Ich hab mal einen mit nach Hause genommen, er nennt sich Jesus.
Kein Obdachloser im klassichen Sinne, hat Auto und Wohnung.
Lebt aber ziemlich frei und wild. Als ich eines Morgens nach Hause ging,
kam er mir entgegen und wusste nicht wo er schlafen soll. Da hab ich Ihn
einfach auf meine Couch gelegt. Das dies meine Elteren nicht so lustig
gefunden haben, kann ich heute gut verstehn.
ja.. so einen hatte ich auch...
ich wuenschte mir ne begegnung und er stand ploetzlich im eingang von nem doenerladen ( geschlossen, zwischen 3-4 uhr)
ich hoere obdachlosen oder "pennern" gern zu und versuche wohl etwas zu verkrampft ihre botschaften fuer mich anzunehmen, zumindest ist mein gewissen recht aktiv bei solchen begegnungen, manchmal schaem ich mich sehr, wenn ich an jemanden vorbeilaufe...
es gibt wohl aber den trinkenden poebler und den bewussten aussteiger ( der versucht im Jetzt zu leben)
lezteres nahm ich zu mir, denke ich... sah aus wie ein derwisch, ich las zu der zeit gerade ein, zwei buecher ueber den sufismus
zwischenzeitlich erinnerte er mich an jesus, auch war er so rein und maechtig... spaeter gab es auch momente wo ich meinte mich zu sehen.... ( also eine spaeteres ich, wenn ich mich nicht langsam mal ausreichend erde, oder einfach teile von mir in ihm gesehen...)
so oder so, projektionen koennen auch sehr stark sein, lach
ich meine das ganze schockte mich ziemlich...
warf mich ne woche aus der bahn... ich wuenschte mir diese begegnung, und gleichzeitig aengstigte mich diese reinheit...
kann ich aber gut nachvollziehen, dass mein geist sich da wehrt.... koennte die konsequenz aus dieser begegnung ihm ja immerhin gefaehrlich werden...
ich wusch seine sachen, allerdings hatte meine WM doch ihre schwierigkeiten, gab ihm was zu essen, etwas zu rauchen, zigaretten...dann legte er sich in schlafzimmer zum schlafen
ich lag bis 6 wach und schlief dann ne halbe stunde oder so...
er machte mir angst, ich vergewisserte mich nochmal im flur, ob ich tatsaechlich seine sachen gewaschen hatte
ja es war kein hirngespenst
ich ging und hoffte ihn 2 stunden spaeter nicht anzutreffen, aber er schlief noch als ich zurueck kam...
nachdem er aufstand quatschten wir etwas und ich sagte mir sei dies alles etwas zu viel und ich wuerde erst mal etwas abstand brauchen...
ich verliess erneut meine wohnung gegen 16 uhr und kam abends ca. 20 uhr zurueck...
er war leider immer noch da...
nun musste ich ihm klar machen, das ich nicht die kraft haette ihn laenger zu beherbergen, was sich als recht schwierig erwies, da er zwar mehrere male betonte, ich brauchte es nur zu sagen und er sei umgehend weg, aber als ich es dann sagte, versuchte er psychologisch seinen aufenthalt zu verlaengern... ich setzte mich sanft, aengstlich durch und wir gingen noch gemeinsam los...
1,5-2 stunden spaeter trennten wir uns dann, er sagte mir noch dass man einmal oder auch zweimal nen schritt zurueckmachen koennte, aber irgendwann staende man an der wand.... er haette jetzt nichts zu tun und mit ihm koennte ich grabsteine umwerfen, er koennte jederzeit los, wenn ich denn wollte...
mein lieblingssatz von ihm: nichts ist nichtiger als diese nichtigkeiten....
( bestimmt 100 mal gesagt)