Wer sind Sie denn überhaupt?!

emze

Mitglied
Registriert
3. Januar 2012
Beiträge
149
Ort
Berlin
:reden:
In meinem Thread „Lügen ohne Ende“ brachte mich einer unserer Freunde hier durch eine kleine Kritik dazu, über folgendes Nachzudenken

Danke, übrigens für die Inspiration ;)

Wie bedeutsam sind uns Namen. Wie sehr verbinden wir sie mit Taten.
Sollten wir Menschen, die in einem Lebensbereich etwas Böses getan haben, etwas das vielleicht gar viele Opfer gefordert hat, deshalb wirklich komplett verurteilen, sie zu 100% verachten und verteufeln?

Die angesprochene Kritik in meinem „Lügen-Thread“ bezog sich auf ein Zitat, welches ich „gewagt“ habe dort einzustellen. Und meine üble Tat bestand darin, dass es ein Ausspruch Joseph Goebbels’ war. :D

Sicher sind Hitler und seine Gefolgsleute als Menschen übelster Sorte in die Geschichte eingegangen, dennoch ist es meine persönliche Überzeugung, dass auch in solchen Menschen – und die Welt-Geschichte war schon vor Hitler voll von dieser Sorte Mensch – irgendwo ein Fünkchen Gutes steckt.

Meiner Erkenntnis nach ist nichts und niemand NUR gut oder NUR schlecht oder böse. In jedem von uns steckt ein „Dr.Jekyll und Mr. Hyde“, eben auch eine dunkle Seite. Und oft gewinnt das Böse in vielen Menschen letztlich die Oberhand, weil dem Guten schon in jungen Jahren zuwenig Aufmerksamkeit und Pflege zuteil wird, sodass es mehr und mehr verkümmert.

In Goethes Faust sagt Mephistopheles.
"Ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft."

Doch im Laufe der Geschichte ist es auch immer wieder genau umgekeht passiert, was wohl auch künftig so geschehen wird, dass jener der das Gute will, das Böse schafft.

Und so geschieht es immer wieder, dass Dinge zunächst in bester Absicht getan werden, weil man die Konsequenzen in der jeweiligen Gegenwart einfach noch nicht überblicken kann und die Bösen, die es tun, zunächst tatsächlich in dem gutem Glauben handeln Gutes zu tun.
Auch die Schöpfer und Erfinder der Atombombe hatten z.B. nichts Böses im Sinn und weder gewollt noch geahnt, was einmal daraus werden würde.
Doch das ist nur ein Extrembeispiel

Worauf ich eigentlich hinaus will ist die Sache mit den Namen

Es ist in unserer sog. zivilisierten Wohlstandgesellsschaft gang und gäbe, dass allein der Name den Wert einer Sache, eines Produktes oder einer Schöpfung bestimmt und nicht die Sache selbst.

Ein gutes Beispiel dafür sind Markenklamotten.
Zwei Artikel können völlig identisch sein, gleicher Stoff, gleicher Schnitt, gleiches Design, doch das eine mit dem Zeichen einer renomierten Marke, das andere ohne. Und schon ist das eine 5 x so teuer wie das andere.

Ein Gemälde, welches einfach nur ein Strichmännchen zeigt, würde Millionen kosten, wenn es das Signum Rembrandts tragen würde, während andere Gemälde namenloser Künstler, die vielleicht ein wirklich virtuoses Können zeigen, für 50 € bei ebay zu haben wären.

Und so wird z.B. auch von vielen der Wahrheitsgehalt eines Zitates nicht anerkannt, nur weil ein übler Mensch eine Wahrheit ausgesprochen hat, die jeder akzeptieren würde, wenn man den Namen des Schöpfers verschweigt.

Es gibt z.B. auch genug Leute, die kaufen sich Dinge, die sie als solche gar nicht leiden mögen, nur weil ein großer Name dransteht. Man nennt solche Teile Anlageobjekte.

Das Bedauerliche an diesem Verhaltensprinzip ist, dass jemand der sich, wie auch immer, erst mal einen großen Namen geschaffen hat, fortan den größten Mist produzieren könnte, die Masse Mensch würde ihm diesen entzückt aus den Händen reißen, während unzählige andere, die etwas wirklich Nützliches und Wertvolles oder Schönes schaffen, ohne großen Naman überhaupt nicht wahrgenommen werden. Weder sie selbst, noch ihre Schöpfungen.

Aber auch hier gibt es wieder die unterschliedlichsten Betrachtungsweisen sowie Argumente dafür und dagegen. Z.B. warum es gerechtfertigt sein mag, dass Markenklamotten um so vieles so teurer sind, oder irgendwelche Farbklekse mehr kosten müssen, weil ein berühmter Name dahintersteckt, oder man alles, was ein übler Mensch je von sich gegeben hat ablehnen sollte und sei es noch so konstruktiv.
Was ist nun wirklich wichtiger, der Namne oder die Schöpfung?

Wenn Euch da was einfällt, nur immer her damit ;)

LG
emze:)
 
Werbung:
... die Schöpfer und Erfinder der Atombombe hatten z.B. nichts Böses im Sinn und weder gewollt noch geahnt, was einmal daraus werden würde ...

das glaube ich nicht ;)
aber mal so ganz generell kommt es darauf an, daß man sich als Betrachter nicht ins Bockshorn jagen läßt.
Frei zitiert aus H. Potter : Angst vor einem Namen bewirkt nur stärkere Angst vor der Sache selbst.
Also ein Schritt zurück und ein wenig Selbstrefelxion ...
Sicher kann man nicht alles bis zum Ende überblicken, aber das ist ein Grund mehr, immer wieder zu überprüfen, ob man von den eigenen Emotionen mitgerissen wird und den Erwartunegn anderer folgt, oder vor der Tat ein wenig in sich hineinhorcht ...
 
das glaube ich nicht ;)
aber mal so ganz generell kommt es darauf an, daß man sich als Betrachter nicht ins Bockshorn jagen läßt.
Frei zitiert aus H. Potter : Angst vor einem Namen bewirkt nur stärkere Angst vor der Sache selbst.
Also ein Schritt zurück und ein wenig Selbstrefelxion ...
Sicher kann man nicht alles bis zum Ende überblicken, aber das ist ein Grund mehr, immer wieder zu überprüfen, ob man von den eigenen Emotionen mitgerissen wird und den Erwartunegn anderer folgt, oder vor der Tat ein wenig in sich hineinhorcht ...



Noch mal in Bezug auf die Atombombe: soweit ich weiß, war Oppenheimer nach der Benutzung der Atombombe doch ziemlich betroffen und distanzierte sich davon ( oder versuchte es zumindest ).

Es geht ja eigentlich nicht darum, sich ins Bockshorn jagen zu lassen, sondern ob man positive Worte von einem eigentlich als "nur" böse bekannten Menschen akzeptieren kann und nicht alles verteufelt, was derjenige gesagt hat.
 
... Es geht ... darum, ... ob man positive Worte von einem eigentlich als "nur" böse bekannten Menschen akzeptieren kann und nicht alles verteufelt, was derjenige gesagt hat.

das käme darauf an, ob diese Mensch gesprächsbereit ist.
wenn man die Ruhe dazu hat, dann sollte man sich bemühen, mit gleichem Maß zu messen : wie würde ich mich in der Lage des ` Bösen `bewegen und wie könnte ich mich selbst da wieder rausholen ?
 
das käme darauf an, ob diese Mensch gesprächsbereit ist.
wenn man die Ruhe dazu hat, dann sollte man sich bemühen, mit gleichem Maß zu messen : wie würde ich mich in der Lage des ` Bösen `bewegen und wie könnte ich mich selbst da wieder rausholen ?


Nein, lies nochmal den Eingangsbeitrag dieses Threads, da meinte Emze, dass es auch von Leuten wie Goebbels oder Hitler mal Gedanken oder Aussagen gegeben hat, die NICHT schlecht waren, sondern Gedanken, die man aufgreifen und weiterführen könnte, die vielleicht philosophisch gut waren oder oder oder. Und keiner diese Gedanken hören möchte, weil es eben ein Hitler oder Goebbels ausgesprochen hat. Das war die Frage dieses Threads.
 
man sollte mehr fokuss auf die ideen, eines dalai lamas, gandhis, dr. martin luther king,.......richten, menschen die sich für benachteiligte eingesetzt haben + nicht in saus und braus lebten......

therapieren wir doch erst die dr. jekyll-mr. hydes.......

klar hat hitler mutterkreutze verliehen, er war vegetarier, zu seinen tieren war er lieb, die arier hattens nicht so schlecht, aber andere wurden gefoltert, getötet.....und die "eigenen" soldaten in den sicheren tod geschickt.......

vorbilder sollten doch die sein, die gutes tun, und das nicht auf kosten anderer........
 
:reden:

Es ist in unserer sog. zivilisierten Wohlstandgesellsschaft gang und gäbe, dass allein der Name den Wert einer Sache, eines Produktes oder einer Schöpfung bestimmt und nicht die Sache selbst.
Ja, das ist leider das ganze Dilemma der Menschheit. Ich denke, dass dieser Werteverfall, diese falsche "Götzenverehrung" aus dem Gedanken des Getrenntseins voneinander resultiert, dass man sich immer vergleichen will mit anderen und besser, angesehener, reicher etc. sein möchte, als sein "Nachbar". Bis man es eben nicht mehr mitmacht und sich aus dieser menschenunwürdigen Tretmühle rausnimmt. Leider ist dann aber auch nur das pure Beobachten dieser "Wohlstandsgesellschaft" kein Honigschlecken, weil auch die eigenen Kinder (oftmals mit weniger Selbstbewusstsein gesegnet) in diese Tretmühle geraten und in der Schule wegen "normalen" Klamotten schief angesehen werden und Abweisung erfahren müssen. Schwierig, schwierig, wenn nicht alle an einem Strang ziehen.
 
Werbung:
Wie bedeutsam sind uns Namen. Wie sehr verbinden wir sie mit Taten.
Sollten wir Menschen, die in einem Lebensbereich etwas Böses getan haben, etwas das vielleicht gar viele Opfer gefordert hat, deshalb wirklich komplett verurteilen, sie zu 100% verachten und verteufeln?
Nein, obwohl es bei Hitler nicht leicht ist. Soviel ich weiss, war er tierlieb. Auch er war Gott, so wie alle(s) andere(n) auch.
Meiner Meinung nach hatte Hitler positive Absichten, und- so glaubte er-seine Methoden seien die richtigen. Jeder Psychopath glaubt, was er macht ist richtig.
Was machen viele unserer heutigen Politiker denn? Die sind in Wahrheit nur getarnte Hitler´s.
Meiner Erkenntnis nach ist nichts und niemand NUR gut oder NUR schlecht oder böse. In jedem von uns steckt ein „Dr.Jekyll und Mr. Hyde“, eben auch eine dunkle Seite.
Auf jeden Fall. Zum Glück kommt die dunkle Seite nicht so extrem wie bei Hitler.
Und so geschieht es immer wieder, dass Dinge zunächst in bester Absicht getan werden, weil man die Konsequenzen in der jeweiligen Gegenwart einfach noch nicht überblicken kann und die Bösen, die es tun, zunächst tatsächlich in dem gutem Glauben handeln Gutes zu tun.
richtig. Leider werden die oft von vielen anderen unterstützt.
Auch die Schöpfer und Erfinder der Atombombe hatten z.B. nichts Böses im Sinn und weder gewollt noch geahnt, was einmal daraus werden würde.
Doch das ist nur ein Extrembeispiel
Worauf ich eigentlich hinaus will ist die Sache mit den Namen

Es ist in unserer sog. zivilisierten Wohlstandgesellsschaft gang und gäbe, dass allein der Name den Wert einer Sache, eines Produktes oder einer Schöpfung bestimmt und nicht die Sache selbst.
Weil die Menschen in Hypnose sind. Kaum hat sich ein Name als gut eingeprägt, wird das kaum mehr hinterfragt.
Ein Gemälde, welches einfach nur ein Strichmännchen zeigt, würde Millionen kosten, wenn es das Signum Rembrandts tragen würde, während andere Gemälde namenloser Künstler, die vielleicht ein wirklich virtuoses Können zeigen, für 50 € bei ebay zu haben wären.
Niemand schaut mehr aufs Gemälde, es muss nur einen Namen haben. Ich wette, wenn man jemanden ein Bild zeigt, das nicht gefällt und später sagt, daß es von Picasso sei, würden sich gleich die Meinungen ändern.
Was ist nun wirklich wichtiger, der Namne oder die Schöpfung?
Die Schöpfung! Nur darf man auch nicht vergessen, daß jemand der was geschaffen hat, sich auch einen Namen machen musste:)
 
Zurück
Oben