Na er hat nicht an meine Tür geklopft, habe ihn einen
Tag vor Weihnachten am Lüftungsschacht vorm Massa endeckt.
Ein alter Mann von 69 Jahren, lag zugedeckt mit einem Haufen
Zeitungen in der Ecke.
Da wurde mir so schwer in der Brust, dass ich zu ihm hinging
und ihn für den Heiligen Abend zu mir zum essen eingeladen habe.
Pünktlich um 16 Uhr stand H. vor der Tür, mit Süssigkeiten für mich
und die Kinder.
Als allererstes habe ich ihn in die Badewanne gesteckt und
neue Klamotten verpasst.
Es war ein sehr angenehmer Weihnachtstag.
Er hat viel von sich erzählt u.a. das er, als er jung war, viele
Jahre in der Fremdenlegion gedient hat, von der er heute noch
Rente bekommt, und das nicht einmal zu wenig.
Er hat auch keinen Alkohol getrunken, er meinte dafür wäre
er zu alt.
Auf meine Frage, warum er sich dann keine Wohnung nimmt, denn
das Geld würde ja reichen, meinte er, was mich absolut verblüfft hat,
er hat Menschen getötet als er bei der Fremdelegion war, und er es
nicht kann, gemütlich zu leben seitdem und es seine Buße dafür ist,
so und auf der Straße zu leben.
Er hat nichts besseres verdient, meinte er.
Und dennoch wäre er jetzt so wie es ist glücklich.
Ja, dass habe ich gesehen, seine Augen waren sehr lebendig und glänzten
trotz seines Alters wie Sterne.
Es war ein wirkliches Weihnachten, so wie es in meiner Vorstellung lebt.
Menschen an der "Krippe" die trotzalledem das Leben feiern.
Ab und zu, kam er zum Cafe trinken vorbei und erzählte mir
aus seinem Leben.
Und dann war er verschwunden, habe alle seine Plätze abgesucht.
Denke seine Reise auf der Erde war vorbei.
Eines der tiefgreifensten Erlebnisse in meinem Leben, mit dem Obdachlosen H.