reinsch
Sehr aktives Mitglied
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Schau, weswegen der Threadsteller leidet. Müsste er leiden, wenn er nicht 12 Stunden am Tag für 4,- E die Stunde arbeiten müsste, um sein Leben einigermaßen zu finanzieren?
Er könnte doch genau so gut auf einer Insel unter der Sonne liegen, wenns ihm hier zu bunt wird und seine Seele baumeln lassen. Kann er das?
Oder er macht sich selbständig und lässt diesen Job sausen, weil er es einfach satt hat, 12 stunden am Tag für 4,- E die Stunde zu arbeiten. Kann er das? Wie lange?
Oder er entscheidet sich, für eine Zeit lang sich zurück zu ziehen und seine Seele zu pflegen. Kann er das? Wie lange?
Wie lange wird das Geld eines Menschen, der 4,-E die Stunde verdient reichen, um sich mal so richtig gesund zu pflegen?
Und genau darum gehts.
Schau dir mal die Biographie-Verfilmung von Aristoteles Onassis mit Anthony Quinn in der Hauptrolle an. Der Film heisst glaube ich: The Greek Tycoon
Sehr interessant ist dort die Geschichte seiner Tochter. Sein Sohn wird eh an seiner Stelle getötet, weil er an Vaters stelle in den Flugzeug steigt.
Seine Tochter jedoch leidet unter schwersten Depressionen. Nein, nicht weil sie wenig hat, weil sie viel zu viel hat, was andere wollen.
Die einen leiden, weil sie zu viel davon haben und die anderen, weil sie kaum bis nichts haben und immer geht es um Geld.
Ein Mensch, der alles hat, braucht natürlich auch Freunde. Wie findet man aber Freunde, die den Reichen um seiner selbst wegen lieben und respektieren?
Die anderen haben hingegen nichts, kommen aus dem Trott nicht raus und fallen immer tiefer ins Ungewisse.
Ein Ungleichgewicht sorgt hier für viel Wirbel im Leben der Menschen.
Solange sie es jedoch nicht einsehen, kann man nichts dagegen tun.
Finde ich richtig. Die einen leiden, weil sie zu viel haben, die anderen weil sie zu wenig haben. Die einen haben zu viel von dem und die anderen zu viel von jenem.
Das Problem läßt sich so einfach nicht lösen.
Wir Menschen suchen immer das Glück und wollen das Leiden vermeiden.
Irgendwer oder Irgendwas hat uns aber gerade genau eben dieses System auf`s Auge gedrückt.
Man kann den Fluß nicht anschieben. Und das, was da gerade beim Lesen so innerlich randaliert ist das Ich, welches bei genauer Betrachtung gar nicht existiert. Und das ist gut so.
Wenn man es schafft, sich von dem, was da gerade randaliert, zu lösen, weil man erfahren hat, daß es gar nicht existiert, dann braucht man den Fluß nicht mehr anzuschieben, sondern man kann zuhören, was er zu sagen hat.