Wenn es nur Gedanken wären: Auch der Körper stört.

H

Hellequin

Guest
Dass man störende Gedanken und das übliche Hintergrundrauschen am besten dadurch entmachtet, dass man ihm die Aufmerksamkeit entzieht, habe ich mittlerweile verstanden, und es macht mir auch keine Schwierigkeiten mehr.

Nun ist aber ein größeres Problem aufgetreten:

Meistens, wenn ich versuche, mich in Trance zu begeben, tritt, sobald sich Erfolge zeigen, Nervosität auf, begleitet von dem hässlichen Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen. Ich fühle mich ständig gezwungen, krampfhaft tief zu atmen, und das macht den Lufthunger noch größer. Dadurch gerate ich - zumal eh zur Krankheitsangst neigend - in leichte Panik, und reiße mich selbst zurück in die Wachwelt.

Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich mich dazu zwingen muss, die geschilderte Panik ebenso passiv hinzunehmen wie störende Gedanken. Das ist eine Mörderaufgabe für einen Hypochonder, also dachte ich, ich frag mal in die Runde, ob jemand ähnliche Probleme hatte und evtl. einen Ratschlag hätte.
 
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Was siehst du in dem Moment wo du in Trance bist?
Soweit komme ich nicht. Die Atemnot setzt gewöhnlich in dem Moment ein, da die Zirbeldrüse sich gefühlt erweitert, die materielle Welt weicht und erste Wahrnehmungen sich andeuten. Was sich andeutet, ist unterschiedlich. Es ist, als würde dich dein Körper im letzten Augenblick zurückreißen.
 
Muss dazu sagen, dass ich absichtlich nicht von Meditation spreche, denn ich bin mir nicht sicher, ob dieser Begriff passt. Es geht mir nicht um Einswerdung mit dem Kosmos, sondern, wenn man so will, um einen bewussten Ebenenwechsel.
 
Was auch immer der Auslöser ist, wenn der Körper in der Form reagieret, würde ich es an dem Punkt beenden.

Dann herrscht evtl. noch kein Einklang.

Etwa so, als sei Dein Geist willig und bereit, den Mount Everest zu besteigen und der Körper sacht - nö ;)
 
hai,
hm , wie wäre es wenn Du beim nächsten Mal deinen "Teil" fragst,
was so wichtig ist,das die atemnot einsetz.
was soll da geschütz werden...?
Du bist da sicher auf etwas wichtiges gestossen, was Dir in der Vergangeheit hilfreich war zu überleben.

Viele Grüsse
und ein frohes neues

WT
 
Kannst du vielleicht mal genauer sagen, was du da machst?
Sitzt du dabei? Wie?
Mich würde der allgemeine Ablauf und dein Ziel interessieren. Ich differenziere schon ein wenig zwischen Meditation (oder dem, was ich Meditation nenne) und Trance.

(Ich antworte dir sicher. Wird morgen aber evtl. etwas später.)
 
Es könnte ja auch sein, daß Du nur diejenige Nervosität und Panik bemerkst, die die Ursachen für Deine Gedanken und Gefühle sind. Es ist ja klar: wenn Du die Gedanken und Gefühle nicht beachtest, wird der Hintergrund derselben offenbar. Insofern könnte die Wahrnehmung der Nervosität und der Panik auch ein "Meditationserfolg" sein.

Ebenso das Auftreten des Atemnotgefühls: wenn die egoischen, oberflächlichen Gedanken und Gefühle ausgeblendet sind, geht der Fokus auf die für sie ursächlichen Phänomene, also auf die Nervosität und die Panik. Wer nervös ist und panisch, der atmet flach und zu schnell, so daß der Körper zu wenig Sauerstoff hat. Ruht der Fokus des Geistes dann auf der Nervosität und auf der Panik, so versucht der Körper das damit verbundene Phänomen - also die zu flache Atmung und das Sauerstoffdefizit - zu beseitigen und verursacht eine vertiefte Atmung. Der panische Denker interpretiert dies dann und wird noch nervöser, denn wenn man vertieft atmet kann die Nervenspannung nicht beibehalten werden, weil sich das Sauerstoffniveau erhöht. Diese Erhöhung gibt dem Nervensystem normalerweise das Signal der Entspannung, aber gerade dies vermeidet der panische Denker ja. Er bricht also die Meditation ab.

Von daher würde ich es mal so beobachten:
a) die oberflächlichen Gedanken und Gefühle/Geräuschwahrnehmungen werden beobachtet und an den Rand gestellt,
b) die dahinterliegende Nervosität und Panik wird wahrgenommen,
c) der natürliche Mechanismus der Atemregulation setzt ein, die Atmung vertieft sich und führt dem Organismus ein Mehr an Sauerstoff zu,
d) die Nervenspannung reduziert sich, die Muskulatur entspannt und Nervosität und Panik können an den Rand gestellt werden und fallen schließlich ab.
e) Gedankenruhe.

Wenn Du am Punkt c) hängst, dann könnte es helfen, nicht "gegen" die vertiefte Einatmung zu denken, sondern sie aktiv zu unterstützen. Wo Du ja bemerkst, daß der Körper vertieft atmen will, nimm ihm das ab und atme aktiv solange tief ein und aus, bis das Gefühl der Atemnot wegfällt. Dies ist dann der Fall, wenn ein ausreichendes Sauerstoffniveau erreicht ist. Wenn die Panik wiederkommt, atme erneut solange tief ein und aus, bis die Panik verschwunden ist.

lg
 
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Dass man störende Gedanken und das übliche Hintergrundrauschen am besten dadurch entmachtet, dass man ihm die Aufmerksamkeit entzieht, habe ich mittlerweile verstanden, und es macht mir auch keine Schwierigkeiten mehr.

Nun ist aber ein größeres Problem aufgetreten:

Meistens, wenn ich versuche, mich in Trance zu begeben, tritt, sobald sich Erfolge zeigen, Nervosität auf, begleitet von dem hässlichen Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen. Ich fühle mich ständig gezwungen, krampfhaft tief zu atmen, und das macht den Lufthunger noch größer. Dadurch gerate ich - zumal eh zur Krankheitsangst neigend - in leichte Panik, und reiße mich selbst zurück in die Wachwelt.

Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich mich dazu zwingen muss, die geschilderte Panik ebenso passiv hinzunehmen wie störende Gedanken. Das ist eine Mörderaufgabe für einen Hypochonder, also dachte ich, ich frag mal in die Runde, ob jemand ähnliche Probleme hatte und evtl. einen Ratschlag hätte.


Was willst du denn in der Trance?
 
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