Wichtig! Mutter und was passiert ist...

Svenja1

Neues Mitglied
Registriert
7. Mai 2012
Beiträge
82
Hallo mein Name ist Svenja und ich bin 19 Jahre alt. Ich schreibe diesen Beitrag wegen meiner Mut-ter und was sie so erlebt hat in letzter Zeit. Meine Mutter ist schon etwas älter und seit langen beschäftigt sie sich auch mit Esoterik. Alles hat damals angefangen damit, daß meine Mutter einen Nervenzusammenbruch hatte, weil mein Vater in einen Autounfall gestorben ist. Ich war damals noch sehr jung, aber meine anderen 8 Geschwister haben mir erzählt, daß das sehr schlimm für meine Mutter gewesen sein muß. Wochenlang kam sie nicht mehr aus ihrem Zimmer raus und hat den ganzen Tag geheult und geschrien. Nachdem einige meiner Geschwister damals dann immer häufiger verwahrlost in die Schule gegangen sind, so nannte es das Jungenamt, kam eine Frau vom Jungendamt nach uns nach Hause. Als die Frau das Haus gesehen hat und den Zustand meiner Mutter, nahm sie unserer Mutter die jüngsten Kinder weg und steckte die in ein Heim. Die älteren Kinder wurden zu Pflege-Eltern in ganz Deutschland geschickt. Und meine Mutter wurde in eine Psychiatrie in Bayern zwangseingewiesen.

Während der Therapie wurde fest gestellt, daß meine Mutter als Kind von Ihrem Vater mißbraucht wurde und meine Oma, die Alkoholikerin war, sie mehrfach bis in die Bewußtlosigkeit geprügelt hat. Nach vielen Monaten voller Elektroschocks und Medikamenten wurde die dann als geheilt entlassen und durfte ihre Kinder besuchen, aber sie hat sie nie wieder bekommen. Die diagnostizierte Schizophrenie hat sie seit damals mit Ihren Medikament gut im Griff und auch ihr Borderline-Syndrome wird von einem Psychiater beobachtet. Nur einmal, seit damals, mußte sie wieder eingewiesen werden, weil sie versucht hat den Hund vom Nachbarn zu erwürgen. Das sie jedem erzählt hat der Hund ist vom Teufel besessen hat es nicht besser gemacht.
So richtig gut geht es ihr, seitdem sie in eine Kirche eingetreten ist. Sie hat diesen Halt wirklich ge-braucht, weil der Dorf-Pfarrer dafür gesorgt hat, daß sie nach dem Hunde-Vorfall aus der Kirche gewiesen wurde. Für meine Mutter war das wirklich schlimm, weil sie immer sehr streng gläubig war. In dieser Zeit bin ich dann auch geboren worden. Sie hat meinen Vater in dieser Kirche kennengelernt und ich kann mich daran erinnern, daß immer sehr viel gesungen wurde und manchmal wurden sehr kranke Menschen nach Hinten in die Kirche gebracht und wenn ich meine Mutter gefragt habe, was da passiert, sagte sie mir, das der Herrgott die Frau wieder gesund macht und den Teufel austreibt. Und es hat auch immer so ausgesehen, als ob die Menschen danach viel glücklicher waren. Sie hatten manchmal Verletzungen an den Armen und Beinen, aber das sei normal sagte meine Mutter. Der Herr Jesus sein am Kreuze verletzt worden und so müsse es auch weiter geschehen, wenn wir der Welt helfen wollen das Böse zu vertreiben.
Ein paar Jahre später, ich hab das aber nur aus der Zeitung erfahren, weil ich schon aus dem Dorf gezogen war, sollen Einsatz-Kommandos die Kirche gestürmt haben und versucht haben den Pfarrer fest zu nehmen. Angeblich soll es bei den Heilversuchen Sachen passiert sein. Sachen die man besser nicht weiter erzählt und die nicht im Sinne des Herrgotts sind. Meine Mutter konnte das gar nicht glauben, sie sagte sie wäre sehr oft dabeigewesen und es wäre nichts Schlimmes passiert. Manchmal müsse man eben den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Und ein Hund der nicht hört, den muß man eben schlagen. Das war die Zeit, als meine Mutter anfing Stimmen zu hören.

Am Anfang waren es noch Engel, die mit herrlicher Stimme und glockenklaren Klang vom Paradies erzählten und wie herrlich das Königreich des Herrn ist. Sie fing an Bücher über das Channeln zu lesen. Sie hatte gehört daß es Menschen gibt, denen auf diesem Wege die Zukunft vorhergesagt wird. Viele von dem hat sie in ihrem Tagebuch aufgeschrieben und versucht zu entschlüsseln.
Über eine Kleinanzeige fand sie andere Menschen die ähnliche Fähigkeiten hatten und sie trafen sich einmal in der Woche zum Kaffee trinken und Botschaften empfangen. Mein Vater, dem das Ganze ziemlich unheimlich war, hat sie in der Zeit unterstützt. Vielleicht wäre er damals vorsichtiger gewesen, wenn er die alles über meine Mutter gewußt hätte. Aber sie muß ihm vieles verheimlicht haben und ich konnte ihm das leider nicht erzählen, weil ich ja auch erst später davon erfahren habe. Ich kann mich aber noch daran erinnern, daß mein Vater häufig geweint hat und gejammert hat, der Teufel würde gewinnen.
In einer dieser Runden war eben auch dieser junge Mann, von dem ich leider nicht viel weiß. Er bezeichnete sich als inkarnierter Magier der über viele Fähigkeiten verfügt. Er soll Dämonen und Teufel austreiben gekonnt haben und vieles mehr. Nachdem er eines Tages, auf einem dieser Treffen, die Spirituellen Fähigkeiten ausgependelt hat, kam meine Mutter völlig ausgelaugt und aufgelöst nach Hause. Etwas sehr schreckliches hätte sie erfahren, jammerte sie. Und niemand könne ihr noch helfen.

An diesem Tag änderte sich einfach alles in unserer kleinen glücklichen Familie. Meinen Vater sah ich nur noch sehr selten und wenn er mal zu Hause war, hörte ich die beiden streiten. Und aus den Engelsstimmen wurde Dämonengeschrei. Lautes Gekreische, voller Mordlust und Blutdurst. Gewaltige Fantasien über Krieg und Schlachten in der Hölle. Bei einem seiner seltenen Besuchen ist mein Vater, bei einem der Streits, gestolpert und die Treppe herab gefallen. Er brach sich so unglücklich das Genick, daß er auf dem Weg in Krankenhaus gestorben ist. Die Polizei nahm meine Mutter mit auf das Revier das mit sie genau erzählt wie der Unfall passiert ist. Am Abend kam sie dann wieder und bei lauter Musik und mit Alkohol versuchte sie ihre Trauer zu verbergen und obwohl ich sie immer wieder voller Verzweiflung lachen hörte, spürte ich diese endlose Trauer in ihr. Aber ihre Freunde halfen ihr sehr. Mehr als ich das aus dem Internat jemals gekonnt hätte.
Ihr brasilianischer Brieffreund, mit dem sie sich schon seit langen Briefe schreib, erklärte ihr, das es nicht richtig sei, Dämonen zu hören. Und das es eine Weg geben würde, sich von diesen negativen Energien zu befreien. Das man diese Blockaden, die die Verbindung zum höheren, göttlichen Selbst verhindern, lösen kann. Und das alles dann besser wird. Sie müsse nur wieder ihr Vertrauen in Gott finden. Und so kam es, daß meine Mutter sich auf den Weg machte jemanden zu finden, der ihr helfen kann.
Sie bekam Kontakt zu einer Frau, Meisterin im Engels-Reiki und Pyramiden-Energie, die in vielen Sitzungen versuchte die Blockaden durch Handauflegen zu lösen und ihre Quer-Drehenden Chakren zu richten. Aber nach einigen Wochen gab diese Frau einfach auf und ließ meine Mutter im Stich. Ihr Karma wäre einfach zu schlecht, sagte sie. Und nur ein Wunder könne noch helfen.
Zu dieser Zeit, kamen immer mehr Geschichten über eine Person im Umlauf. Einen Heiland, der Kranke heilen kann ,Blinde zum Sehen und humpelnde zum Laufen. Einen Mensch voller Wunder und göttlicher Energie. Und so machte meine Mutter sich auf die Suche, nach dem wiedergeborenen Sohn des Herrn. Und in einem Forum machte sie den ersten Kontakt. Seine eloquente Ausdrucksweise und gepflegte Wortwahl blendete sie. Viele Tage und Wochen verfolgte sie Ihn und sein göttliches Tun.
Gleichzeitig wurden ihre Wahnvorstellungen immer schlimmer. Überall sah sie die häßliche Fratze des Teufels, der voller Blutdurst. Jeden ihrer Schritte verfolgt, in der Hoffnung ihre arme Seele zu fressen, wenn sie fällt. Gedärme quollen aus ihrem Kühlschrank und grausigen Schreie gelangten aus dem Keller an ihr geplagtes Ohr. Und zum ersten Mal seit damals, sah sie den Hund wieder, dem sie damals nur mit viel Glück entkommen war. Zerberus der Höllenhund war wieder aufgetaucht um ihren geschundenen Leib in die Abgründe der / Höllen zu zerren und sich genüßlich an ihrem Fleisch zu vergnügen. Keine Nacht verging ohne daß sie mit lautem Geschrei aus Ihrem naßgeschwitzten Bett aufwachte, den Horror verfliegender Träume noch vor Augen. Den Schwefelgestank ihrer nächtlichen Liebhaber nach an ihr haftend. Der Teufel ließ ihr Essen verrotten, während sie aß, konnte sie die windenden Maden in ihrem Mund spüren, wie die kleine Würmer versuchten, dem festen Biß einer hungernden Frau zu entkommen. Das Wasser verwandelte sich in den stinkenden Urin eines von Macht besessenen Höllenfürsten.
In einem der wenigen friedlichen Momenten, den meine arme geschundene Mutter, in ihren scheinbar unendliche andauernden Qualen, hatte, schaffte sie es dann endlich den Mut zu finden, den jungen Mann, den Heiland, den Wiedergeborenen Sohn Gottes, zu kontaktieren. Und in seiner unendlichen Güte, schickte er ihr Etwas. Etwas, für das es keine Beschreibung gibt. Etwas, so herrlich, das selbst die Engel erschauern. Und es berührte meine Mutter in ihrer Seele. Ihr höheres Selbst erwachte und streckte seine Finger nach dem Etwas aus. Kleine Blitze durchzuckten ihre Seele, wie Urgewalten am Himmel. Der Geruch von teuflischer Angst erfüllte ihre geplagte, von der lange Phase der Selbstgeißelung verunstalteten, Nase. Ihr ganzer Körper war erfüllt von Erbarmen und göttlicher Friedfertigkeit. Und ausgefüllt mit göttlichem Licht und umhüllt von engelsgleichen Armen, schaffte sie es dem Teufel zu vergeben. Voller Mitleid betrachtete sie den Fürsten der Dunkelheit und aus ganzem Herzen vergab sie ihm seine Sünden an ihr.

Der Teufel erkannt dieses, denn dies war nicht das erste Mal, daß er diese Macht spürte. In letzter Zeit kam das so häufig vor, daß er aus einem schon fest geglaubten Seelengefäss, vertrieben wurde. Und voller Angst vor dieser Macht, verließ er den Körper meiner Mutter mit einem lauten Stöhnen. In dem Wissen eine weitere Schlacht verloren zu haben. Denn keiner, auch der Herr über allem Bösen, kann dieser göttlichen Macht nicht wiederstehen. Der Herr selbst hatte seine Finger im Spiel und auch eines Teufels muß sein Haupt vor dem Vater verneigen.
Heute ist meine Mutter eine glückliche Frau. Sie hilft dem Pfarrer in der Anstalt jeden Tag die Messe vorzubereiten. Um dem Langweiligen Alltag in der Psychiatrie zu entfliehen, liest sie jeden Tag in der Bibel. Sie kann die ganze Offenbarung mittlerweile ziemlich gut auswendig. Auch wenn es ihr, nach all der Zeit, immer noch schwer fällt mit dem stumpfen Holzbesteck zu essen, ist sie doch eine friedfertige Frau. Den wenigen Momenten, zwischen den Medikamenten-Einnahmen, glaube ich sie lächeln zu sehen. Dann erkenne ich meine Mutter wieder, in den kurzen Moment bevor sie sich wieder hinter einer Maske aus Strumpfsinnigkeit, ihren Bibel-Studien widmet. Und auch wenn sie manchmal mit mädchenhaftem Gekicher, mir offenbart, das sie den Teufel besonders zwischen ihren Beinen am meisten vermißt, denke ich ist sie aus dem Gröbsten heraus und ich hoffen das sie bald wieder nach Hause darf. Ich denke, wenn die Geschichte mit dem Hund vom Pfarrer ausgeklärt ist, der hatte bei einem Spaziergang einen Hasen gefangen, meine Mutter hatte das Blut noch an Ihrem Kleid, und weggelaufen ist, daß es sehr bald sein wird.
 
Werbung:
ich wünschte ich könnte Dir jetzt etwas sagen.

ich glaube Du meinst Deine Mutter wäre besessen gewesen.

Das ist schwer zu sagen.

Auf der anderen Seite soll der Film "Der Exorzist" allerdings auf wahren Gegenheiten beruhen.

Ach ja, finde es übrigends toll, daß es noch junge Leute gibt, die "daß" mit scharfen s schreiben können.

Ich wünschte es gäbe noch mehr davon.
 
Ach ja, finde es übrigends toll, daß es noch junge Leute gibt, die "daß" mit scharfen s schreiben können.
wobei das daß schon etwas antiquiert wirkt - ich glaube in der schule wird es schon seit mehr als einem jahrzehnt als dass unterrichtet - oder vergeht nur für mich die zeit so langsam und es ist doch noch nicht so lange her?
 
als ich 2002 maturiert habe (oder Abitur gemacht habe :-D), haben wir schon nach der neuen Rechtschreibung geschrieben ... daSS :-D ..
 
...und ich bleibe beim da ß....zur Geschichte...vielleicht nach "Aufgeschrieben" verschieben?


Sage
 
Schwerer Stoff!

Hat sich Deine Mutter mal auf Schizophrenie untersuchen lassen, ohne ihr nahezutreten wollen?

Ich denke ja in solchen Sachen immer objektiv.

Hört sich ja nen bisschen so an wie der Exorzist:)
 
Schwerer Stoff!

Hat sich Deine Mutter mal auf Schizophrenie untersuchen lassen, ohne ihr nahezutreten wollen?

Ich denke ja in solchen Sachen immer objektiv.

Hört sich ja nen bisschen so an wie der Exorzist:)

Während der Therapie wurde fest gestellt, daß meine Mutter als Kind von Ihrem Vater mißbraucht wurde und meine Oma, die Alkoholikerin war, sie mehrfach bis in die Bewußtlosigkeit geprügelt hat. Nach vielen Monaten voller Elektroschocks und Medikamenten wurde die dann als geheilt entlassen und durfte ihre Kinder besuchen, aber sie hat sie nie wieder bekommen. Die diagnostizierte Schizophrenie hat sie seit damals mit Ihren Medikament gut im Griff und auch ihr Borderline-Syndrome wird von einem Psychiater beobachtet.
 
Werbung:
Svenja , glaubst du denn nun auch an Himmel & Hölle bzw. Teufel und den Dämonen?
Nach der Geschichte kann ich mir kaum vorstellen, dass dich das nicht sehr beeinflusst hat oder?
Könntest du dir vorstellen, dass diese Dämonen in ihr tatsächlich zu ihrem "eigenen Selbst" gehörten, also schon ihr "Eigenleben" haben, aber trotzdem von ihr projeziert wurden?
 
Zurück
Oben