Constantin
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Chakren in den Schriften
Das hinduistische Chakrensystem kommt in verschiedenen Schriften vor, besonders in einigen Upanishaden und anderen Schriften des Veda. Weitere wichtige Erwähnungen finden sich auch in den Schriften des Tantrismus - so dem Sat-Chakra-Nirupana, Padaka-Pancaka und Gorakshashatakam.
Der Hinduphilosoph Shankara (8. Jahrh.) geht in seiner populären Hymne 'Sundarya Lahiri' mehrmals auf die Chakren ein.
O meine Göttin, du lebst verborgen mit deinem Gemahl im tausendblättrigen Lotus,
der durch die feinen Bahnen brechend erreicht wird, durch die Kraft der Erde im Muladhara,
durch die Kraft des Wassers im Manipura, durch die Kraft des Feuers im Svadhisthana,
durch das Feuer der Luft im Herzen und durch die Kraft des Äthers zwischen den Augenlidern.
Chakren in verschiedenen Kulturen
Obwohl das hinduistische System der Chakren das bekannteste ist, gibt es vergleichbare Theorien in verschiedenen esoterischen und mystischen Schulen weltweit.
Der kubanische Autor und Anthropologe Alberto Villoldo etwa hat das Chakra-System der Inka im Westen bekannter gemacht. Dieses besteht aus neun Chakren, von denen jedoch sieben in Lage und zugeschriebenen Attributen den bekanntesten hinduistischen Chakren entsprechen.
In der tibetanischen Bön-Religion sind ebenfalls den Chakren entsprechende Energie-Zentren bekannt - allerdings nur fünf an der Zahl.
Weitere Chakren-ähnliche System sind von den Zulu, den Hopi und den Tsalgi (Cherokee) bekannt, diese sind jedoch kaum verbreitet.
Chakren in der Wissenschaft
Es gibt bisher keinen wie auch immer gearteten wissenschaftlichen Beweis, dass die Chakren oder ihnen verwandte Energiezentren tatsächlich existieren. Gemäß dem wissenschaftlichen Prinzip der Parsimonie ist die Vorstellung von Chakren abzulehnen.
Das Prinzip der Parsimonie
Ockhams Rasiermesser (auch Prinzip der Parsimonie, lex parsimoniae oder Sparsamkeitsprinzip) ist ein heuristisches Forschungsprinzip aus der Scholastik, das bei der Bildung von erklärenden Hypothesen und Theorien Sparsamkeit gebietet. Es findet noch heute Anwendung in der Wissenschaftstheorie und der wissenschaftlichen Methodik. Steht man vor der Wahl mehrerer möglicher Erklärungen für dasselbe Phänomen, soll man diejenige bevorzugen, die mit der geringsten Anzahl an Hypothesen auskommt und somit die einfachste Theorie darstellt. Es enthält ebenso die Forderung, für jeden Untersuchungsgegenstand nur eine einzige hinreichende Erklärung anzuerkennen.
Vereinfacht ausgedrückt besagt es:
Von mehreren möglichen Erklärungen desselben Sachverhalts ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
Eine Theorie ist einfach, wenn sie möglichst wenige Variablen und Hypothesen enthält, die in klaren logischen Beziehungen zueinander stehen, aus denen der zu erklärende Sachverhalt logisch folgt.
Das ockhamsche Prinzip fordert, dass man in Erklärungen nicht mehr Hypothesen und Variablen einführt, als benötigt werden, um den zu erklärenden Sachverhalt ausreichend herzuleiten. Daraus ergeben sich Kriterien für die Theoriefindung. Der praktische Vorteil soll dabei sein, dass Theorien mit wenigen und einfachen Annahmen leichter falsifiziert werden können als solche mit vielen und komplexen Annahmen. Es handelt sich aber um ein Prinzip, das nur ein Kriterium für die Güte von Theorien ist und ohne Weiteres kein Urteil über die Gültigkeit von Erklärungsmodellen erlaubt.
Das Rasiermesser lässt sich als Metapher verstehen: Die simpelste und zugleich passende Erklärung ist vorzuziehen, alle anderen werden mit einem Rasiermesser abgeschnitten.
Das erklärt immer noch nicht den Urheber der Chakren.
*g Seyla