Da gehe ich nicht so ganz konform mit dir. Der, der dieses Angebot fordert und nicht bereit ist für einen Rassehund einen angemessenen Preis zu zahlen, sondern die Billigvariante von irgendwoher bevorzugt, ist mindestens ganz genauso verantwortlich. Die Nachfrage regelt das Angebot. Auf eine gewisse Art sehe ich auch, dass der Käufer sich mit dem Verkäufer "verschworen" hat. Sie verdienen beide (der Käufer indirekt durch Einsparen) an der Ware Billighund.
Nach deiner Theorie ist auch nicht der Käufer von Fleisch aus Massentierhaltung für Tierleid (mit-)verantwortlich, sondern lediglich die Fleischproduzenten/-verkäufer. Ich sehe das nicht so.
R.
Moment mal - wer "fordert" denn hier dieses Angebot? Gehst DU irgendwo hin und FORDERST, dass etwas gefälligst billiger verkauft werden soll? Komisch, mir ist das noch nie begegnet - ich höre (speziell bei Lebensmitteln) immer nur Forderungen danach, dass etwas teurer werden soll!
Allerdings, im Tierschutz hörte ich jahrelang Forderungen, dass die Tiere billiger oder am Besten umsonst abgegeben werden sollen und als ehemaliger Insider kann ich dazu sagen: Ein "Kofferraumhund" kostet ungefähr soviel wie ein Tierschutzhund, mit dem Unterschied, dass der Endkäuferpreis eines Tierschutzhundes durch den Verein oder die Pflegestelle subventioniert wird und diese auch das Risiko wesentlich höherer Kosten tragen, was eben beim Kofferraumhund vom Käufer allein getragen wird. Finanziell kommt das aufs gleiche raus, es zahlen nur unterschiedliche Leute.
Was ja gerne unter den Tisch fällt sind diese Aspekte: Nur die wenigsten kaufen direkt aus dem Kofferraum. Manche kaufen auf Märkten aus Mitleid (ach wie böse Menschen das doch sind...), die meisten Welpen landen aber bei scheinbaren "Privatleuten" oder "Hobbyzüchtern", die ihren Kunden eine Seriosität vorspielen, die nicht gegeben ist. Und das ist Betrug und hat schlicht nichts mit "Billig" zu tun. Teilweise die gleichen Händler, die an diese sogenannten "Hobbyzüchter" verkaufen, sind schon aufgefallen, weil sie "Tierschutz" betreiben wollten...
Mein Schwager hat übrigens auch einen Billighund. Ein Beagle, durch familiäre Beziehungen von einem Züchter aus Polen, mitgebracht, naja nicht im Kofferraum, sondern im Fußraum aber ziemlich viel billiger als ein deutscher. Voll geimpft, total gesund, extrem legal. Geht doch. Der Preisunterschied ergibt sich nämlich aus den niedrigeren Preisen für Futter und vor allem Tierarzt in Polen und hat erst mal gar nichts damit zu tun, ob es sich um eine tierquälerische Zucht handelt, oder nicht.
Das gilt auch für Lebensmittel, da Du das Thema schon angesprochen hast. Ich erinnere mich gut an einen Beitrag im TV über einen Schweinemastbetrieb, der BIO war und auch nicht besonders groß, und das Fleisch wurde teuer verkauft. Den Bauern hätte man seinen eigenen Schweinen zum Fraß vorwerfen sollen, wenn es nach mir ginge, so schlecht ging es den Tieren. Dagegen kann ein vorbildlich geführter sehr großer konventioneller aber sehr moderner Massenschweinezucht-Betrieb ein Paradies für die Tiere sein (jedenfalls konnte er es, bevor das Kastrationsverbot es für die männlichen Schweine wieder in eine Hölle verwandelt hat, den Tierschützern sei Dank dafür...).
lg