Na ja, liebe Pelisa,
obwohl wir vom Thema des Threads ja mittlerweile völlig abgekommen sind, da es offensichtlich um grundsätzlichere Dinge geht, will ich mich trotzdem nicht in eine ruhige Ecke stellen, sondern trotz unserer kontroversen Ansichten gerne noch die ein oder andere Zeile schreiben.
Ich glaube, dass Ottokar nicht ganz daneben liegt mit seiner Terminologie. Das Wort "Hickhack" ist gerechtfertigt.
Schau mal: Wer oberflächlich recherchiert, wird zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen, dass Hamers Erkenntnisse völlig daneben sind. Als ich damals von dem berühmten Fall "Olivia" erfahen hatte, haben sich mir auch die Nackenhaare aufgestellt. Ich dachte: Wie kann jemand nur einem sogenannten "Wunderheiler" vertrauen? Das war allerdings die Terminologie der Medien, die es mit den Tatsachen nicht so genau nahm (eben so, wie man es von den Medien ja durchaus gewohnt ist). Nur schlechte Nachrichten bewirken die nötige Aufmerksamkeit -- und bringen damit das erhoffte Geld.
Als ich mich aber UMFASSEND mit der Sache beschäftigt hatte, hat sich das Bild deutlich -- und zwangsläufig -- gewandelt.
Nimm doch als einfaches Beispiel mal folgendes unter die Lupe: Der Vorwurf an Hamer lautet (einfach googeln oder beliebige andere Quellen nutzen), er habe bereits mindestens 80 Todesopfer verursacht. Diese durchaus (im negativen Sinne) imposante Zahl lasse ich so stehen, weil wohl niemand das Gegenteil beweisen kann. Ich gehe sogar davon aus, dass es sich bei den erwähnten "mindestens 80 Menschen" um solche handelt, die PERSÖNLICH von Hamer betreut wurden. Ich finde, dass diese 80 Menschen genau 80 zu viel sind -- so wie jeder andere das auch sehen würde. Aber setzen wir nun mal die Zahl 80 in das Verhältnis, in das sie gesetzt werden muss: nämlich in das Verhältnis zu der Zahl der behandelten Patienten. Hamer hat mit seiner "Methode" in den vergangenen 25 jahren (seit 1981) mindestens 1500 Krebspatienten behandelt (ER alleine -- ohne die weltweit praktizierenden Heilpraktiker, die nach der neuen Medizin behandeln dazuzurechnen). Wenn dabei 80 gestorben sind, liegt seine Erfolgsquote bei ca. 95 Prozent. Ich habe mit 1500 die Zahl gewählt, die das Minimum der mir zugänglichen Zahlen der von ihm persönlich betreuten Patienten beziffert.
Würden wir die "anerkannte Schulmedizin" unter gleichen Voraussetzungen beurteilen, kämen wir zu folgendem Ergebnis: Auch hier spielt die Zahl 95 eine Rolle. Allerdings wird damit der Quotient angegeben, der die Sterblichkeit herkömmlich therapierter (in diesem Fall) Krebspatienten innerhalb von 5 Jahren beschreibt. Wer nach 5 Jahren noch lebt -- übrigens egal uner welchen Umständen -- gilt als geheilt. Wer im sechsten Jahr stirbt, wird in der offiziellen Statistik unter "geheilt" verbucht. Ist das so OK?
Liebe Pelisa, ich treffe keine Aussage mit dem Ziel, dass jemandem ein Schaden entsteht. Ich glaube, in diesem Punkt könnten wir uns "irgendwie" einig sein. Denn Du würdest eine solche Aussage genau so wenig treffen. Was spricht also dagegen, sich mit den Erkenntnissen Hamers länger als nur 15 Minuten zu beschäftigen, um möglicherweise einen Weg zu finden, eine Krankheit zu heilen? Ich finde, 95 Prozent Chance auf Erfolg ist eine Zahl, die man nicht ignorieren kann. Und wenn es nur 60 Prozent wären, würden wir uns in einem Bereich bewegen, der eine Erfolgsquote verspricht, die sich weit oberhalb derjenigen der schulmedizinischen Prognose befindet. Und wenn es nur 30 Prozent wären, lägen wir immer noch deutlich oberhalb der Summe aller "glücklichen Ausgänge", die ein "Chemotherapeut" vorzuweisen hat.
Wer übrigens wirft einem Onkologen vor, dass er hunderte oder gar tausende seiner Patienten "auf dem Gewissen" hat, weil sie "an Krebs" gestorben sind? Kaum jemand.
Verwechsle niemals TROTZ und WEGEN.
Beste Grüße,
Brighton