Wenn ein erwachsener Mann noch nie...

Alice94, wow, vielen herzlichen Dank für diesen ausführlichen Beitrag!

magdalena, ich bin mir nicht sicher, inwieweit der Vater etwas damit zu tun haben könnte, ob überhaupt, zumal immer wieder die Mutter auftaucht, gewisse Sehnsüchte nach der Mutter (infantiles Verhalten?), und wenn ich an die erste Zeit denke, er fühlte sich bereits von meinen Briefen erdrückt, kein Körperkontakt, nichts.

Ich möchte es jetzt kurz machen, werde mich heute Abend noch etwas intensiver mit euren Antworten auseinandersetzen.

Ich danke euch erst mal!
 
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ich bin mir nicht sicher, inwieweit der Vater etwas damit zu tun haben könnte, ob überhaupt, zumal immer wieder die Mutter auftaucht, gewisse Sehnsüchte nach der Mutter (infantiles Verhalten?), und wenn ich an die erste Zeit denke, er fühlte sich bereits von meinen Briefen erdrückt, kein Körperkontakt, nichts.

Infantiles Verhalten entsteht tatsächlich durch eine regressive Fixiertheit an ein elterliches Objekt. Diese Fixierungen können durch krankhafte emotionale Bindungsmechanismen hervorgerufen werden oder aber durch regressiv-narzisstische Wünsche nach einer Einheit mit dem allmächtigen Objekt. Schließlich erlebt das Kleinkind die Eltern als allmächtig und identifiziert sich mit ihnen. Geschieht dies zu intensiv, wird sich der Betroffene von diesem hochkontentrierten positiven Gefühl der Verschmelzung nur schwer verabschieden können. Er bleibt daher in infantilem Verhalten gefangen. Er entwickelt sich psychisch nicht.

Fehlt der Vater oder ist dieser schwach, erhöht sich die Gefahr, im mütterlichen Sumpf zu versinken. Denn der Vater hat mit seiner Durchsetzungsfähigkeit im Grunde die Funktion, Grenzen und Struktur zu setzen, autonomes Verhalten anzuleiten und zu fördern und dadurch das kleine Kind vorbildlich aus der Symbiose mit der Mutter in die Selbstständigkeit zu ziehen. Mütter sind ja eher emotionaler und oft auch klammernder. Vor allem in Bezug auf Söhne. Väter gelten dagegen als härter, ordnender. Zumindest im Durchschnitt. Darum ist es wichtig, dass das Kind mit Mutter und Vater aufwächst. Diese Dreiecksbeziehung wurde in Tausenden von Jahren erprobt und optimiert. DAS ist unser Ideal für eine gesunde Entwicklung und keine alleinerziehenden Elternteile, wie uns manche weismachen wollen.

Du solltest darüber nachdenken. Ohne Deine Träume wirst Du aber kaum weiterkommen. Du wirst ja sicherlich wissen, dass die verdrängten Traumata und Schuldgefühle Abwehrmechanismen hervorrufen, die Deine Sicht auf Deine psychische Realität verzerren können, oder? Wie wäre es, wenn Du Dir einen neutralen Begleiter suchst, z. B. einen professionellen Psychotherapeuten? Ich bin auch gern bereit, Dir bei der Traumdeutung zu helfen. Mein Vater übt einen psychiatrischen Beruf aus, so dass ich selbst mit der Materie ein wenig vertraut bin. Bei uns finden an den Wochenenden z. B. regulär eigene Trauminterpretationen statt.
 
Wenn ein erwachsener Mensch (fast 30), in diesem Fall ein Mann, noch nie eine Beziehung mit einer Frau/einem Mann hatte, keinerlei Erfahrungen in diesem Bereich, also konkret was Mann und Frau oder Mann und Mann angeht - und dazu noch sehr ängstlich ist, Verlustängste hat, Versagensängste, ich glaube auch Angst vor Frauen, sich oft selbst bemitleidet und auch Vorwürfe macht -

was kann das für Ursachen haben? Was kann da dahinter stecken?

Ich gehe nicht davon aus, dass so ein Verhalten angeboren ist, in die Wiege gelegt wurde.

Ich tippe eher auf bestimmte Kindheitserfahrungen, Traumata/Traumen... - er hängt sehr an seine Mutter.

Mich würde interessieren, was das für Ursachen haben könnte. Hat jemand eine Idee?

bei mir wars die mutter:D und viele doofe therapeuten:Dund zu guter letzt ich selbst :)als ich das erkannt hatte gings aufwärts:D
 
Vielleicht auch:

- Frühere Leben
- Hat sich für dieses Leben etwas anderes vorgenommen
- Möchte andere Erfahrungen machen

Oder: Die Geliebte wartet schon und kommt später als gedacht in die Nähe

Nicht immer ist es Missbrauch.

.
:rolleyes:;):rolleyes:
 
magdalena, ich bin mir nicht sicher, inwieweit der Vater etwas damit zu tun haben könnte, ob überhaupt.....

ich denke, der vater spielt immer eine genau so bedeutende rolle, wie die mutter -

selbst dann, wenn er körperlich gar nicht präsent ist.

entscheidend sind die gefühle der mutter, die sie nicht zuletzt dem erzeuger ihres kindes entgegenbringt -
gefühle, die ja wiederum ausgelöst werden durch das verhalten des vaters.
hasst sie ihn vielleicht, weil er sie in stichgelassen hat - fühlt sie sich als opfer -
verachtet sie ihn -
hebt sie ihn vielleicht in den himmel, weil er früh verstorben ist?
oder ist sie sich ihrer eigenen gefühle vielleicht nicht bewusst, und sendet widersprüchliche signale aus?

eine mutter die den erzeuger ihres kindes völlig losgelassen hat, wird wohl keine so starke emotionale bindung ihres kindes an sie bewirken, weil sie selbst nicht nur die mutterrolle lebt -
sondern auch die rolle der frau.
 
ich denke, der vater spielt immer eine genau so bedeutende rolle, wie die mutter -

selbst dann, wenn er körperlich gar nicht präsent ist.

entscheidend sind die gefühle der mutter, die sie nicht zuletzt dem erzeuger ihres kindes entgegenbringt -
gefühle, die ja wiederum ausgelöst werden durch das verhalten des vaters.
hasst sie ihn vielleicht, weil er sie in stichgelassen hat - fühlt sie sich als opfer -
verachtet sie ihn -
hebt sie ihn vielleicht in den himmel, weil er früh verstorben ist?
oder ist sie sich ihrer eigenen gefühle vielleicht nicht bewusst, und sendet widersprüchliche signale aus?

eine mutter die den erzeuger ihres kindes völlig losgelassen hat, wird wohl keine so starke emotionale bindung ihres kindes an sie bewirken, weil sie selbst nicht nur die mutterrolle lebt -
sondern auch die rolle der frau.

So ist es!

Zu diesem Thema gibts auch jede Menge Literatur.
 
...und zu guter letzt ich selbst...

dazu ja - :thumbup:

könnte der rest vielleicht noch der auflösung bedürfen?

wenn zwei menschen ein kind in die welt setzen -
und es gehören nun mal - vorläufig- zwei dazu :D

trägt nicht jeder von den beiden das gleiche ausmaß an verantwortung?

die verantwortung für die täuschung -
für eine so extrem verantworungsvolle aufgabe nicht den bestgeeigneten partner ausgewählt zu haben -
liegt wohl bei beiden.

oder irre ich?

oder sprechen wir möglicherweise von menschen, die sehr schwer irren können?

die verantwortung liegt bei beiden - im gleichen ausmaß.
also ist keinem einseitig schuld zuzuweisen.

wenn schon schuld -
dann, dass sich mensch - entwicklungsbedingt - so weit von der natur entfernt hat, dass er/sie nicht mehr in der lage ist sich nicht zu täuschen.

ich persönlich erkenne darin keine schuld - sondern vielmehr den entwicklungsauftrag.
leider ist es das leiden, das uns lehrt -
verstand - bewusstsein - unterbewusstsein - instinkt -
auf einen gemeinsamen nenner zu bringen.

mit schuldzuweisung geht das nicht.
 
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:umarmen:

zur frage:

hat dem vater vielleicht an männlichem selbstbewusstsein gefehlt?
hat die mutter vielleicht darunter gelitten, dass sie keinen selbstbewussten mann hat - ohne sich die realität wirklich bewusst zu machen - aus ihren verlustängsten heraus?

dann wäre sohn geschädigt aus den wechselwirkungen heraus.
die unglückliche mutter - das unbefriedigende männliche vorbild -
das übernehmen der verlustängste -
die aus dem ganzen resultierenden verdrängungen.....

vermutung.


Hallo,

ich halte den Part des Vaters sehr wohl für mit entscheidend, prägt oder prägte er sehr wohl mit die Mutter , wenn er vorhanden auch sehr wohl das Kind.
Alles an der Mutter abzuladen ist wirklich nicht richtig.
Es ist ja immer die Gesamtsituation.

Wie die Mutter den Vater empfand und was sie dem Kind für Werte in Bezug Partnerschaft und Familie weitergab können wohl auch wichtig sein.

Vielleicht ist es aber einfach nur, das er ein Mann ist, der kein Interesse an Gegengeschlechtlichen Partnerschaften hat und die andere Seite sich nicht traut zu leben, aus Scham oder Ängsten heraus, gibt es ja immer noch sehr viele, diese Männer haben meißt eine intensive Mutterverbindung. (Obwohl es heutzutage nicht mehr sein muss)

Auch eine zu enge Mutterbindung kann dazu führen, das der Sohn garkeine Partnerin haben möchte, da er ja "schon eine" hat.
Vielleicht fühlt er sich auch durch die Mutter erdrückt, kann sich aber nicht befreien und nun will er garnichts festes:)

Es gibt da so vieles, was auf rein emotionaler Schiene läuft, wo es nicht mal Gewalttaten oder Übergriffe sexueller Natur geben muss.
Schamgefühle für irgendetwas, Ängste vor Frauen uuu.

Alles nur ein paar Beispiele.

LG
flimm
 
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