Wicca - westlicher Weg?

Jo, und auch die mit wilden Sexparties, und der Perspektive, dass du einen beschränkten Bereich auf so einem Totenplatz für soundsoviel Jahre nicht verlassen darfst. Wenn's dann da keinen sicheren Unterstand gibt, kannste gucken, woraus du dir einen baust.
Achso, und wovon du lebst natürlich auch.

Also, ist nix für Anfänger, es sei denn, man will mit dem Risiko leben, relativ schnell draufzugehen.

Ganz ehrlich? Leute, die sowas machen, haben für gewöhnlich einen gewissen Leidensdruck (siehe Milarepa). Ob man den als Aussenstehender jetzt als berechtigt sieht oder nicht, sei mal dahingestellt.

Für die Inder jetzt? - Ach, keine Ahnung, so wichtig sind die mir nicht.

Ja, als Inder unter Indern. Wenn du mal die grundlegenden Arten tantrischer Rituale, shat prayoga, ansiehst wirst du zumindest verstehen, daß Inder, soweit sie das nicht "modern" als "Aberglauben" ansehen, ganz schnell Tantra mit "jadoo toona" ("schwarze Magie") assoziieren.


Da ich abgesehen davon ein Stück Geschlechtsorgan zu wenig habe, erwarte ich von einem Inder ohne starke westliche Sozialisation nicht, dass der mich überhaupt als einen Menschen betrachtet. [/QUOTE]


Aber was der versteckt, sind Bücher von V.D., Jan Fries und Konsorten :D
Sehr lustig war seine Heimlichtuerei, als er mir mal den unschlagbaren Tipp gab, das mit den Sigillen müsse man ausprobieren, dann werde man schon sehen .. und so. ...

Uiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii... :D



Na, mal ernsthaft, im tibetischen Buddhismus kriegste auch dermaßen viele Einweihungen, bei denen du der Form nach im Ritual Versprechen abgeben musst, nach denen du dich übler fühlen darfst als der primitivste christliche Sünder. Halten tun diese Gelübde, die man natürlich am besten noch über den Tod hinaus abzulegen verspricht, für gewöhnlich nichtmal die Leute, die die Einweihungen geben. Aber die Androhung der Vajrahölle gibt's natürlich trotzdem gratis dazu. Katholische Sündermentalität für Arme.

Ist halt ihre Auslegung. Das ist ein Punkt, an dem meine Kritik ansetzt, und den ich hier genausogut wie anderswo zum besten geben kann: Du hast aufgrund dessen, wo und wie du aufgewachsen bist, eine gewisse unterbewußte Vorprägung. Selbst bekennende Hardcore-Atheisten sind gewöhnlich in ihrer kulturellen Herangehensweise stark christlich geprägt - das sieht man am ehesten bei ihrem offensichtlichen Missionierungszwang (kleiner Scherz).
Wenn du nun versuchst, in ein religiöses (oder magisches) System "hereinzukommen, hast du nicht viele Möglichkeiten. Um es richtig nutzen zu können, wie angedacht, müsstest du dich eigentlich der entsprechenden Kultur anpassen, und zwar bis zu den ganz unterbewußten Ebenen. Daß dir das, und die damit verbundenen Probleme, irgendwo inzwischen klar ist, hast du, meiner Erinnerung nach, bereits einmal geschrieben.
Die meisten haben aber damit ebenso Probleme, wie einfach das wo sie "reingeboren" sind, anzunehmen. Und dann kommt es zu den merkwürdigsten Dingen.



Das sind dann zwar irgendwo existente "Linien", aber da muss ich Hellequin schon zustimmen - bloß weil es eine reale und ggf. "alte" Übertragugngslinie ist, ist das noch lange nicht irgendwie "heilsam".

Hellequin geht von einer Wirksamkeit aus. Und die ist nicht gegeben, wenn man ein bestehendes System "verhackstückt" und rauswirft, was es ausmacht, und dann seine eigene Kultur oder Unkultur einfach draufpappt. Als fiktives Beispiel - welches einem real existierendem nachempfunden ist: Neo-Pagane (jetzt mal keine explizite Nennung) nehmen irgendein tibetischen Untersystem, tauschen alles mit "Buddha" gegen "große Göttin" aus (ist eh besser und viel "moderner"), fuddeln ein wenig an den Mantren rum (eh egal, funzt durch reinen Glauben und Intention), übersetzen so wie sie es verstehen oder auch nicht (nicht so wichtig) und erwarten das gleiche bzw. ein noch besseres Ergebnis. Ach ja, das Ganze ist auch uralt und war schon immer ein Teil ihrer Religion ("reclaiming").
 
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Hi Grey,

irgendwie kann ich deine Aufregung nicht nachvollziehen. Vodou, Hoodoo Kabbalah und Huna sind ja auch m.W. n. Synergien.

Ist keine Aufregung, sondern eine starke Abneigung. Ich vermute mal, du meinst Synkretismen. Vodun ist das magisch-religiöse System der Fon. Was das wirklich synkretistisch ist, wird am ehesten stammesspezifische Geschichten sein. Fon würden aber zum Beispiel nicht einfach Elemente der Yoruba übernehmen (egal wie ähnlich das religiöse System scheint). Für Haiti... schwieriger zu sagen. Die Heiligen werden auf jeden Fall als "Masken" verstanden und sind in dem Sinne für mich kein echter Synkretismus (darüber läßt sich aber diskutieren).
Hoodoo ist aus 3 Hauptströmungen entstanden (ist diskutierbar und wohl nicht für alle Regionen der USA stimmig), wobei schottisch-irische Volksmagie (christlich!) ein wesentlicher Bestandteil war. Synkretismus ja, aber Hoodoo beruht auf dem christlichen Glauben (und tendenziell eher protestantisch), mit Behuf auf den "göttlichen Geist" und die Bibel. Für die Appalachen und Ozarks gibt es dahingehend entsprechende Literatur. Die Wende im Hoodoo kam erst durch die Marketer Anfang den 20. Jh.
Fakt ist, dass beides gewachsene Traditionen sind, bei denen eventuelle Synkretismen auf Augenhöhe stattfanden. D.h. du hast Personen, die ihren Glauben leben und der bei ihnen auch tief unterbewußt vorhanden ist. Sie würde nicht einfach irgendwas irgendwo herausklauben, um ihre Tradition "älter" aussehen zu lassen, ohne zu wissen, was sie damit eigentlich anfangen sollen. Du hast auch nicht das Phänomen, daß einfach etwas übernommen wird, ohne dazu in irgendeiner Weise berechtigt zu sein, außer durch eine Anspruchshaltung. Wenn etwas dazu kam, dann durch einen genuinen Kulturtransfer, der am ehesten durch "Übersetzung" von Gemeinsamkeiten stattfand (Heilige als Masken "polytheistische Geister" im haitianischen Vodun, indianische Einflüsse im Hoodoo).
Kabbalah und Huna möchte ich nicht kommentieren. Zum Phänomen Kabbalah gibt es ja genügend Literatur, selbst Wikipedia (englisch) zeichnet den historischen Verlauf ziemlich gut nach (meine Meinung, ist diskutierbar).
 
Ganz ehrlich? Leute, die sowas machen, haben für gewöhnlich einen gewissen Leidensdruck (siehe Milarepa). Ob man den als Aussenstehender jetzt als berechtigt sieht oder nicht, sei mal dahingestellt.
Du, ich musste und muss damit leben, aus einer atheistisch-christlichen Grundhaltung (ja, ist mir klar, dass christliche Atheisten ebenso eine christliche Grundprägung haben wie das bei Satanisten Voraussetzung ist, zumindest in unserem Kulturkreis) durch ein paar Monate intensiver Praxis in eine Leerheits-Erfahrung katapultiert zu werden, von der mein einziger damaliger esoterisch-spiritueller Kontakt mir bloß erzählen konnte, sie sei Ausdruck von irgendwas "Teuflischem"/"Satanischem". Dann noch ein paar karmische Erinnerungen an unschöne Vergangenheit dazu, in einem Umfeld, in dem die Hauptreligion "moderne Naturwissenschaft" heißt, und niemand, der mir irgendwas hätte erklären können, selbst wenn's irgendwer gewollt hätte - glaub mir, Leidensdruck zu entwickeln, ist nicht schwer, wenn man in irgendeinem Sinne mit Spiritualität konfrontiert wird, mit der man u.a. kulturell bedingt nicht umgehen kann.
Ich für meinen Teil bin beim Thema Magie im Endeffekt deswegen gelandet, weil ich praktisch festgestellt habe, dass "eins mit dem Vater" zu sein nicht ausreicht um "Wunder" zu tun. Es ergab sich die Frage: "Wieso nicht?" Erkenntnis oder eben auch partielle Erleuchtung allein ist und war offensichtlich nicht alles.
Aber auch wenn ich dazu übergegangen bin, Dinge auszulösen und die Effekte eben auch auf der realen Ebene zu beobachten: Mir persönlich ging es eigentlich seltenst um praktische "niedere" Magie.

Ja, als Inder unter Indern. Wenn du mal die grundlegenden Arten tantrischer Rituale, shat prayoga, ansiehst wirst du zumindest verstehen, daß Inder, soweit sie das nicht "modern" als "Aberglauben" ansehen, ganz schnell Tantra mit "jadoo toona" ("schwarze Magie") assoziieren.
Hm, sagt mir als Begriff jetzt nicht viel, aber was "Hexe" sein heißt, und dass "Tantriker" sein nicht unbedingt besser ist, ist mir durchaus schon bewusst, ja.

Uiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii... :D
Jahaaa :D

Wenn du nun versuchst, in ein religiöses (oder magisches) System "hereinzukommen, hast du nicht viele Möglichkeiten. Um es richtig nutzen zu können, wie angedacht, müsstest du dich eigentlich der entsprechenden Kultur anpassen, und zwar bis zu den ganz unterbewußten Ebenen. Daß dir das, und die damit verbundenen Probleme, irgendwo inzwischen klar ist, hast du, meiner Erinnerung nach, bereits einmal geschrieben.
Hab ich inzwischen vermutlich mehr als einmal geschrieben, aber ja: Da ich dazu tendiere, Dinge sehr praktisch und ggf. auch mit ziemlicher Intensität bzw. einigermaßen exzessiv umzusetzen bzw. zu praktizieren statt sie mir nur auf Distanz anzugucken, lief es auf diese Erkenntnis hinaus.
Ich frag mich an der Stelle ehrlich gesagt, wie du das machst, bzw. wie weit du Abstriche machst.

Es ist ja nunmal so: Wenn man sich erstmal in ein bestimmtes Dogmengebäude begibt, hat man nicht mehr viele Freiheiten, an ebendiesem Gebäude viel zu verändern - das geht nur mit einem Blick von außerhalb, wenn auch nur hin und wieder und temporär, der dir erlaubt, abzuschätzen, ob nicht evtl. das gesamte Ding zusammenbricht, wenn du den und den Querbalken entfernst.
Auch als noch so konservativer Westler mit eher traditionellen Vorstellungen beispielsweise von Rollenverteilungen hast du eben immer noch nicht den kulturellen Hintergrund, wirklich ohne spezifische Absicht o.ä. es einfach vollkommen normal zu finden, dass du bei einem Pärchen die Frau als Luft zu betrachten hast, wenn du dich mit den Leuten unterhältst, selbst wenn sie fünfmal nacheinander versucht, dich anzusprechen.
Und auch das gehört jetzt explizit bei den Indern beispielsweise auch zu den Feinheiten des Unterbewussten. Die kriegen diese Dinge so fundiert mit, dass nicht damit zu rechnen ist, dass sich da an mehr als nur der Oberfläche je wirklich was tun wird. Und da müssteste nach Spare schon verdammt tief an dein eigenes Bewusstsein (also auch die tief liegenden Schichten) aktiv herankommen können, um an solchen Dingen mal eben einfach so zu drehen.

Die meisten haben aber damit ebenso Probleme, wie einfach das wo sie "reingeboren" sind, anzunehmen. Und dann kommt es zu den merkwürdigsten Dingen.
Jo, ich bin gerade an dem Punkt, mir was Eigenes zu basteln, indem ich zunächst erstmal dahin zurückgehe, wo ich herkomme. Was nunmal, das muss man sich auch vor Augen halten, nicht NUR christlicher Einfluss ist, sondern eben auch skeptische, naturwissenschaftliche, philosophische Aspekte beinhaltet. Musik, Kunst, unser Bezug dazu; unsere Gesellschaftsform, die Geschichte, die dahin geführt hat - spielt alles seine Rolle. Da ergeben sich eben mehr Unterschiede als bloß die (bildlich darstellbare) Form einiger Gottheiten.

Hellequin geht von einer Wirksamkeit aus. Und die ist nicht gegeben, wenn man ein bestehendes System "verhackstückt" und rauswirft, was es ausmacht, und dann seine eigene Kultur oder Unkultur einfach draufpappt. Als fiktives Beispiel - welches einem real existierendem nachempfunden ist: Neo-Pagane (jetzt mal keine explizite Nennung) nehmen irgendein tibetischen Untersystem, tauschen alles mit "Buddha" gegen "große Göttin" aus (ist eh besser und viel "moderner"), fuddeln ein wenig an den Mantren rum (eh egal, funzt durch reinen Glauben und Intention), übersetzen so wie sie es verstehen oder auch nicht (nicht so wichtig) und erwarten das gleiche bzw. ein noch besseres Ergebnis. Ach ja, das Ganze ist auch uralt und war schon immer ein Teil ihrer Religion ("reclaiming").
Hm, ja, was es ausmacht, das dürfte wohl der springende Punkt sein. Weißt, ich hab mich eigentlich nie in den tibetischen Buddhismus begeben, weil ich lieber als Tibeter geboren wäre, sondern weil ich nicht ohne Grund vermutete, dass die vielleicht Wissen haben, das uns hier fehlt - und was ich auch bei einigen anderen Traditionen bzw. östlichen Richtungen so sehe. Es ist nun nicht LEICHT, diese wesentlichen Dinge von den kulturellen Dingen zu trennen, in die sie gekleidet sind, und die im Prinzip unwichtig für sie sind; und was man vor allem AUCH noch tun muss, ist die Konfrontation mit haufenweise Dreck, der sich auch in diesen Systemen angehäuft hat, im Laufe der Zeit. Es ist ja nicht so, dass das Christentum die einzige Religion wäre, die im Zuge ihrer Machtacquisition korrupt geworden wäre; das ist anderswo ganz genauso. Unkritisch übernehmen kann man von daher GAR nichts. Und nach Gutdünken oder Gefallen Dinge herauspicken hat halt auch was von Lotto.
Auf der anderen Seite, ohne den Schritt "hinein" zu machen, und zwar mit echter Überzeugung und Ernsthaftigkeit und echter Hingabe, denke ich nicht, dass man eine Chance hat, da wirklich dahinter zu kommen. Was genau etwas ist, was solche Leute niemals oder seltenst tun werden. Und weswegen ich mir inzwischen auch anmaße, wenn ich versuche, die Dinge aus anderen Perspektiven umzusetzen, durchaus etwas Anderes zu tun als bloß eine Random-Mischung zu erstellen. Weswegen ich allerdings auch durchaus weiß, dass es alles Andere als leicht ist, wenn was Funktionales dabei herauskommen soll.

Mit dem, was da bei mir inzwischen durchaus zusammengekommen ist, kann ich bei einigen Dingen im Nachbarthread mit dem "Sex" auch bloß schräg gucken und mir meinen Teil denken .. aber gut, für dich brauch ich das hier net schreiben, und der Rest will von mir ja nu auch nix wissen. Von daher spar ich mir die Mühe und behalt mir vor, mich zu amüsieren, wie das hier viel eher dem generellen Habitus entspricht.

Ob Mantren funktionieren, wenn man an ihnen herumpfuscht, und ob eine große Göttin den Buddha ersetzen kann? - Nee, denke ich nicht, und auch ein einigermaßen intelligenter Chaot wird sich das nicht einfach so vormachen oder einbilden.
Klar, wenn jemand den Körper gemeistert hat, kann so jemand auch funktionierende Mantren entwerfen, auch wenn das ein/e Wicca-Priester/in sein sollte. Das Problem sehe ich eher darin, dass die Leute gar keinen Anhaltspunkt haben, wo sie mit einer ordentlichen Praxis ansetzen sollen.

Dass ich aus der versuchten Übernahme einer fremden Kultur rausgeflogen bin, woraus bei mir durchaus ein zusätzlicher, nicht unerheblicher Leidensdruck entstanden ist, verbuche ich für meinen Teil durchaus als ein Ergebnis von Praxis, die funktioniert.
Wie das aber so ist, wenn man eine Haut abstreift: Bequem ist der resultierende Zustand zunächst meist eher nicht.
Aber wem erzähl ich das.
 
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Du, ich musste und muss damit leben, aus einer atheistisch-christlichen Grundhaltung (ja, ist mir klar, dass christliche Atheisten ebenso eine christliche Grundprägung haben wie das bei Satanisten Voraussetzung ist, zumindest in unserem Kulturkreis) durch ein paar Monate intensiver Praxis in eine Leerheits-Erfahrung katapultiert zu werden, von der mein einziger damaliger esoterisch-spiritueller Kontakt mir bloß erzählen konnte, sie sei Ausdruck von irgendwas "Teuflischem"/"Satanischem". Dann noch ein paar karmische Erinnerungen an unschöne Vergangenheit dazu, in einem Umfeld, in dem die Hauptreligion "moderne Naturwissenschaft" heißt, und niemand, der mir irgendwas hätte erklären können, selbst wenn's irgendwer gewollt hätte - glaub mir, Leidensdruck zu entwickeln, ist nicht schwer, wenn man in irgendeinem Sinne mit Spiritualität konfrontiert wird, mit der man u.a. kulturell bedingt nicht umgehen kann.
Ich für meinen Teil bin beim Thema Magie im Endeffekt deswegen gelandet, weil ich praktisch festgestellt habe, dass "eins mit dem Vater" zu sein nicht ausreicht um "Wunder" zu tun. Es ergab sich die Frage: "Wieso nicht?" Erkenntnis oder eben auch partielle Erleuchtung allein ist und war offensichtlich nicht alles.
Aber auch wenn ich dazu übergegangen bin, Dinge auszulösen und die Effekte eben auch auf der realen Ebene zu beobachten: Mir persönlich ging es eigentlich seltenst um praktische "niedere" Magie.


Hm, sagt mir als Begriff jetzt nicht viel, aber was "Hexe" sein heißt, und dass "Tantriker" sein nicht unbedingt besser ist, ist mir durchaus schon bewusst, ja.


Jahaaa :D


Hab ich inzwischen vermutlich mehr als einmal geschrieben, aber ja: Da ich dazu tendiere, Dinge sehr praktisch und ggf. auch mit ziemlicher Intensität bzw. einigermaßen exzessiv umzusetzen bzw. zu praktizieren statt sie mir nur auf Distanz anzugucken, lief es auf diese Erkenntnis hinaus.
Ich frag mich an der Stelle ehrlich gesagt, wie du das machst, bzw. wie weit du Abstriche machst.

Es ist ja nunmal so: Wenn man sich erstmal in ein bestimmtes Dogmengebäude begibt, hat man nicht mehr viele Freiheiten, an ebendiesem Gebäude viel zu verändern - das geht nur mit einem Blick von außerhalb, wenn auch nur hin und wieder und temporär, der dir erlaubt, abzuschätzen, ob nicht evtl. das gesamte Ding zusammenbricht, wenn du den und den Querbalken entfernst.
Auch als noch so konservativer Westler mit eher traditionellen Vorstellungen beispielsweise von Rollenverteilungen hast du eben immer noch nicht den kulturellen Hintergrund, wirklich ohne spezifische Absicht o.ä. es einfach vollkommen normal zu finden, dass du bei einem Pärchen die Frau als Luft zu betrachten hast, wenn du dich mit den Leuten unterhältst, selbst wenn sie fünfmal nacheinander versucht, dich anzusprechen.
Und auch das gehört jetzt explizit bei den Indern beispielsweise auch zu den Feinheiten des Unterbewussten. Die kriegen diese Dinge so fundiert mit, dass nicht damit zu rechnen ist, dass sich da an mehr als nur der Oberfläche je wirklich was tun wird. Und da müssteste nach Spare schon verdammt tief an dein eigenes Bewusstsein (also auch die tief liegenden Schichten) aktiv herankommen können, um an solchen Dingen mal eben einfach so zu drehen.


Jo, ich bin gerade an dem Punkt, mir was Eigenes zu basteln, indem ich zunächst erstmal dahin zurückgehe, wo ich herkomme. Was nunmal, das muss man sich auch vor Augen halten, nicht NUR christlicher Einfluss ist, sondern eben auch skeptische, naturwissenschaftliche, philosophische Aspekte beinhaltet. Musik, Kunst, unser Bezug dazu; unsere Gesellschaftsform, die Geschichte, die dahin geführt hat - spielt alles seine Rolle. Da ergeben sich eben mehr Unterschiede als bloß die (bildlich darstellbare) Form einiger Gottheiten.


Hm, ja, was es ausmacht, das dürfte wohl der springende Punkt sein. Weißt, ich hab mich eigentlich nie in den tibetischen Buddhismus begeben, weil ich lieber als Tibeter geboren wäre, sondern weil ich nicht ohne Grund vermutete, dass die vielleicht Wissen haben, das uns hier fehlt - und was ich auch bei einigen anderen Traditionen bzw. östlichen Richtungen so sehe. Es ist nun nicht LEICHT, diese wesentlichen Dinge von den kulturellen Dingen zu trennen, in die sie gekleidet sind, und die im Prinzip unwichtig für sie sind; und was man vor allem AUCH noch tun muss, ist die Konfrontation mit haufenweise Dreck, der sich auch in diesen Systemen angehäuft hat, im Laufe der Zeit. Es ist ja nicht so, dass das Christentum die einzige Religion wäre, die im Zuge ihrer Machtacquisition korrupt geworden wäre; das ist anderswo ganz genauso. Unkritisch übernehmen kann man von daher GAR nichts. Und nach Gutdünken oder Gefallen Dinge herauspicken hat halt auch was von Lotto.
Auf der anderen Seite, ohne den Schritt "hinein" zu machen, und zwar mit echter Überzeugung und Ernsthaftigkeit und echter Hingabe, denke ich nicht, dass man eine Chance hat, da wirklich dahinter zu kommen. Was genau etwas ist, was solche Leute niemals oder seltenst tun werden. Und weswegen ich mir inzwischen auch anmaße, wenn ich versuche, die Dinge aus anderen Perspektiven umzusetzen, durchaus etwas Anderes zu tun als bloß eine Random-Mischung zu erstellen. Weswegen ich allerdings auch durchaus weiß, dass es alles Andere als leicht ist, wenn was Funktionales dabei herauskommen soll.

Mit dem, was da bei mir inzwischen durchaus zusammengekommen ist, kann ich bei einigen Dingen im Nachbarthread mit dem "Sex" auch bloß schräg gucken und mir meinen Teil denken .. aber gut, für dich brauch ich das hier net schreiben, und der Rest will von mir ja nu auch nix wissen. Von daher spar ich mir die Mühe und behalt mir vor, mich zu amüsieren, wie das hier viel eher dem generellen Habitus entspricht.

Ob Mantren funktionieren, wenn man an ihnen herumpfuscht, und ob eine große Göttin den Buddha ersetzen kann? - Nee, denke ich nicht, und auch ein einigermaßen intelligenter Chaot wird sich das nicht einfach so vormachen oder einbilden.
Klar, wenn jemand den Körper gemeistert hat, kann so jemand auch funktionierende Mantren entwerfen, auch wenn das ein/e Wicca-Priester/in sein sollte. Das Problem sehe ich eher darin, dass die Leute gar keinen Anhaltspunkt haben, wo sie mit einer ordentlichen Praxis ansetzen sollen.

Dass ich aus der versuchten Übernahme einer fremden Kultur rausgeflogen bin, woraus bei mir durchaus ein zusätzlicher, nicht unerheblicher Leidensdruck entstanden ist, verbuche ich für meinen Teil durchaus als ein Ergebnis von Praxis, die funktioniert.
Wie das aber so ist, wenn man eine Haut abstreift: Bequem ist der resultierende Zustand zunächst meist eher nicht.
Aber wem erzähl ich das.
Erhellendes Posting - ich versteh dich immer besser.
Und nun die Schygulla:
http://www.arte.tv/guide/de/023088-000/die-ehe-der-maria-braun
 
Erhellendes Posting - ich versteh dich immer besser.
Und nun die Schygulla:
http://www.arte.tv/guide/de/023088-000/die-ehe-der-maria-braun

Oha, ein lästerlicher Einzeiler mit suggeriertem Tiefgang, den man beim Hinsehen vergeblich suchen wird. Das kann doch nur ein MUF-Troll sein.

Bemüh dich net, Hedonnisma, ich glaub, dass du mich in diesem Leben nochmal verstehst, würde Dinge voraussetzen, für die du dein Gehirn einfach viel zu lange net aktiv benutzt hast.
 
Ist keine Aufregung, sondern eine starke Abneigung. Ich vermute mal, du meinst Synkretismen. Vodun ist das magisch-religiöse System der Fon. Was das wirklich synkretistisch ist, wird am ehesten stammesspezifische Geschichten sein. Fon würden aber zum Beispiel nicht einfach Elemente der Yoruba übernehmen (egal wie ähnlich das religiöse System scheint). Für Haiti... schwieriger zu sagen. Die Heiligen werden auf jeden Fall als "Masken" verstanden und sind in dem Sinne für mich kein echter Synkretismus (darüber läßt sich aber diskutieren).
Ja, ich meinte Synkretismen. Nja, Vodun, Fon, Yoruba sind schon an sich Synkretismen (Christentum+afrikanische Stammesriten (je nach Stamm)+Elemente aus anderen Religionen), da ist alles möglich durcheinandergewürfelt. Egal ob jetzt Fon irwas von Yoruba übernimmt oder net, denn Fon oder Yoruba, jeder allein für sich, ist ja schon nen Synkretismus. Is halt ein schon älterer Synkretismus und beruht zwar auf afrikanischen traditionellen Riten+Geistern,.....aber, in Afrika war/ist jeder "Glaube" irwie Stammesabhängig - Stämme gibts da "so Einige" - und da is ja schon sehr viel Spielraum.........wieso für Haiti schwieriger zu sagen? Deren System/Tradition ist auch schon seit dem Christentum nicht mehr rein.

Man kann da sicher viel drüber diskutieren, aber ums kurz zu halten: Welche Reli., Glauben, Strömung, Praktik u. etc.quaqua kann sich heutzutage (in/seit den letzten 200o Jahren und der Globalisierung) schon auf ne alte Tradition berufen? Die kann man an einer Hand abzählen und der Rest versteckt sich irwo und ist meist traditionell, kultureller Stammeskram. Alles andre is Lug und Trug. Ja, einige Riten sind vllt. steinaaaaaalt, basieren vllt. auf irwelchen Traditionen von denen aber die meisten Menschen, sogar aus der eigenen Kultur, schon sehr entfremdet sind.
 
Passt trotzdem.
Lässt sich anhand von Schaumkronen die Tiefe
(der Wut) abschätzen?
Hervorragende magische Einblicke ;-, also
der Effekt ist Wut.
Seltsam.
 
Man kann da sicher viel drüber diskutieren, aber ums kurz zu halten: Welche Reli., Glauben, Strömung, Praktik u. etc.quaqua kann sich heutzutage (in/seit den letzten 200o Jahren und der Globalisierung) schon auf ne alte Tradition berufen? Die kann man an einer Hand abzählen und der Rest versteckt sich irwo und ist meist traditionell, kultureller Stammeskram. Alles andre is Lug und Trug. Ja, einige Riten sind vllt. steinaaaaaalt, basieren vllt. auf irwelchen Traditionen von denen aber die meisten Menschen, sogar aus der eigenen Kultur, schon sehr entfremdet sind.

Ich klamüser die afrikanischen Sachen vielleicht mal später auf; um es erst mal kurz zu halten, da es da ein großes Missverständnis gibt:
Es geht mir *nicht* darum, was jetzt genuin älter ist, oder wer den ältesten magischen Stock hat. Es geht um Respekt und Integrität. Um mal das Beispiel zu bringen, welches ich zuvor nur um Umwege beschrieben habe: Da hat einmal ein "Wicca" (der sich zumindest so bezeichnete) einen Hoodoo- Praktizierenden geschrieben, Hoodoo wäre "tot" und sie ("Wiccas") würden das jetzt übernehmen, da es sonst nicht zu "retten" wäre. Natürlich müßte die ganze "schwarze Magie" und "christlicher Unsinn" raus, dafür die "3er Rgel", "große Göttin" rein usw.
Um sowas geht es. Das ist nämlich kein Einzelfall und zeigt klar das Anspruchsdenken dieser Personen. Wenn es nicht so offensichtlich ist, nehmen sie einfach Techniken aus Hoodoo (oder was sie für Hoodoo halten), werfen die Psalme etc. (wenn sie das überhaupt je gelernt habe) raus und machen irgendeine "Kerzenmagie" (das erste aus Hodoo entwendete; in frühen "Hexen"büchern noch nicht dokumentiert; siehe auch Paul Huson als Referenz) daraus - und denken, das wäre alles, was es dabei gibt. Danach wird behauptet, sie , "Hexen", hätten das schon immer so getan. Ganz nebenbei sind in taditioneller Hoodoo Lore, Hexen immer die Bösen. Tja...So geht das dann mit Kabbalah etc. weiter ("Wir sind Borg, ihr werdet assimiliert..."). Und wenn sich jemand beschwert, weil sie es mit einer lebenden Tradition versuchen, heulen und jammern sie rum. Um es nochmal klar zu sagen: Wenn jemand als Wicca, Neo-Paganer, Asatru etc. sagt, er/sie gehört einer neureligiösen Strömung an, und alle diese magischen Traditionen gehören da nicht rein, ist das für mich cool. Auch die ganzen Runensachen sind absolut cool, sofern klar bleibt, daß das Rekonstruktionversuche oder magische (Selbst-)Versuche sind. Ich bin absolut für religiöse Toleranz. Aber in solchen Beispielen geht es um nichts anderes als... naja, sollte klar sein, was das ist.
Die ganzen Synkretismen, die du meinst, beruhen auf Kulturtransfer unter zustimmenden (!) Parteien, die auch um die Feinheiten der Systeme wissen, die sie da austauschen. Da gehört aber auch hinein, daß man nicht spirituelle/religiöse Grundlagen nach eigenem Gusto oder Unverstand ändert. Entweder "reitet" man da mit, oder läßt es sein.
 
Ja, einige Riten sind vllt. steinaaaaaalt, basieren vllt. auf irwelchen Traditionen von denen aber die meisten Menschen, sogar aus der eigenen Kultur, schon sehr entfremdet sind.
Was du, denke ich, einfach net begreifst, ist die Tatsache, dass es aufs "steinalt-sein" überhaupt net ankommt.
Es gibt bestimmte Prinzipien, nach denen funktionieren die Dinge, und wenn man an den falschen Schrauben dreht, was man mit Random-Herumgepfusche an Mantren oder durch Nichtbeachtung der Voraussetzungen zur Verwendung effektiv tut, dann funktioniert des net mehr.
Und wenn man nu in der Lage ist, beispielsweise geladene und ungeladene Gegenstände voneinander zu unterscheiden und Effekte in gewissem Maße wahrzunehmen, kann man durchaus lernen, zu unterscheiden, was funktioniert und was nicht.

Na, aber Inspiration by Machiavelli ist als Standpunkt sicher auch net immer falsch.
 
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Ich klamüser die afrikanischen Sachen vielleicht mal später auf; um es erst mal kurz zu halten, da es da ein großes Missverständnis gibt:
Es geht mir *nicht* darum, was jetzt genuin älter ist, oder wer den ältesten magischen Stock hat. Es geht um Respekt und Integrität. Um mal das Beispiel zu bringen, welches ich zuvor nur um Umwege beschrieben habe: Da hat einmal ein "Wicca" (der sich zumindest so bezeichnete) einen Hoodoo- Praktizierenden geschrieben, Hoodoo wäre "tot" und sie ("Wiccas") würden das jetzt übernehmen, da es sonst nicht zu "retten" wäre. Natürlich müßte die ganze "schwarze Magie" und "christlicher Unsinn" raus, dafür die "3er Rgel", "große Göttin" rein usw.
Um sowas geht es. Das ist nämlich kein Einzelfall und zeigt klar das Anspruchsdenken dieser Personen. Wenn es nicht so offensichtlich ist, nehmen sie einfach Techniken aus Hoodoo (oder was sie für Hoodoo halten), werfen die Psalme etc. (wenn sie das überhaupt je gelernt habe) raus und machen irgendeine "Kerzenmagie" (das erste aus Hodoo entwendete; in frühen "Hexen"büchern noch nicht dokumentiert; siehe auch Paul Huson als Referenz) daraus - und denken, das wäre alles, was es dabei gibt. Danach wird behauptet, sie , "Hexen", hätten das schon immer so getan. Ganz nebenbei sind in taditioneller Hoodoo Lore, Hexen immer die Bösen. Tja...So geht das dann mit Kabbalah etc. weiter ("Wir sind Borg, ihr werdet assimiliert..."). Und wenn sich jemand beschwert, weil sie es mit einer lebenden Tradition versuchen, heulen und jammern sie rum. Um es nochmal klar zu sagen: Wenn jemand als Wicca, Neo-Paganer, Asatru etc. sagt, er/sie gehört einer neureligiösen Strömung an, und alle diese magischen Traditionen gehören da nicht rein, ist das für mich cool. Auch die ganzen Runensachen sind absolut cool, sofern klar bleibt, daß das Rekonstruktionversuche oder magische (Selbst-)Versuche sind. Ich bin absolut für religiöse Toleranz. Aber in solchen Beispielen geht es um nichts anderes als... naja, sollte klar sein, was das ist.
Die ganzen Synkretismen, die du meinst, beruhen auf Kulturtransfer unter zustimmenden (!) Parteien, die auch um die Feinheiten der Systeme wissen, die sie da austauschen. Da gehört aber auch hinein, daß man nicht spirituelle/religiöse Grundlagen nach eigenem Gusto oder Unverstand ändert. Entweder "reitet" man da mit, oder läßt es sein.
Oke verstehe und kann deinen Unmut nachvollziehen. Zudem danke dir für deine umfangreiche Erklärung. So genau habe ich mich mit dem Wicca-Dings nicht beschäftigt.
 
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