Wer oder was ist Gott?

Gott ist...

  • alles-was-ist und somit auch alles-was-nicht-ist

    Stimmen: 139 70,9%
  • nur in den Köpfen der Menschen präsent

    Stimmen: 18 9,2%
  • der Gedanke, der über sich selbst nachdachte

    Stimmen: 20 10,2%
  • ein mächtiges Wesen aus einer anderen Dimension

    Stimmen: 27 13,8%
  • eine Eintagsfliege

    Stimmen: 6 3,1%
  • nicht existent

    Stimmen: 27 13,8%

  • Umfrageteilnehmer
    196
Liebe Leute, seid gegrüßt! :)

Auch wenn es einige vielleicht nicht so sehen mögen, so denke ich doch, daß Gott im Laufe vieler Millionen Jahre so viel erlebt hat, daß wir seine Existenz bzw. (Nicht-Existenz) durchaus humorvoll(!) diskutieren dürfen, ohne uns dem Vorwurf der Blasphemie schuldig zu machen.
Gott stellt in unserem Sprachgebrauch immerhin einen "Begriff" da. Für einen Begriff muß es aber eine Bedeutung oder eine Definition geben.

@tenshi:
Hallo, liebe tenshi! Ich bin an Deiner Meinung wirklich sehr interessiert. Wie würdest Du Gott definieren? Darf es für einen Naturwissenschaftler überhaupt einen Gott geben?

@Sunlight:
Hi, Sunlight! Den Religionsmachern sollte man ernsthaft zuhören aber man sollte auch auf seine innere Stimme hören. Da möchte ich Ninja beipflichten.

@Düsentrieb:
Hi, Düsentrieb! Danke, für Deine Definition!

@all:
Vielleicht liegt auch hier die Antwort in der Tatsache begraben, daß Gott für jeden Menschen etwas anderes bedeutet. Und das es für Gott Millionen von Definitionen geben kann, ohne ihn auch nur im Kern zu erfassen.
Ich freue mich auf Eure Meinungen.

In diesem Sinne... Alles Liebe und Gute!

Liebe Grüße :kiss3:
Toffifee

P.S.: Liebe Atheisten, macht ihr es euch nicht viel zu einfach nur zu behaupten es gäbe keinen Gott? ;)
 
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In den meisten "religiösen" Familien ist Gott eigentlich eine Frau. Eine aus der Familie, die bei einer Schangerschaft oder Geburt ums Lbene kam. In der Familie werden seither die Männer verachtet diesem Gott geopfert - in dedn Krieg oder ins Kloster geschickt oder in einen frühen Tod (Skript: "Der Besuch der alten Dame"). In der familie wird der Mann, der die Frau geschwängert hat, als Mörder dargestellt, als was er sich bei genauer systemischer Betrachtung aber nie herausstellt.

Die Vorstellung von Gott und der gemeinsame Glaube an diese Figur in Gruppen mit einer Offenbarungsreligion reguliert die Zugehörigkeitsrechte. Wer glaubt, gehört dazu, wer nicht glaubt, wird ausgeschlossen und bekämpft.

Manchem ist auch ein Jaguar sein Gott. Oder seine Eisenbahn im Garten oder der Karl Murx. Oder gar ein Colin Goldner oder sogar en Bert Hellinger. Aber das geht in die Irre.

Meistens sind solche Götter anthropomorph - ergo nur eine Projektion - oft verbunden mit Vorstellungen von einer Vaterfigur, die man durch wohlgefälliges Verhalten für sich gewinnen und durch "Sünde" gegen sihc aufbringen kann. Oft grenzen diese Vorstellungen sehr an kindliche Manipulation. Der Gott-Vater und seine Kinder. Ein kelines kind - ganz klein meine ich- sieht seinen Vater oder seine Mutter als Gotteswesen mit Allmacht. Wer also so "glaubt", bleibt ein Kind.

Dies alles ist deutlich und scharf zu unterscheiden von dem, was hinter allem steht und was wir niemals fassen können werden. Wir wissen nichts, gar nichts darüber und jede Vorstellung geht zwangsläufig fehl. Es ist und belibt ein Mysterium und ist niemandem zugänglich. Wer etewas anderes behauptet, der lügt und baut wieder den "nützlichen" Gott auf. Das ist dann tatsächich "Opium fürs Volk".

Uns bleibt angesichts des Geheimnisses nur, uns vor dem Unbegreiflichen in Demut zu verneigen und uns dem anzuvertrauen, was nicht heißt, dass es so sein und laufen wird, wie wir uns das vorstellen. Von dieser Kraft hinter allem wissen wir gar nichts. Wir können sie uns nicht annähernd vorstellen. Sie ist ein Geheimnis, das sich nicht ergründen lässt. Nicht umsonst haben sogar die Christen und Moslems (beides ansonsten Offenbarungsreligionen) erkannt: du sollst dir kein Bild machen.

Ich muss es nicht verstehen.

Und mir fehlt übrigens in der Umfrage die Möglichkeit: "ein Geheimnis".
Ich habe daher "nur in den Köpfen"ankeklickt, da ich davon ausgehe, dass ebendiese Vorstellung statt des Geheimnisses hier gemeint ist.

Christoph
 
Ja, es stimmt, die Umfrage enthält leider auch für mich keine Antworten, die ich ankreuzen könnte.

Ich glaube übrigens, dass auch ein Atheist mit den Definitionen leben kann, die Frau Eddy (s.o.) gibt. Denn auch der kann sich sicher ein Prinzip der Liebe vorstellen, das höher ist, als unsere begrenzte Vorstellung es erfasst. Und die reine Wahrheit ? Daran kann man doch auch glauben! Die kommt nämlich früher oder später immer zur Geltung. Gandhi sagt, dass Wahrheit und Liebe immer siegen. das ist doch etwa Göttliches.

Es wundert mich übrigens, dass bei dieser Frage noch keiner in der Bibel nachgeschaut hat.

Dort steht z.B.: "Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten." (Joh 4:24) Das sagt Jesus im Gespräch mit der Samariterin am Jakobsbrunnen, in dem er auch zum Ausdruck bringt, dass weder die Riten der Juden noch die der Samariter Bestand haben werden. Die Wahrheit hat eben keiner gepachtet. Das gilt übertragen auch für moderne Glaubensvereine.
Im ersten Johannesbrief (4:8) steht: Wer nicht liebt, den kennt Gott nicht, denn Gott ist die Liebe.
Interessant ist auch, dass in allen angelsächsischen Sprachen das Wort Gott von gut herkommt. Das Gute, das Vollkommene, das Geistige und die Liebe, das ist es, was etwas erschafft - zustandebringt - der Schöpfer. Wenn wir uns als Werk eines solchen vollkommenen und völlig guten Geistes (Gottes) , als Seine Reflexion verstehen und das leben, dann können wir schöpferisch produktiv sein.

Alles LIebe

Manfred
 
@Augen:
fckw applaudiert lautstark. "Z-u-g-a-b-e! Z-u-g-a-b-e!"
Unter lautem Jubel des Publikums betritt Placebo die Bühne - und führt eine nicht geringere Show als Augen auf.
Vielleicht wieder mal die tanzende Banane hier? Na, nix wie los: :banane:

@all
Selbstverständlich wird jeder Mystiker sich darüber ausschweigen, wenn jemand ihm die Frage stellt, was oder wer oder wie Gott sei. Man erkennt daran den Unterschied des Mystikers zum Nichtmystiker. Letzterer gibt bereitwillig Auskunft auf die Frage.
 
nu, ich so als Nicht-Mystiker hab hier mal n Thread über das Thema "Gott" gestartet:

Gott

Ich kanns aber auch hier nochmal rezitieren:

____________________________________________
Hier meine Gedanken zu "Gott"


Ich kann "Gott" fuer mich nicht definieren, weil ich "Gott" nicht erfassen kann, wohl aber weiss, dass goettlicher Funke in mir ist. Gott ist fuer mich keine Person, sondern etwas, was ich nicht beschreiben kann und ich dieses "Was-auch-immer-es-ist" als existent ansehe und ich weiss, dass ich von da herkomme.

Wir koennen Gott nicht benennen; nur erfahren. Gott IST. Das was Gott ist, koennen wir nicht wirklich erfassen, nur umschreiben. Und jede Umschreibung ist ein Bild, so wie hier meine Aussage auch.

Gott ist in allem; so im Univerum, aber das Universum ist nicht Gott. Gott ist in uns, aber wir sind nicht Gott. Gott ist in Allem, aber jedes einzelne davon ist nicht Gott.

Es ist wie mit dem groesseren Gefaess, welches das kleinere Gefaess fassen kann, wohl aber kann das kleinere Gefaess das groessere Gefaess nicht fassen.
So kann man sagen: Das groesser Gefaess ist zwar auch das kleinere Gefaess, weil das kleinere Gefaess Inhalt des groesseren Gefaesses ist, aber das kleinere Gefaess ist nicht das groessere Gefaess.

Gott ist ALLES. Es gibt nichts, was Gott nicht ist. Gott kann nicht polar eingeteilt werden in Gut und Boese. Machen wir diese Einteilung, so entsteht die Polaritaet "Gott und Teufel"; "Teufel" als die Abspaltung von Gott, denn dann aber nicht mehr Gott waere, weil Gott Einheit ist.
______________________________________________



lg
Christian
 
Christoph schrieb:
Ich muss es nicht verstehen.
?
... Dies alles ist deutlich und scharf zu unterscheiden von dem, was hinter allem steht und was wir niemals fassen können werden. Wir wissen nichts, gar nichts darüber .. Es ist und bleibt ein Mysterium und ist niemandem zugänglich. Wer etwas anderes behauptet, der lügt .. Von dieser Kraft hinter allem wissen wir gar nichts.
Ich denke, es ist ein eitler und omnipotenter Anspruch vorzugeben, wissen zu wollen, dass das, was Gott ist niemand zugänglich ist. Nur der, der Gott wirklich weiß, kann darüber sprechen; der der Gott nicht weiß, aber Omnipotenz ('Wir') beansprucht, nicht.

Namo
 
Namo schrieb:
? Ich denke, es ist ein eitler und omnipotenter Anspruch vorzugeben, wissen zu wollen, dass das, was Gott ist niemand zugänglich ist. Nur der, der Gott wirklich weiß, kann darüber sprechen; der der Gott nicht weiß, aber Omnipotenz ('Wir') beansprucht, nicht.

Namo
Gut gebrüllt, Löwe. Gott als völlig transzendent darzustellen, bedeutet eben noch immer, die eigene Vorstellung über ihn drüberstülpen zu wollen. Nur wo weder Wissen, noch Nicht-Wissen ist, kann Gott erfahren werden. Das muss man als Mensch erstmal in allen Details verkraften können.

@Seelenflügelchen:
Nur nicht so bescheiden! (Der Typ hat Schmunzelironiepotential.)
fckw sagte:
Man erkennt daran den Unterschied des Mystikers zum Nichtmystiker. Letzterer gibt bereitwillig Auskunft auf die Frage.
S. sagte:
ich so als Nicht-Mystiker
Ich kann "Gott" fuer mich nicht definieren
Ich bezeichne mich immer dann als Mystiker, wenn ich Frauen beeindrucken will. ("Hey, Baby, willste mal meinen göttlichen Funken sehen?") Wenn ich's mit Esoterikern zu tun habe, dann meide ich diesen Ausdruck wie den Teufel und fahre jeden an, der sich so bezeichnen würde. Diese Strategie ist Klasse und funktioniert super!
 
Liebe Leute, seid gegrüßt! :)

Erst einmal, danke für eure Meinungen. Danke, lieber Seelenflügel, für Deinen Hinweis auf den Thread von damals. Mir war nicht bekannt, daß dieses Thema schon einmal diskutiert wurde. Ich habe die letzten Tage viel nachgedacht und mir ist mitlerweile klar geworden, daß man Gott rational überhaupt nicht erfassen kann. Aber Gott wird in der Liebe erfahrbar (spürbar), wenn auch hier nicht in seiner ganzen Dimension begreifbar. Liebe schließt für mich soetwas wie "Energie" mit ein und geht sogar weit über diesen Begriff hinaus. Der nachfolgende Text aus dem Internet soll als Inspirationsquelle dienen. Viele, viele liebe Grüße!!! :kiss3:

http://www.mathe********/lexikon/Nat%FCrliche_Theologie,definition.htm
Insbesondere auf Thomas von Aquin stützt sich die folgende Argumentation, die in diesem Rahmen jedoch nur die Hauptargumente nennen kann. Man kann die fünf Wege den vier Aristotelischen Ursachen zuweisen oder sie nach Ordnungs-, Wirkungs- und Seinszusammenhängen gliedern. Letztlich gibt es aber nur einen Gottesbeweis, nämlich den Kontingenzbeweis. Die verschiedenen Wege beleuchten die Kontingenz jeweils nur aus einem anderen Blickwinkel, einem anderen Seinsmodus des Kontingenten. Der Beweis aus der Bewegung beginnt bei der Möglichkeit, bewegt oder allgemeiner gesprochen verändert zu werden; der Beweis aus der Wirkursache setzt beim Gewirktsein an; der Stufenbeweis betrachtet die Tatsache, dass einigem mehr Wahrheit, Gutheit und Einheit zukommt als anderem, und der teleologische Beweis schließlich betont die Hinordnung und das Gelenktwerden des Seienden auf ein Ziel (griechisch telos).

Kontingenzbeweis des Seins Gottes
Allen zugrunde liegt der Kontingenzbeweis. Die Kontingenz ist die Indifferenz dem Sein gegenüber, also die Möglichkeit zu sein oder genausogut nicht zu sein. Mit dem kontingenten Sein und dem Kausalprinzip ist der Gottesbeweis quasi schon gegeben, er besteht sozusagen im zu Ende gedachten metaphysischen Kausalprinzip. Ausformuliert lautet die Kurzform des Beweises also: Das Kontingente setzt das Absolute voraus. Anders ausgedrückt: Wenn und weil das Bedingte ist, muß das Unbedingte sein. Es kann unmöglich nur kontingent Seiendes geben. Da das Seiende nur Sein-Habendes ist, verweist es notwendig auf anderes. Dies ist entweder selbst wieder nur Seiendes oder das absolute Sein selbst. Ein unendlicher Regress von Seiendem zu Seiendem ist unmöglich, da diese jeweils nur potentiell, aber eben nicht notwendig sind. Gebe es das reine, subsistierende Sein, das „ens a se" nicht, gebe es gar nichts. Weil Gott das „ens a se", d.h. das Sein aus sich, ist, spricht man auch von seiner Aseität.
In der Hinsicht und Sprache des Wirkens heißt das: Wenn es verursachtes, gewirktes Sein gibt, muß es das unverursachte Sein geben, die „prima causa" also die erste Ursache, ohne die auch keine folgenden und damit auch nicht die jetzigen Ursachen und Wirkungen wären. Teleologisch betrachtet ist aus der Ordnung der Natur auf einen weisen Ordner und Lenker zu schließen. Auf die Bewegung bezogen muß es den unbewegten Beweger, auf Wahrheit, Gutheit, Einheit bezogen die Wahrheit, Güte und Einheit geben. Da die Nominaldefinition dem Menschen bei der Wahl der Begriffe eine gewisse Freiheit läßt, gibt es eine Reihe von Namen für das Absolute. Zum bekanntesten Namen heißt es bei Thomas treffend: „quam omnes Deum nominant" (Summe der Theologie I, q. 2, 3) also, dass dies(er) von allen Gott genannt wird.

Vom "Wesen" Gottes
Ursprünglich war es „nur" Ziel der Gottesbeweise zu zeigen, dass Gott ist. Auf der Basis die fünf thomistischen Beweise kann von Gott jedoch Folgendes gesagt werden: Er ist unbewegter Beweger, erste Wirkursache, notwendiges, absolutes Sein, höchstes, wahrstes Sein, mit Vernunft und Willen. Dass das Ende der fünf Beweisketten jedoch ein persönlicher Gott ist und nicht ein blindes Prinzip, bedarf jedoch weiterer Annahmen, die z.B. Thomas von Aquin in „Summe der Theologie" oder „Summe gegen die Heiden" ausführt. Die Gotteslehre wird dabei im Anschluß an die Gottesbeweise überwiegend im analytisch-deduktiven Verfahren entwickelt. Besonderer Wert wird zudem auf den Weg des Heraushebens, der Analogie und der Verneinung gelegt: Je mehr „Negationen" feststehen, desto mehr verliert die menschliche Erkenntnis an Dunkelheit. Dass dem Menschen jedoch immer sehr viel mehr von Gott verborgen bleiben muß, als sich ihm erschließen kann, zeigt sich u.a. daran, dass die natürliche Theologie einer Vielzahl von Beweisen und Begriffen bedarf, obwohl Gott wesensmäßig in absoluter Weise Einheit ist.
Aus der Unbeweglichkeit und Unveränderlichkeit wird in der natürlichen Theologie Gottes Ewigkeit gefolgert. Weil Gott demnach erste Ursache und notwendig ist, was alles Nichtseinkönnen ausschließt, ist er frei von jeglicher Potenz, also reiner Akt (actus purus). Damit ist er frei von jeder Zusammensetzung, ohne Materie und auch nicht von seiner Wesenheit zu unterscheiden. Da Gottes Wesen mit seinem Sein zusammenfällt, er das erste Sein, die oberste Ursache und reiner Akt ist, bleibt ihm jeder Mangel fern, ist er also vollkommen. Von der Vollkommenheit wird dann auch die All-Güte, die Einheit, die All-macht und die Allwissenheit sowie die Tatsache, dass Gott schlechthin unendlich ist, geschlossen. Das Erkennen und Lenken aller Dinge setzt einen Willen voraus, und da dieser in absoluter und vollkommener Weise wirkt, folgt ebenfalls Gottes unendliche Liebe. Die vollkommene, intelligente Ursache allen Lebens und aller Personen ist nicht nur das Leben selbst, sondern auch Person. In seiner höchsten Vollendung ist Gott zudem nicht nur glücklich, sondern das Glück selbst, wie Thomas es als die Krönung der natürlichen Theologie ansieht.
 
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Auszug "De docta Ignorantia, Die Lehre von der Wissenschaft des Nichtwissens oder Die Verschmelzung von spirituellem Wissen und der Physik" Cèsar de Notredame
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Gott – Wenn es einen Gott gibt? Wie ist dann sein Wesen? Denn wenn es einen Gott gibt, so muss er unweigerlich Sein. Also auf eine bestimmte Art und Weise existieren. So wie wir Menschen – Menschen sind. So muss Gott, Gott sein.
Er müsste das Größte sein, weil Allmächtig. Das Größte wäre das, über welches hinaus es nichts Größeres gibt, weil es das Größte ja ist. Die höchste Fülle kommt einer Einheit zu. Es coincidirt, also verschmelzt mit dem Größten die Einheit, das auch das Sein ist. Da diese Einheit von allem Verhältnis und allem Konkreten ganz und gar frei ist, so hat das Größte offenbar keinen Gegensatz. Es ist daher die eine Einheit, welche Alles ist und in der Alles ist, weil diese Einheit das Größte ist. Weil es keinen Gegensatz hat, so coincidirt mit ihm das Kleinste, es ist daher auch in Allem, weil es absolut ist. So ist es auch in Wirklichkeit alles mögliche Sein, ohne durch die Dinge selbst beschränkt zu sein. Da alle Dinge durch das Größte sind. Obwohl dieses Maximum des Größten in seiner universalen Einheit Alles umfasst, und Alles, was aus dem Absoluten stammt, in ihm ist und es in Allem, so hat es doch seinen Bestand nicht außer dem Bereiche der Unendlichkeit, da es nicht ohne wirkliche Beschränkung besteht, von der es sich nicht losmachen könnte.
Da es an und für sich klar ist, dass das Unendliche und Endliche in keiner Proportion zu einander stehen, so ist auch das ganz klar, dass man da, wo sich Ausschreitungen finden, man auf ein einfach Größtes nicht kommt, weil die Ausschreitungen endlich sind, das Größte aber als solches notwendig unendlich ist.
Das absolut Größte wird nur als unbegreiflich erkannt. Mit ihm coincidirt, verschmelzt das absolut Kleinste so, dass das Kleinste ist wie das Größte. Das einfach und absolut Größte erfassen wir nicht voll mit unseren Sinnen, da es zu groß ist, als dass es von uns begriffen werden könne, weil es die unendliche Wahrheit ist, nicht anders als unbegreiflich. Denn da es nicht von der Natur der Dinge ist, welche Ausschreitungen in unserem Sinne zulassen, so geht es über alles das hinaus, was wir in unserer Natur begreifen können. Was wir nämlich durch Sinne, Verstand oder Vernunft erfassen können, ist unter sich gegenseitig so verschieden, dass keine präzise Gleichheit stattfindet. Die größte Gleichheit aber, die von nichts verschieden ist, geht somit über allen Begriff. Da das absolut Größte alles Das ist, was sein kann, so ist es ganz und gar Wirklichkeit und Wahrheit in einem. Wie es nicht größer sein kann, so auch aus demselben Grunde nicht kleiner. Da es alles Das ist, was sein kann. Es das Kleinste ist, was nicht mehr kleiner sein kann. Da das Größte eben das ist, so ist klar, dass das Größte und Kleinste coincidirt. Dies wird Dir deutlicher, wenn Du beide Begriffe auf das Gebiet der Quantität herüberträgst. Die größte Quantität ist die am meisten große, die kleinste die am meisten kleine. Denke nun die Quantität hinweg, so bleibt das Größte, also der Superlativ, in beiden gleich.
Gegensätze kommen daher nur im Gebiete des Konkreten vor, nicht aber in der Einheit des absolut Größten. Es ist über allem Gegensatze, weil es aus dem Gegensatz selbst in Einheit ist. Es ist eben deshalb über aller Bejahung und Verneinung.
 
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