Weltuntergang- ein Synonym für den Tod?

Ihr lieben Menschen!

Ich will's heut mal tibetisch beginnen und mal zum Ernst der Sache vordringen. Ein schwieriges Unterfangen jür jemanden, für den esoterische und andere heilige Schriften letztlich Ausdruck guten Humors sind, aber na.

Was mir neulich auffiel (irgenwann vor Jahrtausenden): die Welt ist nur im Geiste. Die Erde dagegen ist in der Geistkörperseele erlebbar. Während mein Körper sein Leben lebt, macht mein menschlicher Geist oft vielerlei Dinge.

Schon wenn man mal einen Selbstversuch macht und auf die eigenen Gedankenbewegungen hört/achtet, kann man das bemerken. Wenn man z.B. mit seinem (des Körpers) Hintern auf einem Stuhl sitzt, dann müsste der Geist ja eigentlich, um eine mit dem Körper synchrone Bewegung zu machen, maximal denken: "ich sitze auf einem Stuhl". Stattdessen passiert im Geist aber oft etwas anderes. Und dieses "andere", das ist Ausdruck der "Welt", die mit der Welt anderer nicht deckungsgleich ist. Das Irdische Leben bestünde daraus, dass der Körper mit seinem Geist und seiner Seele auf einem Stuhl sitzt, aber eben auch mit seiner Niere, seiner Verdauung im Gedärm und der Luft in der Nase.

Jedoch Geist und Seele wollen das vielleicht nicht so ganz annehmen, dass sie es im Moment (also während des Aufenthaltes in einem menschlichen Körper, der einen Moment identifizieren kann) so einfach haben. Und so entfalten sich beim Sitzen Bilder, Gedanken, Gefühle, Erlebnisse jeder Couleur. Letztlich ist das Alles ein "Mangel" an Achtsamkeit für den Augenblick im Hier und Jetzt, in dem man mit seinem Körper auf einem Stuhl sitzt.

Das Ganze passiert, weil man Teilbereiche des Körpers nicht bewusst spürt und sich deshalb der Ankerpunkt der bewussten Wahrnehmung aus dem Körperbewusstsein heraus in das Erleben eines geistigen Lebens, einer sog. "Welt" entlässt. Ein gutes Beispiel wohin das führt ist für mich z.B. eine Kampfsituation. Stelle Dir vor, Du stehst einem Krieger gegenüber mit einem Schwert. Wo sollte Deine Aufmerksamkeit wohl sein, was gilt es zu retten? Deine Ideen und Gedanken, die so wertvoll sind, weil Du so viel verstanden hast? Oder vielleicht ist doch Dein Körper wertvoller?

Führe ich ein Leben auf Erden als Sohn Gottes oder lebe ich in einer Welt? Habe ich eigentlich wirklich das Recht, mir eine eigene Welt zu machen, solange die Erde so aussieht, wie sie aussieht (so von der Achtsamkeit und Bewusstheit her)?

Ich weiss doch: Alles was in mir ist, ist auch das Aussen. Eine Projektion findet da gar nicht statt, was in mir ist, das ist das Aussen. Denn: wir schauen als menschliche Einheiten ja gar nicht mit den Augen aus unseren Körpern heraus und sehen das, was wir erleben. Vielmehr errechnet das Gehirn des Körpers das Bild einer Energie, die durch die Augen dringt. Es kommt eine Schwingung in Frequenz xy durch die Augenlinse und das Gehirn errechnet dann: dieses da ist z.B. blau und es leuchtet. Und das da bewegt sich, es ist rot.

Ein wirkliches "Sehen", ein Hineinblicken in die Welt, findet überhaupt nicht statt. Die Gemeinsamkeit unserer Bilder und unserer Lebenswelt hier entsteht genauso in uns drin, wie die Bilder von der Erde. Und so ist alles Illusion, was man so meint. Denn nichts von alledem ist real, es ist alles nur in einem menschlichen Körper erfahrbar, weil dieser Körper letztlich alle Bilder zur Verfügung stellt, die wir sehen können. Im Grunde sind wir alle blind. Wir errechnen uns nur unsere Umgebung. Und dass wir die gleichen Bilder sehen zeigt, dass wir ein Bewusstsein sind. Für Hunde sieht die Welt ganz anders aus.

Wie mir scheint, gibt es bei dieser inneren Bildberechnung, die wir betreiben, die "Weltermittlung", verschiedene Ebenen, die rechnen. Es gibt unterschiedliche Teile in uns, die sich "ein Bild" vom Leben machen und was es bedeutet. Wie wir wirklich sind, was uns ganz individuell gegeben ist (Begabung), was sich in uns bewegt, wie wir individuell die Dinge "meinen", also uns zueigen machen-- das sind so einige Dinge, durch die sich unsere individuelle Welt gründet.

Wenn man so verfährt- und für westliche Menschen ist das wohl massenmedial so vorgesehen- hat man sinnbildlich gesprochen stets die Situation, dass man auf einem Stuhl sitzt und eigentlich doch mit etwas ganz anderem beschäftigt ist, als mit dem Sitzen. Man schaut im Grunde innerlich fern, auch wenn der Fernseher gar nicht an ist. Man macht etwas und "meint" (beinhaltet geistig), dass man gleich etwas Nächstes tun müsse. Dabei geht leider die Achtsamkeit für das Jetzt und damit das Körperbewusstsein zum Teil verloren und orientiert sich in die Zukunft.

Es ist unglaublich verlockend, ein Streben im Leben zu entwickeln. Aber Streben--- dieses Wort ist zweideutig. Zum Einen "meint" es eine übertriebene Bemühung, zum anderen sind "Streben" feste Verbindungen und Stützen, die etwas fest halten, z.B. damit es nicht umfällt. Wer strebt- z.B. nach Wissen, Vervollkommnung, Licht, Energie, dem Morgen, dem Verlassen von Blockaden etc. wird immer eine Versteifung irgendwo haben, eine Verhärtung unserer Beweglichkeit von Körper, Geist und Seele. (so ungelenkig und bewegungsarm wie unsere kranke Gesellschaft ist, ist das wirklich schon erschütternd, wenn man einmal mit Mitgefühl auf die krummen Menschen auf der Strasse guckt, das sind so etwa 99,5% der Leute, die einem so begegnen).

"Streben"- das ist unser gesellschaftliches Credo. Mehr, tiefer, reicher. Und dabei sind wir nicht in der Lage, 15 Minuten auf einem Stuhl zu sitzen, ohne Gedanken an alle möglichen Katastrophen oder an sonstige Ereignisse zu entwickeln, die sich im Leben entfalten könnten. Man kann sich auch ablenken durch eine geistige Praxis- Bewusstheit im irdischen Körperkraftwerk mit seiner natürlichen Spannung ist das dann aber noch nicht. Tatsächlich ist es sehr viel spannender, in den Körper zu schauen statt in den Geist. Und mal zu spüren und zu fühlen: er wird sterben. Was ein Wunder, dass er jetzt lebt!

Und wenn man das dann eine längere Zeit bemerkt hat, dass der Körper lebt und es nicht nur annimmt, weil man es gelernt hat und gleichzeitig hinterherplappert, dass zwischen Leben und Tod kein Unterschied bestehe, dann tun sich ganz andere Fragen auf als die, die man innerlich betrachten kann. Denn über kurz oder lang wird der Körper auf diese Weise aus dem Einfluss von Geschichten, Symbolen und Formen befreit. Das Bewusstsein des Körpers ist frei von Symbolen und Ideen anderer- egal wann sie wo gelebt haben- da ist einfach nur Ein Sinn, der auf diese Materie hier auf Erden schaut. Und das wäre dann auch die zeitliche Lösung des esoterisch-exoterischen Komplexes und der Wiedereintritt der Menschheit/des Individuums in die Erde Gottes.

Dieses "Zu Erde werden", das wünsche ich Euch für 2007. Damit ist nicht gemeint, dass ich Euch gerne alle begraben möchte, im Gegenteil. Der Weltuntergang spielt dann keine Rolle mehr, weil nicht eine einzige der unendlichen Geschichten dieser Erde im Körper Gottes eine Rolle spielt. Die Rollen spielen aufgrund der Geschichten nur die Menschen und der Geist mit seinen Gedankenemotionen bewegt die Welten. Die Erde verändert sich deshalb jedoch noch nicht. Die wird immer von denen gerult werden, die im Körperbewusstsein unterwegs sind und nicht von denen, die im Geiste schweifen wie ein Komet.

Interessant wird es dann beim Schreiben, denn das ist eine wortproduzierende Tätigkeit, wenn man sie akkurat ausführt. Wenn man nur aufschreibt, was man sich gedacht hat und meint, dann ist das ja kein Schreiben. Man sitzt auf dem Stuhl und findet innerlich die Antwort und dann schreibt man sie auf. Das ist kein Schreiben. Schreiben wäre auf einem Stuhl zu sitzen und zu schreiben. Die Worte kommen dann schon ganz von alleine- weil man eine geistkörperseelische Tätigkeit ausführt, indem man beim Tippen die Finger bewegt. Es sind vielleicht mit etwas Übung andere Worte als die, die man "meint" (festhält), es sind eher die, die man loslässt. Aber dann liest man wenigstens den Körper in seinem Wandelfluss und nicht den Geist in seinem Überlegen d sein.

Etwas "Überlegen", das liefe darauf hinaus, dass man 2 Dinge übereinanderlegt. Wenn beide Teile deckungsgleich sind, dann sollte das Überlegen vorbei sein. Leider hören auch hier im Forum noch immer einige wenige Menschen mit dem Überlegen auf, wenn sie sich eine "Meinung" (Wissensverhaltung) gebildet haben. Inneren Frieden gibt es so nicht auf Dauer. Äusseren Frieden nie. Und den letzten Atemzug wird man wohl verpassen und der ist der Schönste. (das wissen die, die oft danebensitzen, auf einem Stuhl, schweigend schauend, dass der Mensch gehen kann)

:liebe1:

Fast wie bei Brahms; einfach überinstrumentiert.
 
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Fast wie bei Brahms; einfach überinstrumentiert.
stimmt, erinnert an die e-Moll-Sonate für Cello und Klavier. :)

Die musste einfach mal raus aus mir... ein Teil meines Trauerausdrucks im Leben ist diese Sonate. Danke für den Link im Bewusstsein!

aah und wie immer gute Reise. Und viel Spass weiter im Befinden.:weihna1
 
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