Wenn ich gut überleben will, kann ich nicht jedes Lebewesen als Individuum ...

Also Jovannah, das Beispiel mit den Holzscheiten.. Sorry, aber so ein Verhalten find ich unrealistisch und überzogen, um nicht zu sagen lächerlich.
Ich würde die Holzscheite rundum einmal abklopfen, gucken, ob ich direkt noch ne Spinne oder etwas sehe zum Entfernen und dann ab ins Feuer damit.

Wer sich nicht traut mit Holz zu feuern, weil man damit Kleinstlebewesen im Holz töten könnte, der sollte besser gar nicht leben. Denn Leben ist gleichzeitig auch Sterben. Mit jedem Atemzug, mit jedem Schritt, mit jeder Handlung tötet man Kleinstlebewesen.

Wie ich in meinem ersten Post gesagt habe: Man tut, was man kann und mehr kann keiner verlangen. Man kann sich nicht verantwortlich machen für jegliches Sterben in allen Welten.
Ausserdem gehört Sterben zum Leben und in meinem Glauben ist Sterben nur der Übergang zu einer anderen Version des Lebens.
 
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danke, Sitanka.
mit dem "einheiz beispiel" kann ich jetzt etwas an fangen.

es hätte ja auch sein können, dass jemand schreibt....ich klopfe jedes scheit erst mal kurz ab, damit ich weniger lebewesen damit verbrenne. so oder so ähnlich.

meinen "knopf im hirn" hatte ich wohl deshalb, weil ich mir denke...es ist gar nicht nötig, die tiere zu verbrennen. zumindest nicht für meine wärme. es geht auch anders. aber ich wusste nicht genau, wie anders.
und weil ich auch weiss, dass ich manches deshalb nicht mache, weil es meinem hang zur bequemlichkeit entgegen steht.

bei bedürfnissen wie hunger, durst, schlaf, wärme...
komm ich schon zurecht.

es ist wohl die frage in mir...wie weit an-erkenne ich bequemlichkeit auch als wichtiges bedürfnis von mir ?
(wenn ich es nicht an-erkenne, ist jedes scheit ab zu klopfen. um zum baum zusätzlich nicht unnötig zu opfern. oder es gibt noch andere, wirksamere und einfachere möglichkeiten).

ich suche wohl die lösung "so bequem als möglich, mit möglichst wenigen opfern".
wo beginnt für mich ein "zu viel" (an bequemlichkeit) in relation zu dem, was ich dafür opfern muss.
whow - da spannt sich also was in mir.

:) Jo
 
Elli schrieb:
Das wenige Fleisch, das ich esse, hole ich übrigens beim Bauern in der Nachbarschaft. Da weiss ich, wie die Tiere gehalten werden. Ich würde niemals Fleisch aus einem seelenlosen Schlachthof essen. Vorher würd ich dann wirklich Vegetarierin werden.
Tot um verspeist zu werden sind die Tiere trotzdem. Egal ob vom Bauern oder vom industrialen Schlachthof.

Ich esse nur Tiere die ein "glückliches" Leben hatten weil sie nicht eingepfercht waren, weil sie "human" geschlachtet wurden. Versucht man sich nicht damit irgendwie selber ein gutes Gefühl beim verspeisen zu erzeugen?
 
Man kann sich nicht verantwortlich machen für jegliches Sterben in allen Welten.

ich bin aber verantwortlich dafür. in dem moment, wo ich den scheit ins feuer schmeisse.
vielleicht geht es mir darum, diese verantwortung zu akzeptieren.
mein leben wirkt...auch auf andere. im "positiven und negativen" für andere.

davor nicht die augen zu zu machen, sondern zu akzeptieren, dass es so ist.
und dass es okay ist, so. weil ich mit meinen bedürfnissen okay bin und sein darf.

und da ist es dann eben auch mein ansatz, ich erfülle mir diese grund-bedürfnisse. das ist okay und notwendig für mich.

wo ich mir möglichkeiten sehe, meine wichtigen bedürfnisse zu erfüllen und den schaden für andere geringer zu halten...werde ich darauf zurück greifen.
weil ich erfüllungsmöglichkeiten mit weniger schaden gefunden habe.

die anderen sind deshalb nicht mehr not-wendig. ich habe besseres für mich gefunden.
momentan "hänge" ich noch bei der "bequemlichkeit". wo gehört die hin für mich ?

da ich jetzt aber darauf gestossen bin, ....weiss ich ja jetzt, welcher "faktor" es ist, durch dessen "nicht zu ordnung" in mir, meine "rechnung nicht auf geht".

:) Jo
 
JimmyVoice schrieb:
Tot um verspeist zu werden sind die Tiere trotzdem. Egal ob vom Bauern oder vom industrialen Schlachthof.

Ich esse nur Tiere die ein "glückliches" Leben hatten weil sie nicht eingepfercht waren, weil sie "human" geschlachtet wurden. Versucht man sich nicht damit irgendwie selber ein gutes Gefühl beim verspeisen zu erzeugen?


für mich bedeutet es anerkennung dessen, dass ich nicht leben kann, ohne anderem den tod zu bringen.
ich möchte mich nicht darum rum schummeln.

allerdings sehe ich es nicht nötig, zur erfüllung meiner bedürfnisse lebewesen leiden zu lassen.(jetzt mal vom fleisch gesprochen, das ja totes tier ist).
 
Jovannah schrieb:
es ist wohl die frage in mir...wie weit an-erkenne ich bequemlichkeit auch als wichtiges bedürfnis von mir ?
(wenn ich es nicht an-erkenne, ist jedes scheit ab zu klopfen. um zum baum zusätzlich nicht unnötig zu opfern. oder es gibt noch andere, wirksamere und einfachere möglichkeiten).

ich suche wohl die lösung "so bequem als möglich, mit möglichst wenigen opfern".
wo beginnt für mich ein "zu viel" (an bequemlichkeit) in relation zu dem, was ich dafür opfern muss.
whow - da spannt sich also was in mir.

Hi Jovannah,

Bequemlichkeit als wichtiges Bedürfnis zu sehen, gelingt mir nur im Kontext mit gut leben.
Habe ich beispielsweise ein schlechtes Gewissen, weil ich etwas aus bequemlichkeit nicht tue (den Holzscheit ungeprüft ins Feuer), ist das mit dem gut leben dahin.
Ich könnt jetzt, um direkt auf Gewissensbisse zu reagieren, mit Kohle heizen, zulasten meiner Umwelt.....

Mir kommt das mehr wie ein Lebensgrundsatz vor, ein "Dilemma" in dem man sich befindet, weil ein "Paradoxon" enthalten ist, welches man vorerst nicht lösen kann.
Vieleicht ist eine Annäherung einfacher, wenn man das "bequem" vorerst weglässt, und nur "um zu leben muss ich opfern" behandelt.

lg
 
Vieleicht ist eine Annäherung einfacher, wenn man das "bequem" vorerst weglässt, und nur "um zu leben muss ich opfern" behandelt.

lg

belüge ich mich da nicht selbst ?
ich möchte mehr als nur über-leben. denn würde mir das reichen, bräuchte ich sehr, sehr vieles nicht.

ich möchte ein kleines stückchen mehr, als über-leben. ich möchte eben gut leben.
eine gewisse vielfalt er-leben dürfen (auch beim essen). rascher mobil sein (auto, flugzeug, bahn,...)
ich möchte nicht den ganzen tag arbeiten, um mein leben absichern zu können. ich möchte auch zeit finden, um meine seele zu pflegen, sie "baumeln zu lassen"....in der wiese liegen und in den himmel schauen,...

meines ist, mir immer mehr an zu schauen, was dafür für mich wirklich nötig ist. und ohne das wort "bequemlichkeit" würde ich schummeln *gg* und das bringt mich dann nicht weiter..zu der harmonie in mir, die ich dazu suche.

:) Jo
 
Jovannah schrieb:
belüge ich mich da nicht selbst ?
ich möchte mehr als nur über-leben. denn würde mir das reichen, bräuchte ich sehr, sehr vieles nicht.

ich möchte ein kleines stückchen mehr, als über-leben. ich möchte eben gut leben.
eine gewisse vielfalt er-leben dürfen (auch beim essen). rascher mobil sein (auto, flugzeug, bahn,...)
ich möchte nicht den ganzen tag arbeiten, um mein leben absichern zu können. ich möchte auch zeit finden, um meine seele zu pflegen, sie "baumeln zu lassen"....in der wiese liegen und in den himmel schauen,...

meines ist, mir immer mehr an zu schauen, was dafür für mich wirklich nötig ist. und ohne das wort "bequemlichkeit" würde ich schummeln *gg* und das bringt mich dann nicht weiter..zu der harmonie in mir, die ich dazu suche.

:) Jo

Das ist schon klar.
Nehme ich das bequem (im gut leben sind wir anscheinend einig) wieder dazu, steht da noch immer das opfern, das in dem Fall nicht gewünscht ist.
Ich möchte sozusagen bequem leben, aber dabei kein Leben (unnötigerweise?) opfern.
Möchte ich bequem leben, wäre es noch bequemer das "opfern" wegzulassen.

Dieser Gedankengang ging mir vorher durch den Kopf.

lg
 
Möchte ich bequem leben, wäre es noch bequemer das "opfern" wegzulassen.

hey, spannender gedankengang...ja !

ich möchte mich nicht der unbequemlichkeit aus setzen müssen, meine opfer zu erkennen. zu sehen.
das könnte mir ja meine freude vermiesen.

ich müsste das alles weg drängen, um trotz-dem meine freude am leben zu lassen zu können. vieles geniessen zu können.
allerdings geht das nicht wirklich. ich merks ja doch irgendwie. und das weg drängen, mich belügen wollen, kostet auch viel energie.
und ich spür ja auch, wenn ich mich belüge. (das stimmt was nicht in mir...)

also an -erkenne ich lieber gleich, was "sache ist" für mich. steh dazu.

also auch zu einem gewissen mass an bequemlichkeit .....das in harmonie ist mit meinem inneren....also möglichst frei von "selbst-belüg-versuchen".

äussere und innere "bequemlichkeit" in ausgewogener harmonie in mir, so zu sagen.

:) Jo
 
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Jovannah schrieb:
also auch zu einem gewissen mass an bequemlichkeit .....das in harmonie ist mit meinem inneren....also möglichst frei von "selbst-belüg-versuchen".
:) Jo

Das ist wahrscheinlich die aller-aller-aller bequemste Art zu leben:)
Das erspart vermutlich auch den ganzen Verdrängungsprozess.

lg
 
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