Psychobusiness as usual, 23. Juni 2005
Rezensentin/Rezensent: Rezensentin/Rezensent aus BY
Geschäft geht offenbar über alles: mit vorliegendem Buch versuchen die Betreiber des Carl-Auer-Verlages und nahestehende Autoren das Flaggschiff des Verlages zu retten: Familien- und Systemaufstellen nach Hellinger. Das "nach Hellinger" ist dabei doppeldeutig zu verstehen: 1. im Sinne von Hellinger, und 2. wenn Hellinger weg ist. Man macht seine Geschäfte mit Hellinger, wenn's opportun ist und ohne bzw. gegen ihn, wenn das gerade ansteht. So bringt es Verlagschef Simon fertig, sich auf der einen Seite als Hellinger-Kritiker zu positionieren (u.a. als Autor in einem dezidiert Hellinger-kritischen Band ["Der Wille zum Schicksal]) und andererseits am laufenden Meter Hellinger-Bücher auf den Markt zu werfen. Das vorliegende Buch versucht, diese Spagate in mehrere Richtungen (Systemik genannt) unter einen Hut zu bringen. Vor allem Varga von Kibed, lange Jahre ergebener Wasserträger Hellingers (u.a. Autor in zahlreichen Pro-Hellinger-Bänden) und jetziger vehementer Kritiker des Hellinger(Mitinitiator einer Liste von Hellinger-Abkehrern) macht mit einem sogenannten Meta-Kommentar einen Spagat im Kreise. Glaubwürdig ist das alles nicht, es sieht sehr danach aus, als wollte man einfach seine Geschäfte ungestört weiter machen, nach Hellinger, so oder so.