind durchschnittlich hübsch und finden sich dick,häßlich ... Wie wichtig ist wirklich das Äußere.

Ich finde das gehört genauso hierher, wie die siamesischen Zwillinge. Denn wenn uns andere auffallen durch ihr Äußeres, wie können wir damit umgehen, ob es jetzt ein vernarbtes Gesicht, zusammengewachsenen Kinder oder eben Zwitter. Wenn solche Menschen mit Selbstbewußtsein auftreten, finde ich das bewunderswert. Hat Schönheit etwas damit wieviel Liebe und Zuwendung man bekommt? Meiner Meinung nach nicht, daß wird uns höchstens von der Werbung eingetrichtert.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
fckw schrieb:
Ähnlich bei den siamesischen Zwillingen. Yojo schreibt was von gesellschaftlicher Akzeptanz. Nehmen wir einfach mal hypothetisch eine Gesellschaft an, welche keine Akzeptanz für geistig oder körperlich behinderte Menschen hat. Ja und nun? "Jeder Fall ist ein Einzelfall", schön, gut, richtig, aber wo bleibt der Einzelfall ein solcher, wenn die Gesellschaft solche Menschen nicht mittragen will?`

Wir sind doch ein Teil der Gesellschaft und haben die Möglichkeit durch unser Sein und unseren Umgang mit anderen Menschen die Gesellschaft zu beeinflussen.

(Nebenbei: Man pflegt heute Lehrer und Erzieher im allgemeinen zu überfordern. Die Ansprüche der Eltern und Gesellschaft sind massiv gewachsen, sicherlich zurecht, aber auf der andern Seite sehe ich wenig bis keine Bereitschaft, entsprechende Schritte zu unternehmen, die zu einer Entlastung dieser Situation führen könnten, etwa die Anzahl Lehrkräfte wieder zu vergrössern.)

Ich habe den Unterschied im Kindergarten gesehen einmal mit Integration und einmal ohne. Die Integration hat allen Kindern gut getan. Es waren zwei adoptierte Kinder in der Gruppe und auch diese wurden in ihrer Eigenart akzeptiert.

Warum machen Lehrer oder Erzieher eine Ausbildung oder Studium und ein Anerkennungsjahr, wenn dann die Inhalte des Studiums sie nicht auf die Arbeit der Schule oder des Kindergartens vorbereiten. Das was die angehenden LehrerInnen an Pädagogik bei uns hier in Deutschland bis vor kurzen belegen mußten, war absolut ein Armutszeugnis.

Wenn wir zum Beispiel Schweden anschauen, wie durch die Politik dort Werte und Umgang miteinander geschaffen werden, dann sieht man das es auch anders geht, gerade im Umgang mit Kindern.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Ereschkigal schrieb:
Wir sind doch ein Teil der Gesellschaft und haben die Möglichkeit durch unser Sein und unseren Umgang mit anderen Menschen die Gesellschaft zu beeinflussen.
Das ist Herumreden um den heissen Brei. Wenn du in der konkreten Situation bist, kannst du nicht die Gesellschaft mal so eben schnell ändern, sondern musst dich aktiv damit auseinandersetzen, dass die Gesellschaft - wie in unserer Hypothese - diese Menschen nicht mittragen will.
Warum machen Lehrer oder Erzieher eine Ausbildung oder Studium und ein Anerkennungsjahr, wenn dann die Inhalte des Studiums sie nicht auf die Arbeit der Schule oder des Kindergartens vorbereiten. Das was die angehenden LehrerInnen an Pädagogik bei uns hier in Deutschland bis vor kurzen belegen mußten, war absolut ein Armutszeugnis.

Wenn wir zum Beispiel Schweden anschauen, wie durch die Politik dort Werte und Umgang miteinander geschaffen werden, dann sieht man das es auch anders geht, gerade im Umgang mit Kindern.
Theorie ist das eine, praktische Ausbildung das andere. Die Schweden bezahlen viel $$$ für ihren Sozialstaat - und scheinen im allgemeinen eher wohlwollend dem Staat gegenüberzustehen. In Deutschland scheint das Verhältnis zwischen Staat und Bürgern momentan eher in eine Kampfhandlung auszuarten. Es ist AUCH eine Frage der Kultur und Werthaltung eines Volkes, wie viel es bereit ist auszugeben für soziale Leistungen. Und wenn es einer Gesellschaft im Grunde nicht wichtig ist, wie hoch oder niedrig die Qualität ihrer Pädagogen ist, dann hat das seine Folgen. Auch bei uns in der Schweiz werden gerne grossartige Forderungen an die Ausbildung ebendieser Pädagogen gestellt. Gleichzeitig dreht man den Schulen den Geldhahn so knapp wie nur irgend möglich. Das ist ein Widerspruch und der Widerspruch rührt daher, dass die Leute am Ende mehr Angst um ihre Brieftasche als um das Können ebendieser Pädagogen zu haben scheinen, anders lässt sich diese Widersprüchlichkeit für mich nicht erklären.
 
...nicht der Norm entsprechend...
Wer bestimmt die Norm???
Viele Eltern machen es sich leicht, und versuchen die Erziehung ihrer Kinder auf Lehrer und Trainer abzuschieben. Die Eltern gehen arbeiten, die Kinder sind den ganzen Tag allein. Den Kindern werden heutzutage zu wenig Werte vermittelt. Es ist alles zu oberflächlich geworden, alles wird auf Äußerlichkeiten reduziert. Da das soziale Gefälle immer krasser wird, ist es nicht leicht seine Kinder "nur" zu starken Persönlichkeiten zu erziehen. Es fängt ja schon im Kindergarten an, wer nicht die "richtigen" Markensachen anhat, wird ausgegrenzt. Wer anders/behindert ist, wird ausgelacht. Die Kinder können nichts dafür, sie werden so erzogen. Kinder sind von Natur aus allem offen gegenüber, sie interessiert noch nicht einmal die Hautfarbe.
Wenn jemand "anders" ist, fragen sie nach... und die Antwort ist das Entscheidende, was sie prägt. Warum gibt es so viele Hyper- und Hypoaktive Kinder? Die Eltern sind zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, als mit ihren Kindern. Der Ansatz muss mit der Erziehung der Eltern beginnen, denn sie vermitteln ihren Kindern als erstes den Umgang mit anderen.
Ich versuche, die Menschen so zu nehmen, wie sie sind. Das fällt mir vielleicht auch nicht immer leicht, aber jeder Mensch hat eine eigene Persönlichkeit, egal wie er aussieht oder was für eine Anschauung er hat. Ich akzeptiere den anderen, auch wenn ich nicht immer seiner Meinung bin. Dennoch denke ich auch, daß man gewisse Regeln einhalten muss, um den Umgang miteinander annehmbar zu machen. Wenn z. B. ein Kind permanent den Unterricht stört und die anderen darunter leiden, muss etwas unternommen werden und ev. das Kind aus der Gruppe genommen werden. Es muss dann eine individuelle Lösung gefunden werden.
Ich habe festgestellt, die Leute, die sich für "normal" halten, sind ziemlich beschränkt in ihrem Denken und engen sich selber ein. Das sind die Menschen, die bei Alkoholgenuss oder in Stresssituationen völlig ausflippen, weil sonst immer alles unter Kontrolle haben müssen. Und die "Normalen" bekommen oft "schwierige" Kinder, weil ihnen der Weg aufgezeigt werden muss, wie man toleranter wird.
Ich hoffe, ich habe nicht zu kuddelmuddelig geschrieben.
LG Tarot
 
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deine frage ist mehr als berechtigt, die du stellst...

sicherlich wäre für die beiden mädchen es sehr schwierig gewesen .. zusammengewachsen weiter leben zu können.. denn so WIE sie zusammengewachsen waren.. konnten sie nur liegen.. oder aber später gehen und der hals wäre um 90 ° gebogen und sie würden beim gehen in den himmel gucken..
irgendwie ganz schön heftig!!!


nichtsdestotrotz...gibt es keinen zufall.. es sollte so sein...

da wir momentan in einer endzeit leben.. passieren nur dinge die wirklich passieren müssen damit die energie bis 2012 auf der erde ausgeglichen ist.. ich weiß es ist manchmal und im einzelfall schwer nachzuvollziehen.. ist aber so!!

als ich von den zwillingen hörte.. kam bei mir gleich.. es soll so sein.. um den menschen nach der OP klar zu machen.. dass der mensch nicht gott spielen kann..

für mich ist das leben etwas heiliges.. aber gott gibt uns nicht mehr als wir tragen können.. NIE !!!

wir sollen auch nicht in dieser endzeit fragen WARUM ???? wir sollen weder beurteilen noch bewerten.. einfach annehmen... unseren freien willen benutzen .. und selbst gutes tun im hier und jetzt..

aber nicht andere be und verurteilen..

es kann 1000 gründe geben: karmische.. die sind momentan wirklich häufig..
eigene gedanken die sich so materialisiert haben...

momentan gehts nur ums annehmen.. und aktiv gutes tun!!

die eltern von tabea kann man nicht um ihre entscheidung beneiden.. aber auch DAS kanns sein... was sein sollte...

also... let it flow...

much love
wiseWoman
 
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