Die Kunst des negativen Denkens :
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kunst_des_negativen_Denkens.
Schon allein die Tatsache, wie der Film überall unter dem Genre "Komödie" verkauft werden konnte, wird mir für immer ein Rätsel bleiben, denn lustig ist er keineswegs, in keiner Minute habe ich gelacht selbst mein zaghaftes anfängliche Lächeln wich zunehmend einem verstörenden Blick.
Ob in dem Film die eigenen Erfahrungen des Regisseurs verarbeitet wurden, oder ob er einfach ein Statement gegen das "positive Denken" - so wie er es versteht!- liefern wollte, die Therapeutin bekommt jedenfalls ganz am Anfang einen heftigen Faustschlag von einem seiner Protagonisten - und sucht verschreckt das Weite.
Auf sich allein gestellt, geht es erst richtig los, Alkohol, Drogen und Sex, also ganz klassisch, so lassen sich die Darsteller, (die einfach hervorgend diesen ganzen Film tragen!) von einem Exess in den nächsten treiben und dabei nimmt der Film immer wieder neue Wendungen und bleibt dadurch spannend bis zum Schluss.
Der Regisseur lässt dabei keine Geschmacklosigkeit aus, um die Charaktere nach und nach zu demaskieren, als schiene er eine geradezu voyeristische Freude dran zu haben Behinderte zu entwürdigen.
Dabei überschreitet er bewusst Grenzen- und man möchte ihm zurufen : "Jajaja, sicher ist es schlimm, natürlich gibt es Menschen ohne Hoffnung!"
Und wie er jeden Charakter nach und nach demontiert wird das Haus ebenso verwüstet, am Schluß sind sich alle einig sterben zu wollen- am Ende dieser Nacht wird eine scharfe Waffe auf den Tisch gelegt........!
Dieser Tanz auf dem Vulkan wird zur reinigenden Katharsis, alles Negative wird herausgelassen und als am nächsten Morgen die Therapeutin ihre Schützlinge abholen will, wird sie zwar geduldet, aber es sind nicht mehr "ihre" Patienten, sie alle sind reifer geworden, ein Paar hat sich getrennt, das andere hat wieder zu sich gefunden.
Gut, genau das ist das Ziel jeder Therapie die in Norwegen nicht anders sein wird als in anderen Ländern.
Ob das im RL jedoch so einfach wie in einer Nacht stattfinden kann, ist fraglich, genauso unrealistisch wie das "positive Denken" plakativ am Anfang gezeigt wurde;-)
Mein Fazit : Eine Tragödie mit Happy-End- das ist auf jeden Fall sehenswert, mit Ausnahmen einiger Szenen, die wirklich sehr unschön sind.