What the bleep do we know?

K

Katarina

Guest
Hallo miteinander,

nun habe ich ihn also auch gesehen, den Film "What the bleep do we know". Klingt ein bißchen blöde, ich weiß, aber ich wußte das alles schon. Dennoch hat mir der Film gut gefallen. Gut finde ich auch, dass er Fragen offen lassen.

Eine Frage beschäftigt mich zur Zeit ganz besonders. Wir kreieren über unseren Focus mithilfe unserer Gedanken und Gefühle unser Leben und entsprechend projektiv können wir auch nur wahrnehmen. Was nicht passt, wird ausgeblendet. Wie ist es nun, wenn man etwas verändern möchte. Sicher kennt das jeder von uns, dass man geradezu magnetisch in den eigenen Programmierungen sitzt und es unmöglich scheint, das zu verändern. Wie Süchtige (auch das hat der Film toll herausgestellt) kreieren und interpretieren wir bestimmte Situationen, um dann die damit verbunden Gefühle zu spüren. Auch unsere neuronalen Verbindungen sind genau darauf abgestimmt. Andere neuronale Verbindungen, die ein anderes Gefühlserleben erlauben würden, sind entweder nicht vorhanden, bzw. im Winterschlaf. Im Klartext: es ist unmöglich, anders zu fühlen als man eben fühlt. Wenn ich mich z.B. von jemandem verletzt fühle, dann kann ich mir das x-mal schönreden, das Gefühl der Verletzung bleibt und wird so höchstens intellektualisierend zugeschüttet.
Frage nun: wie ändert man diese Strukturen, wenn man sie erkennt und nicht behalten möchte. Geht das überhaupt?

Meine persönliche Erfahrung ist da nicht ganz klar. Wenn ich in der Vergangenheit versucht habe, erkannte Muster aufzulösen, indem ich gedanklich anders mit der Situation umgegangen bin, kam ich immer zu einem "Schönreden" und damit Verdrängung des damit einhergehenden Gefühls. Die Veränderungen, die ich damit erreicht habe, waren "nur" eine Verlagerung auf eine andere Ebene. Bleibt als Schluss also nur: es gibt nichts zu verändern, sondern nur alles anzunehmen?
Intellektuell weiß ich wohl, dass es letztlich genau darauf hinausläuft, aber für alle die, die in subjektiv unbefriedigenden Lebensverhältnissen leben, ist das ja kein Trost. Solange da noch unerfüllte Wünsche sind, bewegen wir uns eben noch auf dieser "Veränderungsebene" und die muss meines Erachtens auch zu Ende gebracht werden bevor wir nichts mehr wollen, sondern nur noch sind.

Ich hoffe, Ihr könnt mir folgen und habt ein paar Anregungen für mich.

Katarina :)
 
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Katarina schrieb:
Wenn ich mich z.B. von jemandem verletzt fühle, dann kann ich mir das x-mal schönreden, das Gefühl der Verletzung bleibt und wird so höchstens intellektualisierend zugeschüttet.
Frage nun: wie ändert man diese Strukturen, wenn man sie erkennt und nicht behalten möchte. Geht das überhaupt?

Hallo Katarina,

indem Du wirklich ERKENNST (und nicht nur glaubst, daß Du etwas erkannt hast), löst es sich auf, bzw. heilt. D.h. wenn Du verletzt bist und dieses Gefühl erst einmal annimmst als Dein "selbst gemachtes" Gefühl, als ein Teil von Dir, erkennst Du den wahren Grund der Verletzung (von innen heraus, ohne darüber nachzudenken) und kannst dann loslassen. Das ist Heilung und damit ist das Gefühl der Verletzung als solches nicht mehr existent. Denn es ist ja nur "aufgekommen", weil Dir die Seele damit sagen will: schau hin, da ist noch etwas, was geheilt werden will.

Katarina schrieb:
Wenn ich in der Vergangenheit versucht habe, erkannte Muster aufzulösen, indem ich gedanklich anders mit der Situation umgegangen bin, kam ich immer zu einem "Schönreden" und damit Verdrängung des damit einhergehenden Gefühls. Die Veränderungen, die ich damit erreicht habe, waren "nur" eine Verlagerung auf eine andere Ebene. Bleibt als Schluss also nur: es gibt nichts zu verändern, sondern nur alles anzunehmen?

Ganz genau ! Denn durch gedankliches ändern wollen nimmst Du es ja erst einmal gar nicht an. Du spaltest es - einen Teil von Dir ! - von Dir selbst ab, willst es nicht haben und damit verdrängst Du es. Das heilt natürlich nicht, sondern taucht dann irgendwann wieder auf.

Katarina schrieb:
Solange da noch unerfüllte Wünsche sind, bewegen wir uns eben noch auf dieser "Veränderungsebene" und die muss meines Erachtens auch zu Ende gebracht werden bevor wir nichts mehr wollen, sondern nur noch sind.

Das Zauberwort hier heißt Loslassen. Im Grunde das Ego loslassen. Nicht mehr das Leben bestimmen wollen, sondern 100%ig auf die Seele vertrauen, die immer weiß, was stimmt für uns und die uns, solange wir sie noch nicht wahrnehmen, schon so führt, daß wir sie irgendwann erkennen und leben können. Solange wir die Situation in der wir leben nicht vollkommen annehmen (NICHT hinnehmen!) und erkannt haben, WARUM wir in dieser Situation sind, solange stecken wir im Leiden. D.h. wir wollen da raus. Aber je mehr wir (als Ego) wollen, umso mehr leiden wir. Denn Leid entsteht eben aus dem Widerstand des Egos gegen das, was wirklich sein will, was gelebt werden will, bzw. was die Seele ist.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo, Katarina,

was ist das für ein Film? Schon älter oder gerade anlaufend?
Klingt auf jeden Fall sehr interessant.

Katarina schrieb:
Im Klartext: es ist unmöglich, anders zu fühlen als man eben fühlt. Wenn ich mich z.B. von jemandem verletzt fühle, dann kann ich mir das x-mal schönreden, das Gefühl der Verletzung bleibt und wird so höchstens intellektualisierend zugeschüttet.
Frage nun: wie ändert man diese Strukturen, wenn man sie erkennt und nicht behalten möchte. Geht das überhaupt?
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Die Veränderungen, die ich damit erreicht habe, waren "nur" eine Verlagerung auf eine andere Ebene. Bleibt als Schluss also nur: es gibt nichts zu verändern, sondern nur alles anzunehmen?

Ich denke, "nicht behalten wollen" oder das allseits gepredigte "bewußte Loslassen" funktioniert nicht. Alles, was man bewußt loslassen/abspalten will, ist ja schon genau im Moment des Wollens wieder absolut präsent.

Wie ein Kind, das Aufmerksamkeit und liebevolle Annahme braucht, wird ein "ungewolltes Gefühl", nachdem es diese bekommen hat, völlig zufrieden allein in seine Spielecke verschwinden. Vorausgesetzt, man bedankt sich für seine Anwesenheit und hört bei dem zu, was es denn eigentlich sagen möchte.
Das Kind ist eigentlich ein gutes Beispiel, denn oft wurden einem in der Kindheit "ungewollte Nervigkeiten" untersagt und man durfte bestimmte Gefühle nicht zeigen/fühlen.

Selbst wenn es noch fünfmal kommt, dann hört man ihm eben fünfmal zu. Schönreden hieße, zu behaupten, es würde gar nicht da sein – und umso quengeliger wird es. :D

Die absolute Identifikation mit dem Gefühl ist es, die eine Umprogrammierung der Hormonreaktionen verhindert. Entscheidend ist das Hineinversetzen in den Zustand des wertfreien Beobachters.
Bildlich gesprochen – statt: "Verdammt, jetzt bin ich schon wieder wütend, weil wieder etwas Wichtiges nicht geklappt hat!" also erst mal: "Oha. Hallo, Gefühl. Ich weiß, Du bist jetzt da und ich kann nichts daran ändern. Was möchtest Du mir sagen? Setz Dich auf meinen Schoß, nimm Dir einen Tee und einen Keks und erzähle erst mal, wann und warum ich Dich irgendwann mal weggeschubst habe. Währenddessen kann ich dir sogar den Kopf streicheln und Dir dankbar sein, daß Du mir hilfst, mich selbst wenn ich wütend bin, anzunehmen." Denn mit Abstand betrachtet, ist die Situation, die es hervorgerufen hat, eigentlich nicht schlimm.

Das geht bestimmt nicht gleich von heute auf morgen, und es gibt mit Sicherheit mehrere solcher "ungeliebter Kinder" im Inneren. Aber sobald man sie und ihre Eigenarten besser kennt, wird man viel Verständnis und Sympathie für sie haben, wenn sie wieder auftauchen. Daß dann nicht mehr nur Adrenalin ausgeschüttet wird und in entsprechenden "immer gleichen" Reaktionen resultiert, ist die beste Veränderung.
 
Hi,

ja das ist das Paradoxum unseres irdischen daseins. Wie oft habe ich mir diese Fragen schon gestellt. Ein Weg dabei mag das NLP sein.

Was man will stösst man von sich, was man ablehnt zieht man an. Leider ist das wohl so und das macht mich wuschig. Aber zum Glück ist Niemand wirklich alleine mit seinen Problemen.

Wie schön wäre es doch wenn wir einen Glauben nach unseren Wünschen entwickeln könnten, der wenigsten so groß ist wie ein Senfkorn.

LG
 
was ist das für ein Film? Schon älter oder gerade anlaufend?
Klingt auf jeden Fall sehr interessant.
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Ich denke, "nicht behalten wollen" oder das allseits gepredigte "bewußte Loslassen" funktioniert nicht. Alles, was man bewußt loslassen/abspalten will, ist ja schon genau im Moment des Wollens wieder absolut präsent.

Genauso sehe ich das auch!

Bildlich gesprochen – statt: "Verdammt, jetzt bin ich schon wieder wütend, weil wieder etwas Wichtiges nicht geklappt hat!" also erst mal: "Oha. Hallo, Gefühl. Ich weiß, Du bist jetzt da und ich kann nichts daran ändern. Was möchtest Du mir sagen? Setz Dich auf meinen Schoß, nimm Dir einen Tee und einen Keks und erzähle erst mal, wann und warum ich Dich irgendwann mal weggeschubst habe. Währenddessen kann ich dir sogar den Kopf streicheln und Dir dankbar sein, daß Du mir hilfst, mich selbst wenn ich wütend bin, anzunehmen." Denn mit Abstand betrachtet, ist die Situation, die es hervorgerufen hat, eigentlich nicht schlimm.

Wunderbar! Auch diese Worte hätten genauso von mir kommen können. Ich mache aber die Erfahrung, dass sich trotz dieser Herangehensweise nichts bedeutendes ändert. Und eigentlich wundert mich das. Was übersehe ich dabei?
Konkretes Beispiel: es gibt etwas, was mich wahnsinnig an meinem Gatten stört, nämlich sein Umgang mit unseren Kindern. Auf bewußter Ebene scheint mir absolut klar zu sein, was da läuft. Es ist mein inneres Kind, das aufschreit, wenn ich bei ihm "im Außen" eine Verhaltensweise gegenüber den Kindern bemerke, die mein inneres Kind als Ablehnung interepretiert. Als Reaktion darauf lehne ich dann ihn ab und so spielen wir nette kleine Spielchen miteinander, die irgendwann auf eine Trennung hinauslaufen, wenn es mir nicht gelingt, ihn anders zu sehen, bzw. die Situation anders zu empfinden. Also spreche ich in solchen Situationen mit den bei mir aufkommenden Gefühlen genauso wie Du es vorschlägst. Dann unterhalte ich mich also zum x-ten Male mit meiner Wut und meiner Traurigkeit. Aber ich bemerke keine Veränderung, keine Erlösung. Nach wie vor spüre ich wirklich hochkommenden Hass, wenn ich meinen Mann in seiner speziellen Art erlebe.
Übrigens, als erwachsene Frau schätze ich meinen Mann außerordentlich und spüre durchaus die tiefe Verbindung zwischen uns. Es ist Er oder keiner. Aber für die kleine Katarina ist er eine Zumutung. Was übersehe ich da? Fällt Dir noch etwas ein?

Katarina :)
 
die Antworten sind ja allesamt sehr schön und ich zweifel auch nicht an deren Richtigkeit aber es geht bei diesem Thema nur allzu oft darum einen Schmerz aus der Vergangenheit zu bewältigen. Was ist mit den aktuellen Problemen, deren Ursache ich nicht in der Kindheit o.ä. finden kann ?

Sorge um die Gesundheit eines Freundes, Geldnot, usw. usw. ?
 
Liebe Gabi,

ich möchte Deine Antwort nicht übergehen, muss aber gestehen, dass das Loslassen, von dem Du sprichst, für mich immer noch die Kehrseite vom Festhalten ist und damit auf derselben Ebene liegt. Ergo: keine wirkliche Veränderung, sondern nur eine wie auch immer geartete Verlagerung scheint mir das Ergebnis zu sein.

indem Du wirklich ERKENNST (und nicht nur glaubst, daß Du etwas erkannt hast), löst es sich auf, bzw. heilt. D.h. wenn Du verletzt bist und dieses Gefühl erst einmal annimmst als Dein "selbst gemachtes" Gefühl, als ein Teil von Dir, erkennst Du den wahren Grund der Verletzung (von innen heraus, ohne darüber nachzudenken) und kannst dann loslassen. Das ist Heilung und damit ist das Gefühl der Verletzung als solches nicht mehr existent. Denn es ist ja nur "aufgekommen", weil Dir die Seele damit sagen will: schau hin, da ist noch etwas, was geheilt werden will.

Nun ja, vielleicht werde ich eines Tages nachvollziehen können, was damit wirklich gemeint ist. Bisher mache ich die Erfahrung, dass Alles Erkennen nichts heilt.

Ganz genau ! Denn durch gedankliches ändern wollen nimmst Du es ja erst einmal gar nicht an. Du spaltest es - einen Teil von Dir ! - von Dir selbst ab, willst es nicht haben und damit verdrängst Du es. Das heilt natürlich nicht, sondern taucht dann irgendwann wieder auf.
Das Zauberwort hier heißt Loslassen. Im Grunde das Ego loslassen. Nicht mehr das Leben bestimmen wollen, sondern 100%ig auf die Seele vertrauen, die immer weiß, was stimmt für uns und die uns, solange wir sie noch nicht wahrnehmen, schon so führt, daß wir sie irgendwann erkennen und leben können. Solange wir die Situation in der wir leben nicht vollkommen annehmen (NICHT hinnehmen!) und erkannt haben, WARUM wir in dieser Situation sind, solange stecken wir im Leiden. D.h. wir wollen da raus. Aber je mehr wir (als Ego) wollen, umso mehr leiden wir. Denn Leid entsteht eben aus dem Widerstand des Egos gegen das, was wirklich sein will, was gelebt werden will, bzw. was die Seele ist.

Es ist schwer, etwas dazu zu sagen, ohne Dir zu widersprechen. Also, ich lasse das jetzt einfach mal so stehen und füge noch hinzu, was ich denke.
Meines Erachtens gibt es nichts zu überwinden, auch das Ego nicht. Denn das würde ja implizieren, dass das, was ist, nicht gut ist. Die volle Annahme bedeutet aber eben auch, zu erkennen, dass alles gut ist so wie es ist.
Meine Schwierigkeit liegt darin, dass ich das - für mich - weiß, aber trotzdem nicht da stehen bleiben will, wo ich stehe. Ich will nicht annehmen, was ist, weil es sich für mich nicht gut anfühlt. Ich will noch verändern. Und gleichzeitig weiß ich, dass Veränderungswünsche nicht nur der Motor für Besserung, sondern auch für - verlagertes - Leid ist. Und so kann man sich wunderbar im Kreis drehen.

Katarina :)
 
Hallo, Katarina.

Vielleicht darf ich etwas zitieren, das ich an anderer Stelle zum Loslassen schon mal geschrieben habe. https://www.esoterikforum.at/forum/showthread.php?p=667375#post667375

Das Loslassen, ja ... :)

Man kann meines Erachtens nichts willentlich loslassen. Denn sobald man sich bewußt mit dem, was man nicht mehr haben/sein möchte, beschäftigt, ist man mittendrin oder dabei.

Dinge ändern sich, während man geht, von ganz allein. Am besten beschäftigt man sich mit mehreren Sachen gleichzeitig, hat also "mehrere Eisen im Feuer des Bewußtseins" oder dessen, was man erreichen möchte. Klappt das eine nicht, ist das dann nur halb so schlimm und man wendet sich eben erst mal etwas anderem zu.

Ich denke, dieses tausendfach propagierte "Loslassen" ist eine Illusion, mit der man sich nur unnötig unter Druck setzt.
So könnte ich es mir vielleicht vorstellen: Das Los, das Schicksal einfach sein lassen, wie es ist. Shit happens ... und rückgängig machen kann man Geschehenes oder bestimmte Gefühle nicht.
Stattdessen: Etwas Neues/Anderes erschaffen. Sich also auf das konzentrieren, was man lieber wäre/hätte. Was einem gut tut, Spaß macht, sich gut anfühlt. Erstens fließt dort die Energie oder die Schaffenskraft leichter und motivierter hin, und zweitens vergißt man dann während des Entstehens und Gehens ganz schnell, was eigentlich mal nicht stimmte. ;)

Ich glaube wirklich, daß es nur funktioniert, wenn man etwas anderes tut. Ein neues Projekt startet. Bei mir ist es gerade ein berufsbedingtes "Baby", das mich extrem fordert und genügend Energieverluste und -zuschüsse verursacht, so daß mir ein anderes Problem gerade als eher unangemessen erscheint.
Vielleicht reicht es, wenn man schon irgendwelche Bücher im Haus katalogisiert, seine Dateien aufräumt und ein Backup macht. Wenn man jeden Tag eine andere Straße langläuft als sonst, zwei Tage Urlaub ohne Partner macht, eine lange nicht mehr gesehene Freundin besucht. :)


Katarina schrieb:
Also spreche ich in solchen Situationen mit den bei mir aufkommenden Gefühlen genauso wie Du es vorschlägst. Dann unterhalte ich mich also zum x-ten Male mit meiner Wut und meiner Traurigkeit. Aber ich bemerke keine Veränderung, keine Erlösung.

Vielleicht ist die "Unterhaltung" zwar geführt worden. Die linke Gehirnhälfte weiß: "Ja, klar, wir haben das schon x-mal durch." Aber vielleicht ist sie noch nicht positiv genug aufgeladen worden, also zuwenig Kekse von Herzen. ;) Ich habe die Erfahrung gemacht, daß manche "Filme", die aufkommen, wirklich auf reiner linkshirniger, rationaler Analyse beruhen: "Jetzt hat der Typ das falsch draufgedruckt, und ich Depp hab es schon bezahlt! Und ich bin schon wieder in einer anderen Stadt, so daß ich es nicht zurückbringen kann, dabei müßte ich doch ... argh, es ist einfach nicht so, wie ich es mir gedacht habe!" Sie meckert und meckert und meckert und steigert sich so unbändig rein, daß überhaupt erst Wut aufkommt.
Die rechte Gehirnhälfte würde dagegen sagen: "Willst Du jetzt wirklich 100 km zurückfahren, obwohl Du überhaupt keine Zeit hast? Jetzt bist Du schon hier, Du kannst nichts mehr daran ändern. Geh einfach weiter. Mach das, was jetzt anliegt, gib den Druck einfach so ab, niemand außer Dir wird den kleinen Fehler bemerken."

Was ich damit sagen möchte: Manche Dinge lassen sich einfach nicht ändern. Das kann sich Deine linke Hirnhälfte abschminken. Wahrscheinlich wirst Du auch Deinen Mann nicht ändern können. Aber die Situationen, in denen so ein "Kampf" in Dir entsteht, anders aufladen können.

Diese Herzintelligenz weiß manchmal noch mehr, was bestimmte Sachen angeht.
Vielleicht hilft Dir folgende Technik: In einer meditativen Minute in die Situation mit Deinem Mann und das Gefühl hineinzugehen, es hochzuholen und einfach da sein zu lassen. Es genau wahrnehmen, das "Problem".
Danach der zweite Schritt: An etwas denken, das ein absolutes Wohlgefühl bei Dir verursacht hat, ein totales Erfolgserlebnis, vielleicht sogar mit deinem Mann zusammen, muß aber nicht. Sich davon ebenfalls ganz ausfüllen lassen und im Bauch verankern.
Drittens: In die Anfangssituation zurückkehren, sich währenddessen aber auf das gute Gefühl im Bauch konzentrieren. Vielleicht kann man schon in die Situation hineinlächeln ... sie ins Herz schließen. Sympathisch finden. Und schon sehen, wie sich ihr Verlauf vielleicht verändert. Tut er etwas anderes? Sagst Du etwas anderes? Wie sieht die neue Situation aus? Du kannst sie mit absolut postivem Gefühl aufladen. Und einfach beobachten, wie sie sich entwickelt.

Wenn es beim ersten Mal nicht gleich funktioniert, dann eben beim nächsten Mal. Ich habe damit mal ein sehr anstrengendes Kommunikationsproblem einfach so aufgelöst, sprich, das ungute Gefühl komplett aus meinen Mustern entfernt – es war verrückt, denn nur 2 Minuten nach dieser Meditation rief mich enstprechende Person an, und ich spürte KEINEN Groll mehr gegen sie. :)

An etwas anderem arbeite ich ab und zu, wenn ich Zeit habe. :)

(Wenn du möchtest, schick mir eine PN und ich gebe Dir einen Link, wo man oben beschriebene Meditation als CD erwerben kann.)

Liebe Grüße!
 
Hallo Lionez,

ja, ich kann einiges anfangen mit Deinen Ausführungen. Danke! Deinen Meditationsvorschlag werde ich mal - ganz unmeditativ - ausprobieren.

Um allerdings nicht das Thema des threads zu verlieren, werfe ich doch noch mal einen allgemeinen Gedanken ein: hat die einzelne Zelle Einfluss auf den gesamten Organismus? Hat die Zelle überhaupt irgendein Alleinentscheidungsrecht? Kann die Zelle irgendetwas für sich überhaupt verändern? Oder ist nicht vielmehr die Zelle die kleinste Einheit eines die "Befehle" des Geistes ausführenden Organgesamtheit?

Wir sind genau diese Zellen, die sich zwar individuell erleben, aber in den Gesamtorganismus eingebettet sind. Haben wir also überhaupt irgendeine "Macht", etwas zu verändern, in Bewegung zu setzen etc. oder passiert das nicht alles ohnehin und zwar erst dann, wenn der "Obergeist" es wünscht und dafür bereit ist und sich dann durch uns als die Zellen seines Organismus ausdrückt? Und unser "Ich" setzt sich auf diese Entwicklung drauf und denkt "das ist meins". Schon mal darüber nachgedacht?

Viele Grüße

Katarina :)
 
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Hallo Katarina,

Katarina schrieb:
Meines Erachtens gibt es nichts zu überwinden, auch das Ego nicht. Denn das würde ja implizieren, dass das, was ist, nicht gut ist. Die volle Annahme bedeutet aber eben auch, zu erkennen, dass alles gut ist so wie es ist.

Daß das Ego zu überwinden ist, sage ich nicht. ;) Nee, das was wir bewußt als Ich wahrnehmen = Person/Ego ist genauso ein Teil unseres wahren Selbst, wie das (noch) Unbewußte. Da ist nichts besser oder schlechter, da gibt es keine Wertung. Da ist auch im Grunde nichts "gut so wie es ist", es stimmt einfach !

Katarina schrieb:
Ich will nicht annehmen, was ist, weil es sich für mich nicht gut anfühlt. Ich will noch verändern. Und gleichzeitig weiß ich, dass Veränderungswünsche nicht nur der Motor für Besserung, sondern auch für - verlagertes - Leid ist. Und so kann man sich wunderbar im Kreis drehen.

Natürlich, Veränderungswünsche kommen aus dem Ego, d.h. aber nicht, daß Du alles HINNEHMEN mußt. Denn davon redest Du hier, nicht von ANnehmen. Annehmen bedeutet nicht, sich "ergeben" oder "über sich ergehen lassen". Annehmen bedeutet lediglich zu erkennen: das ist ein Teil von mir, das ist da, weil es geheilt werden will, weil es mir etwas sagen will. Habe ich vollkommen angenommen, daß ICH (Seele) es bin, der dieses "fabriziert" hat, dann erkenne ich auch den wahren Grund und kann loslassen. D.h. Annehmen bedeutet im Grunde "nur", die volle Verantwortung für ALLES zu übernehmen, was wir erfahren. Wenn wir das erst einmal getan haben (wirklich mit ganzem Wesen, nicht nur im Denken), kann Veränderung erst folgen. Denn ist das "Alte" nicht geheilt, kann nichts Neues kommen.

"Volle Verantwortung übernehmen" heißt aber hier nicht, sich in Schuldgefühle, Ohnmachtsgefühle oder "Scheiß Egal - Gefühl" zu flüchten, weil man selbst der Trottel war, der das alles "veranlaßt" hat. ;)

Ist schwer zu erklären. Man kann es im Grunde auch nicht verstehen, nur durch die eigene Erfahrung macht es irgendwann "klick" und man merkt, daß es im Grunde ganz einfach ist. Das ist wie bei einem Rätsel, wo man einfach nicht auf die Lösung kommt und wenn die Lösung dann präsentiert wird, schlägt man sich vor den Kopf und sagt: ach sooooo ! Die Erkenntnis kommt eben nur aus der eigenen Erfahrung und die meist ziemlich überraschend. Je mehr wir über etwas nachgrübeln, umso weniger Zugang haben wir zur Wahrheit.

Liebe Grüße
Gabi
 
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