Wenn der Verstorbene der eigene Vater ist und man keine Gefühlsregungen hat

Hallo,

mein "Erzeuger" ist im März verstorben. Ich hatte seit der Scheidung meiner Eltern (vor 30 Jahren) eigentlich nichts mehr mit ihm zu tun. Er hat sich als Kind nicht um mich gekümmert, hat auch keine Alimente für mich bezahlt (er ging dafür lieber ins Gefängnis), und wenn wir uns mal getroffen haben war er nicht gerade nett, eher beleidigend und respektlos mir gegenüber.

Jetzt ist er sehr qualvoll nach langer Krankheit verstorben und ich habe keine Gefühle. Er war/ ist mir fremd, ich habe kein Mitleid, es tut mir nicht leid für oder um ihn. Eigentilch habe ich mich sogar gefreut, denn so kann er mich nie mehr wieder verletzen oder beleiddigen.

Ich fühle mich für diese Gefühle auch nicht schlecht. Aber jetzt dachte ich so bei mir, ob es sein kann, dass ich, weil ich eigentlich kein gutes Wort für ihn über habe, das alles zurückbekommen werde. Meine Mutter, mit der ich auch nichts mehr zu tun haben will, meinte, ich bin ein schlechter Mensch und hat mich eigentlich total verwünscht! (man darf eben nicht andere Ansichten, Meinungen haben wie sie. Es muss immer alles noch so schlechte schöngeredet werden). Ich habe mich von ihr aus vielen Gründen distanziert und will das auch bis zu ihrem letzen Atemzug so beibehalten.

Aber, mache ich mich dadurch, dass ich doch recht hart oder konsequent bin, zu jemandem, dem das/ was auch immer, heimkommt?! Wie kann ich mich vor negativen Verwünschungen oder offenen "Rechnungen" anderer (verstorbener) Personen schützen?!

Ich weiss auch gar nicht ob ich mit dem Thema hier jetzt richtig bin.

Danke fürs "zulesen"!

Mach dich nicht verrückt. Er kann dich gar nicht verfluchen (zumindest nicht meines Wissens nach).
Ausserdem war es nicht dein Fehler, sondern seiner. Er war kein Vater, der da war, wenn du ihn brauchst, also kann er dir nicht zum Vorwurf machen, dass du keine Gefühlsregungen hast. Und ich denke, er macht das auch nicht. Ich denke, er wollte es so. :trost:
 
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