DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Lieber Syrius,... diese seine Seele begab sich danach für drei Tage ins Reich Luzifers - so wie es die Christen heute noch im Glaubensbekenntnis beten: "... abgestiegen in die Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten ...."
Also: die Bewohner der Hölle sind die 'Toten'!
das mag jetzt Deine Interpretation der Geschichte sein, aber so war es einfach nicht. Es steht in keinem der Evangelien, dass Jeus nach seinem Tod in die Hölle hinabgestiegen und am dritten Tage wieder auferstanden sei. Es steht dort lediglich, dass Magdalena am dritten Tag das leere Grab vorfand und der von den Toten auferstandene Jesus, ihr und seinen Jüngern begegnete. Erst im ältesten bekannten Glaubensbekenntnis der Christen aus dem 2. Jh. steht zu diesem Punkt:
„... gestorben, am dritten Tage lebend von den Toten auferstanden und zum Himmel aufgestiegen ist, zur Rechten des Vaters sitzt, der kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten?“
Das Reich der Toten ist auch nicht bei den Christen nicht gleichbedeutend mit der Hölle oder dem Fegefeuer. Deshalb wird der Tod in unserem Kulturkreis auch nicht als Teufel dargestellt, sondern als der Schnitter. Ich möchte zudem daran erinnern, dass erst mit dem Jüngsten Gericht die Sünder in das Himmelreich, die ewige Verdammnis der Hölle oder in das Fegfeuer zur Läuterung eingehen werden.
Die Bewohner der Hölle sind also nicht die Toten, sondern jene Sünder, die schwere Schuld auf sich geladen haben oder keine Reue zeigen. Was wäre das denn für eine Botschaft, wenn ich einem Sterbenden verkünden würde, dass er bis zu seiner Auferstehung erst einmal prophylaktisch in die Hölle käme?
Ich denke Du solltest da noch etwas an Deinem Evangelium etwas feilen und überdenken.
Merlin