Hallo Hope,
wie versprochen meine Gedanken zu deinen Fragen:
Passt zwar jetzt nicht mehr ins Thread, aber wie kann man denn zu sich selbst finden und seine inneren Ängste überwinden? Wie wird ein scheuer, ängstlicher Mensch selbstbewußt und taff!!!???
Wie wird ein sich ständig sorgender Mensch plötzlich gelassen und (auf Gott) vertrauend??
Der Mensch ist ein sehr komplexes Wesen, da lässt sich nicht alles in eine enge Schublade stecken, deshalb gehören deine Fragen schon zu diesem Thread. Im Grunde steckt gerade in diesen Fragen bereits auch das eigentliche Problem.
Einen Teil unserer Persönlichkeit bekommen durch unsere Gene mit auf den Weg und ein anderer Teil entsteht durch die Prägung aus unserm Umfeld. Es kommt also ganz darauf an, wie ein Mensch lernt, mit seinen Wesenszügen umzugehen, um im Leben mit sich selbst klar zu kommen.
Deine Tochter ist im Grunde ein Spiegelbild deiner Persönlichkeit, denn deine Sorge hat auch etwas mit Angst und mangelndem Selbstvertrauen zu tun. Deine Angst irgendwie den Anforderungen nicht gerecht werden zu können, hast du unbewusst auf deine Tochter übertragen und ihr damit jede Chance genommen sich "selbst-bewusst" zu werden.
Selbstbewusstsein setzt voraus, dass man seine Fähigkeiten und Grenzen genau kennt und das kann nicht in einem Umfeld mit ständigem Umsorgen geschehen. Es hat auch etwas mit Erfahrung zu tun und die entsteht nun mal durch Fehler, Niederlagen, aber auch durch Neuanfang. Wenn es dir auch schwer fallen wird, solltest du deine Tochter loslassen und ihr damit die Chance geben sich "selbst bewusst" zu werden. Du solltest ihr auch gestatten so zu sein, wie sie ist und nicht so, wie du sie gerne sehen möchtest. Ein sensibler Mensch wird wohl niemals taff werden, wozu auch, denn er wird andere Strategien entwickeln.
Ich weiß, durch Gebete immer und immer wieder und absoluter Glaube! Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass trotzdem Zweifel kommen, wenn nach langer Zeit des Hoffens und Betens nicht einmal ein klitzekleines Zeichen ersichtlich ist, dass es sich lohnt zu hoffen und zu warten!!!
Wie ist euere Meinung: passt es zusammen wenn man einerseits sehr gläubig ist aber andererseits die Hilfe von Geistheilern in Anspruch nehmen will?? Muss man nicht sogar den Zorn Gottes fürchten???
Es gibt eine Zeit voranzugehen und eine Zeit zurückzubleiben, ist ein alte chinesische Weisheit, nur sehe ich bei dir nicht die Stelle, wo du vorangehst (...lohnt zu hoffen und zu warten!). In den letzten beiden Absätzen deine Beitrages werden meine Überlegungen zu dir dann auch bekräftigt. Du bist mit dem Geistheiler zu einem Schluß gekommen, traust dich aber nicht, diesen in die Tat umzusetzen, da du auf deine Konfessionen schielst.
Wenn du dich einmal an die Dokumentation im HR-Fernsehen erinnerst, wird mit dieser Einstellung wohl kaum ein Erfolg möglich sein. Ich wünschte hier auch, dass diese Überlegung von deiner Tochter gekommen wäre.
Unabhängig von einem Glauben haben Gebete einen tieferen Sinn, denn es sind verborgene Botschaften an unsere Seele. Es muss nur verstanden werden mit ihnen richtig umzugehen und man sollte dabei auch ein paar Spielregeln beachten. Ein Gebet, das mit Warten auf Veränderung und Resignation verbunden ist, wird auch Warten und Resignation herbeiführen. Man sollte deshalb immer die Intension betrachten, welche mit dem Gebet verbunden werden soll.
Ob dein Gott dir nun zürnt, kann ich dir nicht beantworten, denn mein Gott ist nicht der strafende Gott der Bibel und meine Seele ist frei von Konfessionen. Du solltest aber wissen, dass auch die etablierten Kirchen in die Trickkiste der Geistheilung greifen, ohne von ihrem Gott bestraft zu werden (Segnung usw.).
Du hast ja in der Doku schon gesehen, um was es auch bei der Geistheilung geht und genau diese Richtung geht es auch bei Reiki. Es muss dir jedoch klar sein, dass gerade dieses System auf einem fernöstlich geprägten spirituellen Unterbau aufgebaut ist.
Es wird dort zwar gesagt, dass Reiki kein Glaube oder Religion sei, wer sich aber dieses System genauer betrachtet, wird sehr wohl ein paar Friktionen mit der christlichen Lehre erkennen. Ich fürchte, dass du jedoch mit dieser Frage und deinem spirituellen Hintergrund immer in einen Grenzbereich deiner Religion kommen wirst ein wenig Mut zur Entscheidung wird deshalb immer notwendig sein.
Ich hoffe, dass ich deine Seele mit meiner Offenheit nicht verletzt habe, aber gelegentlich führt der Blick eines unbeteiligten Betrachters jedoch zu neuen eigenen Erkenntnissen.
Für dich ein wenig von meinem Zauberpülverchen der Erkenntnis
Merlin