Wenn du in deinem Leben zurückgehen könntest .....

ich unterscheide zwischen freiwilligen Entscheidungen und uranischen (nicht voraussehbaren, kaum beeinflußbaren) Einschlägen, denen ich nicht ausweichen kann, weil sie ohne mein Dazutun stattfinden.

Irgendwie muß ich Talent für Abwägen haben, vor allem weiß ich, was ich will und was mir wichtig ist, und danach orientiere ich mich in meinen Überlegungen; ich bedaure nichts, und heute würde ich genauso entscheiden...
 
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Ich habe über die Fragestellung nachgedacht, kann aber darauf nicht wirklich eindeutig antworten, denn für mich ist zwar ganz klar - ich bin die Summe aller Erfahrungen und Erlebnisse, positiv wie negativ und wäre eine einschneidende Sache anders verlaufen, dann ich sicherlich nicht zu 100% dieselbe wie ich ich jetzt bin, aber das bedeutet im Gegenzug ja nicht, wenn es einige negative Erfahrungen weniger gäbe und ich dadurch jemand anderer wäre, vielleicht vertrauensvoller, weniger vorsichtig usw., dass dann schlechter für mich sein muss. Zugleich kann es gut sein, wenn man das eine hätte verhindern können, dass dann an anderer Stelle wiederum was passiert, usw., letztlich ist das Leben eben nicht planbar und eine Kausalkette kann an jeder x-beliebigen Stelle zustandekommen und Unvorhersehbares mit sich bringen.
Es gibt somit einige Erfahrungen, von denen ich überzeugt bin, dass ich gut und sicherlich sogar besser ohne sie leben könnte, aber sie sind nun mal Teil meines Lebens und ich habe mich damit arrangiert. Könnte ich zurückreisen, würde ich davon keinen Gebrauch machen, weil mir das eine Nummer zu groß und unheimlich ist und ich keinerlei Einblick besäße, was die Vermeidung des einen auf der anderen Seite auslösen und in Gang setzen würde.
 
Mit dem Wissen von heute hätte ich auch vieles - besonders in jungen Jahren - anders gemacht. Jedoch waren die damaligen Umstände so und ich fühlte mich so, dass ich eben genau diese Entscheidungen getroffen habe. oder eben nicht getroffen habe und mich habe mitziehen lassen von der einen oder anderen Strömung, war aber letztendlich auch 'ne Art von Entscheidung.

Die Frage, die bleibt, ist doch die: wäre es besser gelaufen? Wäre es besser gewesen, sich in der Schule etwas mehr anzustrengen und nicht so viel zu schwänzen, dann wäre ich nicht vom Gymnasium geflogen? Wäre es besser gewesen, Abitur zu machen und zu studieren oder eine Ausbildung zur Industriekauffrau zu machen, so wie die Familie es wollte? Wäre es besser gewesen, sich nicht mit dieser einen Schulkameradin zusammen zu tun? Wäre es besser gewesen, die begonnene Ausbildung nicht abzubrechen? Wäre es besser gewesen, sich nicht mit diesem einen jungen Mann zu verloben? Wäre es besser gewesen, sich später nicht von einem anderen jungen Mann zu trennen?

Ich weiß es einfach nicht! Möglich, dass ich im Studium oder als Industriekauffrau kreuzunglücklich geworden wäre. Möglich, dass ich mein Abi dennoch vergeigt hätte. Möglich, dass es besser .....

Tatsache ist, ich würde heute mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die Menschen kennen, die mir nahe stehen und ich wäre nicht die, die ich heute bin. Und das wäre schade... :rolleyes:
 
ich habe heut etwas gelesen was mich mal wieder aufgeweckt hat ;

Unsere Welt wird von denen aus den Angeln gehoben, die sich wagen, ihrer Sehnsucht zu folgen, egal wie sehr die äußeren Umstände dagegen zu sprechen scheinen.

ich bin immer meinem Gefühl und meiner Sehnsucht gefolgt
es ist für mich einfach unmöglich einen anderen Weg zu gehen, es macht mich krank und unzufrieden wenn ich Gefühle und Sehnsüchte ignoriere oder ihnen zuwider handle

die Zeit kann man nicht zurückdrehen und geschehenes nicht ungeschehen machen und das ist auch gut so
denn wenn es möglich wäre hätten wir sicher noch mehr Chaos und Unglück auf der Welt, denn des einen Glück ist des anderen Leid
 
Ich habe auch ganz viel davon vorher gedacht und in meinem Kopf gehabt- aber es jetzt so ganz
konkret schwarz auf weiss hier aufschreiben - kann ich irgendwie dann doch nicht- als wenn die ganze
Zeit ein Etwas mir zeigt, dass es doch richtig war und für was gut.....es fühlt sich richtig komisch an...

Ich fühlte mich in meiner Meckerei über so viele Dinge so sicher und berechtigt- aber jetzt auf einmal nicht mehr so wirklich - habe sowas wie eine Aufschreib-Lähmung jetzt.

Aber solche Sachen wie @Loop hatte ich auch nicht...wo ich hätte etwas für Andere verhindern können.
Warum halten Menschen eigentlich so krampfhaft an ihrer Vergangenheit fest? Ja, sie klammern sich regelrecht daran?

Sie verbauen sich dadurch die Gegenwart, dass hier und heute.

Sie sind der Vergangenheit nichts schuldig und sie haben auch keine Schuld an dem was geschehen ist, ich denke, wenn dieses klar wird kann jeder in ein neues Leben starten.

Jeder sollte überdenken warum er mit der Vergangenheit hadert, es könnte doch sein, dass man dadurch Aufmerksam und Anteilnahme erhält, da es sonst kein anderer da ist der einem Zuwendung gibt.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen, nicht umsonst heißt es unter jedem Dach ein ACH.
 
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Da gibt es noch etwas wichtiges: ich wäre dieses Jahr nicht mit meinem Partner nach Norwegen gefahren. Dann wäre er jetzt gesund. :(
Liebe @Loop du hast keine Schuld, mache dich frei von dem Gedanken. Dann wäre t ihr irgendwo anders hingefahren und es wäre genau so passiert wie im letzten Jahr

Mache dich frei von diesem Gedanken. Lege es in deine Hand und wirf es fort.(y)
 
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