wenn die Geburtszeit fehlt ...?

Hi

ich hab in einem meiner Artikel dazu was geschrieben, und kopier es mal justamente hierhin:

________
Häusersysteme
Als Häuser sind die Placidus Häuser am verbreitesten, was aber natürlich nichts darüber aussagt, ob sie auch die tauglichsten sind. Die Placidus Häuser gelten aber als vertrauenswürdig, und ich kann sie persönlich auch empfehlen. Nur sollte man wissen, dass sie eine ziemliche Konsequenz mit sich bringen, da sie die Entfaltung des Bewusstseins eher nahelegen, als wie die Kochhäuser. Damit sind die Placidus Häuser auch im Grunde schwierigere Häuser, zeigen aber auch nicht zufällig die Lösungsmöglichkeiten für Probleme eines Horoskopeigners sehr zutreffend und stimmig. Aber die Kochhäusser zeigen eher die Problematik im Kern, sozusagen die Wurzel der Probleme!

Koch Häuser kann man wählen, wenn man sich die Grundstrukturen der persönlichen Ausrichtung anschauen will, sozusagen das Erbe. Denn die Koch Häuser gelten als massgebliche Instanz um herauszufinden, wo ein Horoskopeigner herkommt, nicht was er bewusst als seine Basis betrachtet (das wäre schon eher Placidus), sondern was sozusagen sein Erbe ist. Er lebt die Planeten in den Kochhäusern auf eine ihm angestammte Art und Weise, und es hat oft den Eindruck, dass die Positionen der Kochhäuser auch leichter für ihn zu leben sind - vielleicht ist es auch so, dass die soziale Umwelt (und damit auch konkrete Ereignisse, die ja immer auch etwas mit der sozialen Welt zu tun haben) ihn eher in diese Häuser drängt, als wie in die Placidus Häuser. Auch Einflüße des frühen Leben (Kindheit) manifestieren sich anscheinend eher in den Positionen der Kochhäuser. Aus diesen Gründen kann man in den Kochhäusern sehen, wie man sich spontan entscheiden wird oder würde.

Placidus hat sich bei vielen Astrologen auch bewährt hinsichtlich der Stundenastrologie. Allerdings gelten die Placidus Häuser als die richtungsweisende Instanz der Zukunft eines Horoskopeigners und zeigen an, wie er sich entscheiden sollte. Placidus zeigt den Soll-Zustand, Koch den Ist-Zustand - so hat es ein bekannter Astrologe mal beschrieben.
Auch Herausforderungen, die das unpersönliche Schicksal dem Horoskopeigner stellt, lassen sich eher an den Placidus Häusern ablesen. Dieses unpersönliche Schicksal ist ein anderes, als wie das gegebene Schicksal der äußeren Lebensbedingungen. Das unpersönliche Schicksal hat viel mit der Entfaltung des Selbst, und auch der Entfaltung des ganzen Potentials eines Menschen zu tun. Die Placidus Häuser verweisen damit auch auf eine grössere Anstrengung. Es ist anstrengender nach Placidus zu leben, als wie - sozusagen - in den Positionen der Kochhäuser zu leben. Die Placidus Häuser offenbaren damit eine gewisse Pforte, und kann unter Umständen auch den Horoskopeigner überfordern, wenn er nicht auf ganze Linie an sich selbst zu arbeiten bereit ist (oder anders gesagt wird eine Deutung mit Placidus oft ein wenig "streng", weil am Optimum des Möglichen ausgerichtet). Aus pragmatischen Gründen kann man hier vielleicht kaum etwas falsch machen, wenn man nach Placidus Häusern deutet, denn sie zeigen das Potential, die Richtung (Zukunft) - und die Häuserpositionen nach Placidus stehen Pate, wenn es um die Verwirklichung und Entfaltung von Planeten geht, die in diesen Häusern stehen, aber bei Koch in anderen Häusern stünden.

Oft zeigen die Positionen der Kochhäuser aber die aktuelle Lage und oft sind hier die akuten Probleme lokalisiert, man könnte dann die Placidus Positionen als Antwort auf diese Probleme betrachten, sofern ein Planet statt im 4. Haus (Koch) im 5. Haus (Placidus) steht.
Man könnte versucht sein, diese Feinheiten damit zu erklären, dass eine Position am Ende eines Hauses knapp vor dem nächsten Haus ja bereits auf das nächste Haus hinleite; aber in anderen Fällen ist dieses Erklärungsmodell wohl kaum zutreffend, weil der Planet zB sehr weit (im Kochhaus) von der Häusergrenze entfernt steht.

____
Es wird immer Probleme geben, deren Beantwortung vielleicht einen Sonderfall darstellen. Denn wenn jemand in Finnland wohnt, dann könnte man ihm mit äqualen Häusern beikommen. Aber heisst das nun, dass die äqualen Häuser auch für uns hier tauglich sind? Ich habe mal einige Horoskope untersucht, von Leuten, die ich gut kenne (Verwandte und Freunde) , wo Pluto mit äqualen Häusern in 3 stünde, aber mit den normalen Haussystemem in 4. Und Pluto in 3 war bei diesen Horoskopeignern einfach nicht stimmig, weil sich Pluto bei diesen immer innerlich auf sie selbst bezogen äusserte. Es gibt mit Pluto in 4 leichte Möglichkeiten, "etwas zu durchschauen", das wäre mit Pluto in 3 aber viel konkreter, und Pluto als "Durchsetzungskraft" würde sich auch in den Gesprächen mit demjenigen deutlich auswirken.


L. Grüße
Stefan
 
Werbung:
Hallo Iakchus,

ich frage zunächst den Horoskopeigner, welche Ereignisse in seinem Leben aus seiner subjektiv-objektiven Sicht die gravierendsten gewesen sind. Dazu frage nach Operationen, Sterbefällen, Geburten, Übersiedlungen, Ortsveränderungen (Reisen), einschneidenden, auch plötzlichen Ereignissen. Habe mit Uranus gute Ergebnisse erzielt, mit Mars kann ich auch umgehen, er kommt kaum exakt, Mond hilft mir oft als Korrelator und Auslöser. Andere Planeten ebenfalls, langsamlaufende außer Uranus brauchen unterstützende Faktoren, um bei der Korrektur hilfreich zu sein. Jedes Horoskop ist individuell, Du brauchst sicher bei Deutung eine Portion Intuition, die z.B. jeder Psychologe, Diagnostiker (Mediziner) auch braucht, um optimale, stichhaltige, auf den Punkt genaue Ergebnisse zu erzielen. Können und Erfahrung sind ebenfalls hilfreich, Routine (korrigiere fast jedes Horoskop) ebenfalls.
Wenn ich eine Geburtszeit hab, schaue in der (oft unmittelbaren) Vergangenheit, welche Erlebnisbilder transparent werden, dann gucke in die (auch oft unmittelbare) Zukunft, um dort Anhaltspunkte zu finden. Ich gebe mich erst zufrieden, wenn ich ein Glöckelgefühl verspüre.

Dieses Phänomen funktioniert natürlich dann nicht, wenn die Erlebnisse vorwiegend feinspurig, sensitiv, seelisch, emotionell, mental orientiert sind. Die Korrektur ist hier wesentlich schwieriger, die Reise allerdings, die der Horoskopeigner und ich dabei unternehmen, ungleich interessanter für mich, als das Erleben bei handfesten stichhaltigen Ereigniskorrekturen.
 
Hallo Paula Marx,

ich gebe mal meinen Senf dazu, für mich zählt die Durchtrennung der Nabelschnur als Geburtszeitpunkt, erst dann ist das Kind von seiner mütterlichen Versorgung getrennt und muss seine biologischen Dinge selbst leisten.

Sehr stark vereinfacht dargestellt. Ich habe meine Geburtszeit mit AstroTime korrigiert.

Lieben Gruß

Martin

Ich halte auch den Zeitpunkt des ersten Atemzuges, nach Durchtrennung der Nabelschnur, für den Beginn des Lebens und für den Geburtszeitpunkt.

Gabi
 
Hallo Stefan.

Fühlt sich für mich sehr stimmig an mit den Ist und Soll- Zustand be den Häusern. Für mich wirkt es auch eher so, dass die Placidushausstellungen eher den inneren Wunsch anzeigen und die Kochhausstellungen zeigen die momentane Realität.

Viele Grüße

Jonas
 
Ich galube ,dass ich immer besser im Aszendent-raten werde. :)

Ich habe schon so oft richtig gelegen.

Ich kenne Fälle,wo mir sogar die Uhrzeit gesagt wurde und ich sagte draufhin,dass die Person noch einmal genau in die Geburtsurkunde nachgucken oder beim Standesamt nachfragen soll und ich behielt Recht.
Ich habe es sogar manchmal nur vom Foto gemacht.


Lg Ayukas
 
Hallo

Ja, die äussere Erscheinung, der Habitus, die Art und Weise wie einer spontan "innerlich" reagiert, was man zum Teil ja auch aussen ablesen kann, eine gewisse "Aura", das macht es!
Ich kenne leider schon alle Leute, die "ich kenne", lerne niemanden neues mehr kennen, wo ich es versuchen kütt, das (Ein-)Schätzen.

LG
Stefan
 
@Iakchus

Kannst es mal bei Promis versuchen.
Bei www.astrotheme.fr sind meiner Ansicht die meisten Horoskope bis auf ca. 5 Minuten richtig.

Bei der jüngeren Generation ist es oft minutengenau.


PS.:Wenn jemand einen schwierigen Fall hat,wo er zwischen 2 oder mehreren Aszendenten schwankt,dann schickt mir eine Nachricht!
Habe auf dem Gebiet viel Erfahrung,ohne angeben zu wollen.:zauberer1


Lg Ayukas
 
Hallo Iakchus,

Du sprichst vom Tod Deiner Mutter. Schau mal, wie das Haus 5 oder 11 ausschaute, in Deinem eigenen Horoskop. Man sieht den Tod in Horoskopen der nahestehenden Menschen. Wobei Tod als Transformation mit den Realitäten und Transiten nur angenommen werden kann. Ein Horoskop hat ja kein Anfang und kein Ende, man sieht in Deinem die eigene Geburt auch nicht, man setzt den Zeitpunkt dafür fest.
Und bei Korrekturen ist nicht immer das Todesdatum gültig. Es zählt nach meiner Erfahrung der Zeitpunkt des Erfahrens. Da genügt bei besonders dramatischen Fällen ein einziges Datum zur Korrektur. Im Schnitt brauche ich drei brauchbare.
 
Bevor ich bei einer unbekannten Geburtszeit mir allerweil die Achsen eines Mittagshoroskops ins Bild pfuschen, blende ich die lieber aus und deute ein achsenfreies Bild. Bei jiktiven 12-Uhr-Geburtszeiten sowas wie fiktive Häuserherrscher etc. einzubeziehen, halte ich für groben Unfug. Einfach weg mit den Häusern, und dann bleibt immer noch reichlich zu deuten ... klassische Methoden, Zeichenherrscher-Verkettungen... freilich kann das nie dasselbe sein wie ein Horoskop mit stimmenden Häusern, aber wenn ich die Wahl hab zwischen ziemlich viel oder garnix...

Kurz zur 237. Auflage des Häuserstreits: interessanter Weise kommen die VertreterInnen der verschiedenen Systeme für sich jeweils zu stimmigen Deutungen, ob das nun Koch-, Vehlow oder Placidus- oder Regiomontanus-Fans sind. Meistens hängen an den verschiedenen Systemen auch verschiedene methodische oder philosophische Deutungszugänge... wenn ich z.B. API mit Vehlow-Häusern probieren tät, würde es wohl fürchterlich in die Hose gehen. Das können nun die API-Leute als Argument gegen Vehlow ins Treffen führen und die Vehlow-Fundis als Argument gegen Koch... bloß: was bringt's?

Warum ist es so schwer, Häuser einfach als Werkzeug zu betrachten, das in einer bestimmten handwerklichen Tradition für einen bestimmten Zweck verwendet wird? Mir gefällt da der pragmatische Ansatz von Paula: Wenn ich den Nagel immer auf diese Weise ins Brett geschlagen habe und mir das mittlerweile gelingt, ohne das Ding krummzubiegen oder das Brett zu spalten oder mir auf den Daumen zu hauen, warum soll ich das auf einmal anders machen? Und wenn der eine mit dem Hammer zuschlägt und die andere mit der Rückseite der Axt und der Dritte mit der Kneifzange... der Nagel ist im Brett, oder?

Alles Liebe,
Jake
 
Werbung:
Hallo

@jake :
genau zu dem Gedanken bin ich auch gekommen: es bleibt die Frage nach einem sicheren Bezugspunkt, wenn ich die Uhrzeit "weiss", dann habe ich den festen Bezugspunkt in einem Ganzen - so wie es am besten iust in der Astrologie; wenn ich die Uhrzeit nicht habe, finde ich den festen Bezugspunkt in den Aspekten und Zeichen. Das ist mir dann auch sicherer, - man kann dann vielleicht bei einem Mond knapp an der Zeichengrenze noch mal extra schauen. Weil der ja in ein / zwei Stunden schon einen Grad macht.
Bei meinem vater hats geklappt einen AC zu bestimmen - mit der genauen Zeit bin ich noch nicht so richtig grün; aber bei ihm habe ich den AC bestimmen können was ja wichtig genug ist, bei einer Uhrzeitangabe "in der Nacht". Der hat nur einen Mond auf 0° an dem Tag, und es bleiben für den AC nur zwei von ungefähr drei Stunden, aber nachdem ich mir seinen Charakter genau angeschaut und überlegt habe, konnte es nur ein Stiermond sein, das hat sich über die Zeit hinweg immer wieder bestätigt.

Ansonsten würde ich auch einfach die Aspekte und Planeten im Zeichen nehmen, das ist dann ein sicherer Bezugspunkt.

@Paula
Wenn ich ehrlich bin, würde ich natürlich auch was in der Achse 4./10. finden , da sehe ich auch ein Problem, wenn man sucht, dann findet man nur allzu bereitwillig auch etwas. Todestag war übrigens Mitte Juli. Da stand nur Pluto als Transit im 5, ging aber schon ins 6. wohl. Vom 6er Alterspunkt gab es (links) die Auslösung der Sonne in Konj. - 7er Rythmus habe ich nicht geschaut, weil ich dazu tendiere: links 6er Rythmus, rechts (also von 12 an ins 11, 10 usw.) den 7er zu nehmen, so wie es damals angefangen hat, als man die erfand. Und der 7er Rythmus ist im dritten Quadranten die Zeit lang gewesen und ist noch. Das passt natürlich, 6er Auslösung der Sonne, mit dem Sonnenbogen, aber hier weiss ich ja die Uhrzeit, da ist es ja eine Findung, keine Suche. Für mich bedeutungsvoll ist natürlich die ganze Zeit der Pluto Transit auf meiner Sonne, der damals vermutlich in den Orbis kam, aber den habe ich jetzt ja noch im Orbis.

Wenn ich die Uhrzeit (bei mir) ganz sicher kenne, dann bestätigt sich durch Alterspunkte und Transite diese auch, aber ich bin der Meinung, dass es schwierig wird, eine korrigierte Uhrzeit hier mit Transiten und Alterspunkten zu bestätigen, weil die Erfahrung zeigt mir, dass es immer verschiedene Möglichkeiten gibt, wie sich Ereignisse im Horoskop ablesen lassen, es gibt verschiedene Konstellationen, die die Ereignisse beschreiben könnten. Allein die Intuition führt mich immer nur über den Weg den Horoskopeigner, den ich kenne, mit dem Planetenständen in Übereinstimmung zu bringen, aber wenn ich zB bei meinem älteren Bruder nichts finde, erzwinge ich es auch nicht, bin bis heute nicht auf seinen Aszendenten gekommen, denn es kann ja sein, und ich nehme es auch an, dass er Planeten am AC hat, das könnte dann ein Jungfrau AC mit Mars am AC sein, aber es ist dann doch zu vage. Zudem hat er die Planeten weit verteilt, da fällt es dann schwer untere Horoskophälfte oder obere zu wählen, links oder rechts. Aber aufgegeben habe ich es natürlich noch nicht, aber solange gucke ich mir nur die Aspekte/Zeichen an, da habe ich mich jetzt drin geübt, auch bei seiner Frau, und bei einigen anderen Verwandten.

LG
Stefan
 
Zurück
Oben