Welche Religion zieht euch/dich am meisten an?

Ich denke ich könnte ein Advaita Vedanta Hinduist sein, wenn deren Einstellung nicht wäre, dass das individuelle Ich überwunden werden muss. Ich glaube, dass es nicht notwendig falsch ist seine individuelle Existenz als Mensch oder Frosch oder Eintagsfliege zu bestreiten.

Und am Ende ist es bedeutungslos, weil sich Brahman (oder bei Schopenhauer der Wille) sowieso immer wieder, gleichzeitig und über die Zeiten hinweg als individueller Atman inkarniert. Das Bewusstseinsnetz ist was es ist und Religion ist höchstens eine individuelle Spielerei. Daraus kann man wohl fatalistisch oder kreativ werden.

Aber insgesamt ist Advaita Vedanta vermutlich im großen und ganzen die korrekte Philosophie über den Geist und dadurch im Endeffekt auch "Gott".

LG PsiSnake
 
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Keine ich brauche keinen Gott, bzw. einen der über mir steht und mir befiehlt, :debatte:
aber ich schätze die Menschen die ihre Religion auch leben und nicht nur heucheln!
 
...wenn deren Einstellung nicht wäre, dass das individuelle Ich überwunden werden muss.

Genau DAS ist es aber... ;) Hier im Forum hat mal jemand geschrieben: "Ohne das Ich beginnt die Freiheit." Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.

Wenn ich eine Religion wählen MÜSSTE, würde ich mich vorher über alle Möglichkeiten ausführlichst informieren, aber tendenziell dem Buddhismus/Hinduismus beitreten, oder das restliche Leben als Pastafari verbringen und dem fliegenden Spaghetti Monster huldigen... :)
 
Es ist immer schwer, eine Reihenfolge der Beliebtheit zu erstellen.

Ich nenne nun aber mal die Anglikanische Kirche - auf dass eine Religion genannt sei. :)
 
Nichts hat mehr Streit, Kriege und Unfrieden in unsere Welt gebracht als Religionen! Egal, welche. Auf der Suche der Menschheit nach Antworten auf Fragen wie: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? konstruierten schon unsere steinzeitlichen Urahnen Erklärungen, die letztlich in der Anbetung der Sonne, des Mondes oder in der Vergöttlichung und Anbetung von Naturerscheinungen wie dem Blitz und dem Donner gipfelten. Die Wandlung dieser als Naturreligionen bezeichneten Glaubensansichten hin zu den sog. theistischen Religionen, wie dem Christentum, dem Islam oder dem jüdischen Glauben vollzog sich fließend, war aber schon zu allen Zeiten von kriegerischen Machtkämpfen begleitet. Schon früh erkannten nämlich die Führer von Stämmen und größeren Volksgruppen, dass nur wer die Macht über das Denken der Mitmenschen erlangt, sich auch die weltliche Macht über ein Volk zu sichern vermag.

Diese Erkenntnis gipfelte schließlich im sog. Gottesgnadentum, indem ein Herrscher seinen Machtanspruch als von Gott gegeben begründete. Wir Menschen im angeblich aufgeklärten 21. Jahrhundert sollten eigentlich diesen verlogenen Schwindel durchschaut haben. Nun ja, die Lüge mit dem angeblich von Gott verliehenen Beherrschungsmonopol ist inzwischen entlarvt. An dessen Stelle ist jedoch - um nur ein Beispiel zu nennen - die katholische Kirche getreten. Deren Struktur ist schließlich exakt den hierarchischen Konzepten eines Königreiches nachempfunden. Der Herrscher an der Spitze wird zwar nicht König genannt, aber die Bezeichnung Papst ist letztlich nichts anderes als eine feinsinnige Umschreibung.

Es trifft sicher zu, dass sich der Einfluss des Papstes, im Vergleich zu einem König aus den Zeiten des Gottesgnadentums, nicht eins zu eins vergleichen lässt. Gleichgeblieben ist nur der Beherrschungseffekt über das Denken der Menschen. Wenn man sich aber vergegenwärtigt, dass der Vatikan der weltweit größte Grundbesitzer ist, wird deutlich, dass sich hinter der Macht des Papstes doch weitaus mehr als nur ein harmloser, spiritueller Machtfaktor verbirgt. Wenn man sich außerdem vor Augen hält, welche Machtkämpfe sich innerhalb der katholischen Kirche (im Vatikan) abspielen, von denen die breite Öffentlichkeit bestenfalls nur eine leise Ahnung hat, dann wird deutlich, dass reine weltliche Macht in dieser kirchlichen Organisation sehr wohl eine gewichtige Rolle spielt. Darüber kann auch der freundliche lächelnde Papst Franziskus nicht hinweg täuschen. Man kann ihm zwar nicht vorwerfen, dass er das Böse in diesem Verein repräsentiere, aber es bleibt die Tatsache, dass er den aus dem Ruder gelaufenen Katholizismus nun mal vertritt.

Soviel zum Thema "organisierter Gottglaube". Mir stellt sich darüber hinaus jedoch die Frage nach der Wahrhaftigkeit dieses Glaubens. Will man der Menschheit tatsächlich einreden, dass ein allmächtiger Gott, Allah oder Jehova, nicht nur einen alles umfassenden Einfluss auf das Weltgeschehen, sondern auch auf jedes einzelne menschliche Leben auf unserem Planeten ausübe? Wer so eine dreiste Lüge als Wahrheit verkaufen will, ist entweder ein total verwirrter ............... oder schlicht und ergreifend ein ................ Ich überlasse es den Lesern dieses Kommentars, die jeweils passenden Worte/Begriffe für diese Sorte von Menschen auszuwählen. Diese Worte mögen einigen Leuten nicht gefallen. Das ist verständlich, denn wer schon als Kleinkind mit angeblich göttlichen Wundern und anderen mystischen Legenden "behandelt" worden ist, kann sich nur schwer von einer solch frühkindlichen Gehirnwäscheprozedur erholen. Das wertfreie, unbeeinflusste Denken haben diese Menschen leider nie erlernen können. Und so wurden aus ihnen eben - je nach geografischer Herkunft - zufällig eben Christen, Muslime oder Juden.
 
Kristen


Hier einfach nur zu posten was ich am nettesten finde ist mir zu wenig, deshalb möchte ich die Frage hinterfragen.

Erstens könnte man, um etwas tiefer einzusteigen die Frage erweitern und von den einzelnen Religionen etwas abkoppeln indem man fragt: Was findest du bei den verschiedenen Religionen anziehend? Gleich danach natürlich kommt die Frage, warum findest du das anziehend?

Hiermit könnten wir uns also etwas tiefer hinterfragen, was uns wichtig ist, welche (spirituellen) Bedürfnisse wir haben und wer oder welche Gruppe, oder welche Methoden, oder welche Weltbilder meiner Meinung nach diese Bedürfnisse am besten stillen könnte.

Nun noch mal zu dem Wort "anziehend", welche hier benutzt wurde. Wie kommt es zu einer "An-ziehung"? Was ja auch den Wunsch nach einer Be-ziehung in sich trägt. Was zieht da? Von wo geht der Zug aus und wo in mir wird da gezogen - dies hat m.M.n. mit unseren Sehnsüchten zu tun - wie entstehen diese Sehnsüchte?

Und in Bezug zu Religionen kommen natürlich auch Ängste zum tragen - wie stark werde ich z.B. von einer Religion abgestoßen, weil in mir Ängste entstanden sind? Und könnte es nicht sein, dass diese Ängste mich davon abhalten, den Schatz der jeweiligen (Natur-)Religion zu heben?

All diese Fragen halte ich für sinnvoller, als hier eine Beliebtheitsskala von Religionen zu erstellen.

LGInti
 
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