wen möchtet ihr da gerne wiedersehen?

Der Indikativ ist hier doch fehl am Platze! Denn zunächst kann niemand wissen, was passieren wird und wer was irgendwie entscheiden kann.
Oh doch, das kann man wissen. Und dazu muss man nicht mal eben „das Jenseits gesehen“ haben und dann wieder zurückgekehrt sein.
Wenn man die Natur der Realität erkundet hat indem man sein eigenes Bewusstsein erkundet, dann weiß man um die rein geistige Natur von Raum und Zeit, von Alles-was-ist.
Dann weiß man ganz unmittelbar, wie das so läuft mit dem Menschsein. Wo immer du bist, was immer geschieht: Du entscheidest! Immer und überall. Da ist nichts und niemand, der über uns oder gar gegen uns das Sagen hätte.

Du gehst solange in dich, bis du aus deinem Inneren heraus die Erkenntnis gewinnst, wer du bist, warum du hier bist, wo der herkommst, wo du hin willst und ..... das weißt du alles. Nur dein von diesem inneren Wissen getrennter Verstand meint, man kann nur das wissen, was man sehen und anfassen kann. Und was nach dem Tod geschieht oder auch nicht geschieht, das kann kein Lebender wissen.
Doch, wir alle wissen es. Wir halten nur den Deckel drauf auf diesem Wissen.
Das sind irdische Wunschgedanken des Egoismus, die projiziert werden auf das Jenseitige.
Egoismus? Hier haben wir mal wieder das Problem der Definition von Begriffen.
Aber wie gesagt, es ist dein wachbewusster Verstand, der getrennt ist von deinem inneren Wissen, der nichts weiß.
 
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Vielleicht sind wir nur ein zelluläres Zufallsprodukt
wenn wir sterben, sind wir einfach tot.
Wenn es keines gibt, gibt es mir in diesem Leben wenigstens ein gutes Gefühl.
Ich kenne Menschen, die einen Weg danach suchen, zu erkennen, was nach dem Tod geschieht. Denn es macht ihnen Sinn, wenn nach dem Tod etwas kommt, das aufbaut auf das Vorherige und Vergangene, wie wir am Tage wach sind, aber zur Nacht schlafen und erfrischt wieder aufbauend ans Werk des Vortages gehen. Der Gedanke des Aufbauens auf dem Alten gibt ihnen Kraft und Lebensmut; doch der Gedanke, bloß Zufall zu sein, ist ohne tieferen Sinn, es wäre nicht würdevoll und ehrfürchtig gegenüber der menschlichen Existenz.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich kenne Menschen, sie einen Weg danach suchen, zu erkennen, was nach dem Tod geschieht. Denn es macht ihnen Sinn, wenn nach dem Tod etwas kommt, das aufbaut auf das Vorherige und Vergangene, wie wir am Tage wach sind, aber zur Nacht schlafen und erfrischt wieder aufbauend ans Werk des Vortages gehen. Der Gedanke des Aufbauens auf dem Alten gibt ihnen Kraft und Lebensmut

Dann ist das ihr Weg und das ist auch gut so. Ich für mich habe gemerkt, je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, desto mehr bin ich in negative Gedanken und Existenzängste verfallen. Man kann nichts mit Sicherheit sagen, jeder sagt/schreibt was anderes und je nachdem in welcher Religion ich mich befinde, gibt es sogar recht düstere Aussichten auf das, was kommen soll.

Vielleicht beginne ich irgendwann mal wieder mich damit zu beschäftigen. Derzeit reicht mir der Gedanke, das man es einfach nicht weiß und ich es schon früh genug erfahren werde.

es wäre nicht würdevoll und ehrfürchtig gegenüber der menschlichen Existenz.

Das seh ich anders. Ich bin im Rettungsdienst tätig, ich bin auch in einem Tierschutzverein tätig, auch Trauerbegleitung mach ich - und das alles als ehrenamt. Ich versuche so gut es geht, Leid zu verhindern, nachhaltig zu Leben, meine Familie, Freunde und mein Umfeld zu achten und zu akzeptieren, dass sie sind wie sie sind (auch wenn es manchmal schwer fällt).
Auch mit meiner ganzen Lebensführung (so gut es geht als Selbstversorger, so gut es geht nur regionale Produkte direkt vom Bauern/Hersteller und der letzte kleine Rest aus dem Supermarkt) denke ich, schon einen Beitrag zu leisten (auch wenn dieser verschwindet klein ist).
Ich denke schon, dass als dies ehrfürchtig und würdevoll gegenüber der Existenz ist - und nicht nur gegenüber der menschlichen Existenz.
Man muss nicht fest vom Jenseits überzeugt sein, um ehrfürchtig und würdevoll zu handeln. Es kommt aus dem Herzen, nicht aus dem Glauben.

Außerdem hat für mich dieses "etwas zu tun", was man nicht aus tiefer Überzeugung tut, sondern um später daraus einen Nutzen zu ziehen, etwas falsches. Es ist, als würde man sich einen guten Platz im Jenseits erkaufen wollen.
 
Wenn das wirklich möglich ist, alle die mir was bedeuten.

Und zwei ganz besonders.

Meinen Kinderfreund Udo, der gestorben ist als ich sechs und er sieben Jahre alt war. Ich habe damals gar nicht verstanden was der Tod bedeutet. Wir sind ein Jahr nach seinem Tod aus dem Dorf weggezogen und als ich vierzig war bin ich nochmal in das Dorf gefahren und habe sein Grab besucht.

Den Vater meines Vaters, meinen Opa, der seine Familie verlassen hat als mein Vater drei und seine Schwester vier war. Und den meine Oma zehn Jahre zufällig wieder traf. Da hatte er weitere zwei Kinder in einer neuen Ehe. Seine beiden ersten Kinder haben ihn nicht interessiert und er wollte auch keinen Kontakt zu ihnen. Ich habe ihn nie kennengelernt und würde ihn gern fragen, warum es ihm so egal war.
 
Wen will ich da sehen?
Auf wen will ich treffen?
Wen will ich auf gar keinen Fall wiedersehen?
Werde ich überhaupt gefragt mit wem ich Kontakt möchte?
Was ist mit Genies der Wissenschaft, Berühmtheiten, "Promies"? bekommt man Termine um sie zu treffen ( bewußt ins Lächerliche gezogen)

wie denkt ihr darüber?
Das Komische ist, dass es keinen Angehörigen gibt, den ich unbedingt wiedersehen will. Liegt wahrscheinlich daran, dass alle alt geworden sind und am Ende nichts mehr zu sagen hatten. Sie waren nur noch Schatten ihrer selbst, ihre Geschichten auserzählt. Es hat wehgetan, als sie gingen, aber ich wüsste einfach nicht, was es noch zu sagen gäbe. Sie gehören in eine vergangene Zeit, in der auch ich ein anderer Mensch war. Einen gibt es, den ich unbedingt wiedersehen wollte, wenn ich könnte, aber der war kein Mensch.

Wozu ich irgendwelche Promis treffen wollen sollte, weiß ich erst recht nicht. Ich habe keine Ahnung, ob und wie es weitergeht, aber es wird kaum ein riesiges Altersheim voller Geister sein, die sich ganz besonders mit dieser einen irdischen Existenz identifizieren.
 
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