Wen oder was habe ich da gesehen?

B

Babyy

Guest
Hallo Miteinander!

Ich träume jede Nacht und auch recht viel und vieles von dem was ich träume ist logisch bzw. passiert dann auch in den nächsten Tagen.

Aber gestern Nacht hatte ich ein ganz eigenartiges Erlebnis.

So gegen halb 4 hab ich so im Halbschlaf die Augen geöffnet und gesehen, wie mein Freund (zumindest dachte ich er war's, es war ja dunkel) er nimmt etwas aus dem Kasten und geht aus dem Zimmer. Ich hab mir nichts dabei gedacht und hab mich umgedreht um weiterzuschlafen und da hab ich mich auf meinen Freuend drauf gedreht! Da hab ich mir gedacht: wen hab ich da gesehen?

Habt ihr auch schon mal solche Erfahrungen gemacht?
 
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Liebe Babyy,

bis vor einem halben Jahr hatte ich dieses Phänomen eigentlich auch nur theoretisch gekannt, bis ich in einer ähnlichen Situation eine Gestalt durch eine scheinbare Tür verschwinden sah. Die vermeintliche Tür stellte sich dann etwas später als der Wandspiegel in meinem Schlafzimmer heraus.

Aber nun zur Erklärung zu diesen interessanten Visionen:
Im Gehirn ist der Hippocampus eine Autorität, die darüber entscheidet, ob eine Information im Gehirn als traumhaftes oder reales Erleben codiert wird. Diese Kontrolle ist aber vom Bewußtseinszustand abhängig, mit schwindendem Bewußtsein verliert sich dann diese Einteilung, bis es an der Grenze zum Schlaf keine Unterteilung von Traum und Wirklichkeit mehr gibt.

Das Schließen der Augen ist für den Hippocampus der entscheidende Schalter, denn damit fließen keine Informationen mehr aus der Außenwelt in unsere Seelenwelt und eine Codierung von real und virtuell wird überflüssig. Das ist dann auch der Grund, warum Träume so realistisch erlebt werden.

In Deinem Fall bist Du mit dem Öffnen der Augen etwas über die Grenze von Traum und Wirklichkeit geraten und bist damit den noch uncodierten Sinneseindrücken aus dem Traum begegnet. Es ist in dieser Begegnung das Gefühl des Vertrauens, Geborgenheit und der Nähe zu spüren – die Dich mit Deinem Freund verbindet. Wenn Du magst, kann es auch Dein Engel gewesen sein, der Dich durch die Träume begleitet.

Merlin
 
Lieber Merlin!

Das klingt wirklich logisch und würde das auch erklären...

Und ich hab gedacht, ich hab endlich mal meinen Hausgeist erwischt... ;)
 
@DruideMerlin
Hier möchte ich ergänzen:
Für mich habe ich festgestellt, das die Denkweise des Wachzustandes anders ist als die Denkweise des Aufwachens. Wenn ich das mit einem Ton vergleichen sollte, so ist die Denkweise im Wachzustand ein sehr tiefer Ton, in der Aufwachphase jedoch ein sehr hoher Ton. Ich empfinde den Zustand der Aufwachphase sehr angenehm und würde gern länger in diesem Zustand verweilen, wenn das Gehirn noch im hohen Ton arbeitet. Der Wachzustand ist immer "ernüchternd" für mich und ich empfinde es sogar als unangenehm, denn ich bin dann wieder an einem Ort, an dem ich eigentlich nicht sein will !

... seltsam! ...
 
@DruideMerlin
Hier möchte ich ergänzen:
Für mich habe ich festgestellt, das die Denkweise des Wachzustandes anders ist als die Denkweise des Aufwachens. Wenn ich das mit einem Ton vergleichen sollte, so ist die Denkweise im Wachzustand ein sehr tiefer Ton, in der Aufwachphase jedoch ein sehr hoher Ton. Ich empfinde den Zustand der Aufwachphase sehr angenehm und würde gern länger in diesem Zustand verweilen, wenn das Gehirn noch im hohen Ton arbeitet. Der Wachzustand ist immer "ernüchternd" für mich und ich empfinde es sogar als unangenehm, denn ich bin dann wieder an einem Ort, an dem ich eigentlich nicht sein will !

... seltsam! ...

oh ja, so gehts mir auch :thumbup:

Ich hab mich schon oft gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt "bewusst" in "meiner Welt" zu leben, in der ich Nachts oft unterwegs bin (leider gelingt mir das nicht immer) und das alles "hier" hinter mir zu lassen... :confused:
 
Ich meine gar nicht mal die Traumphase, sondern die Aufwachphase - dauert gefühlte 5 bis 10 Sekunden. Der Geist für die Warnehmung der Realität ist schon da aber die Realität ist in dieser Phase "verschoben" . Das ist wie ein Weihnachtsbaum mit zwei Lichterketten: eine weiße Lichterkette und eine bunte Lichterkette - beide brennen. In der Aufwachphase geht die bunte Lichterkette mit erreichen des vollständigen Wachzustand langsam aus und nur noch die weiße Lichterkette leuchtet kalt. Es ist so als schaltet sich im Gehirn etwas ab, als sei ich unvollständig. Die Aufwachphase ist für mich ein Zustand, die Realität hinter der Realität zu erkennen - vage, verschwommen aber da ist was ! In ihr scheint es möglich, in den Spiegel zu springen .

Ich bin mir nicht sicher aber das müßte dem Zustand tiefster Meditation gleich kommen.
 
ich weiß welchen Zustand du meinst. Da ist man noch benebelt und irgendwie desorientier nach dem Gedanken "jetzt bin ich also wieder da". Ein ganz komisches Gefühl, schwer zu beschreiben...

Ich hab gelernt nachts, wenn ich aufwache, mir diesen Zustand zu erhalten. Ich schaff es mittlerweile fast 4 Minuten in diesem Dämmerzustand zu bleiben, aber entweder schlaf ich dann wieder ein oder bin putzmunter...
 
Das habe ich leider noch nicht rausgekriegt, diesen Zustand zu halten. Da hab ich überhaupt keinen Einfluß drauf. Im Gegenteil: konzentriere ich mich darauf bin ich noch schneller hellwach und die Bandbreite der Warnehmung verringert sich schlagartig. :(
 
Ist mir am Anfang auch so gegangen. Wenn ich gedacht hab "konzentrieren, dann bleibts vielleicht" war's schon vorbei. Wenn ich auf die Uhr gesehen hab, vorbei.

Ich kann dir nicht genau sagen, wie ich das mach. Es funktioniert auch nicht immer. Ich versuche mich an das, was ich geträumt habe bevor ich aufgewacht bin, emotional zu binden.

Ich kann dir ein Beispiel nennen, damit du verstehst, was ich meine. Das war das erste Mal und das längste Mal, dass es mir gelungen ist diesen Zustand zu halten:

Ich träume sehr lebhaft und viele Dinge von denen ich träume, passieren dann auch im täglichen Leben, das erlebe ich dann meist als Deja vu. Es war wieder einmal ein sehr lebhafter Traum, der mich berührt und mich emotional sehr aufgewühlt hat. Als ich aufgewacht bin, hab ich mir gedacht "ich muss mich an das Gefühl erinnern, ich darf das auf keinen Fall vergessen". Wie soll ich sagen, es ist, als hätte ich das nicht mit meinem Gehirn sondern mit meinem "Gefühl" gedacht (klingt das blöd?!?!?). Ich weiß noch, dass ich mit diesem Gefühl sogar Frühstücken gegangen bin.

Nach diesem Erlebnis, hab ich begonnen zu trainieren, dass geträumte bewusst wahrzunehmen. Ich muss einräumen, dass funktioniert aber nur wenn ich nicht todmüde ins Bett falle :D

Als ich es dann so einigermaßen beherrscht habe, die Träume bewusst zu erleben und manchmal auch bewusst Dinge zu träumen, habe ich damit begonnen mich an die Gefühle, die ich im Traum erlebt habe, zu heften. Je nachdem, was ich träume gelingts mir besser oder schlechter. Wenn mich der Traum berührt oder mich aufwühlt, gehts eigentlich am Besten.
Manchmal passiert es mittlerweile, dass ich in diesem Zustand bin, ohne dass ich das bewusst will. Dann hilft nochmal schnell einschlafen, beim Aufwachen is es weg ;)
 
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Ja, das ist mit Meditation zu vergleichen, Wesley. Es geht genauer darum, die Hirnfrequenz des Träumens zu verlängern. Das Aufwachen ist mit einer Erhöhung der Hirnfrequenz verbunden, die dazu führt, daß die Sinnesreize vom Gehirn verarbeitet werden und die "Realität" in der Wahrnehmung entsteht. In den tieferen Frequenzen dagegen ist das Gehirn nicht in der Lage, die Realität zu generieren und erlebt stattdessen die Traumwelt. In der Meditation ist das in manchen Meditationspraktiken ähnlich.

Ich persönlich "verlängere" die Traumphase durch Tiefenentspannung. Zum Beispiel klingelt mein Wecker - ich hab so einen Piepswecker, der alle 4 Minuten klingelt, wenn ich auf ihn draufhaue. Ich kann da an manchen Tagen 5 mal draufhauen (dann muß ich aufstehen). Wichtig ist, daß mein Arm den Wecker ohne Suchen findet und ich einfach nur draufhauen muß. Der Rest meines Körpers - auch meine Sinne - müssen dafür nicht wach werden. Sondern es piepst sozusagen nur meinen Geist kurz wach. Nach dem Draufhauen sackt die Hirnfrequenz meist sofort wieder ab und ich träume weiter. Nach dem 3. oder 4. Draufhauen ist mein Körper dabei schon wach, ich habe mein Gefühl dafür, daß ich im Bett liege und weiß auch, daß gleich das 5. und letzte Mal ist, und träume dennoch.

...besser geht's natürlich wenn ich frei habe, dann wache ich ja irgendwann einfach so auf und bewege mich einfach nicht, sondern schaue zu, wie ich wieder einschlafe. Dann kann ich je nach körperlicher Erschöpfung von der Woche noch 1-2 Stunden liegen und dabei mehrere Traumphasen erleben mit wilden, verwunschenen Träumen.

lg
 
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