Wer kann mir helfen?

...noch mal ich, wollte hier eigentlich keinen OT-thread draus machen.
Das was du da beschreibst, Nebelkind, hat beim zweiten Durchlesen möglicherweise doch mehr mit dem von mir geschilderten "Fall" zu tun, als ich erst selbst gemerkt habe.

Die Parallelen nach außen sind: mangelnde Selbstliebe und schlechtes Gewissen, und in Folge die Unfähigkeit, sich selbst etwas Gutes zu tun.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du keine Ahnung, woher eigentlich Deine "zweite Seele" kommt, oder bist Du da nur hier nicht ins Detail gegangen?

Es gibt aber wohl für solche Gefühle nach meiner Erfahrung nur ganz wenige prinzipielle Auslöser...

Die Folgen, die Du beschreibst, deuten, mal vorsichtig ausgedrückt, darauf hin, dass Du zu irgendeinem Zeitpunkt Deines Lebens gezwungen wurdest, Dich von einem Teil Deiner Selbst zu trennen. Das tut keine Seele ohne Not oder freiwillig bei einem netten Frühlingsspaziergang. Und darauf, dass Du Dich auch noch dafür verantwortlich fühlst, was natürlich schwierig ist, da Du offenbar gar nicht weißt, was da ist.

Die Erdungs- und Körperarbeit-Vorschläge, die ich hier lese, klingen zwar schön praktisch, ich frage mich (oder besser Dich) aber, ob es nicht vielleicht doch erst mal besser ist, zu schauen, was Dich wohl erwarten mag, wenn Du Deine andere Hälfte wieder mit Dir vereinst. Denn, wenn es Dir wirklich gelingt, ihr nahe zu kommen, wird sie vermutlich die Information bereit halten, die Du zur Zeit vermeidest.

Ist das verständlich soweit, was ich meine?
 
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...ja, liest sich schon interessanter, zugegeben :)
Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass solche sicher sozialogisch und gar psychologisch aufschlussreichen Schriften eben zwar der Erkenntnis dienen, nicht aber zwangsläufig der Heilung. Meine Skepsis grassiert da gerade bei Blick auf einige Personen in meiner Umgebung.... möglicherweise hängt das schlicht mit dem Alter zusammen (meinem und dem dieser Personen), aber ich beobachte zunehmend, dass Menschen sich nach erkenntnisreichen Jahren unvermittelt wieder an einem Punkt befinden, den sie schon vor langer Zeit unter Mühen verlassen zu haben wähnten. Ist etwas frustrierend...
 
Hallo Greenbuddha,

Sie hat die Erkenntnis der Situation verfügbar, sogar ein konkretes Bild der Ursachen und Zusammenhänge, aber offenbar keine Möglichkeit, daraus eine Minderung der Ängste abzuleiten (was doch wohl vermutlich der wünschenswerteste Weg wäre, wie ich das sehe) oder auch nur ihr Verhalten gravierend zu ändern, was so für sich ohne das passende Gefühl ja vermutlich auch wenig bringen würde (denn die Sicherheit, das Vertrauen, aus dem sie eine Motivation zum "Durchhalten" schöpfen könnte, fehlt ja genau).

Ja, ich kenne auch so jemanden, der sogar Panikattacken bekommt, wenn er alleine ist. Das Problem ist, daß die wahren Ursachen ja oft nicht gesehen werden wollen, also nicht erkannt, bzw. angenommen, weil sie in einem "früheren" Leben liegen und damit will sich nicht jeder beschäftigen.

Und oft spielt das unterbewußte "leiden wollen" eine große Rolle. Die Menschen leiden sehr, wissen, daß sie nach einem Muster handeln, daß ihnen nicht gut tut, ein Teil in ihnen will aber dieses Muster gar nicht auflösen, weil dieser Teil genau so und nicht anders behandelt werden will, weil er meint, es verdient zu haben. Dieser Teil hat also einen Grund, warum er so handelt und erst wenn Du diesen Grund erkennst und vor allem annimmst, löst sich das dazugehörige Muster auf.

Jeder geht seinen ganz eigenen Weg und jeder braucht seine Zeit, für bestimmte Dinge. Das kannst Du nicht beschleunigen. Du kannst nur da sein und Fragen beantworten, Hilfestellung geben, Dinge aufzeigen, die für denjenigen nicht klar sind. Aber den finalen Schritt hin zum wirklich erkennen wollen, müssen sie alleine machen.

Leid schaffen wir uns selbst, indem wir uns weigern, das zu sehen, was sich zeigen will. Schauen und nehmen wir die wahre Ursache des Leidens an, heilt es.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo nochmal,

Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass solche sicher sozialogisch und gar psychologisch aufschlussreichen Schriften eben zwar der Erkenntnis dienen, nicht aber zwangsläufig der Heilung.

habe dieses Buch gerade für genannte Person gekauft. Ich hab´s selbst nicht gelesen, weiß aber, daß es für sie paßt. Klar, damit kann lediglich verstandesmäßig etwas erfaßt werden, vielleicht macht es hier und da "klick", heilen kann es sicher nicht. Allerdings werden Menschen, die nur an das glauben, was sie sehen, schon hier und da etwas offener, wenn sie etwas in einem Buch lesen, was sich mit ihrem Problem befasst.

Liebe Grüße
Gabi
 
Die Folgen, die Du beschreibst, deuten, mal vorsichtig ausgedrückt, darauf hin, dass Du zu irgendeinem Zeitpunkt Deines Lebens gezwungen wurdest, Dich von einem Teil Deiner Selbst zu trennen.

Du meinst ein traumatisches Erlebnis in diesem Leben ? Schon möglich. Die Menschen verdrängen den Großteil ihrer Seele, die schmerzhaften als auch die schönen Erfahrungen (aus diesem und allen vorangegangenen Leben). Die Ursache eines traumatischen Erlebnisses liegt nicht zwangsläufig in diesem Leben. Im Gegenteil, i.d.R. ist das Erlebniss eine "Folgeerscheinung".

Liebe Grüße
Gabi
 
Die Ursache eines traumatischen Erlebnisses liegt nicht zwangsläufig in diesem Leben. Im Gegenteil, i.d.R. ist das Erlebniss eine "Folgeerscheinung".

...die meisten von uns (vermute ich mal) leben aber vorrangig in diesem Leben und haben da sicher erst mal die größten Chancen, etwas zu verändern, oder sehe ich das falsch?
Zum anderen: der Wolf, dessen Pfote in der Falle sitzt, beißt sich auch nicht den Schwanz ab. Es besteht also wohl eine Korrespondenz zwischen dem als abgetrennt erlebten Teil und dem Erlebnis.
 
Und oft spielt das unterbewußte "leiden wollen" eine große Rolle. Die Menschen leiden sehr, wissen, daß sie nach einem Muster handeln, daß ihnen nicht gut tut, ein Teil in ihnen will aber dieses Muster gar nicht auflösen, weil dieser Teil genau so und nicht anders behandelt werden will, weil er meint, es verdient zu haben. Dieser Teil hat also einen Grund, warum er so handelt und erst wenn Du diesen Grund erkennst und vor allem annimmst, löst sich das dazugehörige Muster auf.

ah, fein, diesen Anteil hatte ich auch gerade in einem anderen talk darüber. Ja, hatte ich schlicht vergessen, und wenn ich das schon vergesse, wie mag das erst in ihr aussehen ;) , gute Idee, an der Stelle mal etwas nach zu haken, finde ich. Vielen Dank. (auch an Lilith) diesen Selbstbestrafungseffekt hatten wir aber noch nicht, auch sehr einleuchtend. Wir waren eher so auf der "Bestätigung durch Mitleid"-Schiene. Ich glaube, das war der missing link in unseren Betrachtungen. gefällt mir besser so :)
 
...die meisten von uns (vermute ich mal) leben aber vorrangig in diesem Leben und haben da sicher erst mal die größten Chancen, etwas zu verändern, oder sehe ich das falsch?
Zum anderen: der Wolf, dessen Pfote in der Falle sitzt, beißt sich auch nicht den Schwanz ab. Es besteht also wohl eine Korrespondenz zwischen dem als abgetrennt erlebten Teil und dem Erlebnis.

Eben ! ;) Und zwar mit allem was wir je erlebt haben, nicht nur in diesem Leben. ALLE Erfahrungen haben Einfluß auf uns, ob wir das nun bewußt wahrnehmen oder nicht. :)
 
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