Wie genau muss ich mir das "Auflösen meines Egos" praktisch vorstellen, und was bleibt dann von mir?
Mit Ego bezeichne ich das, was mir einfällt, wenn ich mich beschreiben soll. Es sind von außen geprägte Lebensmuster, Verhaltensweisen, und Eigenschaften, die ich in der Auseinandersetzung meines physischen Seins mit der Umgebung hier auf Erden gelernt habe. Es ist im Sinne von "egoistisch" all das, was selbstbezogen ist, meine scheinbar von der Umwelt getrennte "Persönlichkeit".
Tut mir ja leid, aber so eine Aussage halte ich für mindestens genauso blödsinnig wie "Wir sind Menschen mit einem göttlichen Kern".
Das kannst du so sehen, musst es aber nicht, da es andere mögliche Sichtweisen gibt. Ob jemand einen göttlichen Kern vermutet oder aber ihn in sich erkennt, sind schon mal zwei Möglichkeiten, wie jemand zu dieser Aussage kommen kann. Es ist entweder eine angelernte, geprägte Sicht, oder aber eine erfahrene Sicht. Aber selbst wenn ich etwas erfahre, kann ich es noch unterscheidlich interpretieren.
In meinem Ich (Ego) ist all das abgespeichert was mich und mein Sein überhaupt erst ausmacht.
1. Ob die "Abspeicherung" identisch ist mit dem "ICH(Ego)" ist zu hinterfragen. Wobei hier erst mal wichtig für mich ist, Unterschiede von Ego und Ich zu erkennen.
2. Hier geht es auch um die Frage des "bewussten Erkennens". Ist all das, was ich in mir erkennen kann, auch alles was möglich ist zu erkennen?
3. Und was ist für dich übehaupt "Sein"? Ist es nur all das was du bisher von dir selber erkannt hast, wie gehört deine Umwelt zu diesem deinen Sein dazu? Inwieweit bist du mit deinem physischen, seelischen und geistigen Sein in eine größeres Sein eingebettet?
Was bliebe von mir übrig, wenn ich das "auflösen" würde?
Scheinbar gehst du davon aus, dass es außer deinem Ego nichts von dir gibt, deshalb wäre dann von dir nichts mehr übrig, richtig? Da ich z.B. mein Ich und mein
Ego als unterschiedlich erkenne, weiß ich, dass auch mein Ich weiter existiert, auch wenn mein Ego - alles in diesem physischen Leben geprägte - verschwände.
Ich verstehe immer nicht wieso Menschen anstreben irgendwie anders sein zu wollen, und sich nicht einfach mit sich anfreunden so wie sie sind und das Leben/das Jetzt genießen.
Das ist doch auch so - wiso gehst du davon aus, dass dies nicht so sei? Es geht doch bei diesen Fragen vor allem um Erkenntnis und wenn jemand erkannt hat, dass das Ego (geprägtes) eher störend wirkt, dann kann er es doch auch loslassen?
Mir ist noch nie jemand ohne Ego begegnet, nur Menschen die an sich selbst und anderen rummäkeln und meinen jeder könne anders sein (weshalb eigentlich?) wenn er nur wolle.
Wer immer nur rummäkelt ist unzufrieden und sollte sich mal fragen warum er so ist.
LGInti