Hallo Leute,
ich habe seit einiger Zeit schon den Gedanken mal für eine gewisse Zeit ins Kloster zu gehen. Sagen wir mal für 3 Monate. Doch denke ich dabei nicht an Europa. Mein Wunsch wäre es in Indien in ein Ashram zu gehen.
Ich versuche mal meine Beweggründe zu schildern.
Durch bestimmte einschneidende Lebensumstände fand ich wieder zum Glauben. Er ging mir verloren. Der Grund ist, so scheint es für mich zumindest, eine zu starke Verlagerung meiner Interessen auf die in unserer Gesellschaft vorherrschenden "Tugenden" und "Ziele". Leben auf der Überholspur gegen meine Fähigkeiten und tiefen Überzeugungen. Büronomade. Entfremdung von Natur und den grundlegenden Wünschen der Menschen, die mich umgaben. Aber auch Überforderung. Leben an der Grenze meiner Leistungsfähigkeit.
Doch der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Gößer, weiter schneller. Das sind die Zeichen unserer Zeit. Eindringlich deutlich wird mir das immer, wenn ich Filme schaue, die in den 80er Jahren entstanden sind. Lange, ungeschnittene Einstellungen, die dem Betrachter Zeit geben, sich der Situation zu stellen. Ein Abbild einer anderen Zeit.
Nach einem 6 wöchigen Urlaub in Indien ist mir unser Umgang mit anderen Artgenossen besonders ins Bewußtsein geschossen. Obwohl in diesem Land eine besonders hohe Bevölkerungsdichte herrscht, werden Menschen, die in Hysterie und Hektik verfallen, im wahrsten Sinne des Wortes ausgelacht. Man braucht als Europäer einige Tage, sich dem Anzupassen. Sich dem Fluß des Leben hinzugeben.
Hilfsbereit und freundlich sind diese Menschen. Doch was ist es, was sie so entspannt macht? Im Vergleich herrscht in Europa ein Reichtum, der unvergleichlich ist. Das kann nicht der Grund sein.
Der Grund liegt also im Denken und im Umgang mit der materiellen Welt.
Nach langer Agonie, die mehrere Jahre dauerte, besann ich mich auf diese Zusammenhänge. Mein Christentum lieferte zwar Hinweise, doch kaum konkrete Handlungsanweisungen. Keine umfassende Philosophie. Doch ist es vielleicht auch der Reiz des Unbekannten, Neuen, der mich hin zum Buddhismus fürte. Gandhi, Jesus aber vor allem die Geistesschulung des Gautama Siddharta Budda lieferten mir Antworten. Konkrete Hilfe, die sich in das tägliche Leben intergrieren läßt. Einfach und umfassend.
Doch ist es nun so, daß man diese ganze Geschichte auch praktizieren muß. Rein intellektuell ist das nicht zu machen. Man verliert diese Geisteshaltung, wenn man nicht täglich damit Umgang pflegt.
Mein Beweggrund ist es, mein Wissen zu vertiefen. Dazu gehören dann, wie in Europa, bestimmte Regeln und Bedingungen, die ein Studium und ein Zusammenleben erst ermöglichen.
Ob ich mich darauf einlassen kann, weiß ich noch nicht.
Ganz liebe Grüße
R.R