Da es keinen Gott gibt, wurde "er" auch nicht erschaffen. So simpel manchmal...
Sicher. Es ist sehr simpel, etwas persönlich als nichtexistent zu behaupten.
Doch nur das, was als existent begründet wird, mit starken Argumenten, die jeder nachvollziehen kann, hat eine Bedeutung. Und es hat deswegen eine Bedeutung, weil man es dann widerlegen kann, wenn man stärkere Argumente hat.
Wer sich der Logik bedient, prozessiert damit mit etwas, das bereits DA IST.
Er könnte auch simpel behaupten, es gibt keine Logik. Das könnte man auch nicht widerlegen.
Wahrhaftigkeit ist das Anerkennen dessen, was (schon) IST.
Wenn etwas zugleich wahr sein soll und unwahr, dann kann man das als einen Widerspruch erkennen und anerkennen.
Das Besondere hier ist, dass das, was hier anerkannt werden kann, nicht abhängig ist von einem König, nicht von der RKK, nicht von einem Gerichtshof,
nicht von einer Demokratie, nicht von einer Moral, nicht von der Zeit, nicht von einem Ort und nicht von einer Person.
Bestimmte Dinge sind der Person eigen, aber andere Dinge nicht. Über das, was der Person eigen ist, kann sie bestimmen, über das, was ihr nicht eigen ist, nicht.
Natürlich, eine eigene Meinung ist einer Person eigen. Sie gehört keinem Anderen.
Anders ist das z.B. mit der Algebra oder der Logik. Sie sind keiner Person eigen sie sind von niemandem abhängig. Sie sind sozusagen nicht korrumpierbar.
Wenn das richtig ist, dann sind sie auch nicht abhängig von einer Erschaffung oder einem Erschaffungspozess, der notwendig eine Zeit bedingen würde.
Girdano Bruno sagt: "Aristoteles lehrt, Gott sei der erste Beweger und damit Schöpfer des Alls. Das ist falsch. Das All ist unerschaffen und unvergänglich.
Da nun das Universum in allen Teilen das Eine in Allem ist, so umfasst jedes Ding die Weltseele. Alles, was im Entstehen und Vergehen, in Veränderung und Wechsel existiert, ist ein einiges, unendliches, unbewegtes Substrat, Materie, Leben, Seele, Wahres und Gutes.
Ich bin jemand, der es wagt, in das Innerste seiner selbst einzudringen, in dem Bewusstsein, dass Gott nah ist, mit ihm und in ihm, da Gott die Seele der Seelen ist, das Leben der Leben, die Essenz der Essenzen."
(Bruno)
Bedient man sich z.B. der Logik, dann anerkennt man damit etwas das IST. Das, was IST, ist aber nicht etwas, das einer Person eigen ist. Damit kann sie sich notwendig dem, was IST, nicht bemächtigen.
T.