Werden die Wölfe in MV abgeschossen?

Werbung:
Kurz gesagt ist eine Bejagung von individuellen Wölfen und Rudeln, die den Menschen zu nahe kommen definitiv sinnvoll. Das ist wichtig, damit diese Raubtiere ihre Scheu vor dem Menschen nicht verlieren, was zu immer größeren wirtschaftlichen Schäden, schließlich Angriffen auf Haustiere wie Katzen und Hunde und letztlich sogar Menschen (besonders Kinder) führen würde.
Verzeih mir, daß ich mich so deutlich ausdrücke, aber Letzteres ist Unfug. Es gibt nur sehr wenige, sauber dokumentierte Angriffe auf Menschen (NINA-Studie) mit tödlichem Ausgang (abstruse historische "Quellen" aus Kirchenbüchern etc. zählen nicht). Ein Teil der Tiere hatte Tollwut und den anderen Fällen ging massives, menschliches Fehlverhalten voraus (Anfüttern, Habituieren, in die Enge drängen etc. pp.), z.B. auch beim Fall Candice Berner, die, dem Untersuchungsbericht zufolge, blind und mit dröhnenden Kopfhörern voll in ein Wolfsrudel "rauschte" und sich dann völlig falsch verhielt. Sorry, aber wenn ich durch Wolfsland laufe, verhalte ich mich angemessen, fahre meine Sinne auf Anschlag hoch, achte auf meine Umgebung und verhalte mich nicht wie ein Träumer. Ich kenne nicht einen einzigen Fall in Eurasien oder Nordamerika, in denen Menschen in Jagdintention angegriffen wurden.

Der Fall mit dem Soldaten (der ziemlich Muffensausen hatte) und ein paar Wölfen bei Munster in der Lüneburger Heide vor einiger Zeit, der durch die Presse ging und sogar die Diskussion aufbrachte, scharfe Munition auszugeben, ließ mich nur herzlich lachen: Himmel, ein erwachsener Mann, der sich von ein paar neugierigen, halbstarken Wölfchen auf einen Hochsitz jagen läßt? Ich hätte den Anblick genossen, vielleicht noch Bilder gemacht und die zwei dann ab zu Muttern geschickt, die sich bestimmt Sorgen gemacht hat.

Wölfe lehren ihre Welpen, was Beute ist, was Feind, was gleichgültig ist. Diese Prägung hält ein Leben lang und kippt nicht auf einmal.
Die ständige Unkerei, daß besonders Kinder (die roten Mützen nicht vergessen!) potentielle Beute sind, ist dem Rotkäppchenkomplex anzulasten (und der emsigen Wühlarbeit von Wolfshassern), der klares Denken oft ausschließt. Auch Fahrradfahrer, Wanderer und Pilzsucher stehen nicht auf dem Speisezettel. Grob kann man sagen, daß das Futter zu 50% aus Rehen, 25% aus Hirschen und 17% aus Wildschweinen besteht. Der Rest ist Kleinkram und gelegentlich mal ein Schöps.

Unberührt bleiben davon die Fälle in Indien, denen aber ganz besondere, einmalige Umstände zugrunde liegen und die selbst in Indien lokal stark begrenzt sind.

Auch die Bedründung, durch Abschuß die Scheu vor dem Menschen zu erhalten, ist nicht haltbar, denn wie soll ein toter Wolf etwas lernen und sein Wissen an seine Welpen weitergeben?
Nein, der Abschuß dient nur einem Zweck, den Rehmästern lästige Konkurrenz vom Hals zu schaffen und keine zusätzliche Arbeit mit den Schafen zu haben. Das war schon immer so und wird sich nur sehr langsam ändern.

Übrigens, was die "Gefährlichkeit" der Wölfe angeht, ich würde seelenruhig in einem Waldgebiet, in dem Wölfe zuhause sind, ohne Zelt und ohne Feuer schlafen. Furcht vor diesen Tieren kenne ich nicht. Im Gegenteil, ich liebe sie und erhoffe mir sehnlichst eine Begegnung Auge in Auge (beide bernsteinfarben ;) ) auf wenige Meter Entfernung, wie ich sie auch schon mit Füchsen hatte.

Für mich bleibt es dabei: Nach 150 Jahren sind die Grauen endlich heimgekehrt! :thumbup:

LG
Grauer Wolf




PS.: Das Thema ist mir enorm wichtig, weshalb ich so viel dazu schrieb. Hoffentlich langweile ich keinen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mach dir keine Sorgen, Psi. Du gehst ja eh nicht raus und Wölfe brechen nicht ein - du bist in Sicherheit.

:rolleyes:
 
Hab ich von Anfang an gesagt, dass das passieren würde und war gegen eine Auswilderung auf so kleinem Raum.

richtig!
ob nun ausgewildert oder per zufall...wölfe benötigen um artgerecht zu leben, ein unüberschaubares weites land...dass wie hier in dem fall nicht gegeben ist.
unsere regionen sind so kontrollierbar...dass es für die wölfe, nicht nur gefangenschaft bedeutet, sondern ja mit blick in die zukunft, den all zu frühen tod.
außerdem besteht die gefahr, dass sich den wölfen ausgesetzte hunde anschließen...deshalb sollte jeder sein denken, nochmals überdenken.
 
und deshalb natürlich sofort alle abknallen ... das beste für die wölfe, die leiden dann net so lang, wenn sie gleich tot sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
wölfe benötigen um artgerecht zu leben, ein unüberschaubares weites land...dass wie hier in dem fall nicht gegeben ist.
unsere regionen sind so kontrollierbar...dass es für die wölfe, nicht nur gefangenschaft bedeutet, sondern ja mit blick in die zukunft, den all zu frühen tod.
außerdem besteht die gefahr, dass sich den wölfen ausgesetzte hunde anschließen...deshalb sollte jeder sein denken, nochmals überdenken.
Definitiv nein zu allen Punkten!

Genau das sind die Fehlinformationen, gegen die ich seit vielen Jahren ankämpfe.

Wölfe brauchen lediglich eine relativ kleine, ruhige Ecke für die Wurfhöhle und den Rendezvousplatz, der Rest kann problemlos ländliches Kulturland sein. Der Wolf braucht keine Wildnis. Wild gibt es hierzulande überreichlich.

Sofern die Jäger dazu verdonnert werden, den Finger gerade zu halten, liegt die Hauptgefahr im Straßenverkehr. Hier setze ich langfristig auf die Lernfähigkeit der Grauen. Füchse haben es auch gelernt (ich hab schon welche gesehen, die schauten erst nach rechts und links und flitzten dann über die Straße).

Ausgesetzte Hunde, die versuchen würden, sich einem Wolfsrudel anzuschließen, würden verjagt oder im Extremfall getötet (deswegen gehört in Wolfsland der Hund "bei Fuß" oder an die Langleine!), aber niemals toleriert. Ein Wolfsrudel ist nichts zusammengewürfeltes, sondern eine Familie: Eltern, Welpen, Jährlinge und ggf. 2...3-Jährige (Geschlechtsreife mit rund 2 Jahren hierzulande). Das ist ein monolithischer Block, da kommt kein Fremdling rein!
Eine Kreuzung zwischen einer einsamen Wolfsfähe in der Hochranz und einem Hunderüden ist denkbar (umgekehrt ist es sehr viel unwahrscheinlicher wegen der nötigen hormonellen Synchronisation zwischen Wolfsrüde und Fähe), es ist auch schon einmal ganz am Anfang passiert, als es noch sehr wenige Wölfe hierzulande gab, aber bei einer normalen Population würde, wenn es dazu überhaupt käme, Rückkreuzung erfolgen (weil die Welpen auf Wölfe und wölfisches Verhalten sozialisiert würden) und das Hundeerbe eliminiert.
Bei einer gesunden Wolfspopulation verbinden sich Wölfe mit ganz wenigen Ausnahmen nur untereinander (die wissen ganz genau einen Hund und ihresgleichen zu unterscheiden) und bleiben ein ganzes Leben lang zusammen: Wölfe sind monogam auf Lebenszeit, wenn keiner der Partner stirbt. Eine Wölfin, die die Wahl hat, würde unabhängig der ohnehin vorhandenen Unterschiede einen Hunde"halodri" nicht akzeptieren. Eine Wolfsehe beruht auf Partnerschaft und ja, auch auf Liebe (Einfach mal schauen (gute Filmaufnahmen reichen), wie das Elternpaar sich zueinander verhält: Das ist was unglaublich Inniges).

LG
Grauer Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
richtig!
ob nun ausgewildert oder per zufall...wölfe benötigen um artgerecht zu leben, ein unüberschaubares weites land...dass wie hier in dem fall nicht gegeben ist.
unsere regionen sind so kontrollierbar...dass es für die wölfe, nicht nur gefangenschaft bedeutet, sondern ja mit blick in die zukunft, den all zu frühen tod.
außerdem besteht die gefahr, dass sich den wölfen ausgesetzte hunde anschließen...deshalb sollte jeder sein denken, nochmals überdenken.


Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ein Hund so einfach zu einem Wolfrundel kommen und fragen kann: Darf ich mitspielen?

Nicht mal ein Wolf aus einem anderen Rudel hätte ein Chance ...


:)
Zippe
 
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ein Hund so einfach zu einem Wolfrundel kommen und fragen kann: Darf ich mitspielen?

Nicht mal ein Wolf aus einem anderen Rudel hätte ein Chance ...


:)
Zippe


Na, ich denke, da sind wir zu kurzsichtig.
Schau, da geht so ein Hund her und schleicht sich in der Nähe von so einem Rudel rum und macht dann die Leitwölfin per Telepathiesex von sich abhängig, sodaß er ins Rudel kommt - und schwupps, übernimmt er das Rudel und lädt alle seine Hundefreunde ein.
So kanns gehen ... jahaaaa....

:)
 
Definitiv nein zu allen Punkten!

Genau das sind die Fehlinformationen, gegen die ich seit vielen Jahren ankämpfe.

Wölfe brauchen lediglich eine relativ kleine, ruhige Ecke für die Wurfhöhle und den Rendezvousplatz, der Rest kann problemlos ländliches Kulturland sein. Der Wolf braucht keine Wildnis. Wild gibt es hierzulande überreichlich.

Sofern die Jäger dazu verdonnert werden, den Finger gerade zu halten, liegt die Hauptgefahr im Straßenverkehr. Hier setze ich langfristig auf die Lernfähigkeit der Grauen. Füchse haben es auch gelernt (ich hab schon welche gesehen, die schauten erst nach rechts und links und flitzten dann über die Straße).

Ausgesetzte Hunde, die versuchen würden, sich einem Wolfsrudel anzuschließen, würden verjagt oder im Extremfall getötet (deswegen gehört in Wolfsland der Hund "bei Fuß" oder an die Langleine!), aber niemals toleriert. Ein Wolfsrudel ist nichts zusammengewürfeltes, sondern eine Familie: Eltern, Welpen, Jährlinge und ggf. 2...3-Jährige (Geschlechtsreife mit rund 2 Jahren hierzulande). Das ist ein monolithischer Block, da kommt kein Fremdling rein!
Eine Kreuzung zwischen einer einsamen Wolfsfähe in der Hochranz und einem Hunderüden ist denkbar (umgekehrt ist es sehr viel unwahrscheinlicher wegen der nötigen hormonellen Synchronisation zwischen Wolfsrüde und Fähe), es ist auch schon einmal ganz am Anfang passiert, als es noch sehr wenige Wölfe hierzulande gab, aber bei einer normalen Population würde, wenn es dazu überhaupt käme, Rückkreuzung erfolgen (weil die Welpen auf Wölfe und wölfisches Verhalten sozialisiert würden) und das Hundeerbe eliminiert.
Bei einer gesunden Wolfspopulation verbinden sich Wölfe mit ganz wenigen Ausnahmen nur untereinander (die wissen ganz genau einen Hund und ihresgleichen zu unterscheiden) und bleiben ein ganzes Leben lang zusammen: Wölfe sind monogam auf Lebenszeit, wenn keiner der Partner stirbt. Eine Wölfin, die die Wahl hat, würde unabhängig der ohnehin vorhandenen Unterschiede einen Hunde"halodri" nicht akzeptieren. Eine Wolfsehe beruht auf Partnerschaft und ja, auch auf Liebe (Einfach mal schauen (gute Filmaufnahmen reichen), wie das Elternpaar sich zueinander verhält: Das ist was unglaublich Inniges).

LG
Grauer Wolf


dein material stammt aus von wie vielen gelesenen büchern?
 
Werbung:
Na, ich denke, da sind wir zu kurzsichtig.
Schau, da geht so ein Hund her und schleicht sich in der Nähe von so einem Rudel rum und macht dann die Leitwölfin per Telepathiesex von sich abhängig, sodaß er ins Rudel kommt - und schwupps, übernimmt er das Rudel und lädt alle seine Hundefreunde ein.
So kanns gehen ... jahaaaa....

:)


Wölfe sind für so esoterischen SchnickSchnack nicht empfänglich ....:D:D:D


Ich war mal mit meiner Hündin in einem Tierpark (Herberstein in der Steiermark, da darf man Hund mitnehmen).
Ich hab damals einen Pfleger gefragt, was denn passieren würde vor dem Wolfsgehege oder auch im Wolfsgehege, wenn meine Hündin nun läufig wäre.
Gar nichts, hat er mir geantwortet, weil sie gehört nicht zum Rudel und somit ist sie uninteressant.
Wenn sie zu nahe kommen würde, würden sie sie töten - das wär alles was passieren tät.


:o
Zippe
 
Zurück
Oben