Wenn der Verdienst zum Leben Nicht reicht???

Shimon1938

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Witzenhausen/Hessen in BRD
Die Deutsche Debatte zum Mindestlohn:

In Deutschland wird heftigst über Mindestlohn gestritten. Grundfsätzlich ist der SPD dafür und die "christliche" CDU dagegen. (Die Grünen "haben andere "Sorgen" und die "Liberalen" sind natürlich dagegen). Vermutlich ist in Östererich sehr ähnlich.
Dieses Them ist bisant und es wird in den nächsten Jahren noch brisanter werden. Es gibt heute schon in Deutschlan x Millionen Menschen, die von ihren Lohn nich Leben Und/oder ihren Familien nicht ernähren können und auf Hartz4 angewiesen sind. Diese Menschen "konsumieren" wenig, ernähren sich notgedrungen schlecht und belasten die Steuerzahler. Weiterhin sind diese Menschennicht in der Lage für später vorzusorgen, oder alles dafür zu tun, dass ihre Kinder unter einigermassen normalen Verhältnissen aufwachsen.

Was könne wir von einer "christlichen Gesellschaft erwarten, die solche Verhältnosse nicht nur erschafft, sondern auch politisdch gewollt, fördert? Wie sagte schon "Genosse Lenin": Der Kapitalismus braucht auch seine Feinde?


Shalom,

Shimon1938
 
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Lieber Shimon,
das hat in meinen Augen sehr wenig mit 'christlich' zu tun.

Es ist brisant und wird sicher noch brisanter werden. Ich denke die Tendenz geht zu amerikanischen verhältnissen. Irgendwann wird es nur noch Jobs geben und ein Arbeitnehmer muss mehrere Jobs haben um zu überleben.

Das geht dann so weiter bis es mal wieder zum Knall kommt.

Tja, die Geldgeber haben die Macht- nicht die Politiker. Die Politik ist auch nur abhängig vom Geld und den Konzernen.
 
Hallo Shimon,

die ganze Situation ist doch politisch gewünscht.
Deutschland ist zwar Exportweltmeister (also können unsere Waren ja eigentlich nicht zu teuer sein..*grübel*), aber das einfachste zur Gewinnmaximierung ist schon immer Personalabbau und Winziglöhne.
Viele denken doch nicht dran , das sie selber dran schuld sind.Wenn jemand zum Beispiel sein Geld(event.für den Ruhestand als Vorsorge) in Aktien oder Obligationen festlegt, MÖCHTE derjenige doch das eine gute Dividende bei rauskommt. Kann aber nur wenn der Konzern möglichst viel "einspart" und viiiiel Gewinn macht.Das er aber gleichzeitig am Ast seines eigenen Arbeitsplatzes sägt, ist manchem nicht bewusst.
Ist doch klasse, wenn man als Arbeitgeber SEIN Säcklein füllen kann und der Rest ist mir wurscht.Das ist die Kehrseite des Kapitalismus. Geld ist alles, du bist nix.
Wenn sich aber langsam aber sicher die Menschen zusammentun und eine andere Gesellschaftsform entwickeln..oder es zum grossen Knall kommt (Was wäre wenn sich ca. 10Millionen Menschen auf den Weg nach Berlin machen würden um ein menschenwürdiges Leben zu fordern?)

Den meisten ist es leider egal was passiert, erst wenn sie selber in diese Lage kommen wird nachgedacht.
 
(Was wäre wenn sich ca. 10Millionen Menschen auf den Weg nach Berlin machen würden um ein menschenwürdiges Leben zu fordern?)

Was wäre dann? Wer sollte was ändern? Das kann doch keiner richtig sagen.
Wir wissen nur, dass es nicht richtig ist, aber wie wäre es denn richtiger? Wer kann das ändern?
Die Politiker sind Marionetten.
 
Schalom Shimon

hm, Genosse Marx hat ja schon festgestellt, dass ein reiner und demaskierter Kapitalismus ein starkes Gefälle zwischen Arm und Reich braucht um die Mittelschicht bei Stange zu halten und konsequent auszubeuten... so hat man immer ein Lockmittel: Schön, Reich, Berühmt - und immer ein Druckmittel: Armut, Arbeitslosigkeit. Was gibt es bequemeres als solche Verhältnisse um die Arbeiterschaft auszubeuten, sie immer zu mehr Arbeit für immer weniger Lohn anzuhalten?

Das Problem ist, Europa ist nicht Christlich, und die Welt ist weder Christlich noch Jüdisch oder Muslimisch oder sonst unter einer Religiösen Moralvorstellung die Prinzipiell das Miteinander und das Soziale in den Mittelpunkt stellt, sondern auf der Welt zeigt sich immer mehr der absolute, demaskierte uneingeschränkte Kapitalismus in seinen schlimmsten Ausformungen.

Ich denke, da wird auch eine Mindestlohnregelung nicht sehr viel helfen, denn in der Schweiz, die ja Mindestlöhne hat zeigt sich, dass es genug Möglichkieten gibt, Mindestlöhne zu umgehen

Liebe Grüsse

FIST
 
hm, das kenne ich sehr gut, ich war jahrelang ein sogenannter armer schlucker und hab fast von der hand in den mund gelebt. bin alleinerzieherin, hab ein haus ganz alleine zu versorgen und war arbeitslos, ganz klassisch.

aber ich habe die kurve gekratzt und meine grundeinstellung zum leben verändert. ich habe gesagt, he ich bin ein kind gottes, er möchte das es mir gut geht, also wird er mir kaum absichtlich schaden. nur ich schade mir selbst dauernd, weil ich nur im mangel lebe, weil ich nur das sehe was ich nicht habe, aber nicht das was ich haben kann.

als ich meine einstellung verändert habe ist ein toller job daher gekommen, wo ich außnahmsweise sogar viel mehr verdiene, als ich es überhaupt für möglich gehalten habe.

tja seit dem geht es mir zum glück gut und ich bin dankbar dafür.
 
hm, das kenne ich sehr gut, ich war jahrelang ein sogenannter armer schlucker und hab fast von der hand in den mund gelebt. bin alleinerzieherin, hab ein haus ganz alleine zu versorgen und war arbeitslos, ganz klassisch.

aber ich habe die kurve gekratzt und meine grundeinstellung zum leben verändert. ich habe gesagt, he ich bin ein kind gottes, er möchte das es mir gut geht, also wird er mir kaum absichtlich schaden. nur ich schade mir selbst dauernd, weil ich nur im mangel lebe, weil ich nur das sehe was ich nicht habe, aber nicht das was ich haben kann.

als ich meine einstellung verändert habe ist ein toller job daher gekommen, wo ich außnahmsweise sogar viel mehr verdiene, als ich es überhaupt für möglich gehalten habe.

tja seit dem geht es mir zum glück gut und ich bin dankbar dafür.
Meinst du damit, die Geringverdiener sollten ihre Einstellung ändern? Das klingt zu einfach.
 
Die Einstellung ist schon sehr wichtig, auch wenn man mit einer positiven Einstellung zu sich selbst und gutem Willen allein nicht immer gleich etwas erreicht.

Aber zu viele Menschen ergeben sich einfach in ihre besch***ene Situation und sind der Meinung, sie könnten "ja eh nix dran ändern". Klar, mit einer solchen Grundeinstellung passiert auch nichts, es bleibt alles wie gehabt.

Ich selber stand vor über einem Jahr, als mein Arbeitsvertrag als Sachbearbeiterin in einer Firma auslief, vor der Option, entweder arbeitslos zu werden oder denselben Job über eine Zeitarbeitsfirma weiterzumachen - für deutlich weniger Geld. Anfangs hab ich gedacht, naja, besser als arbeitslos... aber dann gewann das Gefühl, entwürdigt worden zu sein die Oberhand. Ich sagte mir, nein, meine Arbeit ist mehr wert als den Hungerlohn, den ich über die Zeitarbeitsfirma bekomme (schließlich hatte ich ja vorher auch mehr! Zwar keinen Superverdienst, aber zumindest kam ich einigermaßen über die Runden, und nun hätte es - bei sogar etwas größerem Arbeitsaufwand - gerade mal für die Fixkosten gereicht). Und dann dachte ich mir, wenn ich mich arbeitslos melde, hab ich zwar auch nicht genug zum Leben, aber immerhin die Zeit, mir etwas besseres zu suchen...
War dann etwa ein halbes Jahr AL, hab währenddessen eine Fortbildung mitgemacht, und bin dann, in die Selbständigkeit gegangen (hatte vorher schon eine selbständige Nebentätigkeit)... natürlich hätte ich auch resignieren können und mir einreden, ach, ich hab doch sowieso keine Chance mit ü40, wer nimmt mich denn noch, oder ähnliche Demotivationsprogramme ablaufen lassen, und mir aus Frustration den nächstbesten unterbezahlten Aushilfsjob nehmen können (oder gleich bei der Zeitarbeitsfirma bleiben können und mich krumm machen für nen Hungerlohn von 6,80 BRUTTO). Aber ich habe mir stattdessen ins Bewußtsein gerufen, daß meine Arbeit mehr wert ist als das, und daß ich es nicht nötig habe, meine Leistung unter Wert zu verkaufen.
Und wie das Schicksal so spielt, habe ich Anfang diesen Jahres auf selbständiger Basis ein weiteres Standbein gefunden, das wahrscheinlich nun sogar meine Haupteinnahmequelle wird. Für das, was ich dort bei 12-15 Wochenstunden verdiene, hätte ich in der Zeitarbeitsfirma fast einen Vollzeitjob antreten müssen!

Viele Menschen trauen sich selbst zu wenig zu, bzw. handeln zu oft nach dem Motto, besser der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach... ich glaube, das Selbst-Wert-Gefühl und der Glaube (sowohl an sich selbst als auch an eine höhere Führung) sind die wichtigsten Schlüssel zu einem erfüllenden (Berufs-)leben.
 
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Ja,da gibt es aber auch dann noch solche,die über 25 jahre gearbeitet haben-nebenbei vielleicht kinder grossgezogen haben und jetzt aus den Job raus sind.Diejenigen die trotzdem noch eine Einstellun g haben,ich versuche es immer wieder und sich bewerben und immer wieder eine Absage bekommen.

So einfach Schubladen aufmachen geht dann wohl doch nicht.


Lg Beate
 
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