Bitte "welche" "Wissenschaft" ?
Worauf beziehst du dich damit?
Hi ELN!
Ich kann Dich da leider jetzt nicht mit Links versorgen, weil ich mich schon seit einer Weile nicht mehr wirklich mit Wissenschaften auseinandersetze. Aber vor einiger Zeit habe ich wirklich viel darüber gelesen. Letztlich geht es immer um Wahrnehmung. Wenn man sich darauf einigt, das Wahrnehmung existiert, damit meine ich erst einmal nur den Prozess, dann kann man sich im weiteren 2 Dinge fragen:
Was nimmt wahr und was wird wahrgenommen? Wenn man sagt: Das Gehirn ist das Organ das wahrnimmt, gibt es ein Problem. Was nimmt es wahr? Ist das Gehirn eine Art Wahrnehmungsapparat für eine objektive Realität, die es subjektiv dann interpretiert? Gegen die These einer objektiven Realität, getrennt in Beobachter und Beobachtetes, sprechen die Erkenntnisse der Wissenschaft schon seit langem. Weiterhin sagt die Wissenschaft, und das sehr klar: Es gibt objektiv keine Materie. Wahrnehmung ist der Prozess, der Energie (oder was auch immer) Gestalt annehmen läßt. Es gibt keine wirkliche Trennung zwischen Beobachter und Beobachtetem. Wäre es jetzt z.B. so, dass das Gehirn lediglich Frequenzen umwandelt, aus einer unbestimmten Energie z.B. Bilder erzeugt, die wir dann für Sehen halten, so zwingt die Logik dazu zu sagen, dass dann auch das Gehirn selbst und alles was wir darüber zu wissen glauben, unter diese Theorie fällt. Auch das Gehirn wäre dann nur ein Bild, das nicht wirklich existiert, sondern im Gehirn erzeugt wird, etwa wenn ein Wissenschaftler tatsächlich an einem Gehirn forscht. Das wäre allerdings wieder unlogisch. Das alles sind Spekulationen. Aber Bewusstsein, wie auch immer es aussehen mag, oder wie es gebildet wird, ist keine Spekulation. Ebenso sind die Erkenntnisse der Quantenphysik entweder keine Spekulation, ihre Ergebnisse über die Abwesenheit von Materie, oder es ist alles Spekulation. Was ich sagen will: Wenn man konsequent dabei ist, die heutigen Erkenntnisse der Wissenschaften auf die Realität umzusetzen, so führt das dazu, das gleichzeitig alles was wir darüber zu wissen glauben, eben zu genau dem wird: Glauben. Kein Wissen. Nirgendwo... Es gibt auch viele Wissenschaftler, die davon ausgehen, das Zeit nicht existiert. Trotzdem nehmen wir einen zeitlichen Ablauf wahr. Raum... Dasselbe. Letztlich verdichtet sich alles nur auf eine einzige Frage hin: Wer/was nimmt wahr? Das Bewusstsein sollte man meinen. Wenn das Bewusstsein aber im Gehirn erzeugt wird, so muss man konsequenterweise zur Newtonschen Physik zurück.
Hier mal ein Zitat, das mir gerade einfiel:
Zitat von Max Planck (Auszug aus seiner Rede anläßlich der Verleihung seines Nobelpreises)
"Als Physiker, also als Mann, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, nämlich der Erforschung der Materie diente, bin ich sicher frei davon, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich Ihnen nach meiner Erforschung des Atoms dieses:
Es gibt keine Materie an sich!
Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Da es aber im ganzen Weltall weder eine intelligente noch eine ewige Kraft gibt, so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten, intelligenten Geist annehmen.
Dieser Geist ist der Urgrund der Materie! Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich allein ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen angehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer so zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott.
So sehen Sie, meine vereehrten Freunde, wie in unseren Tagen, in denen man nicht mehr an den Geist als den Urgrund aller Schöpfung glaubt und darum in bitterer Gottesferne steht, gerade das Winzigste und Unsichtbare es ist, das die Wahrheit wieder aus dem Grabe materialistischen Stoffwahnes herausführt und die Türe öffnet in die verlorene und vergessene Welt des Geistes."
Wenn nicht das Organ "Herz" gemeint ist - weshalb verwendet man den Begriff erst überhaupt dafür ?
Ich halte es für eine Metapher für etwas, das nicht zu beschreiben ist. Das Herz wird ja auch oft mit dem Begriff "Liebe" assoziiert, Liebe ist im religiösen/esoterischen wiederum eine Art Quelle (damit ist nicht unbedingt "romantische Liebe" gemeint). Eher eine Art "reinstes Gefühl" das gegen nichts gerichtet ist. Wahrscheinlich dasselbe, was in der Esoterik oft mit "Licht" gemeint ist. Meiner Meinung nach ist die Realität an sich nur eine Art "großer Metapher", erhält Bedeutung nur durch Interpretation.
Eine Wortwahl geschieht in der Regel nicht durch Zufall.
Also ich denke "etwas" Wahres ist schon dran am "denken mit dem Herzen" - nur : was ?
Ich glaube, auch das bezieht sich auf Liebe. Das Herz ist schon ein Organ mit dem man fühlen kann. Wenn man einen Moment der "Öffnung" erlebt, einen Moment, in dem man sozusagen "gegen nichts" ist... "mit allem im Einklang"... kann man das in der Herzgegend fühlen. "Denken mit dem Herzen" heißt daher für mich, das Denken dem Gefühl unterzuordnen. Das geschieht sowieso, denn das Gefühl ist die Basis des Denkens, nur ist die Frage, ob man das Denken gegen etwas richtig, das man wahrnimmt, was bedeutet das man negativ interpretiert und was in der Konsequenz dann das entstehen läßt, was wir "leiden" nennen, oder ob man das Denken "erkennen" läßt. Gefühle nicht zu interpretieren bringt Klarheit. Dann wird das Denken sozusagen "getragen", was nicht heißt, das es fremdbestimmt wird. Vielmehr ist es näher an der Quelle dessen was wirklich ist.
MacLean geht übrigens davon aus, dass regelrechte Konflikte bestehen können zwischen einzelnen Hirnstrukturen.
Dann kämpft in uns der Steinzeitmensch mit dem Rudeltier und dem Philosophen ...
Ja, wobei ich glaube, dass das eine Zeitfrage ist. Für einen Moment bist Du Steinzeitmensch, für einen Moment bist Du ein Philosoph mit tiefer Einsicht usw. Ich glaube, das faktisch gar kein Konflikt besteht, sondern das überhaupt das Konzept eines Konflikts falsch ist. Das ist wieder mal paradox. Aber wenn man alles auf den einen Moment der Wahrnehmung eines Gedankens etwa, reduziert, dann kann man sagen: Da ist kein Konflikt. Selbst wenn der Gedanke sagt: Da ist ein Koflikt... Warhnehmung ist "wahr-nehmen"... etwas für wahr halten... in gewisser Weise vielleicht sogar "wahr machen" für diesen einen Moment. Der Konflikt besteht nicht mal zwischen Wahrheit und Unwahrheit. Einfach weil beides Konzepte sind, die der Relativität unterliegen. Die Konsequenz aus der Relativitätstheorie: "Alles ist relativ" ist übrigens überaus weitreichend oder falsch...
Kann man auf jede Art Wahrnehmung anwenden, jede Interpretation, jede vermeintliche Wahrheit.
VG,
C.