Hallo m290!
Wer nascht muss nicht gleich essen.
Deine Logik ist nicht wirklich stimmig, nicht nachvollziehbar:
die historisierende Betrachtung heiliger Texte ist eine Profanisierung, eine Entweihung, und zeigt lediglich, dass man noch nicht einmal im Vorhof des Tempels steht.
Und danach folgt eine konkrete Bibelstelle als Musterbeispiel par excellence?
...und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Ochsen und verschüttete den Wechslern das Geld und stieß die Tische um und sprach zu denen, die die Tauben feil hatten:
"tragt das von dannen und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhause!"
Seine Jünger aber gedachten daran, dass geschrieben steht: Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen.
Du weißt genau so gut wie ich, dass besonders Bibelstellen wie diese sehr umstritten sind.
Den Grund für die auftretende Skepsis kann ich Dir genau so nennen,
wie die historische Begebenheit auf der diese Erzählungen beruhen,
die in allen 4 Evangelien zu finden sind,
nur nicht im Thomas- oder Philippusevangelium, außerhalb vom Kanon, auf diese Weise.
Man kann gerne daran glauben und solche Geschichten als heilig betrachten,
aber damit bereitet man sich selbst nur einen Bärendienst.
Angeblich soll mit der Vertreibung der Händler die Ordnung im Tempel hergestellt worden sein,
das ist nicht wirklich so der Fall gewesen,
diese Wirkung wurde damals nicht erzielt unmittelbar,
und auch eine Folge davon ist bei den Christen heute auch nicht zu erkennen.
Es ist wie Du es geschrieben hast, bei einer tatsächlich stattgefundenen Begebenheit,
müsste danach der urchristliche Glaube
in einer modernen Variante des Judentums im Tempel von Jerusalem praktiziert worden sein.
Und das ist in keinem einzigen von 2 Berichten, oder gar in 4 davon, ergänzt mit der Apostelgeschichte, festzustellen.
Die Urchristen haben sich versteckt, abgesondert und geheim ihre Messen gefeiert.
Nie im Tempel von Jerusalem.
Später haben sie eigene Kirchen, Kathedralen und Dome gebaut.
Du wirst hier sicher bemerken das passt nicht zusammen.
Der Hintergrund und die Darstellung in dieser Form beruht jedoch tatsächlich auf ein für damalige Verhältnisse als wichtig empfundenes Ereignis, dabei wird nur mehr von ER oder JESUS gesprochen, kein Interesse hier in irgend einer künstlichen Gestaltung die Titulierung Menschensohn einzuflechten, und das gibt uns den entscheidenden Hinweis, dass es sich um eine existenzielle Begebenheit vom Nazaräner gehandelt haben muss. Während alle anderen Anwesenden scheinbar mit den Erfolgen der weltlichen Dinge beschäftigt waren, im Tempel, ging es beim Nazaräner bereits ums Eingemachte.
Tatsache ist, als er im Tempel getötet wurde, kam es bei ihm zu diesem letzten Schrei.
Mark und Bein durchdringend würden wir heute sagen.
Wie ein Peitschenschlag trifft jemanden diese betont tiefe verlangende Stimme.
Er ist dann gestorben, die Jesusgemeinschaft hat sich noch ein wenig gewehrt,
und auch ein paar männlich dominante Pluspunkte gesammelt.
Tatsache ist, danach haben alle, wirklich alle, mit ihren Leichen,
auch die Apostel mit ihrem Fronleichnam, das Weite gesucht,
und im Tempel konnte nun endlich das konzentrierte Gebet beginnen aber von wem?
Tatsache ist, es kommt nicht von ungefähr, dass Johannes aus diesem zusammenhängenden Grund der Bibeldarstellung seine Formulierung der Erzählung weiter vorne im 2. Kapitel angesiedelt hat, um die verschleiernden Berichte noch verwirrender zu machen.
Ja, wie macht man das?
Soll das Werk des Meisters, das Apostelkollegium, nach ihm benannt in der Kürze,
seinen Meister vor dem Abend loben, gemäß seiner spontanen Aufforderung?
Ohne sich damit selbst an den Galgen auszuliefern.
Außerdem finden wir hier in diesen Schilderungen noch die Erwartung,
es könnte sich beim Meister schon wieder um so eine Nahtoderfahrung handeln.
Aber das hat sich dann doch nicht bewahrheitet, es war etwas anders.
und ein