Welchen Lebensweg einschlagen mit "zuviel" Empathie?

Bisher noch kein richtiger Ausweg, aber vielleicht das ganze nicht so negativ betrachten und friedlich eingestellt sein, so oft man kann, weil negativ denken, kann auch die Umwelt runter ziehen.;)
 
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Eines ist ganz klar: du bist nicht auf der Welt damit es dir schlecht geht!!!

Vor allem hat da auch niemand was davon.

Ich kenne das, bin heute 45 und habe es so gemacht: Ich habe mir erst mal klar gemacht, dass es wirklich keinem was bringt, wenn ich diesen Themen so viel Raum gebe und habe sie etwas aus meinem Leben verscheucht, um mal in meinen Kraft zu kommen. Auch kein Radio mehr gehört, keine Nachrichten, etc. Habe mich viel und ausführlich mit mir selbst beschäftigt, weil ich verstanden habe, dass ich nur MICH effektiv ändern kann, nicht die anderen, schon gar nicht die Welt. Heute habe ich eine Praxis und unterstütze Projekte, die die Welt verändern (wollen) mit Spenden, kostenloser Raumstellung, Bekanntmachung in meinem Verteiler, Gratistherapie für Aktive, die so aktiv sind, dass sie wenig Zeit zum Geld verdienen haben. Das ist das. was ich beitragen kann, und so passt das für mich.

Kurz:
Raus aus der Depression, dafür bist du nicht hier!
Dann leb erst mal DEIN Leben denn das ist dein Lebenssinn.
Dann such dir eine Nische wo DU wirken und helfen kannst, ohne dass es dich ständig runterzieht.

Liebe Grüße,
silberelfe
 
Die Welt, wie sie ist, gefällt mir wirklich nicht, in den Blicken von gefolterten Menschen sind Schreie, welche die ganze Welt durchdringen, das kann ich niemals vergessen.

Solltest du aber!!!

Sheila1986 schrieb:
Aus diesen Gründen kann ich nicht mehr leben wie früher als Kind, es gibt keinen Weg dorthin zurück. Die Szenen mit Sonnenlicht, Liegestuhl, Lesen im Garten, sind sehr weit weg... wenn jetzt die Sonne scheint, ist dies so unecht. Wie eine Erinnerung, die man fast vergessen hat... das Gefühl, in der Sonne zu sitzen und so zu empfinden, dass die ganze Welt in Ordnung ist, gibt es nicht mehr.

Ich habe mal ein wenig überlegt und irgendwie komme ich zum Schluss, dass es eventuell wenig bringt, wenn ich umherschaue und prüfe, welche Lebensführungen denn der Norm entsprechen und überlege, ob dies etwas für mich wäre.
Meine Liebe,

mal angenommen.... dein Leben endet genau ab hier... möchtest du wirklich zurückblickend sagen: Ich hatte ein Leben, welches ich garnicht wollte... ich träumte von einem Garten ohne dort gesessen zu haben, weil ich meine Zeit lieber damit verbrachte mir Gedanken um Menschen zu machen, die sich keine Gedanken um mich machten

Wach bitte auf!

All die Erfahrungen die du am eigenen Leib erfahren hast, dienten dazu, dass du nun die Person bist, die du zu sein hast.

All die Erfahrungen die du von außen her mitbekommst. Krieg, Hungersnot.. sprich das Leid der anderen Menschen... daran kannst DU nichts ändern!!! Werde dir bewusst, dass du deine Gedanken zumüllst mit Dingen die dich nicht betreffen!!! Es ist super schön wenn du dir Gedanken um andere Menschen machst. Aber es sollte nicht der Lebensinhallt deines Lebens sein. Die Sorgen der anderen.... sind nicht deine meine Liebe.

Jeder hat sich vor seiner Inkanation sein Leben selbst gewählt um daran zu reifen und zu wachsen. So hast du dir dein Leben ausgesucht, welches du auch Leben sollst. Du gestaltest es dir so wie du es haben möchtest. Wenn du also später mit deiner Familie in einem Garten sitzen möchtest, dann tu was dafür und fang an Spaß am Leben zu haben und es zu leben!

Du kannst so Dankbar sein, dass deine Eltern dir dieses wundervolle Leben geschenkt haben und genießt es nun nicht, weil dir die Sorgen der anderen wichtiger sind, als endlich mal die Sheila auszuleben :kiss4:

Fange mal an nach dem Sinn zu suchen, weshalb du hier bist.

Du bist nicht hier um dich zu sorgen. Du bist hier um dich auszuleben :)

Und wenn du gefestigt im Leben stehst und sagst das alles gut ist, dann kannst du anfangen anderen Menschen beizustehen. Spendengelder zahlen oder irgendeiner Gemeinützigkeit beitreten.

Das wäre der Rand deines Lebens. Aber wie gesagt.... nicht dein Lebensinhallt. Der besteht aus deinen Talenten und Fähigkeiten. Dein Leben so zu gestalten, sodass du glücklich und zufrieden bist :umarmen:

Und jetzt Augen auf Madame ;)




Lg Venus
 
In der geistigen Welt gibts keine Grenzen. Wie kommt ihr darauf das ihr nur für euch selbst verantwortlich seit?

hier schreibt eine junge Frau über ihre Ohnmacht und ihr habt nichts anderes zu tun als ihr zu raten ihr Fühlendes Sein zu vergessen, zu ignorieren, nur auf sich selbst zu schauen, sich selbst glücklich machen.

Was ist mit dieser Welt nur geschehen?

Habt ihr überhaupt noch ein Fünkchen Licht in euch für eure Nächsten?

@Sheila
das du ein fühlendes Wesen bist ehrt dich. Viele Menschen wollen nichts von leidenden Empfindungen anderer Lebewesen wissen, es womöglich als empathisches Sein an sich Selbst nachempfinden, weil sie anfangen zu leiden. Sie denken sie können das Leiden abstellen indem sie es nicht mehr wahrnehmen. Das ist so wie blinde Kuh spielen.
Dein Wesen ist noch natürlich. Auch das Mitempfinden können ist noch natürlich. Bewahre dir das bitte.

Dein empathisches Wesen reagiert auf das Leid anderer Lebewesen. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Wer wahrnimmt das neben ihm ein Kind geschlagen wird, ein Tier mißhandelt, Menschen gefoltert werden und nicht mehr empathisch reagiert, muß sich ernsthaft fragen was bei ihm schief läuft. Aber das Foltern, die Kriege, die Hungersnot, die Krankheiten sind ja so weit weg, das läßt sich ja leicht aus der eigenen Wahrnehmung ignorieren?! Wer das beherrscht, schafft es auch bei seinem Nachbarn, sienem Freund, seinem Kind. Nur eine Frage der Übung.
Weil das bereits mehr als 3/4 der Menschheit tut, kann sich Leiden einfach verbreiten. Es kann nicht gestoppt werden weil die Menschen den Funken Licht in sich ignorieren aus Angst vor Selbstleiden.

Da dich die Reaktion auf das was dein empathisches Wesen wahrnimmt lähmt, bist du nicht fähig zu handeln, dich zur Wehr zu setzen.

Wie behandelst du dich Selbst, wenn du angegriffen wirst?

Meine Antwort dauert etwas. Hab etwas Geduld, habe wenig Zeit.

LG Seyla
 
Hallo Sheila1986 :) ,

In der letzten Zeit ist mir klar geworden, dass der grösste Teil meiner Gefühle gar nicht mein eigenes Leben betrifft, sondern aus einem Entsetzen über das besteht, was andere Personen erleben müssen (Armut, Kriege, etc). Vor einiger Zeit sah ich beispielsweise wieder mal eine Dokumentation über ein solches Thema und danach dachte ich etwa acht Wochen lang mehrere Stunden pro Tag daran. In einer dieser Wochen dachte ich täglich jeweils mehr als 12 Stunden daran, vom Morgen bis am Abend. Das fand vor allem in der Fantasie statt, indem ich mir manche (Kriegs)Szenen ganz genau ausmalte und mit Fantasie weiter dichtete, teilweise auch so, dass in Gedanken ganze Fantasiegeschichten entstanden. Recherchiert hatte ich nur in einem winzigen Bruchteil dieser Zeit. Auf das Studium konnte ich mich in diesen Wochen kaum konzentrieren, da es für mich keine Bedeutung mehr hatte. Nur ein paar Tage zwischendurch war ich mal mit dem Vorbereiten eines Vortrags beschäftigt, ausserdem ging ich dreimal pro Woche für je 90 Minuten an die Uni (Seminare mit Anwesenheitspflicht), was ich aber auch manchmal schwänzte. So ähnliche Phasen habe ich immer wieder seit ich 16 bin, nur meistens nicht gleich zwei Monate am Stück, sondern mit mehr Unterbrüchen. Schon damals mit 16 kam es vor, dass ich mehrere Stunden nacheinander, oftmals wochenlang beinahe die gesamte Freizeit, an solche Themen des Weltgeschehens dachte.

Bei manchen Dokumentarfilmen kam es vor, dass ich nachher richtig weiche Knie hatte und nur noch zitterte. Ich war dabei meist viel zu entsetzt, um noch weinen zu können.

Ich kenne das..
Ich hab aufgehört , Fernsehen zu schauen oder Videos.
Und auch bei Personen, bei denen ich lange in deren Gefühlen nachhänge und es stressig finde, halte ich so gut wie möglich Abstand.

Grob gesagt gibt es 2 Möglichkeiten..
entweder du ziehst dir die Dinge rein und verwandelst sie durch dich z.B. durch Gebete, bei denen du postivie Affirmationen sendest in genau den Dingen, die Leid verursachen
oder du hälst dich fern.

Desweiteren ist beides möglich, je nach Themengebiete/Menschen.. also auswählen.. denn Umwandlung kostet auch Zeit und Energie.

Du schriebst was, dass du kaum weinst.. dieses könnte jedoch hilfreich sein, die Gefühle rauszulassen und zu verarbeiten.. :) Weinen kann sehr befreiend sein und neue Kraft freisetzen.

Schlussendlich bedeutet dies aber, dass ein wirklich tiefes Glücklichsein erst möglich ist, wenn im Grossen und Ganzen die gesamte Welt glücklich ist.

Ja, auf das läuft es hinaus.
Sehe ich ganz genau so. :)

Du kannst also dir helfen, wenn du der Welt hilfst..
auf welche Weise du das machst, kannst ja noch herausfinden.. :)

Lg
 
Ich hab mir das alles mal durchgelesen. Es ist zuviel, um auf alles eingehen zu können, aber einige wenige Punkte möchte ich herausgreifen und kurz darauf eingehen. Denk immer dran, daß meine Meinung oder meine Tips auf (m)einer Mentalität beruhen, die der Deinen offensichtlich diametral entgegensteht. Fisch Dir also einfach raus, was Du brauchen kannst.

Sheila1986 schrieb:
In der letzten Zeit ist mir klar geworden, dass der grösste Teil meiner Gefühle gar nicht mein eigenes Leben betrifft, sondern aus einem Entsetzen über das besteht, was andere Personen erleben müssen (Armut, Kriege, etc). Vor einiger Zeit sah ich beispielsweise wieder mal eine Dokumentation über ein solches Thema und danach dachte ich etwa acht Wochen lang mehrere Stunden pro Tag daran. In einer dieser Wochen dachte ich täglich jeweils mehr als 12 Stunden daran, vom Morgen bis am Abend. Das fand vor allem in der Fantasie statt, indem ich mir manche (Kriegs)Szenen ganz genau ausmalte und mit Fantasie weiter dichtete, teilweise auch so, dass in Gedanken ganze Fantasiegeschichten entstanden.
Sheila1986 schrieb:
Die Frage ist nun, was das bringt, die Hälfte der Zeit mit Gefühlen zu verbringen, die sich auf das Leben anderer Personen bezieht?!
Du hast Dir also die richtige Frage schon selbst gestellt. Was bringt es Dir außer Depressionen, schlechten Gefühlen, mentaler Schockstarre und ähnlichem? Nichts. M.E. mußt Du dringend lernen, Dich mental abzuschotten, entweder aus eigener Kraft oder mit Hilfe und Anleitung von jemand anderem. M.E. muß ein ausgeprägter Empath filtern können, sonst gerät er in gewaltige Schwierigkeiten!

Sheila1986 schrieb:
Die Welt, wie sie ist, gefällt mir wirklich nicht, in den Blicken von gefolterten Menschen sind Schreie, welche die ganze Welt durchdringen, das kann ich niemals vergessen. Diesen Zustand kenne ich jetzt seit etwa zwölf Jahren. Vor ein paar Jahren kamen auch noch eigene Gewalterfahrungen hinzu, sodass der Schockzustand seither nicht nur das Weltgeschehen betrifft, sondern nun zusätzlich auch noch eigene Erfahrungen.
Mir gefällt die Welt auch nicht, wie sie ist, und als Jugendlicher meinte ich auch, das mich das alles kümmern müßte, weil man mir das eintrichterte. Zum Glück habe ich das irgend wann abgelegt. Heute kann mich nichts mehr überraschen oder erschüttern, was Menschen Menschen antun und es ist mir auch vollkommen egal.
Du kannst nicht die ganze Welt retten und bei allem und jedem mit zu leiden bringt weder Dich noch die Welt weiter. Wenn Du meinst, Dich engagieren zu müssen, dann suche Dir einen oder zwei Aspekte heraus und konzentriere Dich auf die. Vielleicht kannst Du da sogar tatkräftig helfen. Das muß übrigens nicht zwingend hinsichtlich der Menschen sein, Du kannst Dich ja auch im Tierschutz engagieren.

Sheila1986 schrieb:
Denn irgendwie habe ich nicht mehr den Eindruck, der Norm zu entsprechen, sondern das Gefühl, einen eigenen Weg finden zu müssen. Seit etwa einem Jahrzehnt habe ich zwei Vorstellungen über die Zukunft, wovon die Eine die eben erwähnte Vorstellung von Familie und Haus mit Garten ist.
Das ist schon mal der richtige Gedanke. Was schert Dich der Mainstream? Du bis Du und nicht das, zu dem andere Dich ggf. formen wollen.

Sheila1986 schrieb:
Die zweite Vorstellung bezieht sich besonders stark auf die düstere Seite von mir... den Schockzustand darüber, wozu Menschen fähig sind... ich stelle mir seit über einem Jahrzehnt immer wieder vor, auf jemanden zu treffen, der diese Seite ebenfalls kennt, sodass ein gegenseitiges Verständnis da ist und ein Kontakt zustande kommt, den ich so bislang nicht wirklich kenne und in welchem diese düstere Seite existieren kann.
Das würde ich lassen, denn ich habe das dumme Gefühl, daß Ihr Euch dann gegenseitig in puncto Weltschmerz hochschaukeln würdet.

Die Welt ist nicht eitel Sonnenschein und rosarote Wolke. Auch für mich gibt es Dinge, die mich stark berühren, mir Schmerzen zufügen, als würde mir die halbe Seele rausgerissen. Und manchmal bekomme ich Nachrichten und Bilder rein, die mir schlaflose Nächte oder Alpträume bescheren. Da laufen selbst bei mir als gestandenen Mann öfter mal die Tränen. Aber ich lasse mich davon nicht überwältigen, sondern habe den Kampf, so gut ich das mit meinen arg beschränkten Mittel tun kann, aufgenommen (Wolfsschutz und der damit verbundene Schutz der Lebensräume). Ich konzentriere mich also auf ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt (lege das aber großzügig aus: Der Schutz der Füchse liegt mir ebenfalls am Herzen. Also den Blickwinkel nicht allzu stark verengen). Jeder noch so winzige Beitrag ist wichtig.

Ich rate Dir ähnliches. Noch einmal: Suche Dir ein, zwei Punkte in dieser Welt, die Dir besonders am Herzen liegen und wirf da Deine Empathie und Dein Engagement rein. Den Rest schotte ab, sonst drehst Du langfristig durch.

Alles Gute für Deinen Weg!
LG
Grauer Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Constantin:
In der geistigen Welt gibts keine Grenzen.

Das ist wahr.

Manchmal ist es jedoch wichtig, sie zu setzen, z.B. bevor man ausgenutzt wird von Menschen, die wissen, dass man empathisch ist und einen durch ihre Energie belagern oder aus der Mitte bringen wollen.
Denn wenn man nur mit einer Person beschäftigt ist, die einem Energie abzieht und einen so verwickelt, dass man für die anderen und sich selbst nicht mehr da sein kann, so schadet es auch dem Ganzen, sowie sich selbst.

Es gibt immer mehrere Seiten, etwas zu betrachten..
 
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Eure Antworten sind sehr interessant. Obwohl die Antworten sehr verschieden sind, habe ich bei jeder einzelnen Antwort den Eindruck, dass ihr verstanden habt, was der Punkt ist. Herzlichen Dank. :kiss4:
Ich werde die Antworten zunächst mal setzen lassen und schaue, was sich daraus ergibt.
:)
 
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