Das sehe ich anders. Die Tatsache dass ich einigen Menschen aus meinem Leben einiges nicht vergebe, lässt mich nicht dauerhaft zornig sein. Wieso auch? Ich habe auch nicht das Gefühl, dass es meine Seele vergiftet. Diese Menschen haben einfach keine Bedeutung mehr für mich und fertig. Wenn ich aus irgendeinem Grund mal an sie denke, ist klar, dass ich ihnen etwas nicht vergeben/verzeihen kann, aber das belastet mich in keiner Weise, weil sie mich auch einfach nicht mehr interessieren.
Liebe Ruhepol, dies ist für ne Zeit lang mein letzter Beitrag, deshalb versuche ich zwar keine neuen Fragen aufzuwerfen und doch möchte ich Dir dazu noch etwas sagen, was Dir wahrscheinlich nicht gefallen wird.
Du wirkst auf mich schon ein bisschen zornig und das kommt in ganz vielen Beiträgen zum Ausdruck, obwohl ich gelesen habe, dass sich da etwas verändert hat, finde ich viele Deiner Beiträge immer noch irgendwie hart, ich denke, dass dies mit dem Nicht-Vergeben zu tun haben kann und Du nicht bemerkst, dass es Dich belastet, weil die Beton-Mauer bereits zu hoch ist.
Vergebung ist NICHT leicht. Sie ist in der Tat eines der schwierigsten Dinge, die wir jemals tun. Vergebung ist eine Entscheidung. Wir müssen die Vergebung auch nicht fühlen, damit sie gültig ist. Es genügt, wenn wir uns entscheiden - zu vergeben.
seh ich auch so, wir brauchen nur die Entscheidung zu treffen, dann folgt die Energie der Aufmerksamkeit, der Entscheidung, das habe ich des öfteren erlebt, ich konnte nicht vergeben, ja ich hatte noch nicht mal Lust dazu....
und irgendwann war ich bereit zu vergeben, wusste aber nicht wie, dann hatte ich die Bereitschaft in mir und nach einer Weile kamen nette Gedanke in mir hoch und der nächste Schritt der aussagt:"von mir aus bist du frei, ich vergebe dir"...ist dann nicht mehr weit..
denn wenn man nicht vergibt, hält man diese Person fest, es bindet, verbindet so wie auch Liebe verbindet, nur das man sich in der Liebe wohler fühlt, oder nicht krank davon wird.
Ich wurde z.B. um nur eines zu nennen, von meinen Geschwistern beim Erbe betrogen, erst wusste ich gar nicht wie ich damit umgehen soll, dann kam Wut und Hilflosigkeit, es war wieder wie es war, als ich Kind war, die jüngste und dadurch immer die Unterlegene die um alles kämpfen musste...
bis ich bemerkte, dass ich bei der Gelegenheit gerade noch Kindheits-Traumas los werden konnte, bin ich dann den Weg gegangen um die Last des Nachtragens, wie im Beispiel des Männchens, dass den Balken trägt, abzulegen, meine Geschwister frei zu geben von meinen Vorwürfen, ich war lange genug zornig, das machte keinen Sinn mehr..
aber den Kontakt muss ich nicht mehr haben, doch nachtragend will ich nicht mehr sein, abgesehen davon, dass ich alles habe was ich brauche, das bemerkte ich dann auch erst als ich losgelassen hatte, es ist nunmal saumässig befreiend, ich kann, aber ich muss nicht , ich habe die Wahl, die hatte ich in dem Zustand des Zornigseins nicht, da wurde ich von Emotionen gesteuert, jetzt bin ich frei im Gefühl des "es ist wie es ist"...
...und ich bin Herr meiner Emotionen und nicht umgekehrt......
naja, wann der Zeitpunkt kommt wo man sich zur Vergebung bereit macht, kann eh nur jeder selber für sich entscheiden, falls überhaupt.
Wie kann im emotionalen Bereich etwas verändert werden, durch eine rationale Entscheidung?
indem die Entscheidung der erste Schritt ist, man trifft viele Entscheidungen im Kopf wo der Herzbereich sich dann miteinstellt.
Hier komme ich jetzt endlich auf die "SCHULD" zu sprechen - Schuld kommt nicht nur mit dem Gefühl des Versagens daher, sondern mit dem Gefühl, ein Vergehen begangen zu haben. Aber es ist kein Vergehen, sondern es ist einfach nur, dass die Ursache für das was mir passiert, nicht bei anderen liegt, sondern IN mir. Solange ich die Bewusstheit über die Ursachen und Abläufe nicht habe, solange kann ich meiner Verantwortung nicht gerecht werden und deshalb trifft mich auch keine Schuld.
Ja, das Wort "Schuld" hat es in sich, es wird nicht gerne gesehen.......man kann stattdessen auch "Verstrickung" sagen, aber das macht es auch nicht besser.
"Es ist nicht meine Schuld"
Natürlich ist es nicht meine Schuld, denn Schuld entsteht aus bewusstem Handlen. Aufgrund meiner Unkenntnis darüber, was Löcher sind, und was sie für mich bedeuten, war dies unvermeidlich.
schützt unbewusstes Handeln vor Strafe..?..naja, im Realen Leben nicht wirklich, oder findest du das Mörder z.B. bewusst handeln..?
Mit "Strafe" meine ich das Gefühl der Unzulänglichkeit oder ähnliches, man/frau straft sich selbst.
Ich denke, jeder muss
die Entscheidung treffen um bewusster werden zu wollen...
Jak.1,5....Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden.
Ihr Lieben, ich mache jetzt eine Foren-Pause für eher lange, ich wünsche euch noch ruhige freie Tage und Frieden im Herzen mit oder ohne Vergebung....
das ist mein 10`000 ster Beitrag und den feiere ich jetzt mit einem besonderen Spaziergang an der strahlenden Sonne