zwetschkenkompo schrieb:
Ich fühl mich keiner Richtung oder Strömung zugehörig, dazu beschäftige ich mich vielleicht zu kurz und zu wenig intensiv mit der Thematik. Darum kanns sein, so wie oben, daß ich manche Dinge einfach vermisch (hier Familienaufstellung und Kinesiologie). Bitte sagt es, wenn das stört.
Ich kann aber auch verstehen, wenn es welche gibt, die "ihr" Forum spezialisiert haben wollen. Also bitte sagen, wenn es so ist.
hallo maria!
impulse fürs leben kommen nicht aus dem gleichklang, sondern von unterschieden. darum sind einige im forum der meinung, es könnte sich lohnen, aus unterschiedlichen sichtweisen auf etwas impulse zu gewinnen, die zu entwicklung führen, und die teilen dann ihre unterschiedlichen sichtweisen mit ... als angebot. einige andere sind der meinung, ihnen ginge es am besten, wenn sie im forum gleichgesinnte finden, die ihnen bestätigen: "ich sehe das auch so!". mir geht es so, dass ich mich über beides freue - über zustimmung und über andere sichtweisen, auch über herausfordernde. wenn ich nur das eine oder nur das andere akzeptieren würde, dann würde ich mich aus dem forum zurückziehen, weil ich mich zu oft ärgern müsste.
so gibt es auch ganz unterschiedliche therapie-ansätze. es gibt therapeuten, die das helfer-setting bevorzugen, und es gibt therapeuten, die dem klienten zubilligen, dass dieser ohnedies alles mitbrächte, was er an lösungspotenzial braucht. und es gibt auch fälle, in denen man sich überlegen darf: "schnitzel ist gut ... himbeersaft ist gut ... wie gut muss erst schmitzel mit himbeersaft sein!" kann man, wenn man sich nicht sicher ist, gern ausprobieren. kann man auch zu seiner persönlichen vorliebe machen. blöd wär's, wenn man bei schnitzel mit himbeersaft bleibt, nur weil es einem jemand angeraten hat, aber eigentlich hätt man doch lieber den erdäpfelsalat...
was ich damit sagen will: im einzelfall gibt es gute gründe, bestimmte kombinationen zu hinterfragen. wenn etwa ein aufstellungsergebnis ein tiefes, auch nonverbales (oder besser: transverbales) empfinden für eine systemische situation gebracht hat, dann zeigt die erfahrung, dass die unmittelbare verknüpfung der aufstellung mit konkreten verschreibungen, wie denn nun handlungen zu setzen wären, in der regel das tiefere aufstellungsgeschehen sofort wieder löschen. das möglicherweise beunruhigende, bewegende wird auf das vordergründig beruhigende, vertraute zurückgeführt. dabei mag der gut gemeinte tipp durchaus brauchbar sein ... aber er ist halt alles, was übrigbleibt, und der eigentliche "schatz" der aufstellung gerät dadurch in gefahr, wieder zu versinken. das vermischen zweier therapie-settings (helfend-direktiv und illustrierend-konstruktiv) führt bisweilen eher dazu, dass sie sich gegenseitig schwächen, als zu einer verstärkung.
solche überlegungen sagen nichts darüber aus, wie es dir ergangen ist, maria, und schon garnicht, dass es dir damit so oder so ergangen sein sollte. und was das stören betrifft: wäre schön, wenn du uns hier ein wenig störst. das tut immer wieder mal gut. es kann viel bringen, wenn wir von der lästigen störung einer wahrnehmung zur konstruktiven wahrnehmung einer störung gelangen.
danke und alles liebe,
jake