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GrauerWolf
Guest
Es geht nicht darum, was ich mag oder nicht. Ich bin nicht blauäugig.Wiso fährst du da so auf die totale Technik ab, ich dachte du bist ein Naturbursche?
Es geht darum, im großen Stil und zu vernünftigen Preisen Nahrungsmittel für 80 Millionen Menschen zu produzieren, wobei auch jede Menge ex- und importiert wird. Das sind High Tech Unternehmen, bei denen landwirtschaftliche Maschinen oft genug den Gegenwert eines Einfamilienhauses haben und die Fütterung der Rindviecher per Computer berechnet und gesteuert wird! Anders würden sie nicht bestehen, auch Bio-Bauern nicht.
Außerdem kommt ein afrikanischer Bauer, der nach hiesigen Maßstäben nur wenig produktiv ist, aus einer völlig anderen Klimazone. Die Erfahrungen von da (händiger Ackerbau in tropischen Gebieten) sind hierzulande wenig wert (umgekehrt natürlich auch). Diese Leute kann man allenfalls für einfachste Hilfsarbeiten einsetzen (Rübenhacken z.B., eine Tätigkeit, für die es anscheinend immer noch keine Maschinen gibt...), aber nicht in den komplexen Arbeitsgängen eines modernen Betriebes.
Wo ich vorher wohnte, hatte ein Großbauer seine Äcker (dem gehörte die halbe Gegend und er pachtete noch zu). Der beschäftigt gerade mal ein paar wenige Mitarbeiter, die aber offensichtlich hochqualifiziert und auf modernstes Gerät geschult sind, bis hin zur computer- und GPS-gesteuerten Sähmaschine, Feldspritze oder 7-Schar-Pflug. Das sind keine kleinbäuerlichen, romantischen Betriebe, das sind regelrechte Industrieunternehmen... Man muß hochintensive, industrielle Landwirtschaft nicht mögen, aber ohne geht's halt nicht.
LG
Grauer Wolf